Deutschland soll den Euro retten!
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 64,00.html
Toll, ist die Steuerlast nicht schon hoch genug, die Verschuldung an der verfassungsmäßigen Grenze?
Aber:
Nach Ansicht Roubinis besteht für Deutschland selbst kein Risiko, seine Schulden nicht mehr bedienen zu können. "Deutschland haushaltet sehr diszipliniert, daher gibt es kein Risiko für einen Zahlungsausfall des Landes."
1. Aufweichen des Sparkursen und der Schuldenbremse von Verfassungsrang. Dabei Aufgeben des Zieles eines ausgeglichenen Haushaltes in 2016.
2. Einführen einer europäischen Solidarabgabe. Ich denke nicht, dass man das rein national in Deutschland durchziehen wird, sondern über alle Euronationen diese Abgabe erheben wird. Das wandert dann in einen Topf und wird an die Bedürftigen verteilt. Deutschland und Frankreich werden als größte Volkswirtschaften dabei den Löwenanteil bringen. Wie hoch das Ganze ausfällt hab ich aber momentan keine Vorstellung. Einführen könnte man es denke ich Ende 2011 oder Anfang 2012 (Gefühlt, nicht logisch begründet).
Grüsse,
Saint251
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ok, dieser Glaube in die unbegrenzte Leistungskraft des zukünftigen Steuerzahlers muß natürlich aufrechterhalten werden, um die Gläubiger bei der Stange zu halten
(ohne ausreichend Riestersparer/LV-Beitragseinnahmen, die "mündelsicher" angelegt werden wollen/usw. wäre das Ponzi-scheme schnell am Ende!)
im Klartext lese ich aus dem genannten Roubini-Zitat:
"Wenn in naher oder auch fernerer Zukunft das Vertrauen der Anleger in die deutsche Bonität schwindet, dann wird es den Euro zerreissen!
(oder wenn die Deutschen aufgrund irgendeines Umschwungs der öffentlichen Meinung einfach nicht mehr mitspielen/garantieren)"
Es ist schön, daß sich unsere Wirtschaft erholt bzw. die Arbeitslosenzahlen fallen, die Steuereinnahmen steigen bzw. das BIP zeigt positive Veränderungen,
aber im Zeichen der Verpflichtungen innerhalb der EU und des neu in die Welt gesetzten Rettungsschirms, werden die Gelder wieder abfliessen (müssen), wenn denn einige finanzschwache Länder Finanzspritzen bekommen, dann sehe ich den EURO und unsere Finanzlage wieder unausgeglichen.
Also wenn die Steuern der Deutschen nicht einmal ausreichend sind, um einen deutschen Haushalt ohne Neuverschuldung zu finanzieren, wie sollen sie dann Europa retten können? Und dabei sind eventuelle Zahlungen für den Rettungsschirm noch gar nicht berücksichtigt.
Ich hatte das Beispiel hier schon einmal gebracht: Das ist so, als wenn ein Nichtschwimmer versuchen würde, einen Ertrinkenden zu retten. Dabei kann bestenfalls herauskommen, dass sich beide ein Weilchen länger über Wasser halten, aber letztendlich werden dann beide untergehen.
MapleHF
Wir haben selbst genug defizite und damit zu tun unsere Schulden des Bundes und der Länder (welche letztes Jahr stark angestiegen sind) zu schultern.
Letzlich kann Deutschland hier nur "für sich" Zeit gewinnen um eine geeignete Lösung zu finden, um dem was in den nächsten Jahren folgt (Währungsreform, Haircut what ever....), halbwegs geregelt über die Bühne zu bringen. Ich glaube dies ist auch das Ziel der Kanzlerin.
Es ist und bleibt ein Systemproblem, welches nicht zu stemmen ist. Die Vermögen müssen umverteilt werden und dann kann das spielchen von vorne beginnen.
goldjunge
Kein Neuanfang bevor nicht alles in den Strudel gezogen wurde, jede Sekunde sich an Amt und "Würden" klammern. Dann wird den Nachfolger treffen und man selbst wäscht sich die Hände.
Qui bono?
Das ist aber in meinen Augen eher ein Aspekt der Verantwortung und Kompetenz...MapleHF hat geschrieben:... unsere Finanzlage ist doch auch so schon unausgeglichen. Der Bundeshaushalt ist nicht alleine durch Steuereinnahmen zu finanzieren. Die desaströsen Finanzlagen der Kommunen sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt.
Also wenn die Steuern der Deutschen nicht einmal ausreichend sind, um einen deutschen Haushalt ohne Neuverschuldung zu finanzieren, wie sollen sie dann Europa retten können? Und dabei sind eventuelle Zahlungen für den Rettungsschirm noch gar nicht berücksichtigt.
Ein "Staatsdiener" kann halt machen was er möchte und im Zweifel ist er den verursachten Klotz nach 4 Jahren wieder los. Klar will man (als Einzelperson und als Partei) nicht derjenige sein, der entschieden hat, dass es halt keine 15 defizitären Schwimmbäder in der Stadt mehr gibt o.ä.; aber mittelfristig wird es trotzdem darauf hinauslaufen... Oder man macht es halt so, wie private Unternehmen die diese ja seltsamerweise mit Gewinn betreiben können.
