Merkel wie lange noch?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 10.11.2018, 10:41

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Ladon
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Richtig.
Lieber 'ne Scheiß-Demokratie als gar keine Kontrolle.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.11.2018, 19:43

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Ladon
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Ausprobieren? Mal so, weil wir es noch nicht getan habe (wer ist "wir")?

Naja.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.11.2018, 21:15

Marek
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Hallo,

dieses Recht
- die Bevölkerung nicht zu fragen und auch nicht fragen zu müssen -
haben sich bisher alle Herrschenden genommen.
Demokratie war nie "Volksherrschaft" und wird es nie sein.
Demokratie heißt:
ich kann alle 4 - 5 Jahre darüber abstimmen wie ich die Regierung
- in der Rückschau, letztenendes! -
beurteile und eben ob ich die behalten will.

Lange Zeit fand ich das (richtig) schlecht.
Wenn ich mir aber heute viele Zeitgenossen anschaue kann ich nur sagen:
Es ist wahrscheinlich besser so!
Wenn die Mehrheit aus totalen Blitzbirnen und Idioten besteht
ist es wahrscheinlich sogar VIEL besser das genau die nicht die Zukunft bestimmen
im Bezug auf "Geflüchtete", "Hambi" und weiteren solchen M..t ....


Liebe Grüße
Marek

Beitrag 11.11.2018, 06:14

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KROESUS
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Die einzige mir bekannte real existierende Demokratie ist in der Schweiz in der die Bevölkerung über Sachentscheidungen und sogar Gesetze direkt abstimmen darf

Angeblich dürfen sogar Politiker von der Bevölkerung abgewählt werden

Und die Entscheidungen in der Schweiz laufen mit diesem einzigem mir bekannten demokratischem System besser, das sieht man daran dass die in den letzten 500 Jahren gerade einen Krieg hatten (Napoleon der die Streitereien zwischen Städten und Land ausnutzte)

Trotz sicher auch einem hohen Anteil an Blitzbirnen geht es also wenn die Politik richtig organisiert ist

Falls ich hier etwas falsch geschrieben habe bitte ich die es besser wissen um Korrektur!

wenn Merkel insbesondere in der Zuwanderungsfrage die Bevölkerung gefragt hätte statt ihre transatlantischen Freunde oder sogar eine direkte Demokratie eingeführt hätte wäre sie wesentlich beliebter und könnte noch viele Jahre im Amt sein
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 11.11.2018, 10:20

Marek
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Hallo,

eine Monarchie (z.B.) ist für mich schon deshalb schlechter
als die oben skizzierte (und real vorhandene) Fprm von Demokratie,
weil ich den Monachen schlicht nicht wieder los werde.

Auch wenn dieser ein ziemlicher bis totaler Trottel ist regiert der halt durch
und man muss als Land z.B. erst einen Weltkrieg verlieren (Willi 2)
oder die ganze Bande köpfen (Frankreich) um die los zu werden.
Kreuze auf Zetteln finde ich humaner...

Liebe Grüße
Marek

Beitrag 11.11.2018, 10:28

puffi
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Wobei sich in den Konzernen bereits herumgesprochen hat, dass die Gruppenintelligenz viel höher ist als die der Schlausten.
Mittlerweile ist die Wirtschaft schlauer, da sie erkannt hat, dass die Addition von 3x IQ60 nicht ein theoretisches Genie von IQ180 hervorbringt. Nur die Politik wird für diese Erkenntnis noch ein paar Dekaden brauchen. .....eigentlich absurd da das anzuwendende Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners bei IQ schon lange in Koalitionen angewandt wird (siehe SPD).

