Sparkasse bereitet sich auf Zerfall der Euro-Zone vor
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Sparkasse bereitet sich auf Zerfall der Euro-Zone vor
Die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien in Zittau trifft Vorbereitungen für den Fall, dass einzelne Länder die Euro-Zone verlassen und zu eigenen Währungen zurückkehren. Dieses Szenario sei realistisch, wenn die EZB nicht umgehend ihre Politik ändert.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -zone-vor/
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Bei den Sparkassen sind die Ersparnisse sicher. Die Geldwertstabilität und die Zinsentwicklung werden hingegen maßgeblich von der EZB beeinflusst. Dabei überschreitet die EZB nach Meinung von Experten ihre rechtlichen Vorgaben. Die Frage, ob die EZB ungestraft ihre rechtlichen Vorgaben überschreiten darf, ist auch eine politische Frage. Die Sparer sollten deshalb ihren politischen Willen zum Ausdruck bringen.
Gut,ich werde mich also (mehr) politisch engagieren und spare darum bei den Sparkassen!
(Dagobert Duck)
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Und nicht nur die deutschen oder europäischenBanken, sondern auch alle weiteren Institute in dem Bereich haben geprüft, Tests gefahren und geschaut wo es noch haken könnte. Deshalb hatte vor vier Jahren die neue Währung "XGD" bei Bloomberg für größere Heiterkeitsausbrüche bei den Bankern gesorgt.
Ach ja, die Banken haben zumindest technisch kein Problem mit einem solchen Szenario. Klar, da wird es einen Tag lang sehr hektisch, hier und da werden die Nacharbeiten auch etwas länger dauern. Aber das wars dann auch.
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Hui, is ja dann gut, dass jetzt auch die SPK in der Oberlausitz fit istAlle Banken, ohne Ausnahme, bereiten sich darauf vor, dass ein Mitgliedsland den Euro verlassen könnte. Der Grund ist einfach: regulatorische Vorgaben. Auch wenn auf einmal eine "neue griechische Drachme" auftaucht, müssen alle Systeme weiter funktionieren. Das betrifft alle Handelssysteme, alle Berichtssysteme und so weiter. Das wurde schon vor Jahren in den Banken durchgekaut und die Ergebnisse an die Bankenaufsicht gemeldet.
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Star-Ökonom erwartet Zerfall der Eurozone
Er ist einer der bekanntesten Ökonomen dieser Tage: Joseph Stiglitz. Seine Prognose für die Zukunft der europäischen Währung fällt verheerend aus. In Italien zeichne sich der Zerfall der Euro-Zone bereits ab:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Star-Oeko ... 96781.html
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden die Italiener 2018 eine Regierung wählen, die aus dem Euro aussteigen wird.
Mit weniger, aber immer noch relativ hoher Sicherheit werden schon 2017 die Franzosen aus dem Euro aussteigen.
Deswegen wird der Euro weiter existieren, auch wenn es in den Ländern die aussteigen neue/alte Währungen geben wird.
Die grosse Frage ist nur, was passiert mit einem Bankensystem in dem gigantische Mengen französischer und italienischer Schulden liegen, wenn diese Schulden sich beim Euro-Ausstieg in Luft auflösen.
Staatsschulden hat die EZB grösstenteils aufgekauft, die können das abschreiben und den Steuerzahlern aufbrummen, aber die Schulden der Wirtschaft, wo italienische Unternehmen deutsche Produkte auf Pump gekauft haben sind noch deutlich viel höher.
Der deutsche Gläubiger kann 100x darauf bestehen, dass die Schulden in Euro gemacht wurden und darum auch in Euro bezahlt werden müssen, die Italiener können in Euro nicht bezahlen, weder heute noch nach dem Euro-Ausstieg, da ist die Auswahl der deutschen Gläubiger zwischen italienische Lire annehmen oder die Schuldner in den Konkurs treiben und gar nichts bekommen.
Ich schätze, wir werden in gar nicht allzu ferner Zukunft erfahren, wie viel die "Guthaben" der Deutschen wert sind, nachdem via Exportüberschuss 16 Jahre lang alle deutschen Ersparnisse ins Ausland transportiert wurden, die heute nur noch auf dem Papier existieren.
Unbedrucktes Papier ist vermutlich mehr wert.
