PIIGS -- EURO IN GEFAHR

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 14.10.2012, 16:36

ultima materia
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die trägen und dekadenten Massen sind die eigentliche Krise.

Beitrag 14.10.2012, 16:47

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Streubesitz
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AuCluster hat geschrieben:
frankdieter50 hat geschrieben:Ich bin irgendwo zwischen Hoffen und Bangen.
Einerseits wünsche ich, dass es diesen Urknall gibt, andererseits bin ich gespannt wie unsere Volksverdreher die Kurve kriegen wollen.
So oder so,immense Vermögensverluste der deutschen Bürgern werden der jeweilige Preis sein. smilie_02
Eurorettung ist gaaanz einfach! smilie_02

Vater Staat [s]greift[/s] lenkt die Beiträge für LV's, RV's etc. in Richtung ESM um und schon ist der Euro gerettet. Welcher Dösbaddel, der so eine "Versicherung" hat, fragt denn schon nach, wohin die ganze eingezahlte Kohle hin geht. Insgesamt über 100 Mrd. Euro sollten somit dem ESM jedes Jahr zugeführt werden können.
Sollte dies nicht ausreichen, könnte Vater Staat noch Panik bzgl. Altersarmut verbreiten und schon werden 20 Mrd. Euro mehr eingezahlt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensvers ... schland%29
@AuCluster: freut mich, in Deinem Beitrag einen Paradigmenwechsel herauslesen zu dürfen, weg vom Hauptschuldigen namens "Zinssystem". Du nennst (in meinen Augen richtigerweise) den Hauptverursacher der Hauptkrise sowie übelsten und am wenigsten kontrollierbaren/-willigen/-fähigen Akteur, nämlich den "Staat".

Stimme Dir auch bei Deinen Befürchtungen zu, so wie von Dir skizziert wird es vermutlich kommen.

Gruß
Streubesitz

Beitrag 14.10.2012, 19:58

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AuCluster
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Wer ist der Hauptschuldige für das Eurokrise? Eine gute Frage! Das Zinssystem, das Schuldgeldsystem, die Finanzmärkte oder die Politiker. Vielleicht waren es auch die Europäer? Eigentlich alle!

Man nehme stark gealterte, zinsbasierte Schuldgeldsysteme und binde diese aus rein politischen Gründen zusammen, um dies im nach hinein wirtschaftlich zu begründen. Dann spielen die Finanzmärkte verrückt und verlangen von jedem Land die gleichen Zinsen. Die geldgierigen Banken aus dem Norden überweisen die Ersparnisse der Nordeuropäer nach Südeuropa, weil es dort einen Tick mehr Zinsen gibt. Die Südeuropäer nehmen die Kohle gerne und verfrühstücken diese. smilie_12

Nach vielen Jahren merken die Banken, dass die Südeuropäer die Kohle gar nicht zurückzahlen können, weil sie sie einfach verballert haben (nein, sie haben in Nordeuropa eingekauft) und zu allem Überfluss haben sie auch noch die Löhne erhöht, was sich inflationär ausgewirkt hat. Also verlangen die Banken höhere Zinsen und wollen das Geld der nordeuropäischen Sparer zurück.

Bevor der ganze Schwindel auffliegt, betritt der strahlende Held Mario Draghi die Bühne „Europa“ und rettet alle! Er vergibt über eine Billion Euro an Kredit, der hauptsächlich von südeuropäischen Banken aufgesogen wird. Als Sicherheit dienen unter anderem Schuldscheine mit 9999 Jahren Laufzeit und 0% Zinsen. Und welch Wunder, der deutsche Sparer hat sein Geld wieder! smilie_03

Bei der ganzen Schuldenwirtschaft flippt Angela Merkel aus und verordnet allen südeuropäischen einen so brutalen Sparkurs, dass deren Wirtschaft komplett zusammenbricht. Nun können diese Länder überhaupt keine neuen Schulden aufnehmen, um alte Schulden umzuschulden. So schnell gibt sich Euroland nicht geschlagen und gründet die riesige Bad-Bank EFSF und anschließend den ESM. Die deutschen Banken tragen das Geld der deutschen Sparer über diese Institutionen nach Südeuropa und das Spiel beginnt von vorne!

