PIIGS -- EURO IN GEFAHR

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 29.04.2013, 14:21

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Sapnovela
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Beitrag 29.04.2013, 17:34

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k1
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Gemessen woran?
Die Betrachtungsweise des Handelsblattes ist eine beschwichtigende.

Der deutsche Steuerzahlerbund orientiert sich nicht am Bruttoinlandsprodukt, sondern am wesentlich niederen Volkseinkommen, ist damit ehrlicher und hat ein deutlich drastischeres Datum für den Steuerzahlergedenktag:

2011: 6. Juli
2012: 8.Juli
2013: vorausichtl 10.-12- Juli


noch dazu werden die Aufwendungen der Arbeitnehmer für die Sozialabgaben in dieser Rechnung nicht berücksichtigt, sondern ungerechtfertigter Weise dem Staate zugeteilt,
durch die Progression verschiebt sich unser St.Zahlergedenktag 2013 für die Fleissigeren und Besserverdienenden noch deutlich weiter nach hinten.
Ebenso unterschlägt die Handelsblattrechnung beim deutschen Spitzensteuersatz von 47,5% noch die Kirchensteuer und für Selbsständige die Gewerbesteuer.

Ein bisschen O.T.:
Trotz nie dagewesener Rekord- Steuereinnahmen bekommen ausgerechnet diejenigen, deren Beitrag zum Sozialwesen ein niedriger, wenn nicht sogar ein negativer ist, unsere linksgrünen GerneGuten, den Hals nicht voll, und fordern weitere dreiste Erhöhungen, träfe es doch im kapitalistischen ( und bayrischen) Klassenfeind genau die Richtigen...

Ich freu mich auf Zahltag 29. September

K1

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Beitrag 29.04.2013, 20:56

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Streubesitz
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k1 hat geschrieben: Ein bisschen O.T.:
Trotz nie dagewesener Rekord- Steuereinnahmen bekommen ausgerechnet diejenigen, deren Beitrag zum Sozialwesen ein niedriger, wenn nicht sogar ein negativer ist, unsere linksgrünen GerneGuten, den Hals nicht voll, und fordern weitere dreiste Erhöhungen, träfe es doch im kapitalistischen ( und bayrischen) Klassenfeind genau die Richtigen...

Ich freu mich auf Zahltag 29. September

K1

Habe ich auch mit Belustigung zur Kenntnis genommen.
Wenigstens geben Sie sich im Wahlprogramm keine Mühe mehr, ihre avisierte Klientel zu verschleiern. Da ist nix mehr mit echtem Öko. Die ausgesparten Nutzniesser sollen ihre Beamtenkastenmitglieder sein mit Schattengehalt von plus 3K, welches nirgendwo auftaucht, sowie einem netten Pensions"anspruch", der im Schnitt mal locker 1 Mio beträgt. Natürlich soll all das nicht angetastet werden!
Und ich hab die Gurken tatsächlich mal gewählt... smilie_13 wobei die anderen kaum besser sind, inklusive unserer Anführerin. Keine einfache Lage...

Streubesitz, der Klassenfeind

Beitrag 03.05.2013, 09:29

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Datenreisender
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Euro: Zeichen auf Endspiel

Berlin appelliert, doch Krisen-Länder halten die »Sparpolitik« nicht mehr durch

Nach einem wichtigen Berater des Bundesfinanzministeriums sieht auch Bundesbankchef Jens Weidmann die jetzige Euro-Rettungspolitik vor dem Aus.

Es verblüfft, wie wenig Wellen eine Äußerung geschlagen hat, die eigentlich eine Bombe ist: „Dem Euro gebe ich mittelfristig nur eine begrenzte Überlebenschance“, sagte nicht irgendein notorischer Euro-Kritiker der „Welt am Sonntag“, sondern Kai Konrad, der Vorsitzende des Wissenschaftsrats des Bundesfinanzministeriums, also einer der einflussreichsten Wirtschaftsberater der Bundesregierung. Es sei schwer, konkrete Zahlen zu nennen, aber „fünf Jahre klingen realistisch“.

http://www.propagandafront.de/1168080/e ... spiel.html

Beitrag 08.05.2013, 17:50

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k1
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Wenn er seinen Klassen-Primus- Habitus abläge und etwas mehr von Bosbachs lockerer Professionalität übernähme, würde Bernd Lucke noch mehr überzeugen.
Nicht, dass seine Argumente nicht stichhaltig und nachvollziehbar wären, dafür gibt`s ne glatte 1 mit *, an seiner B-Note kann er allerdings etwas feilen. Trotzdem hat er sich gut geschlagen.
Friedmann unsachlich über europäische Solidarität schwurbelnd, die abgebrochene Theologiestudentin Ekhardt-Göring schlicht inhaltsleer doof, war Christian Lindner zumindest bemüht, den schwachen Auftritt Niebels bei Stefan Raab zu kompensieren.