Beitrag 11.11.2018, 14:08

Chinese
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Ich bin immer noch der Meinung das es in Deutschland eine Demokratie gibt. Man sieht ja eindeutig wie die Politik und allen voran die Regierung um die Wählerstimmen buhlt. Dies ist zu allererst das wichtigste in einer Demokratie, mann muss eine Mehrheit der Wähler dazu bringen gewählt zu werden. Dies ist überlebensnotwendig. Und ein nicht endender Prozess. Hier von regieren zu sprechen ist nicht ganz richtig. Das verkommt zur Nebensache. Nur wenn es nicht mehr anders geht werden unangenehme Entscheidungen getroffen. Oder es werden die Probleme in die Zukunft verschoben. Sie das Rentenmodernisierungsgesetz von Letzter Woche. Bringt Wähler im hier und jetzt und schafft Probleme wenn die Leute nicht mehr im Amt und Würden sind.

Etwas drastischer ausgedrückt bestimmt das Volk bzw. Wähler in der Demokratie wer gerade an den Futtertrog darf. Aber mehr nicht.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 11.11.2018, 16:00

Mehrgoldfüralle
Ich habe zuletzt Paul Sethe zitiert, das war 1965. Da gab es noch einen Rudolf Augstein, einen Henri Nannen. Heute sind praktisch alle Medien von Bedeutung in den Händen von Konzernen mit vielfältigen Verflechtungen in die Wirtschaft und die Finanzindustrie. Jedermann erreichen aus den MSM nur noch Nachrichten, die ins globalisierte, neoliberale Weltbild passen.

So wird Politik gemacht, wählbar sind infolgedessen nur solche "Volksvertreter", die ebenfalls in dieses Weltbild passen und seine Agenda vertreten. Interessenvertretungen hat es immer gegeben, aber auch Gegenströmungen und abweichende Meinungen. Das ist nicht mehr der Fall, alles ist gleichgeschaltet. Wann war das nur zuletzt so?

Als aktuelles Beispiel mag die Berichterstattung über den UN-Migrationspakt dienen. In die Medien gekommen ist das überhaupt nur, weil sich einige Länder dem Pakt verweigern, sonst wäre das einfach totgeschwiegen worden. Und trotz der elementaren Bedeutung dieses Abkommens ist es so gestaltet, dass nicht einmal die Parlamente zustimmen müssen.

Wir leben in einer Oligarchie, ganz eindeutig, im ganzen sogenannten freien Westen.

Beitrag 11.11.2018, 17:04

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gullaldr
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@Marek
Du hast ein recht vereinfachtes Bild von Monarchie. Dass Wilhelm II. allein ein "ein ziemlicher bis totaler Trottel" war, ist schon eine eigenwillige Interpretation. Weder hat er absolut regiert (es gab damals bereits Gewaltenteilung, Föderalismus und eine demokratische Volksvertretung), noch hat er allein den Krieg verloren. Herbeigeführt haben den Krieg viele Interessengruppierungen im In- und Ausland, verloren haben ihn letztlich fast alle Europäer, da er das Ende der europäischen Hegemonie bedeutete und den Aufstieg der Randmächte (zuerst USA-Sowjetunion) begünstigte.
Und die Massenmorde des französischen Revolutions-Terreur der Jakobiner zu rechtfertigen, da man "die ganze Bande köpfen" hätte müssen, "um die los zu werden", hat schon ein Geschmäckle.
Ich gebe Dir aber darin recht, dass es in Systemen ohne Wahlen in der Regel weit schwieriger und blutiger war, Machthaber wieder loszuwerden. In vorgeblich "demokratischen" Systemen (also den modernen totalitären Systemen; man denke an Typen wie Stalin und Pol Pot) allerdings meist noch weit schwieriger und im Ernstfall blutiger, als bei den dagegen vergleichsweise milden Monarchien.

@Mehrgoldfüralle
Wir haben ja bisweilen andere Auffassungen. Aber zu Deinem letzten Post kann ich nur 100% Zustimmung geben.

Beitrag 11.11.2018, 17:15

Mehrgoldfüralle
@gullaldr

Danke. Wär ja noch schöner, wenn wir immer der gleichen Ansicht wären. Aber ab und zu darf das sein.

