Finder gibt 22 Goldbarren und 3.500 Euro in Bar ab

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 28.07.2017, 00:24

Goldsegen
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http://www.ardmediathek.de/tv/Abendscha ... d=44764082


Für mich würde ich nicht die Hand ins Feuer legen, hätte ich diesen Schatz gefunden....
Gold zu haben hätt ich gern, doch ists für mich noch viel zu fern...
Palladium zu haben hätt ich gern...

Beitrag 28.07.2017, 00:55

Quinar
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Dort hat sich die Bardame bestimmt gefreut,

Duck+weg.... :mrgreen:

Beitrag 28.07.2017, 10:16

kribelboble
Man stellt sich persönlich natürlich immer vor einen Schatz zu finden.
Das eigene Gewissen die gelernte Ethik eventuell die Angst vor Strafverfolgung würde aber wohl die meisten Menschen daran hindern eine Unterschlagung zu begehen - ich würde aber hoffen dass der der das verloren hat sich nie meldet und ich den Schatz nach einem halben Jahr bekommen würde - der Finderlohn ist ja dem findenden sicher.
Wie war ich vor 25 Jahren als Student froh als ich alle Weihnachtsgeschenke meiner Geschwister (ich war der einzige der noch daheim feierte) in einem Zug am 23.12 vergessen habe und sie am nächsten Tag im Fundbüro der DB abholen konnte. Der Finder hat das einfach abgegeben ohne auch nur seinen Namen zu nennen.
Ich hätte das auch zu 100% zurück gegeben - keine Frage.

Beitrag 29.07.2017, 07:41

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Siesta
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Zurückgeben oder Nicht, das ist hier die Frage...

Ganz schwer zu sagen, wie man sich in der entsprechenden Situation wohl verhalten hätte. Es ist leicht, theoretisch darüber zu fabulieren. In der Praxis zeigt sich dann die wahre Widerstandsfähigkeit gegenüber den eigenen inneren Dämonen.

Der Eigentümer des Goldes hatte jedenfalls riesiges Glück ,dass sein Schatz zurückgegeben wurde.
*One original thought is worth a thousand mindless quotings*DIOGENES

Beitrag 29.07.2017, 08:42

lifesgood
... ich denke, das ist neben dem Charakter, auch eine Frage der persönlichen Situation.

Für jemanden der mit 40 k€ seine persönliche Lebenssituation nachhaltig verbessern kann, ist die Hemmschwelle den Fund zu behalten wohl deutlich kleiner, als bei jemandem, dem es ohnehin gut geht und für den es nicht die entscheidende Rolle spielt, ob er jetzt 40 k€ mehr hat oder nicht.

lifesgood

Beitrag 29.07.2017, 14:19

dirty old
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In einer anderen Meldung zum selben Fall stand geschrieben,das dem Finder 3-5% vom Wert als Finderlohn zustehen.Das Fundbüro aber 10% des Wertes für die Sicherstellung kassiert smilie_18

Da finde ich einfach keine passenden Worte.Schönes Wochenende
Grüsse!!

Beitrag 29.07.2017, 21:01

kontrast
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laut vieler Meinungen gibt es hier nur ehrliche Finder und der Satz "Gelegenheit macht Diebe" wurde nur mal so im Raum geworfen und für nichts erfunden weil ja alle soooo ehrlich sind.
Die ehrlichen denken sich Ihr Teil und würden diese Situation erst gar nicht für sich durchspielen.
Damit ist alles gesagt. smilie_08

Beitrag 30.07.2017, 06:33

kaufmax
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@lifesgood

da möchte ich Dir widersprechen. Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend. Wenn in Deinem Elternhaus Ehrlichkeit groß geschrieben und auch die kleinsten Lügen spürbar sanktioniert wurden, bleibt diese Konditionierung in allen Lebenssituationen.

Beitrag 30.07.2017, 06:41

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MaciejP
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kaufmax hat geschrieben:Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend.
Es gibt Studien, die das Gegenteil belegen: Sind reiche Menschen egoistisch?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 30.07.2017, 09:38

Goldsegen
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Im Gegensatz zur Treaderöffnung, welches doch eher scherzhaft gemeint war, weiß ich ganz sicher, wie ich reagiert hätte.
Nämlich gar nicht. Ein Beutel, der in Berlin herrenlos in Fahrradnähe liegt und sich nicht bewegt, ist für mich völlig uninteressant.
Ich hatte grad 3 Tage vorher auf einem Kofferraum eine Nuckelflasche und eine kleine Tasche entdeckt. Die Tasche konnte ein Handtäschen oder Medizinbeutel oder große Geldbörse sein. Keine Ahnung. Ich habe es nicht angefasst.
Stattdessen suchte ich mit dem Rad die nähere Umgebung nach Frau/Mann und Kleinkind ab. Nix. Das war es dann.
Autofahrer halten dafür nicht an. Fußgänger konnten es nicht sehen.
So habe ich das Beste gehofft und bin wieder meinem Weg gefolgt.

Wenn also aus dem o.g. Beutel kein Schein oder Barren rausschaute, dann hätte ich ihn ignoriert.
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Beitrag 30.07.2017, 09:51

BAR1999
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Tja,

die Sache mit der Versuchung. Kann auch nicht sagen was ich gemacht hätte. In der Situation verhält man sich dann evtl. doch anders als gedacht. Aber dass das Fundbüro für die Verwahrung abkassiert ist der Hammer. Muß der Finder seinen Finderlohn eigentlich noch versteuern. Würde mich nicht wundern. smilie_16

Beitrag 30.07.2017, 10:16

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Grandmaster
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MaciejP hat geschrieben:
kaufmax hat geschrieben:Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend.
Es gibt Studien, die das Gegenteil belegen: Sind reiche Menschen egoistisch?
Die dort angegebene Studie ist Blödsinn. Man hätte die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen müssen. Für jemanden, der jeden Monat finanziell kämpfen muss, können 10€ oder 20€ schon gutes Geld sein. Für einen mehrfachen Millionär noch nicht mal Portokasse. Den Millionären hätte man mal 50.000 Euro in den Brief packen sollen. Da wäre es interessant gewesen, wie viele von denen das Geld zurückgegeben hätten.