Was lernen wir daraus? Ein guter Deutscher sollte mindestens eine Lebens- oder eine Rentenversicherung haben! Am besten beides. smilie_20

P.S.: Und wie heißt nun die treibende Kraft? Natürlich sind es die Zinsen, weil der Euro aus alten Währung hervorgegangen ist. Italien und selbst Griechenland weisen einen Primärüberschuss auf.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 15.10.2012, 08:00

Fata.Sibyllina
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@AuCluster: Ein anschauliches Drama hast Du da geschrieben, ich wünschte, mein Platz wäre in der Zuschauerloge! smilie_09
Wer ist der Hauptschuldige für das Eurokrise? Eine gute Frage! Das Zinssystem, das Schuldgeldsystem, die Finanzmärkte oder die Politiker. Vielleicht waren es auch die Europäer? Eigentlich alle!
In diesem Zusammenhang drängt sich mir die Frage auf: Wer wäre denn bereit, sinnvolle Veränderungen zuzulassen oder gar einzuleiten? Hier sehe ich schwarz, und deshalb wird nichts nachhaltig besser, wird der Sache inhaltlich nicht auf den Grund gegangen, wird die verzerrende Propaganda von Halbwahrheiten und Klischees ebenso zunehmen wie die inneren und äußeren Spaltungen. Als Freundin des 'absurden Theaters' profitiere allerdings auch ich (schon beim täglichen Zeitunglesen) von der hohlen Kakophonie aus dem Blätterwald, und das immerhin vergnügungssteuerfrei. smilie_02
Sapere aude, incipe!

Beitrag 15.10.2012, 08:31

lifesgood
... man könnte den Hauptschuldigen auch in der Demokratie suchen smilie_08

Denn letztendlich waren es auch eingelöste Wahlversprechen auf Pump, die in die Schuldenfalle geführt haben.

Mit der Ankündigung Steuern zu erhöhen oder öffentliche Ausgaben zu kürzen, gewinnt man nun mal keine Mehrheiten.

Letztendlich liegt die Ursache wohl in einer Kombination von allem. Staaten geben mehr aus, als sie einnehmen, Schuldgeldsystem und Zinseszinsfaktor.

lifesgood

Beitrag 15.10.2012, 09:12

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Milly
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Eben, Lifeisgood, die Demokratie und ihr Bruder, die Korruption

Man korrumpiert Wähler mit Projekten zum vorgetäuschten "Nulltarif".

Und es wird sich gesundgestoßen von Politunternehmern ("sozialistischen Unternehmern" - also solchen, die am freien Markt, wo der Endkunde selbst zahlt, keine Chance sehen, und die mithin dieses Spiel von Manipulation und Trug, bei denen immer Dritte die Rechnung zahlen, nur zu gern mitspielen)

Das geht von "Energiewende" über "Stuttgart 21" bis hin zum lokalen Hallenbad, welches - aus rein geschauspielerter(!) Unfähigkeit - am Ende 3x soviel kostet, und das in Wahrheit einzig dazu dient, daß sich "gut vernetzte" Amigos gesundstoßen.

Natürlich werden ebenso auch die Hartzer, Migranten usw. korrumpiert.

Im Endeffekt alles eine riesengroße und systemimmanente Fehl-Allokation nicht nur der finanziellen Mittel, sondern auch der gesellschaftlichen Ressourcen (Arbeitskräfte, Rohstoffe usw.), für die dann irgendwann eben doch die Rechnung präsentiert wird.

Und um von all dem abzulenken, gibt es - schön regelmäßig - immer die Mär von den [s]Juden[/s] Spekulanten, Zinswucherern usw. usf.
Diejenigen, die erfolgreich investieren, nämlich in marktfähige Unternehmen/Produkte, die sind am allerwenigsten Schuld an den "Krisen". Auch und gerade dann, wenn sie ihren persönlichen Schnitt gemacht haben.

So viel weiter sind wir seit 1933 leider nicht :|

Beitrag 15.10.2012, 09:19

LordEisenfaust
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Neuer Artikel der ZEIT: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/w ... iechenland

Der Finanzminister sagt in Singapur, was längst beschlossen ist: Deutschland wird Griechenland im Euro halten – auch wenn es dafür mehr Hilfe braucht.


[...]Die Griechen werden den Euro also behalten. Jetzt muss die Kanzlerin den Deutschen nur noch erklären, wie sie das finanzieren will. Allen ist klar, dass die bewilligten Mittel nicht ausreichen werden. Irgendwo muss also zusätzliches Geld herkommen.[...]

Beitrag 15.10.2012, 09:58

SilverGator
LordEisenfaust hat geschrieben:Neuer Artikel der ZEIT: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-10/w ... iechenland

Der Finanzminister sagt in Singapur, was längst beschlossen ist: Deutschland wird Griechenland im Euro halten – auch wenn es dafür mehr Hilfe braucht.