Auch wenn es weh tut, muss man halt dahin zurück, dass nur das Geld ausgegeben werden darf, dass auch da ist... Wer als Entscheider mehr Mittel freigibt, muss mit seinem persönlichen Vermögen dafür haften (um mal ein paar revolutionäre Gedanken reinzubringen).
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die USA steht vor dem Staatsbankrott.
Sie versucht mit allen Mitteln nun ihre Schuldenbremse zu lockern, um sich noch weiter zu verschulden. Und die ganze Welt schaut dabei zu.
Da der Dollar für die Weltwirtschaft entscheidend ist, müssten andere Staaten eigentlich das Recht haben, gegen die Ausweitung der Schuldengrenze zu stimmen. Aber Stimmrecht haben andere Staaten eben nicht. Also wird die Neuverschuldung durchgewunken.
Andererseits haben wir eine Eurokrise. Die DM galt als sichere Währung. Viele Staaten vertrauen dem Euro. Asiatische Staaten haben neulich überlegt, den Ölpreis nicht mehr in Dollar, sondern in einer aus japanischer, chinesischer,... und europäischer Währung zusammengesetzten neuen Währung zu handeln.
Doch der Euro ist nun selbst in Gefahr. Und Deutschland soll das schultern?
Moment mal, haben wir da nicht sowas wie eine Schuldenbremse?
Ich glaube nicht, dass Deutschland fähig ist, den Euro zu retten. Da müssten schon alle Staaten mitmachen und größte Anstrengungen zeigen.
Doch das Grundproblem der FIAT-Währungen bleibt: Massenweise Papier ohne entsprechenden Gegenwert. Egal ob Euro oder Dollar. Daher können keine Staaten dies schultern. Weder die Weltführungsmacht USA, noch das doch so stabile Deutschland. Selbst ein Zusammenschluss aus den stärksten Nationen der Welt kann das Geldsystem nicht retten, weil es von Anfang an zum Scheitern angelegt ist.
Ich weiß nicht, ob ich das falsch sehe, aber in den letzten Wochen habe ich sehr viel recherchiert und finde einfach keine Strategie, wie sich das Geldsystem retten lässt.
Politiker gehen den Weg des geringsten Widerstandes (Gelddrucken, Neuverschuldung). Doch die Langzeitfolgen wurden bisher immer ausgeblendet. Diese Woche konnte man in allen führenden Magazinen lesen "USA steht vor Staatsbankrott". Das sind keine besonders positiven Zeichen für die nächsten Jahre.
Jedes Unternehmen scheitert, dass den Kunden keinen entsprechenden Gegenwert bietet.
Staaten können das Spielchen verlängern, aber ohne Gegenwert bleibt da nur ein Wort, das ich in meiner Kindheit schon nicht gern gesehen habe:
GAME OVER!
Ein gezieltes Umsteuern (wohin auch immer?) kann ich nicht erkennen. Damit laufen alle Maßnahmen alternativlos darauf hinaus, das System möglichst lange am Leben zu halten - nochmal ein Jahr geschafft, SUPER! Im Laufe dieses hinauszögerns kommen weitere Belastungen auf die Bürger zu, das ist sicher.
Langfristig knallt es natürlich. Aber das ist wie bei Schwarzer Peter, jeder der Verantwortlichen hofft das es ihn noch nicht erwischt. Zu einer wirklichen Reform sind wir doch gar nicht fähig. Man schaue sich mal allein die deutschen Reformen des letzten Jahrzehnts an. Da ist nichts dabei was den Namen verdient. Grundtenor war stets: wir machen so weiter wie bisher und schränken ein bischen die Leistungen ein und belasten parallel dazu die Bürger.
Spannend ist eigentlich die Frage wann es knallt und was dann passiert. Wie schlimm wird es und mit was sichern wir Bürger uns ab?
Grüsse,
Saint251
Maximale Neuverschuldung ab 2014 nur 25 Milliarden, dass ich nicht lache.
Alleine eine 1%ige Erhöhung des Zinsniveaus würde diesen Betrag annähernd an zusätzlichen Zinsen verschlingen.
Aber ich bin schon mal neugierig auf die Ausreden, wenn man es dann nicht geschafft hat, die Verschuldungsgrenzen einzuhalten
MapleHF
Korrigiert mich, sofern ich irre....
Tel.
Mario Nette
Wenn eine Regierung das Zepter nicht in der Hand hat und bevormundet wird ,
keine FREIE Endscheidungsmacht besitzt , was soll sich da ändern .
Die DM , das Herz einer deutschen Nation wurde geraubt , zu einen Kurs dem das Fass
den Boden ausschlägt .
Andere pleite Länder haben davon profitiert ,
und werden weiter davon profitieren .
Nie war es in Deutschland so teuer wie Heute .
