PIIGS -- EURO IN GEFAHR

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 29.04.2012, 12:15

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AuCluster
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Soviel Offenheit hätte ich dem Martin Schulz gar nicht zugetraut. So kann man sich irren.

Steht Europa vor der Spaltung? Schulz meint: "Ich befürchte, Ja"

http://www.n-tv.de/politik/Schulz-meint ... 40511.html
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 29.04.2012, 12:17

Tandem
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Dieses schreckliche Wort "Sozialismus" ist eben zur Keule mutiert durch ständigen Mißbrauch.
Vielleicht sollten wir "willkürliches Umverteilungssystem" sagen (sperrig...)
Fata, so etwa deinen Beitrag hatte ich schon geschrieben, aber wieder gelöscht, weil ich mir nicht sicher war (hab ne Erkältung und der Schädel brummt). Danke dir.
Allerdings, du schreibst: "Eine überalterte, gesättigte Volkswirtschaft wächst nicht mehr (viel)!"
Eben. Die Notwendigkeit immerwährenden Wachstums entsteht aus unserem unsäglichen Geldsystem, und deswegen geht es gerade zugrunde.
Die erwähnte Gleichschaltung der Legislative und nächstens der Judikative ist m.E. nur als verzweifelte Todeszuckungungen eben dieses Geldsystems zu werten.
Wachstum hilft uns nicht. Und demokratische Rechtsstaatlichkeit beibehalten geht auch nicht.
Dazu müßten wir sie erst einführen.

Beitrag 29.04.2012, 13:24

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Sapnovela
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Spanische Regierung: „Lage der EU ist wie auf der Titanic“

Die hohen Arbeitslosenzahlen haben die Spanier geschockt. Außenminister Margallo sagte, die EU befinde sich in einer ähnlichen Lage wie die Titanic.

http://www.deutsche-mittelstands-nachri ... /04/42172/

Beitrag 29.04.2012, 14:39

Fata.Sibyllina
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Re: Tandem schreibt: "Wachstum hilft uns nicht. Und demokratische Rechtsstaatlichkeit beibehalten geht auch nicht.
Dazu müßten wir sie erst einführen."

Ich bin auch der Meinung, dass wir uns in Bezug auf die hochtrabende Vokabel "demokratische Rechtsstaatlichkeit" realiter weit vom Ideal entfernt haben. Aber das, was noch davon übrig ist, möchte ich nicht allzu klein reden, denn das spielt denjenigen in die Hände, die uns derzeit weismachen wollen, das letzte bisschen könnten wir auch noch opfern, um .... tja, wofür eigentlich? Die eifrigen ESM-Verfechter verlangen alles und versprechen nichts. Mir ist das zu vage, da möchte ich lieber den mageren Ist-Zustand verteidigen!

Zum Thema Wachstum: Es ist ein zentraler Baustein der gesamten "Rettungsphilosophie"! Die Polit-Hasardeure wollen uns das Kabinettstückchen vorführen, mittels dieses Zaubermittels wie auch immer aus Verschuldung und Lohndeflation -schwuppdiwupp- hinauszuwachsen (warum eigentlich erst jetzt?? 'smilie_16'), wenn die EZB nur so freundlich ist ein wenig Zeit dafür zu kaufen.

Die Faz hat sich heute ebenfalls dieses Begriffs angenommen und schließt den Beitrag mit der Hoffnung, "dass schon die Rede von mehr Wachstum dieses Wachstum selbst erzeugt." Klingt doch vielversprechend!!

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k ... 34062.html 'smilie_35'
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Beitrag 29.04.2012, 15:08

Tandem
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Hehe, sehr schön,wirklich...
Ich möchte nicht den mageren Ist-Zustand kleinreden, oder ihn nur verteidigen.
Ich möchte gerne aus dem mageren einen fetten Ist-Zustand machen.
Es ist mir unerträglich und beleidigt selbst meinen mageren Intellekt, daß der Begriff "Wachstum", gemeint Wirtschaftswachstum (und nicht etwa das Haarwachstum, das meine ungeteilte Zustimmung findet) immer noch selbstverständlich für wünschenswert gesehen und dargestellt wird.
Was werden unsere Kinder uns dermaleinst wohl für Wörter an den Kopf schmeißen für unsere heutige Dämlichkeit?