[...]Die Griechen werden den Euro also behalten. Jetzt muss die Kanzlerin den Deutschen nur noch erklären, wie sie das finanzieren will. Allen ist klar, dass die bewilligten Mittel nicht ausreichen werden. Irgendwo muss also zusätzliches Geld herkommen.[...]
Tja, von wem wohl...die Antwort dürft nicht schwerfallen...

Beitrag 15.10.2012, 13:00

noses
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LordEisenfaust hat geschrieben:Jetzt muss die Kanzlerin den Deutschen nur noch erklären, wie sie das finanzieren will.
Wieso eigentlich? Das ist doch jedem schon klar.


noses.

Beitrag 19.10.2012, 10:44

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Europäische Gemeinschaft
Spaltet der Euro Europa? Ja!

Der Euro sollte die Europäer verbinden. Tatsächlich offenbart die Eurokrise nun eher die fundamentalen Unterschiede. So viel Zwietracht wie heute gab es noch nie in der Geschichte der Europäischen Einigung.

http://www.wiwo.de/politik/europa/euros ... 46094.html

Beitrag 23.10.2012, 09:33

Fata.Sibyllina
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Wir befinden uns im Jahr V nach der Lehman-Pleite. Ganze Sparvermögen sind von den Griechen bedroht. Ganze Sparvermögen? Nein....
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... dge-fonds/
Skrupellose Hedgefonds-Piraten lassen in den Rettungsbooten die Korken knallen - die Sause spendiert der Steuerzahler! Man darf auf den nächsten Schuldenschnitt gespannt sein... :roll:
Sapere aude, incipe!

Beitrag 24.10.2012, 06:27

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Euro-Krise
Griechenland soll zwei Jahre mehr Zeit bekommen
Die Euro-Partner wollen Griechenland offenbar zwei Jahre mehr Zeit für die Sanierung des Staatshaushalts gewähren. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" muss das krisengeschüttelte Land erst im Jahr 2016 die EU-Obergrenze für die Neuverschuldung einhalten.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 63027.html

Medienbericht
Griechenland bekommt angeblich zwei Jahre mehr Zeit
Die Zeit läuft ab. Mitte November droht Griechenland die Pleite. Doch nun kommen die internationalen Geldgeber dem Land einem Zeitungsbericht zufolge einen großen Schritt entgegen.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -Zeit.html

Beitrag 24.10.2012, 06:53

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Silberhamster
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Interview mit Nigel Farage auf You tube:
https://www.youtube.com/watch?v=9LsQY1OxoEY
Andrea Merkel soll Ihm gegenüber geäußert haben:
( Interview interessant ab Minute 7:30) nachstehend kurze deutsche Übersetzung für die, deren englisch nicht so gut ist.
Er hatte im letzten Jahr ein Treffen mit Angela Merkel, erzählt er. Dabei habe er die Kanzlerin auf die Eurokrise angesprochen. Im Verlauf der Unterhaltung, erzählt Nigel Farage, habe er zur Kanzlerin gesagt, dass die Deutschen Bürger mit ihren Steuern und Abgaben bereits zwanzig Jahre lang die Wiedervereinigung bezahlt hätten. Und dann, so fährt er fort, „sagte ich zu ihr, es wäre doch eine freundliche Geste den deutschen Steuerzahlern gegenüber, wenn man das andauernde Unterschreiben von Blankoschecks einmal beenden würde?“ Und dass es doch eine Befreiung für Griechenland wäre, aus dem Euro zu gehen, eine Abwertung zu machen, zur Drachme zurückzukehren und zurück zu gesunden Wirtschaftsverhältnissen zu kommen? Und sie sagte, „Nein, Herr Farage, wenn Griechenland den Euro verlässt, würden alle Länder das machen, und das wäre das Ende unseres europäischen Traumes.“

Er setzt hinzu: „Und dann gab es da noch etwas, was sie sagte. Sie sagte: ‘Es ist uns vollkommen egal, ob die Jugendarbeitslosigkeit 60 % erreicht. Es ist uns vollkommen egal, ob 25 % der privaten Unternehmen in den nächsten fünf Jahren zusammenbrechen. Frei heraus gesagt, ist es uns auch völlig egal, ob ganz Griechenland zusammenbricht, solange wir das europäische Projekt halten können.