Beitrag 30.07.2017, 11:34

BAR1999
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Eben,

und dann ist es immer noch eine spontane Entscheidung. Allerdings wird die Welt zunehmend egoistischer. Immer mehr sind auf den eigenen Vorteil aus. Sei es jetzt nun rein materiell beim Geld oder mit anderen Dingen. Das kann das einschleimen beim Chef sein (bessere Beurteilung erhaschen, oder so) und so weiter. Deswegen gibt es auch immer weniger "Ehrliche".

Wurde ja schon im Buch festgehalten "Ist der Ehrliche der Dumme?"

Beitrag 30.07.2017, 19:28

lifesgood
Charakter muss man sich leisten können. Ist traurig, ist aber so. :(

lifesgood

Beitrag 30.07.2017, 20:29

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Siesta
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Grandmaster hat geschrieben:
MaciejP hat geschrieben:
kaufmax hat geschrieben:Die eigene (finanzielle) Lebenssituation ist für die Ehrlichkeit, das Rechtsempfinden nicht ausschlaggebend.
Es gibt Studien, die das Gegenteil belegen: Sind reiche Menschen egoistisch?
Die dort angegebene Studie ist Blödsinn. Man hätte die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen müssen. Für jemanden, der jeden Monat finanziell kämpfen muss, können 10€ oder 20€ schon gutes Geld sein. Für einen mehrfachen Millionär noch nicht mal Portokasse. Den Millionären hätte man mal 50.000 Euro in den Brief packen sollen. Da wäre es interessant gewesen, wie viele von denen das Geld zurückgegeben hätten.
Ich sehe das ähnlich wie GM, die Studie ist nicht anständig/korrekt aufgesetzt. Ich denke, dass die Verfasser schon mit vorgefertigten Meinungen und mangelnder Neutralität herangegangen sind. So werden self fulfilling prophecies produziert...

@lifesgood
Wie Du weisst schätze ich Dich sehr, aber Deine Ausführungen bezüglich Charakter und finanziellen persönlichen Ressourcen kann ich nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach gibt es da keinen signifikanten statistischen Zusammenhang. Und falls doch, würde ich eher das Gegenteil annehmen...
*One original thought is worth a thousand mindless quotings*DIOGENES

Beitrag 30.07.2017, 20:47

Mehrgoldfüralle
Ich fürchte, dass lifesgood da leider recht hat. Die arme, aber treue und ehrliche Seele gibt es wohl nur noch im Märchen...

Beitrag 30.07.2017, 20:52

lifesgood
... ist vielleicht eine Interpretationssache. Ich will damit keinesfalls sagen, dass Menschen mit mehr Geld die besseren Menschen sind. Aber sie können es sich unter Umständen eher leisten "Nein" zu sagen.

Es werden doch viele gezwungen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Dinge zu tun, von denen sie wissen, dass sie nicht optimal sind.

Nehmen wir doch mal exemplarisch den Bankberater, der gehalten ist nicht das für den Kunden beste Produkt zu verkaufen, sondern das bankeigene Produkt.

Der weiss, dass es nicht nicht in Ordnung ist, aber wenn er das Spiel nicht mitspielt, ist er arbeitslos. Ergo kann er sich den Charakter, den Kunden fair zu beraten, nicht leisten.

Wenn man nicht mehr jedem Euro hinterherlaufen muss, kann man es sich mitunter leisten, Dinge nicht zu tun, die man nicht tun möchte. Vorausgesetzt man ist nicht dem Wahn verfallen, immer mehr anhäufen zu müssen.

lifesgood
Zuletzt geändert von lifesgood am 30.07.2017, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 30.07.2017, 20:53

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Siesta
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:... Die arme, aber treue und ehrliche Seele gibt es wohl nur noch im Märchen...
Wie kommst Du denn zu diesem Schluss?? Ich denke ,dass es da zuhauf Gegenbeispiele gibt.
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Beitrag 30.07.2017, 21:02

lifesgood
Natürlich gibt es auch die treue, ehrliche Seele noch.

Aber es gibt eben auch viele, die sich beugen, um ihren Einkommenserwerb nicht zu verlieren.

Würde der Maurer seinen Chef hinhängen, weil der zu wenig Eisen im Beton verbaut? Wohl nur in den seltensten Fällen.

Oder die ganzen Lebensmittelskandale, die wir in regelmäßigen Abständen erleben, aktuell wieder die Backfabriken. Werden diese von den Mitarbeitern aufgedeckt, die wissen was läuft? Nur in den seltensten Fällen. Die wissen, dass es nicht in Ordnung ist, aber nehmen es hin, um den Arbeitsplatz nicht zu verlieren, was auch durchaus nachvollziehbar ist.

lifesgood

Beitrag 30.07.2017, 21:16

Mehrgoldfüralle
Ich denke, dass es mittlerweile viel zuviel Menschen gibt für die es ein unüberwindliches Problem wäre, in so einem Fall standhaft zu bleiben. Der Spruch von lifesgood: Charakter muss man sich leisten können, ist wohl leider wahr. Für allzu viele Leute in unserem gelobten Land stellt diese Summe 4, 5 oder 6 Jahreseinkommen dar.

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