Beitrag 11.11.2018, 17:58

KOCOS
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Die Schwierigkeit der direkten Demokratie besteht darin, dass man komplexe Fragestellungen auf einfache Ja/Nein-Fragen reduzieren muss. Was dabei herauskommt, kann man gerade wunderbar in Großbritannien verfolgen. Eine informierte Entscheidung kann man das Brexit-Ergebnis sicherlich nicht nennen.
BTW gibt es auch bei uns genügend Möglichkeiten, sich in die Politik auch zwischen den Wahlterminen einzubringen.
Auf kommunaler Ebene z.B. die Einwohnerfragestunden, MdLs und MdBs kann man auch ansprechen oder anschreiben (die meisten mittlerweile sogar bei Facebook und Co.), Petitionen, Demos usw. S21 wurde dadurch zwar nicht verhindert, aber die Mediation war ein großer Erfolg (imho) und hat einiges bewegt.
Meine Erfahrung ist dabei, dass diejenigen, die ihr Anliegen sachlich vortragen, ohne gleich ausfallend oder beleidigend zu werden, durchaus auch Gehör finden. Ansonsten bleibt auch immer noch der Rechtsweg. Und dass der durchaus funktionieren kann, sieht man z.B. am Hambacher Forst.

Aus meiner Sicht gehört zu einem (guten) Staatswesen noch ein bisschen mehr wie die "richtige" Regierungsform:
- Rechtsstaat
- Gewaltenteilung (sowohl horizontal als auch vertikal)
- unabhängige Medien
- Meinungsfreiheit
- Freiheit der Kunst
- Gewerbefreiheit
- Freiheit der Religionsausübung
- Toleranz gegenüber anderen Meinungen
- Sozialstaat
usw.usw.
Das meiste davon nachzulesen im Grundgesetz, ziemlich am Anfang. Und das hat mit Demokratie zuvorderst einmal nix zu tun. Einiges davon gabs auch beim alten Fritz schon.
Das Problem ist eigentlich, dass die meisten der oben genannten Punkte bei Wechsel in andere Regierungssysteme oft relativ schnell abgeschafft werden.
Wenn ich einen Ignoranten ignoriere, bin ich dann ein Ignoranten-Ignorant?

Beitrag 11.11.2018, 18:25

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Ladon
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Die Schweiz ist eine parlamentarische Stellvertreterdemokratie mit recht starken plebiszitären Elementen.
Und das Land selber ...hm, hüstel, aber die Sache mit der direkten Demokratie wird nun mal immer schwieriger je mehr Leute beteiligt sind. Auch in der Schweiz wird in aller Regel bundesweit rein und rar im Parlament entschieden. Die Möglichkeit zum Volksentscheid (oder wie das da heißt) kommt selten zum Tragen ... und wenn dann geht es oft so aus, wie das Establishment will (Goldverkauf, Vollgeldinitiative).
Von Ferne besehen, ist vieles schön.

"Demokratie" ist ein Oberbegriff Es gibt nun mal verschiedene Varianten. Das heißt nicht die eine ist "wahr" und die andere "falsch".

Weitreichende "direkte Demokratie" scheitert daran, dass kaum jemand alle paar Tage abstimmen will und werden wird!!!
Was die ganze Sache enorm anfällig macht. Für Fehlinformation, für Demagogie, für den "starken Mann", der ja offensichtlich (siehe das Triumvirat Donald/Vladimir/Xi) zu allen Zeiten dann doch herbeigesehnt wird.
Die Leute gehen heute doch schon nicht zur Wahl! Dann alle paar Tage? Sachen, die einen nix angehen, die aber "verwaltet" sein wollen? Puh, es gewinnt dann also die Interessengruppe, die ihre Anhänger am besten mobilisiert.
Heute langen 30% der Bevölkerung um eine absolute Mehrheit im Parlament zu haben. Bei der geringen Wahlbeteiligung beim 7. Volksentscheid dieses Monats langen wahrscheinlich weniger als 10%.
Oder soll es einen Wahlzwang geben?