Diese Ungeheuerlichkeit und kaltschnäuziger Menschenverachtung kommt nicht unvermutet. Angela Merkel hat schon mehrmals, wenngleich auch in vorsichtigeren Worten, klar gemacht, dass sie für „ihr Europa“ bereit ist, über Leichen zu gehen. Als Günter Jauch sie einmal vor laufender Kamera fragte, ob sie denn die Europaidee weiter durchziehen würde, auch wenn die Deutschen Bürger dagegen wären, antwortete sie ohne zu zögern mit „Ja“. Schon in einem Fernsehinterview 2006 skizzierte sie den Weg durch ein Tal der Tränen: Das Projekt Europa, so sagte sie damals sinngemäß, sei kein Ziel, das in nächster Zukunft erreicht werde. Es würde sogar erst einmal deutlich schlechter werden, bevor in zwei oder drei Generationen Europa das geworden ist, was die Architekten der Europäischen Union sich vorgestellt haben.

Damit ist auch, wohin die Reise geht. Die herrschende Schicht, die sich der Staaten Europas bemächtigt hat, kennt kein Erbarmen mit der Not der Völker. Das Europa-Projekt dieser Eliten wird weiter vorangetrieben, gegen jede Menschlichkeit und Vernunft.

Deshalb werden die Forderungen der Banken befriedigt, immer neue Schulden aufgenommen, das Unvermeidliche mit allen Mitteln weiter hinausgezögert und jeder gesunde Staatsbankrott verhindert. Es darf niemand raus aus dem Völkergefängnis EU.

Natürlich ist es eine vollkommen weltfremde Vorstellung, die Nationen eines ganzen Kontinents über zwei oder drei Generationen zu unterdrücken und auszuplündern, das kann niemals funktionieren.

Zuerst – und zwar sehr bald – werden die Völker aufstehen, die am meisten leiden. Das sind Griechenland, Spanien, Portugal, danach Italien. Die Proteste werden immer heftiger, in allen größeren Städten finden fast jede Woche große Demonstrationen statt. Früher oder später werden die Ordnungskräfte auch nicht mehr auf ihre Mitbürger einprügeln, sondern die Seiten wechseln. Eine Weile können noch die speziell trainierten Truppen wie „Eurogendfor“ gegen die Aufständischen eingesetzt werden, aber auch das funktioniert nicht lange.

Denn die Herrscher Europas sind gar nicht in der Lage, Probleme zu lösen. Sie haben es bisher nicht gekonnt, und den Karren immer tiefer in den Dreck gefahren. Die europäischen Probleme sind weit davon entfernt, auch nur einigermaßen beherrschbar zu sein, geschweige denn, dass sie gelöst würden. Die Regierenden sind sich auch untereinander uneins. Sie werden auch in Zukunft nicht wirksam an einem Strang ziehen. Schon die letzte Posse um die Verleihung des Nobelpreises zeigte es im Kleinen. Sie haben sich den Friedensnobelpreis quasi selber verliehen, gerieten aber schon in Streit darüber, wer von ihnen den Preis entgegen nehmen darf.

Im Großen gesehen entfaltet die Wirtschaftspolitik mit ihren Sparmaßnahmen und Ausplünderung der (noch) gesunden Staaten im Zusammenspiel mit den globalen Kapitalmärkten eine tödliche Wirkung. Sie vertreibt das Kapital aus den armen Ländern, zerstört das Rückgrat jeder Volkswirtschaft, den Mittelstand, treibt die Massen in die Verarmung und hetzt sie gegeneinander auf.

Der Kapitalmarkt transferiert das Geld dorthin, wo es als „sicher“ gilt, also in die Schweiz oder nach Deutschland. Dort senkt es die Zinsen, während sie in den Schuldnerländern dadurch weiter steigen und diese destabilisieren. Außerdem fließt das Geld immer in die Länder, wo die Steuern niedrig und die Bedingungen günstig sind. Auch das sind nicht die hochverschuldeten Südländer, wo Arbeitslosigkeit grassiert und die Kaufkraft gegen Null sinkt. Damit wird die Abwanderung des internationalen Kapitals noch zusätzlich angeheizt – es flieht geradezu aus den Ländern, die es am meisten brauchen.

Wie wir aus den Äußerungen von Frau Merkel entnehmen, ist das den Herrschenden in der EU aber vollkommen egal.