Brötchen = 25 EuroCent rund 50 Pfennig
Benzin = 1,50 Euro rund 3.oo DM
und viele andere Dinge des täglichen ,,Leben,,
und es wird noch teurer werden
Steuererhöhungen werden folgen .
Gruss
alibaba(grins)
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .
Wenn das müßte es heißen "Deutschland soll die deutschen Banken retten, die aus Profitgier Kredite an europäische Krisenländer vergeben haben".Telefon hat geschrieben:Der Thread sollte wohl eher : "Deutschland soll Europas Banken retten"..heißen..
Korrigiert mich, sofern ich irre....
Tel.
Denn genau das ist doch der Punkt. Ich weiss ich wiederhole mich, aber genau das war doch der Grund, warum Herr Schäuble Irland gedrängt hat, die Hilfen des Rettungsschirms anzunehmen.
Denn sonst hätte man den Deutschen Banken helfen müssen, deren Kredit abgeschrieben worden wären.
Und für den Frieden im Land ist es einfach besser, wenn es Irland ist, das Hilfe braucht und nicht schon wieder das deutsche Bankensystem.
MapleHF
http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:e ... mode=print
14:17
Euro-Krise
Roubini sieht deutschen Steuerzahler in der Pflicht
Der amerikanische Starökonom meint: Nur deutsches Geld kann die Euro-Krise beenden. Eine Pleitegefahr bestehe für die Bundesrepublik nicht.
Wenigstens sagt der es ganz offen, was unser Existenzzweck ist, wozu wir arbeiten,sparen,zahlen....
- Silbermöwe
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MapleHF hat geschrieben:... meines Erachtens ist die Schuldenbremse das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben ist.
Maximale Neuverschuldung ab 2014 nur 25 Milliarden, dass ich nicht lache.
Alleine eine 1%ige Erhöhung des Zinsniveaus würde diesen Betrag annähernd an zusätzlichen Zinsen verschlingen.
Aber ich bin schon mal neugierig auf die Ausreden, wenn man es dann nicht geschafft hat, die Verschuldungsgrenzen einzuhalten
MapleHF
... wir werden das nicht schaffen, egal wie, wir uns anstrengen, wir werden ausbluten!
Na in etwa so: "Das war alle nicht absehbar... bla....bla... und vor allem Alternativlos
Da fällt mir doch spontan ein:dobby hat geschrieben:...
Der amerikanische Starökonom meint: ...
Jeder, der glaubt, exponentielles Wachstum geht in einer begrenzten Welt immer weiter, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.
(Kenneth Boulding)
Genau. Deswegen "zieren" die sich ja auch so unter den "Rettungsschirm zu schlüpfen. das ist nämlich mit signifikanten Einschränkungen souveränen Rechts (Stichwort: Etatrecht) verbunden.MapleHF hat geschrieben:... aber genau das war doch der Grund, warum Herr Schäuble Irland gedrängt hat, die Hilfen des Rettungsschirms anzunehmen.
Denn sonst hätte man den Deutschen Banken helfen müssen, deren Kredit abgeschrieben worden wären.
Und für den Frieden im Land ist es einfach besser, wenn es Irland ist, das Hilfe braucht und nicht schon wieder das deutsche Bankensystem.
...
Man muss immer beide Seiten sehen. Die (Kontinental-) Europäer fürchten deutsche Vormacht - und der "anglo-amerikanische Block" teilt und herrscht und lacht sich über die Uneinigkeit der Europäer ins Fäustchen. Aber im Grunde, so vermute ich, versucht man sich allerorten in der Welt eine "günstige" Ausgangsposition für die Zeit nach dem - nennen wir es mal neutral: "Reset", zu sichern.
Die Rechnung zahlt sowieso der "kleine Mann" in aller Herren Länder.
soll ich aber deshalb im pesimismus versinken? kann ja wohl auch nicht die lösung sein!
wir alle hier im forum haben seit unserer geburt von diesem system profitiert, ne?!und das im vergleich
zu vielen anderen völker nicht schlecht, würde ich mal sagen! oder muss einer von euch hungern? wohl kaum,
wenn er sich in einem edelmetall - forum verausgabt!
und diese weisen sprüche vom endlosen wachstum etc. ändern an volkswirtschaftlichen zyklen auch nix!
antizyklisch ist , war und wird auch in zukunft das zauberwort sein...... beinhaltet auch nicht mehr risiko
als derzeit hypeartig gepushte anlagen oder asstes.
man muss eben richtig setzen und geduld beweisen. und wenn man sonst keine sorgen hat, als edelmatall-kurse , gehts einem doch verdammt gut, oder....
Tel.
Ich bin gewiss nicht pessimistisch - und der letzte, der behaupten würde uns ginge es nicht gut. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa geboren zu sein, dürfte in der Menschheitsgeschichte der bequemste Zeitraum und der bequemste Ort für ein Leben gewesen sein.
Aber man darf doch ein wenig am System "verzweifeln" hier im Forum?