Ich will jetzt nicht unken, aber warum, glaubt ihr, habe ich oben den alten Cicero ins Feld geführt? Genau: weil solche Diskussionen wie hier gerade buchstäblich seit Jahrtausenden geführt werden. Da muss man das Rad doch nicht neu erfinden!
Demokratie, ob direkt, ob parlamentarisch oder was weiß ich, ist ein fragiles Gebilde. Die Masse ist immer manipulierbar und anfällig. Man nehme sich selbst nicht aus.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 11.11.2018, 19:39

Mehrgoldfüralle
KOCOS hat geschrieben:
11.11.2018, 17:58
Die Schwierigkeit der direkten Demokratie besteht darin, dass man komplexe Fragestellungen auf einfache Ja/Nein-Fragen reduzieren muss. Was dabei herauskommt, kann man gerade wunderbar in Großbritannien verfolgen. Eine informierte Entscheidung kann man das Brexit-Ergebnis sicherlich nicht nennen.
BTW gibt es auch bei uns genügend Möglichkeiten, sich in die Politik auch zwischen den Wahlterminen einzubringen.
Auf kommunaler Ebene z.B. die Einwohnerfragestunden, MdLs und MdBs kann man auch ansprechen oder anschreiben (die meisten mittlerweile sogar bei Facebook und Co.), Petitionen, Demos usw. S21 wurde dadurch zwar nicht verhindert, aber die Mediation war ein großer Erfolg (imho) und hat einiges bewegt.
Meine Erfahrung ist dabei, dass diejenigen, die ihr Anliegen sachlich vortragen, ohne gleich ausfallend oder beleidigend zu werden, durchaus auch Gehör finden. Ansonsten bleibt auch immer noch der Rechtsweg. Und dass der durchaus funktionieren kann, sieht man z.B. am Hambacher Forst.

Aus meiner Sicht gehört zu einem (guten) Staatswesen noch ein bisschen mehr wie die "richtige" Regierungsform:
- Rechtsstaat
- Gewaltenteilung (sowohl horizontal als auch vertikal)
- unabhängige Medien
- Meinungsfreiheit
- Freiheit der Kunst
- Gewerbefreiheit
- Freiheit der Religionsausübung
- Toleranz gegenüber anderen Meinungen
- Sozialstaat
usw.usw.
Das meiste davon nachzulesen im Grundgesetz, ziemlich am Anfang. Und das hat mit Demokratie zuvorderst einmal nix zu tun. Einiges davon gabs auch beim alten Fritz schon.
Das Problem ist eigentlich, dass die meisten der oben genannten Punkte bei Wechsel in andere Regierungssysteme oft relativ schnell abgeschafft werden.
Gerade das muss man nicht, alles simplifizieren, damit das Dummvolk es versteht. So funktioniert es halt, kombiniert mit der Einheitsnachrichtenbrühe. Das Dummvolk aufzuklären und korrekt zu informieren, täte not.

- Rechtsstaat, wo, für wen?
-Gewaltenteilung, ja freilich, mit unlegitimierten Institutionen und dem EUGH
-Meinungsfreiheit, was ist mit NetzdG und DSGVO?
-Gewerbe- und Steuerfreiheit für Konzerne, Bürokratismus und Gängelei für die Kleinen
-Sozialstaat, ja, da war doch mal was in der Richtung. 132 € müssen reichen, wird schon keiner verhungern.

Und das Grundgesetz hat mit der realen Wirklichkeit fast nichts mehr zu tun.

@Ladon

Cicero, lebte er heute, hätte zwar kein Gehör, aber eine abweichende Meinung zur früheren schon. Ich habe auch kein Patentrezept. Aber ich denke, den Weg zu sehen, wohin wir gehen. Das ist nicht gut.