Damit ist die Eurozone in eine Falle geraten, aus der sie sich nicht mehr befreien kann, ohne die Währung zu opfern. Genau das lassen Merkel & Co aber nicht zu.
Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr ( Laotse)

Beitrag 24.10.2012, 07:22

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Ladon
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Was mir Sorgen macht, ist die Aussicht auf eine allgemeine Verarmung ... Zufrieden stelle ich aber fest, dass eine spezielle Ära einer speziellen Art von Zivilisation sehr bald vorbei sein wird, weil unsere Führer ebenso inkompetent wie verrückt und böse sind

... geschrieben 1917. Von ... ach, das lassen wir mal offen ;-)
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 24.10.2012, 07:58

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AuCluster
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Was sollten denn die armen Hedge-Fonds ohne die Eurokrise machen. Da gebe es nichts zu verdienen! Wenn die Spanier/Griechen/Portugiesen/Italiener „böse“ sind, gibt es kein Geld mehr und die Anleihen fallen im Kurs. Die Hedge-Fonds kaufen die Anleihen günstig ein und da jetzt der ESM die Anleihen zum Nennwert aufkaufen kann, machen die ordentlich Kasse.

Deutsche LV/RV-Beiträge auf zu den Hedge-Fonds! Die können mit der ganzen Kohle auch viel besser umgehen. smilie_02

@ Ladon

"Die Herren des Geldes", das ist doch reine Verschwörungstheorie. :wink:
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Beitrag 24.10.2012, 09:17

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Ladon
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@ AuCluster
Verschwörungstheorien?
Würde ich so nicht sagen: Die "großen Vier", der "exklusivste Club der Welt", waren in den 1920ern ja durchaus öffentlich wahrgenommene Realität ... und auch deren publizistischer Gegenspieler von dem das Zitat stammt.
Und! In jener Zeit liegen die Wurzeln der heutigen Strukturen: Internationale Clearingstellen, zentrale Lagerorte für Gold, von demokratischer Kontrolle unabhängige Zentralbanken und deren Aneignung von Hoheitsrechten etc. Diese Ideen aus jener Zeit sind der Zuchtboden für die heutigen Strukturen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 24.10.2012, 11:51

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Der Zitat ist doch von Keynes, oder etwa nicht?
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Beitrag 07.11.2012, 15:39

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Prognose der Kommission
EU übt sich in Pessimismus

Die EU-Kommission errechnet neue Tiefpunkte in der Schuldenkrise: Das Wachstum schrumpft weiter, die Arbeitslosigkeit steigt, der Schuldenberg wird immer größer. Der Bericht zeigt auch: Vorherige Prognosen waren zu optimistisch.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/p ... -1.1516877

Beitrag 08.11.2012, 05:41

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AuCluster hat geschrieben:Der Zitat ist doch von Keynes, oder etwa nicht?
Ja. Ich habe das mal weg gelassen, weil der gute Mann manchmal bei Nennung seines Namens "pawlowsche" Reflexe auszulösen vermag, weil den meisten nur sein zentrales Werk bekannt ist (und das meist nur aus zweiter Hand) und darin, wie bei jeder Theorie, auch zweifelhaftes bis falsches zu finden ist.
Wer sich mal durch die frühen Pubikationen ackert (und eigentlich schreibt der ganz unterhaltsam, sollte aber auf Englisch gelesen werden), etwa das Werk über den Unsinn die Reparationen oder das Traktat aber eine Währungsreform, kommt nicht umhin seinen klaren Blick anzuerkennen. Dazu muss man nicht in allen Punkten mit ihm übereinstimmen.

...
Die EU-Kommission errechnet neue Tiefpunkte in der Schuldenkrise: Das Wachstum schrumpft weiter, die Arbeitslosigkeit steigt, der Schuldenberg wird immer größer
...
Tja, IRGENDWANN werden sich die Hohepriester des systems mal damit auseinandersetzen müssen, dass ihr zentrales Dogma ("Und der Herr Mammon sprach: Unbegrenztes Wachstum mit gleichbleibenden Raten zum Vorjahr ist wider jede mathematische Unmöglichkeit doch möglich") zerbröselt und Kontraktionen zugelassen werden müssen ...
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 08.11.2012, 08:59

Fata.Sibyllina
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Unbegrenztes Wachstum ... und Kontraktionen zugelassen werden müssen ...
Ich fürchte, der Zeitpunkt der Offenbarung ist schon erreicht oder zumindest in Sichtweite: Während die EU-Südländer in Villabajo derweil unter den Geburts- und Nachwehen ächzen, versucht man dem Volk in Villariba die Missgeburt unterzujubeln. Die Hofberichterstattung darf sogar ein wenig nörgeln, so lange sie die Brüsseler Kleptokratie nicht grundsätzlich infrage stellt http://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau146.html
- das neue Credo scheint zu lauten: Der Point of no Return ist überschritten, und wer A sagt, muss auch B, C etc. sagen.

Eines scheint mir sicher: Alle bekommen letztendlich ihr Fett weg! http://www.youtube.com/watch?v=G3-yapX3N-4
Sapere aude, incipe!

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