Visualisierung und Vergleich von Geldmengen

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 22.08.2017, 07:26

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Ladon
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Leider hat die Seite gelegentlich eine eher magere Quellenlage (im Sinne von: keine Angaben), aber sie warten mit tollen Grafiken auf. Hier eine grafische Gegenüberstellung verschiedener "Geldmengen". Vom vorhandenen Silber über privte Reichtümer, von Staatsschulden bis zu "Derivaten" (ganz nach unten scrollen).
Beeindruckend.

http://www.visualcapitalist.com/all-of- ... alization/
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 22.08.2017, 07:52

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Siesta
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Interessante und informative Grafiken!
Bedenklich stimmen sollte das vergleichsweise exorbitant große Volumen des globalen Derivatemarktes. Wenn es hier mal richtig kracht, kann keine FED, EZB, BoJ etc den Schaden mehr auffangen...und trotzdem wurden die Anforderungen an US-Banken zuletzt gelockert.
*One original thought is worth a thousand mindless quotings*DIOGENES

Beitrag 22.08.2017, 20:56

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Ladon
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Siesta hat geschrieben:...
Bedenklich stimmen sollte das vergleichsweise exorbitant große Volumen des globalen Derivatemarktes.
...
Das ist der Hammer, gell? Wenn man das so vor Augen gehalten bekommt
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 23.08.2017, 07:23

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KROESUS
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@Ladon: das ist eine sehr informative Grafik

Wer hält die Derivate grösstenteils?

Banken?
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 23.08.2017, 14:04

Klecks
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Ladon hat geschrieben:
Siesta hat geschrieben:...
Bedenklich stimmen sollte das vergleichsweise exorbitant große Volumen des globalen Derivatemarktes.
...
Das ist der Hammer, gell? Wenn man das so vor Augen gehalten bekommt
Schon beeindruckend smilie_14

Aber irgendwie auch logisch. Irgendwo muss das ganze frisch geschaffene Geld ja hin. Dass der Markt an realen Werten (da zähle ich auch Aktien zu) um ein vielfaches zu klein ist für diese gewaltigen Geldmengen, lässt sich ja auch schön an den Grafiken sehen. Als bleiben nur Wettscheine und andere Luftnummern.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 23.08.2017, 14:10

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MaciejP
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Ladon hat geschrieben:Das ist der Hammer, gell? Wenn man das so vor Augen gehalten bekommt
Wobei man dazusagen muss, dass das kein Nettovolumen ist, sondern einfach nur die Werte aller Derivate aufsummiert. Wenn ich als Bank ein Long-Derivat über 1000 EUR und gleichzeitig ein Short-Derivat in gleicher Höhe auflege, dann ist das Derivatevolumen plötzlich um 2000 EUR gestiegen. Das effektive Risiko ist für mich aber Null, weil sich die Kursrisiken beider Derivate gegeneinander aufheben. Die richtigen Derivate sind natürlich oft kreditfinanziert, so dass für Marginhinterlegungen u.ä. tatsächlich doch Risiken entstehen, nur sind die halt nicht ansatzweise so hoch, wie diese Summen suggerieren.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 24.08.2017, 08:16

Gladius
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Danke für den Link Ladon. smilie_14

Wie kommt eigentlich der Unterschied zwischen "Global Depts" und "Broad Money" zustande?
Oder versteh ich den Begriff "Broad Money" falsch?

Beitrag 24.08.2017, 10:59

Klecks
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Gladius hat geschrieben: Wie kommt eigentlich der Unterschied zwischen "Global Depts" und "Broad Money" zustande?
Oder versteh ich den Begriff "Broad Money" falsch?
Wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe, ist mit "Broad Money" das weltweite Barvermögen (also Bargeld, Girokonto, Tages- und Termingelder usw.) gemeint.

Dept sind Schulden i.S.v. Kredit (Dispo, Darlehen, Schuldverschreibungen, Anleihen, Pfandbriefe...).
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 23.04.2018, 14:12

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Indiana Jones
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Danke Ladon !

Der Vergleich ist aus dem Jahr 2015. Damals war Bitcoin noch geringer als der Silbermarkt kapitalisiert. Das dürfte sich inzwischen geändert haben, sodass 2018 von den auf der Seite verglichenen Märkten der Silbermarkt der "kleinste" sein dürfte. Folglich lässt sich der Markt natürlich besonders leicht manipulieren.


Schon witzig wenn man überlegt, dass einer wie Warren Buffet oder Bill Gates nicht mit den Aktienpaketen ihrer Firmen sonder alleine mit ihrem Privatvermögen den gesamten Silbermarkt komplett leer kaufen könnten und trotz des Kaufes sämtlichen Silbers noch über 90 % ihres Vermögens besitzen würden.

Beitrag 23.04.2018, 16:54

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Grandmaster
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Indiana Jones hat geschrieben:
Danke Ladon !

Der Vergleich ist aus dem Jahr 2015. Damals war Bitcoin noch geringer als der Silbermarkt kapitalisiert. Das dürfte sich inzwischen geändert haben, sodass 2018 von den auf der Seite verglichenen Märkten der Silbermarkt der "kleinste" sein dürfte. Folglich lässt sich der Markt natürlich besonders leicht manipulieren.
Nimm den, der ist aktueller:
http://www.visualcapitalist.com/worlds- ... tion-2017/
Indiana Jones hat geschrieben:Schon witzig wenn man überlegt, dass einer wie Warren Buffet oder Bill Gates nicht mit den Aktienpaketen ihrer Firmen sonder alleine mit ihrem Privatvermögen den gesamten Silbermarkt komplett leer kaufen könnten und trotz des Kaufes sämtlichen Silbers noch über 90 % ihres Vermögens besitzen würden.
Viel interessanter die Frage: Warum macht es dann nicht einfach einer von denen?

Beitrag 23.04.2018, 17:28

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Indiana Jones
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Grandmaster hat geschrieben:
Viel interessanter die Frage: Warum macht es dann nicht einfach einer von denen?
Vielleicht weil es noch immer große Bestände an Silber gibt, welches man fördern kann?

Nur so ein Gedanke.

Eine weltweite Monopolbildung der Silberminenförderung wird bei einer jährlichen Fördermenge von über 25.000 Tonnen aktuell noch Niemandem gelingen.

Das Aufkaufen einer kompletten Jahresproduktion wird also erst dann wirklich interessant, sobald Peak Silber erreicht wird ( https://www.goldsilber.org/artikel/1-peak-silber.php ) und man die Preise mit dem Kauf großer Mengen nicht nur kurzfristig nach oben puschen sondern dauerhaft und möglichst nachhaltig Richtung Mond jagen wird.

Die Milleniums werden es noch erleben.

Bis dahin wäre ich mit Wertsteigerungen bei den Immos um die 10 % p.a. ganz zufrieden und würde günstige Einstiegs - bzw. Nachkauf Zeitpunkte beim Silber einfach abpassen. Die Spekulanten werden gewiss verstärkt aufspringen sobald es sich abzeichnet, dass die Silberminenförderung bei gleichzeitig wachsender industrieller Nachfrage sinkt. Bis es so weit ist kann es noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, dauern. Bis dahin bestimmt eher blinde Spekulation auf den Papiermärkten als Fundamentalanalyse den Preis.

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