Beitrag 29.04.2012, 19:47

silberblick
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Nächstes Wochenende sind Wahlen in F und GR. Vermutlich kommen dort Kräfte an die Regierung, die es mit dem sparen nicht mehr sehr genau nehmen.

Dies wir den Börsen weltweit nicht gefallen. Die Börsen werden zeitweise einbrechen und mit ihnen auch der Goldpreis. Dies ist ein guter Zeitpunkt für zukäufe bei gold, da gold mittel bis langfristig wieder steigen wird.

Beitrag 29.04.2012, 19:53

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AuCluster
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Italiener, Spanier und Griechen wissen, wie man ein vernünftiges Geldmengenwachstum mit einer „eleganten“ Inflation von 10% hinkriegt. Habt Vertrauen, das haben die schon 50 Jahre vorher geübt. Also: Dauerschussfreigabe für die Dicke Bertha oder besser noch den Schweren Gustav. smilie_02
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Beitrag 30.04.2012, 08:09

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Ladon
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Tandem hat geschrieben:... nur als verzweifelte Todeszuckungungen eben dieses Geldsystems zu werten.
....
Todeszuckungen?
Oh nein! Dieses System hat Crashs implementiert und weiß damit umzugehen. In den letzten 200 Jahren (je nach Sichtweise auch 100 Jahren, aber das halte ich für zu kurz gegriffen) hat es (das "System") jede noch so katastrophale Krise überlebt oder ging sogar gestärkt daraus hervor.

Ein Paradebeispiel (mit dem ich mich eine Zeit lang recht ausführlich beschäftigt habe) ist die rasante Rückkehr Deutschlands ins internationale System 1924. Man hatte doch mit der Rentenmark eine höchst erfolgreiche, alternative Komplementärwährung in der Hand, die sprichwörtlich "Wunder" bewirkt hatte ... aber wichtiger war (den USA und den Deutschen vor allem) eine Rückkehr zum (Quasi-) Goldstandard durch dessen Verflechtungen die Krise der Vereinigten Staaten die ganze (Wirtschafts-) Welt erschüttern konnte.
Warum hat man das Experiment nicht ausgebaut, sondern durch Anbindung an die Reichsmark "kastriert"? Sollte man mal die Frage stellen, wem die Idee der Teilhabe aller (einfach über die Existenz des volkswirtschaftlich relevanten Zahlungsmittels) an der Nutzung des Bodens (= Staatsgebiet! Mithin also "allen" gehörig) zu gewerblichen Zwecken, ein Dorn im Auge war?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 30.04.2012, 08:20

Fata.Sibyllina
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Re: Goldjunge01
Frage:

Wohin fließen die ganzen Milliarden, die aus Spanien und vorher schon aus anderen Ländern wegfließen?

Das kann doch nicht alles in Grund und Boden in D stecken.
Oder auf Bankkonten.
Oder in phys. Gold.
Vielleicht - auch auf Umwegen - hierhin: ':roll:'

http://www.ftd.de/finanzen/derivate/:mi ... 27382.html

Heißt es nicht in jeder Spielbank irgendwann mal: RIEN NE VA PLUS!?
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Beitrag 30.04.2012, 09:47

Tandem
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Todeszuckungen... das war unscharf von mir. Der EURO hat Todeszuckungen!
Das Geldsystem natürlich nicht. Ich gelobe Besserung (hat noch nie funktioniert...)!

Beitrag 30.04.2012, 10:27

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Ladon
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Tandem hat geschrieben:... das war unscharf von mir. ... Ich gelobe Besserung ...
Ob Du gelegentlich "scharf" bist, kann ich nicht beurteilen.

Aua aua aua - Kalaueralarm - ich konnte es mir nicht verkneifen
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Beitrag 30.04.2012, 10:46

Tandem
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Tu quoque PHILI !

Ha!

Beitrag 30.04.2012, 11:10

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Ladon
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Tandem hat geschrieben:Tu quoque PHILI !
Der ist gut! smilie_01
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Beitrag 30.04.2012, 19:29

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Sapnovela
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Fata.Sibyllina hat geschrieben:Re: Goldjunge01
Frage:

Wohin fließen die ganzen Milliarden, die aus Spanien und vorher schon aus anderen Ländern wegfließen?

