Finder gibt 22 Goldbarren und 3.500 Euro in Bar ab
Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team
Für mich würde ich nicht die Hand ins Feuer legen, hätte ich diesen Schatz gefunden....
Palladium zu haben hätt ich gern...
Das eigene Gewissen die gelernte Ethik eventuell die Angst vor Strafverfolgung würde aber wohl die meisten Menschen daran hindern eine Unterschlagung zu begehen - ich würde aber hoffen dass der der das verloren hat sich nie meldet und ich den Schatz nach einem halben Jahr bekommen würde - der Finderlohn ist ja dem findenden sicher.
Wie war ich vor 25 Jahren als Student froh als ich alle Weihnachtsgeschenke meiner Geschwister (ich war der einzige der noch daheim feierte) in einem Zug am 23.12 vergessen habe und sie am nächsten Tag im Fundbüro der DB abholen konnte. Der Finder hat das einfach abgegeben ohne auch nur seinen Namen zu nennen.
Ich hätte das auch zu 100% zurück gegeben - keine Frage.
Ganz schwer zu sagen, wie man sich in der entsprechenden Situation wohl verhalten hätte. Es ist leicht, theoretisch darüber zu fabulieren. In der Praxis zeigt sich dann die wahre Widerstandsfähigkeit gegenüber den eigenen inneren Dämonen.
Der Eigentümer des Goldes hatte jedenfalls riesiges Glück ,dass sein Schatz zurückgegeben wurde.
Für jemanden der mit 40 k€ seine persönliche Lebenssituation nachhaltig verbessern kann, ist die Hemmschwelle den Fund zu behalten wohl deutlich kleiner, als bei jemandem, dem es ohnehin gut geht und für den es nicht die entscheidende Rolle spielt, ob er jetzt 40 k€ mehr hat oder nicht.
lifesgood
Da finde ich einfach keine passenden Worte.Schönes Wochenende
Die ehrlichen denken sich Ihr Teil und würden diese Situation erst gar nicht für sich durchspielen.
Damit ist alles gesagt.
da möchte ich Dir widersprechen. Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend. Wenn in Deinem Elternhaus Ehrlichkeit groß geschrieben und auch die kleinsten Lügen spürbar sanktioniert wurden, bleibt diese Konditionierung in allen Lebenssituationen.
Es gibt Studien, die das Gegenteil belegen: Sind reiche Menschen egoistisch?kaufmax hat geschrieben:Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend.
Nämlich gar nicht. Ein Beutel, der in Berlin herrenlos in Fahrradnähe liegt und sich nicht bewegt, ist für mich völlig uninteressant.
Ich hatte grad 3 Tage vorher auf einem Kofferraum eine Nuckelflasche und eine kleine Tasche entdeckt. Die Tasche konnte ein Handtäschen oder Medizinbeutel oder große Geldbörse sein. Keine Ahnung. Ich habe es nicht angefasst.
Stattdessen suchte ich mit dem Rad die nähere Umgebung nach Frau/Mann und Kleinkind ab. Nix. Das war es dann.
Autofahrer halten dafür nicht an. Fußgänger konnten es nicht sehen.
So habe ich das Beste gehofft und bin wieder meinem Weg gefolgt.
Wenn also aus dem o.g. Beutel kein Schein oder Barren rausschaute, dann hätte ich ihn ignoriert.
Palladium zu haben hätt ich gern...
die Sache mit der Versuchung. Kann auch nicht sagen was ich gemacht hätte. In der Situation verhält man sich dann evtl. doch anders als gedacht. Aber dass das Fundbüro für die Verwahrung abkassiert ist der Hammer. Muß der Finder seinen Finderlohn eigentlich noch versteuern. Würde mich nicht wundern.