Was allerdings überhaupt nicht geht, ist , die Meinungsumfrage zum Euro in der Sendung zu unterschlagen, und nur relativ verschämt an schwer zugänglicher Stelle im Internet zu präsentieren.-Hart, aber Unfair.
Wenn wir die Zahlen sehen, wissen wir auch warum, sie passen überhaupt nicht in die ARD-GMS-Landschaft:

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/

Wünschen Sie sich die D-Mark zurück?
80,7% Ja
19,3% Nein

K1
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Beitrag 08.05.2013, 18:11

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MaciejP
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@k1: Sehr schöne Einschätzung, kann ich nur zustimmen. smilie_09

Die Argumente von Herrn Lucke finde ich wesentlich überzeugender als das Einheitsgeschwafel von den meisten Anhängern der anderen Parteien. Allerdings glaube ich kommt er auch immer ein bisschen oberlehrerhaft und besserwisserisch rüber, was der Sache nicht unbedingt förderlich ist. Da ist er m.E. übrigens in guter Gesellschaft mit Dirk Müller. Der kann die ganze Geldthematik und -problematik zwar sehr gut auch Laien verständlich machen, leider wird er mir durch sein etwas überhebliches Verhalten auch zunehmend unsympathischer. :?

---

Noch was zum Thema:

Riskantes Spiel mit „Massenvernichtungswaffen“

Die wachsende Verzweifelung über die eigene Ohnmacht treibt die EZB zu gewagten Manövern. Unter Draghis Führung überlegt die Notenbank nun offenbar, faule Kredite von Firmen aufzukaufen. Das wäre legal, aber gefährlich.

http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 80136.html

Beitrag 08.05.2013, 20:06

delaboetie
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Danke K1 für den Link!

Jetzt hab ich den Lucke endlich auch mal gehört!

Und soo borniert find ich den gar nicht. Ich bin positiv überrascht. (Meine reflexhafte innerliche Ablehnung ist geschrumpft!)

Richtig tapfer fand ich ihn, als er sich vom nicht demenzunverdächtigen Stoiber seine Bildung vorwerfen lassen musste. Alter, da wär ich sauer geworden!

Grüße
Hell is empty-all the devils are here!
Shakespeare

Beitrag 09.05.2013, 00:46

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Sinjawski
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Auch ich wuerde mit K1 weitgehend uebereinstimmen...
Schade, dass viele Politiker laengst das Denken einstellen muessen und nur ihrer Parteilinie folgen. Schade, dass es wenige selbstaendig denkende Menschen wie Bosbach gibt. Schade, dass es bei der Bundestagswahl nicht moeglich sein wird, zu kumulieren und panaschieren, das koennte die Qualitaet der Abgeordneten im Bundestag deutlich steigern - ganz egal, wie die Parteienzusammensetzung aussehen wird.

Sind Friedmann und Tante Ekhardt-Göring aber nur zu dumm oder einfach zu durchtrieben nicht zu verstehen, dass AfD nicht die Anti Europa Partei ist, sondern dass es fuer Europa (Nord und Sued) besser sein koennte, am Euro und seinen Rettungsmechansismen manches anders zu machen, als die tumbe Zustimmungsphalanx im Bundestag? So oder so sind sie fuer mich Vorreiter der Volksverdummung, weil nicht sachlich sondern nur politisch / polemisch zu hoeren.

Schade, dass ueber den AfD selbst wenig (sachlich und auch sonst) berichtet wurde, sondern nur kolportiert, dass der Euro abgeschafft werden soll - das hilft insgesamt nur wenig bei der Meinungsfindung. Ich persoenlich bin keinen Schritt weiter vor dem 22. September :?:
Half of what he said meant something else,
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)