Die Sparkassen haben den Vorteil der staatlichen Rückendeckung, sprich die können nicht Pleite machen, aber effektiv deckt der Staat die Sparkassen aus Steuermitteln, sprich bei Zahlungsausfall der Schuldner werden die Guthaben der Sparkassen-Sparer aus Steuermitteln gedeckt, wobei die Sparer und die Steuerzahler dieselben Leute sind, sprich Sparkassen-Sparer müssen sich ihre eigenen Guthaben selber zurückzahlen, was auf dasselbe rauskommt wie der Totalverlust eines Sparguthabens durch die Pleite einer nicht staatlich gedeckten Bank.
Die Schulden in Euro werden weiterbestehen und die dann schwächere Landeswährung wird in Euro umgerechnet werden müssen, zur Tilgung dieser Schulden.
Aber man wird auch eine Lösung finden, wie weder der Schuldner, noch der Gläubiger pleite geht.
Diese wird in etwa so aussehen, dass Laufzeiten extrem gestreckt werden auf Jahrzehnte und sich zugleich das Zinsniveau bei 0 oder minimal darüber bewegt.
So treibt man den Schuldner nicht in den Ruin und der Gläubiger braucht seine Forderungen nicht ausbuchen.
Neues Geld aus Europa wird es natürlich auch nicht geben ...
Natürlich wird auch dieses Spiel nicht bis zum St. Nimmerleinstag klappen, aber man kann sich damit wohl wieder etliche Jahre Zeit "erkaufen".
lifesgood
Genau DAS ist vor der Einführung des Euros immer wieder passiert und passiert auch heute noch im Handel mit Nicht-Euro-Ländern.lifesgood hat geschrieben:..., dass sich die Schulden eines Landes in Luft auflösen, wenn das entsprechende Land aus dem Euro austritt.
Die Schulden in Euro werden weiterbestehen und die dann schwächere Landeswährung wird in Euro umgerechnet werden müssen, zur Tilgung dieser Schulden.
Es gab in der Geschichte der Welt NOCH NIE einen Defizit-Staat, der seine Schulden mit irgendwas anderem als Abwertung der eigenen Währung bezahlt hätte.
Da werden schlicht die Schulden auf Euro umgerechnet, in Landeswährung bezahlt und DANN wertet der Schuldner ab, während gleichzeitig durch die von der Abwertung ausgelösten Inflation alle Produkte die der Schuldner anzubieten hat teurer werden, so dass der Gläubiger für sein erhaltenes Geld ein paar Tage später nur noch die Hälfte an Waren bekommt.
Genau DESWEGEN ist ein Handelsbilanz-Überschuss gegenüber Ländern mit eigener Währung immer glatt verschenkt.
Das ist auch der Grund, warum Deutschland bis in die 80er so gut wie keinen Überschuss hatte, in den 90ern mit Aussicht auf die Währungsunion zu wachsenden Überschüssen kam, die 1999 bei so etwa 50-60 Mrd. ankamen und danach regelrecht explodiert sind.
2001 waren es schon 100 Mrd., 2004 schon 150 Mrd., 2007 schon 200 Mrd. und in diesem Jahr werden es voraussichtlich über 300 Mrd. Überschuss.
Bis 2000 war sowohl dem Staat als auch der Industrie klar, dass Überschuss = verschenkt ist, erst ab 2000 dachten die Strategen, nu kann Südeuropa nicht mehr abwerten, nu können wir Überschüsse haben und dick dran verdienen.
Wenn das nu wieder rückgängig gemacht wird, wird der deutsche Staat als Ganzes, vom Einbruch der Aufträge im produzierenden Gewerbe, bis zu den Gewinnen der Aktieninhaber über 300 Mrd. weniger Gewinne machen, was auf vielleicht 1 Billion weniger Umsatz rauslaufen dürfte.
Rechnet man die ganzen Dienstleistungen dazu, die derzeit von den Arbeitern in der Exportindustrie nachgefragt werden und dann auch wegfallen, dürfte das deutsche BiP um so etwa 50% einbrechen.
Wie oben erklärt, wird der Gläubiger eher pleite sein als die Schuldner und was das bedeutet kannst du dir selber ausmalen.lifesgood hat geschrieben:Aber man wird auch eine Lösung finden, wie weder der Schuldner, noch der Gläubiger pleite geht.
Diese wird in etwa so aussehen, dass Laufzeiten extrem gestreckt werden auf Jahrzehnte und sich zugleich das Zinsniveau bei 0 oder minimal darüber bewegt.
So treibt man den Schuldner nicht in den Ruin und der Gläubiger braucht seine Forderungen nicht ausbuchen.