- Grandmaster
- 10 Unzen Mitglied
- Beiträge: 212
- Registriert: 09.10.2016, 18:27
Die dort angegebene Studie ist Blödsinn. Man hätte die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen müssen. Für jemanden, der jeden Monat finanziell kämpfen muss, können 10€ oder 20€ schon gutes Geld sein. Für einen mehrfachen Millionär noch nicht mal Portokasse. Den Millionären hätte man mal 50.000 Euro in den Brief packen sollen. Da wäre es interessant gewesen, wie viele von denen das Geld zurückgegeben hätten.MaciejP hat geschrieben:Es gibt Studien, die das Gegenteil belegen: Sind reiche Menschen egoistisch?kaufmax hat geschrieben:Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend.
und dann ist es immer noch eine spontane Entscheidung. Allerdings wird die Welt zunehmend egoistischer. Immer mehr sind auf den eigenen Vorteil aus. Sei es jetzt nun rein materiell beim Geld oder mit anderen Dingen. Das kann das einschleimen beim Chef sein (bessere Beurteilung erhaschen, oder so) und so weiter. Deswegen gibt es auch immer weniger "Ehrliche".
Wurde ja schon im Buch festgehalten "Ist der Ehrliche der Dumme?"
Ich sehe das ähnlich wie GM, die Studie ist nicht anständig/korrekt aufgesetzt. Ich denke, dass die Verfasser schon mit vorgefertigten Meinungen und mangelnder Neutralität herangegangen sind. So werden self fulfilling prophecies produziert...Grandmaster hat geschrieben:Die dort angegebene Studie ist Blödsinn. Man hätte die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen müssen. Für jemanden, der jeden Monat finanziell kämpfen muss, können 10€ oder 20€ schon gutes Geld sein. Für einen mehrfachen Millionär noch nicht mal Portokasse. Den Millionären hätte man mal 50.000 Euro in den Brief packen sollen. Da wäre es interessant gewesen, wie viele von denen das Geld zurückgegeben hätten.MaciejP hat geschrieben:Es gibt Studien, die das Gegenteil belegen: Sind reiche Menschen egoistisch?kaufmax hat geschrieben:Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend.
@lifesgood
Wie Du weisst schätze ich Dich sehr, aber Deine Ausführungen bezüglich Charakter und finanziellen persönlichen Ressourcen kann ich nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach gibt es da keinen signifikanten statistischen Zusammenhang. Und falls doch, würde ich eher das Gegenteil annehmen...
Es werden doch viele gezwungen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Dinge zu tun, von denen sie wissen, dass sie nicht optimal sind.
Nehmen wir doch mal exemplarisch den Bankberater, der gehalten ist nicht das für den Kunden beste Produkt zu verkaufen, sondern das bankeigene Produkt.
Der weiss, dass es nicht nicht in Ordnung ist, aber wenn er das Spiel nicht mitspielt, ist er arbeitslos. Ergo kann er sich den Charakter, den Kunden fair zu beraten, nicht leisten.
Wenn man nicht mehr jedem Euro hinterherlaufen muss, kann man es sich mitunter leisten, Dinge nicht zu tun, die man nicht tun möchte. Vorausgesetzt man ist nicht dem Wahn verfallen, immer mehr anhäufen zu müssen.
lifesgood
Wie kommst Du denn zu diesem Schluss?? Ich denke ,dass es da zuhauf Gegenbeispiele gibt.Mehrgoldfüralle hat geschrieben:... Die arme, aber treue und ehrliche Seele gibt es wohl nur noch im Märchen...
Aber es gibt eben auch viele, die sich beugen, um ihren Einkommenserwerb nicht zu verlieren.
Würde der Maurer seinen Chef hinhängen, weil der zu wenig Eisen im Beton verbaut? Wohl nur in den seltensten Fällen.
Oder die ganzen Lebensmittelskandale, die wir in regelmäßigen Abständen erleben, aktuell wieder die Backfabriken. Werden diese von den Mitarbeitern aufgedeckt, die wissen was läuft? Nur in den seltensten Fällen. Die wissen, dass es nicht in Ordnung ist, aber nehmen es hin, um den Arbeitsplatz nicht zu verlieren, was auch durchaus nachvollziehbar ist.
lifesgood