Beitrag 27.05.2013, 16:05

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k1
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Völig zu Recht wirft Bernd Lucke“ der Bundesregierung , der EZB und dem gesamten Parlament vor, mit deren Euro-Politik die Renten der heute Mitte 50-Jährigen aufs Spiel zu setzen und das wahre Ausmaß der Währungskrise zu vertuschen.
Lucke: „Der Euro wird zerbrechen. Die Frage ist nur, wie lange es noch dauert und wie teuer uns das kommt. Wir können die augenblickliche Politik noch einige Jahre fortsetzen und weiter Unsummen in den vermeintlichen Erhalt des Euros stecken...“
Die Bundesregierung und die Europäische Zentralbank „tun alles, damit die Krise nicht vor der Bundestagswahl noch einmal aufflammt“, kritisierte Lucke. Spätestens nach der Wahl aber kehre die Krise „todsicher“ zurück, weil „keines der Probleme gelöst ist“. Zurzeit hielte Schwarz-Gelb – gemeinsam mit SPD und Grünen – die Krise mithilfe massiver Geldzahlungen zu Lasten des Steuerzahlers „unter der Decke“.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 99232.html
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... inaus.html

Bei Meinungsumfragen muss schon sehr genau hingeschaut werden, wer diese, wo, wann in Auftrag gegeben hat, weniger aus Erkenntnisgewinn, vielmehr um dem Gegner möglichst zu schaden, dem Stimmvieh eine verlorene Stimme zu suggerieren oder einen unbequemen Rufer zu bagatellisieren.
In England ist der Schuss bereits nach hinten los- und gewaltig in die Hose gegangen, die Wähler haben ihre Politiker sattsattsattt:
Die ehrwürdige London Times räumt den Eu-Kritikern um Nigel Farage mit 27% die höchsten Chancen für einen Wahlsieg 2014 ein, noch vor den Torries (21%) und Labour ((23%).
Sehr erfrischend, -ich hoffe, Bernd Lucke regelt bis September seine bürokratischen Formalitätchen , inhaltlich gibt es keinen Dissens:
http://www.thetimes.co.uk/tto/news/poli ... 775857.ece

K1

Langsam mache ich mir Sorgen, dass Lucke im Interesse der grossen europäischen Idee geheisigt und gebarschelt wird....
Zuletzt geändert von k1 am 27.05.2013, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 27.05.2013, 16:26

lifesgood
... wie sieht denn die Lösung von Lucke aus? Dass schwache Länger mit Schuldenschnitt aus dem Euro ausscheiden. Da viele Gläubiger-Banken ja nicht nur mit eigenem sondern auch mit billig von der EZB geliehenem Geld Anleihen halten, stünde sofort die nächste Bankenrettung auf dem Plan - wir erinnern uns, die letzte Bankenrettung hat die deutsche Verschuldung von 1,6 auf 2,0 Billionen € katapultiert.

Daher bin ich der Meinung, dass wir das Ding erst gemeinsam an die Wand fahren müssen mit einem Schuldenschnitt für Alle, jede andere Lösung würde Deutschland einseitig benachteiligen, weil wir im Gegensatz zu den Südländern auf unseren Schulden sitzenbleiben würden, ja diese sogar noch steigern. Schließlich bürgen wir ja noch mit 700 Milliarden für den ESM.

Zur Erläuterung zitiere ich einfach mal, was ich vor ein paar Tagen bei silber.de dazu geschrieben habe:
Grundsätzlich bin ich gegen jegliche Rettung, egal ob nach dem Modell der Regierung, oder nach dem Modell der AfD.

Ich will Dir auch sagen warum. Mit jeder Rettung, mit jedem Schuldenschnitt wachsen die Schulden Deutschlands und Südstaaten würden quasi schuldenfrei gemacht.

Womöglich müssen wir in Deutschland dann mit höheren Steuern und Vermögensabgaben dafür bezahlen, dass wir Südländer, die selbst nicht in der Lage sind Steuern entsprechend einzutreiben und eine Vermögensabgabe zu erheben unterstützen.

Kanns das sein? Ich denke nicht.

Meine Meinung ist daher abwarten, bis das Ding komplett gegen die Wand gefahren ist, Schuldenschnitt für alle Länder incl. Deutschland und dann mit einer Vermögens- oder Ausgleichsabgabe eine neue Währung (egal ob national oder Nord/Südeuropa) usw. stabilisieren und Ungerechtigkeiten des Crashs einigermaßen ausgleichen.

Ich denke die meisten Vermögenden sind sich bewußt, dass eine Vermögensabgabe über kurz oder lang unumgänglich ist. Aber dann doch lieber um etwas Neues zu stabilisieren und nicht um den totgeweihten Euro noch ein paar Jahre am Leben zu erhalten.