Das kann doch nicht alles in Grund und Boden in D stecken.
Oder auf Bankkonten.
Oder in phys. Gold.
Vielleicht - auch auf Umwegen - hierhin: ':roll:'

http://www.ftd.de/finanzen/derivate/:mi ... 27382.html

Heißt es nicht in jeder Spielbank irgendwann mal: RIEN NE VA PLUS!?
Da wird doch nur das nächste Konjunkturprogramm vorbereitet... sonst bricht die EU auseinander, der Euro verschwindet, alle sind pleite, der Dritte Weltkrieg kommt, die Mayas behalten Recht und die Welt geht unter... daher ist es alternativlos noch mehr Schulden zu machen und nach Gutdünken der EU-Parlamentarier einige Milliarden unter das johlende EU-Volk zu werfen.... ist doch egal, was nächstes Jahr ist.

Beitrag 01.05.2012, 00:03

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MaciejP
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Robert Kindler, Global Head of Mergers and Acquisitions und Vice Chairman von Morgan Stanley, hatte eine Zeitlang als Nummernschild an seinem Porsche Cayenne "2BG2FAIL".
Ohne Worte ... smilie_18

Beitrag 01.05.2012, 16:43

xxx890xxx
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Ein möglicher Währungsreform-Termin......
Sollte Monsieur Hollande die Präsidentenwahlen in Frankreich am 6. Mai 2012 gewinnen und eine wie
auch immer extreme Regierung in Griechenland an die Macht kommen, könnte die Sterbephase des
Euros eingeleitet sein. Dann dürfte der Euro den Herbst 2012 wohl nicht mehr erleben.
So ist es öfters zu lesen. Was glaubt Ihr?

Beitrag 01.05.2012, 16:51

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xxx890xxx hat geschrieben:Ein möglicher Währungsreform-Termin......
Sollte Monsieur Hollande die Präsidentenwahlen in Frankreich am 6. Mai 2012 gewinnen und eine wie
auch immer extreme Regierung in Griechenland an die Macht kommen, könnte die Sterbephase des
Euros eingeleitet sein. Dann dürfte der Euro den Herbst 2012 wohl nicht mehr erleben.
So ist es öfters zu lesen. Was glaubt Ihr?
Auch Hollande muss sich der Realität beugen. Wenn die Peugeot-Oberen Herrn Hollande darauf hinweisen, dass eine Preiserhöhung im Automobilsektor die Wettbewerbsfähigkeit französischer Autos einschränkt, werden die Maßnahmen von Hollande schon die Industrieinteressen widerspiegeln. Die Großbanken haben auch ein Wörtchen mit zureden. Meine Meinung: viel Wahlkampfgetöse.

Nachtrag: Auch Hollande kommt von der ENA, wie alle seine "Kumpels" aus der Industrie.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89cole ... nistration
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Beitrag 02.05.2012, 08:25

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Sapnovela
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EZB sieht Anzeichen für Spaltung der Euro-Zone

Wer hätte gedacht, dass die dicke Bertha auch Nebenwirkungen hat? Also ich bin völlig überrascht... wie konnte das nur passieren....? Aber wer weiß... ggf. ist das gar keine schlechte Entwicklung. Nun noch die Target Salden sukzessive fällig stellen ....

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13,00.html

Beitrag 03.05.2012, 17:58

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Datenreisender
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Fitch sieht schwarz für Euro

Die Rating-Agentur Fitch veröffentlichte heute ein Zukunfts-Szenario für den Euro: Die Gefahren für eine "ungünstige Entwicklung" würden zunehmen. Ein Austritt einzelner Euro-Länder könnte das Wirtschaftssystem kollabieren lassen.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... -fuer-euro

Beitrag 04.05.2012, 08:26

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Sapnovela
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Datenreisender hat geschrieben:Fitch sieht schwarz für Euro

Die Rating-Agentur Fitch veröffentlichte heute ein Zukunfts-Szenario für den Euro: Die Gefahren für eine "ungünstige Entwicklung" würden zunehmen. Ein Austritt einzelner Euro-Länder könnte das Wirtschaftssystem kollabieren lassen.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... -fuer-euro
habe zwar die Originalstudie nicht gelesen, aber die Zusammenfassung klingt schon idiotisch....

"Während Fitch einen totalen Euro-Bruch als eher wenig wahrscheinlich ansieht, könnte der Austritt einzelner Länder durchaus realistisch sein. Sollte dies geschehen, würde der Rest der Euro-Länder sofort heruntergestuft, erklärte Fitch."

Deutschland und Finnland werden also abgestuft, wenn Griechenland austritt und alleine den Bach runtergeht? Aha!

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