Das wäre ein Neustart ohne Schulden und es würde wieder Jahrzehnte dauern, bis die Exponentialkurve dort ist, wo sie heute ist. Alles Andere sind teuer erkaufte Jahre, nicht mehr und nicht weniger. Spätestens wenn die Zinsen wieder steigen fliegen uns hier in D auch unsere Schulden um die Ohren.

Meines Erachtens sollte die Politik den Arsch in der Hose haben, sich der Unausweichlichkeit des Crashs zu stellen und die Zeit bis dahin nutzen, sich auf Pump für die Zukunft danach fit zu machen. Infrastruktur erneuern, erneuerbare Energien fördern usw. usw.. Dann können wir nach dem Crash durchstarten.

Was passiert momentan? Deutschland spart sich arm (marode Straßen irreale Strompreise usw. usw) um Europa retten zu können. Irgendwann stehen die Südlander dann mit guter Infrastruktur und ohne oder mit wenig Schulden da und wir sind die Doofen, die alles bezahlt haben und haben einen gewaltigen Renovierungsstau im eigenen Land und einen Schuldenberg, der uns die Luft zum Atmen nimmt. Momentan verkauft Deutschland seine Zukunft und auch was die AfD vorhat, geht in dieselbe Richtung, die ich nicht gut heisse.
lifesgood

Beitrag 27.05.2013, 16:58

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lifesgood hat geschrieben: Was passiert momentan? Deutschland spart sich arm (marode Straßen irreale Strompreise usw. usw) um Europa retten zu können. Irgendwann stehen die Südlander dann mit guter Infrastruktur und ohne oder mit wenig Schulden da und wir sind die Doofen, die alles bezahlt haben und haben einen gewaltigen Renovierungsstau im eigenen Land und einen Schuldenberg, der uns die Luft zum Atmen nimmt. Momentan verkauft Deutschland seine Zukunft und auch was die AfD vorhat, geht in dieselbe Richtung, die ich nicht gut heisse.
lifesgood
Im Prinzip sehe ich die Sache auch so. Mit der Schuldenbremse koennen deutsche Kredite an Suedeuropa maximiert werden. Typischerweise waren es ca. 80 Mrd. Euro pro Jahr, die der deutsche Sparer Richtung Sueden geschickt hat. Jetzt sollen (bzw. es ist geplant) noch KfW-Kredite direkt an suedeuropaeische Unternehmen gezahlt werden. Damit hatten wir dann drei permanente Rettungsschirme:

a) ESM fuer Staaten/Banken
b) KfW-Kredite fuer Unternehmen
c) Deutsche Sparguthaben fuer Konsumzwecke

Sollte die Suedeuropaeer aussteigen, wird es sehr teuer fuer uns. Die ESM-Kredite muessen im Falle des Zahlungsausfalls per Definition nicht von den Aussteigern bedient werden. Die KfW- und sonstige Kredite werden mit den wiedereingefuehrten Waehrungen bezahlt (so soll es im Falle der Asienkrise und Argentinien gewesen sein). Wieviel diese Waehrungen Wert sind, bleibt abzuwarten.
Aber was soll's. Die deutsche Krisenpolitik macht eben keinen Sinn: Den Suedeuropaeern Kredit zu geben und gleichzeitig dafuer zu sorgen, dass sie die Kredite niemals zurueckzahlen werden. smilie_18
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 27.05.2013, 19:03

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k1
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OK, die Lösung von Silber.de:

Abwarten, bis das Dingens gegen die Wand gefahren ist...,von ganz alleine. Und von uns allen gemeinsam.
Das wäre dann wann ?
Japan krachte 1989, der Nikkei purzelte von 38900 auf 7500 , seit dem wird mit QE1- 24 die Wand jährlich [s]nach[/s]-vorausgeführt ( mit dem unschätzbaren Vorteil seitens Nippons, dass das Land ausschliesslich bei seinen eigenen Bürgern verschuldet ist, nicht für Rest SE-Asia bürgen muss, keine Einwanderung ins Sozialsystem, niedrige Kriminalität/ hohe Aufklärung hat etc ).
Die europäische Schuldner/Gläubiger-Situation ist jedem Forumsteilnehmer geläufig,
Irgendein Hinweis im alternativlosen Schwarzgelb-Programm, oder im sozialistischen LinksgrünInnen Steuertraum, ausser aufgeschobener Aufschub, Solidarität, Umfairteilung, und dann wird die Zeit schon alle Wunden heilen werden (und die Entscheidungsträger in wohlverdienter immuner Pension)....?
Die wenigen couragierten Parlamentarier , die sich nicht mit Landeslisten und Versorgungsleistung erpressen lassen, wie Schäffler, Bosbach , Will, Gauweiler plus 15 weitere, werden isoliert und stigmatisiert ( Fresse/A...loch, Profalla).
Sieht jemand hier irgendein Stopp-schild in irgendeinem alternativlosen Parteiprogramm (ausser den feuchten SEDPDSLinken- oder den Naziträumen)?
Mit jeder Sekunde, die die Wand bewegt wird, wird sie teurer, und das geht solange weiter und weiter, wie als einziger Lucke ausspricht,
bis der letzte deutsche Euro aus Einlagensicherungsfond, Erbschaftssteuer, Renten- Pensions-, KV-, LV- Fonds verbraucht ist, und das kann dauern und dauern s.o,
bis du dir als 69jähriger zum Rentenantritt verwundert die Augen reibst, und dann doch leicht ungeduldig abwartest, bis das Dingens gegen die Wand gefahren wird, von uns allen....

K1
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Beitrag 27.05.2013, 19:11

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goldenbullet
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k1 hat geschrieben:... bis du dir als 69jähriger zum Rentenantritt verwundert die Augen reibst, und dann doch leicht ungeduldig abwartest, bis das Dingens gegen die Wand gefahren wird, von uns allen....

K1
Da musst du gar nicht solange warten, der deutliche Renteneinschnitt ist bereist jetzt nachvollziehbar.

Beitrag 27.05.2013, 19:52

lifesgood
Hallo K1,

ich hatte doch auch folgendes geschrieben:
Meines Erachtens sollte die Politik den Arsch in der Hose haben, sich der Unausweichlichkeit des Crashs zu stellen und die Zeit bis dahin nutzen, sich auf Pump für die Zukunft danach fit zu machen. Infrastruktur erneuern, erneuerbare Energien fördern usw. usw.. Dann können wir nach dem Crash durchstarten.
Denn in diesem Fall wäre die Wand bald erreicht. Der obige Satz ist eine meiner Kernaussagen. Nicht Sparen sondern Schulden machen auf Teufel komm raus und sich auf die Zeit danach vorbereiten. Das hätte auch den Vorteil, dass man mit einer gesunden Wirtschaft und einen hohen Beschäftigungsgrad in einen Crash ginge. Das ist allemal besser, als wenn die Arbeitslosigkeit schon vor dem Crash hoch ist und die Wirtschaft schwächelt.

Auch bei dem was der Lucke will, bleiben wir auf unseren Schulden sitzen.

Fakt ist, dass wir fast 2,1 Billionen Schulden haben, Fakt ist weiterhin dass wir für 700 Milliarden bürgen, die wir wohl irgendwann bringen müssen, also liegen wir spätestens in 5 - 10 Jahren bei gut 3 Billionen Verschuldung.

Das ist dauerhaft nicht zu stemmen, weil auch dauerhaft nicht mit so niedrigen Zinsen zu rechnen ist. Bei 3 Billionen und einer Anleiheverzinsung von 5 % sind das 150 Milliarden und somit die Hälfte des Bundeshaushalts.

Der Japan-Vergleich zieht hier nicht, weil dort in erster Linie die eigenen Bürger die Anleihen gehalten haben.

Für den Rentner ist es egal ob ihm sein Sparguthaben mit negativer Realverzinsung vernichtet wird, oder durch einen Crash. Außerdem hatte ich ´von einer Vermögensabgabe zum Ausgleich von Crash-Folgen geschrieben

Aber mir ist natürlich bewußt, dass das alles illusorisch ist ... von daher ein reines Denkmodell.

In der Realität wird es darauf hinauslaufen, dass die Wand immer weiter verschoben wird, wie Du schon schreibst. Das wird auch beim Lucke so sein (auch wenn ich nicht glaube, dass er in der Realpolitik mit ein paar % Wählerstimmen überhaupt was erreicht). Das einzige was dadurch erreicht würde, wäre wohl, dass wir früher wegen der Schuldenschnitte die Bürgschaften einlösen müßten.

Ob bei stagnierendem BIP und explosiv steigender Verschuldung (die 700 Milliarden wären über 30% der bisherigen Staatsverschuldung on top) die Zinsen auf dem niedrigen Niveau verharren würden, lasse ich mal dahingestellt.

lifesgood

Beitrag 08.06.2013, 22:23

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MaciejP
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Regierung kämpft an Schulen gegen die Euro-Skepsis

Finanzminister Schäuble organisiert eine "Infotour" durch die Schulen. Die Adenauer-Stiftung erarbeitete für ihre Klientel eine "Argumentationshilfe" für die Gemeinschaftswährung - und gegen die AfD.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... epsis.html

Das macht ja einen sehr verzweifelten Eindruck. Wie sinnvoll ist das, ausgerechnet bei denen für die Euro-Treue zu werben, die vermutlich ohnehin noch nie eine D-Mark in der Hand gehalten haben. smilie_08

Beitrag 08.06.2013, 23:07

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Potemkinsches Dorf

Als Potemkinsches Dorf (russisch: Потёмкинская деревня) – teilweise auch in der Schreibweise Potjomkinsches Dorf – wird etwas bezeichnet, das fein herausgeputzt wird, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand zu verbergen. Oberflächlich wirkt es ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihm aber an Substanz.


http://de.wikipedia.org/wiki/Potemkinsches_Dorf

Beitrag 09.06.2013, 08:53

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Silberhamster
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Ein geordneter ausstieg aus dem Euro, d.h. entweder eine Teilung in Nord,- und Südeuro ( wohin käme dann das fast bankrotte Frankreich ??) oder die Rückkehrzu den nationaqlen Währungen stellt nicht die EU als Wirtschaftsunion in Frage, sondernn ur den Fehler eine germeinsasmen Währung, die politisch gewollt und nationalökonomisch ein FGehler war. Wenn heute ein Schuldner insolvent ist und weiter macht steigen die Schulden ide die Zahl der Gläubiger, die leer ausgehen oder nur eine Miniquote bekommen. Genauso verhält es isch mit dem Euro: ja länger weiter gemacht wird, desto teurer wird es für Deutschland. Also gegen die wand fahren sehe ich nicht als Lösung, sondern den geordneten ausstieg, der weniger kostenw ird dla der weitere Verbleib. Nicht gedeckte Forderungen ( Target 2, EZB, etfc) sind schon jetzt verloren, es kann nur mehr und schlimmer werden. Insofern steimme ich mit dem vorherigen Ausführungen NICHT überein. Konkursverschleppung ist keine Lösung für den Schuldner und wenn von 20 Firmen 5 zahlungsunfähig sind, dann kommt eien Insolvenz dieser 5 weniger teuerer als die Übernahem der Schuldend ruch die anderen 15. Statt Banken retten Kleinsparer bis 100.000,00 € entschädigen ( sind dann nicht mehr alle " Klein" sparer) und alle Vorstände der Banken, die dann insolvent sind, vor den Strafrichter, Beschlagnahme deren privaten Vermögens etc. dazu hat aber keine der derzeit regierenden und im Parlament vertretenen abstimmungsfraktionen den Mut .. Grüße Silberhamster
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Beitrag 09.06.2013, 09:33

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Ladon
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Das Problem dürften diejenigen sein, welche die heutigen Schuldtitel halten. Diese Gläubiger werden sich, steht zu befürchten, mit einem "dann ist es besser" nicht befriedigen lassen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 09.06.2013, 16:42

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Ladon hat geschrieben:Das Problem dürften diejenigen sein, welche die heutigen Schuldtitel halten. Diese Gläubiger werden sich, steht zu befürchten, mit einem "dann ist es besser" nicht befriedigen lassen.
Das ist sehr diplomatisch ausgedrückt. Die Leute werden ausflippen, wenn sie auf ihre mühsam angesparte LV/RV riesige Verluste akzeptieren müssen. Wie stehen denn die Politiker da, wenn sich die heiß beworbenen Rieserrenten halbieren. Ich vermute mit dem Spruch „Risiko und Haftung gehören zusammen“ werden die Abschreibungen nicht zu erklären sein. Und was werden die Menschen in D dann wählen? Ich befürchte nichts, was mit dem GG im Einklang steht.
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Beitrag 09.06.2013, 17:59

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Silberhamster
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Westerwelle warnte vor den Folgen einer Anti-Euro-Politik: "Ich rufe allen Gegnern des Euro, mit Professorentitel oder ohne, zu: Wer den Euro aufgibt, wird weit mehr verlieren als unsere Währung. Wer den Euro aufgibt, riskiert den Zerfall Europas."

Der Zerfall Europas ist bereits längst im Gange, so etwas wie ein geeintes Europa hat es noch nie gegeben und hoffen wir, wird es auch niche geben Grüße Silberhamster
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