Beitrag 12.11.2018, 11:07

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Ladon
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
Gerade das muss man nicht, alles simplifizieren, damit das Dummvolk es versteht. So funktioniert es halt, kombiniert mit der Einheitsnachrichtenbrühe. Das Dummvolk aufzuklären und korrekt zu informieren, täte not.
Du bist Dir aber schon bewusst, wie sehr Du Dich damit als Elite definierst?
Und wie sehr Du die "Wahrheitskompetenz" für Dich in Anspruch nimmst?
Vielleicht hast Du objektiv recht, aber es wird sich garantiert niemand "aufklären" lassen, der als "Dummvolk" bezeichnet wird!
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
- Rechtsstaat, wo, für wen?
Für mich zum Beispiel.
Ich hatte den Freistaat verklagt und letzte Woche vor Gericht gewonnen.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
-Gewaltenteilung, ja freilich, mit unlegitimierten Institutionen und dem EUGH
???
Was bitte ist an unseren "Gewalten" nicht legitimiert?
Es ist vielleicht etwas seltsam, dass die Legislative die Exekutive bestimmt, aber das ist nichts im Vergleich zu den "monarchistischen" Präsidialdemokratien (v.a. F und USA).
Verbesserungswürdig ist immer was, aber in der Relation ist das (in seinem Gedanken) schon nicht verkehrt.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
-Meinungsfreiheit, was ist mit NetzdG und DSGVO?
Dito. Hier im Forum werden Sachen über die Regierenden geschrieben, die Dich in den meisten Staaten dieser Welt direkt ins Gefängnis brächten.
Meinungsfreiheit muss wahrlich nicht jede Äußerung decken!
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
-Gewerbe- und Steuerfreiheit für Konzerne, Bürokratismus und Gängelei für die Kleinen
Also so richtig vorgeschrieben hat man mir nicht ob ich mein(e) Gewerbe eröffnen kann.
Das soll Deine prinzipiell richtige Aussage nicht beschönigen! Nur ist sie mir zu polemisch.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
-Sozialstaat, ja, da war doch mal was in der Richtung. 132 € müssen reichen, wird schon keiner verhungern.
JETZT sind wir auf einer Linie
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
Und das Grundgesetz hat mit der realen Wirklichkeit fast nichts mehr zu tun.
Wird es nie, kann es nie und "soll" es vielleicht auch nicht.
Jedes Gesetz, egal auch mit welchen Worten der Staat verfasst ist, ist unzureichend für die Realität. Deswegen gibt es Ausführungsbestimmungen. jeder weiß, dass Recht und Gerechtigkeit zwei Paar Stiefel sind - aber ohne verbrieftes Recht gibt es garantiert überhaupt keine Gerechtigkeit.
Wäre Dir ein Grundgesetz, das die realen (teils miesen) Verhältnisse widerspiegelt, lieber? Wohl kaum.

Wie schwierig das ist, siehst Du in den USA: deckt ein Verfassungszusatz aus der Zeit der Vorderlader noch das Recht auf den Besitz von automatischen Waffen?
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
11.11.2018, 19:39
Cicero, lebte er heute, hätte zwar kein Gehör, aber eine abweichende Meinung zur früheren schon. Ich habe auch kein Patentrezept. Aber ich denke, den Weg zu sehen, wohin wir gehen. Das ist nicht gut.
Warum sollte der Mann heute eine andere Meinung haben?
Die Konsequenz, die er in seinem Buch herausarbeitet:
Nur eine bewegliche, dynamische Verfassung, die schnell auf äußere Geschehnisse reagieren kann, ist sinnvoll. Die gesetzgebende Volksversammlung / die Quasi-Exekutivgewalt der elitären Konsularsherrschaft (mit der traumhaften Doppelbesetzung, die es heute nirgendwo mehr gibt) / die Übergabe der Gewalt an einen Diktator (damals ohne diesen schalen Beigeschmack, den das Wort heute hat) in Notzeiten, wo schnelle Entscheidungen notwendig sind.
Also ein "Mix" aus den drei grundsätzlichen Staatsformen, wird als "das beste" angesehen.
Dass selbst diese "Verfassung" am Ende den Staat nicht vor der echten Monarchie (und in der Folge vor Caligulas und Neros) retten konnte, ist allerdings traurige Realität.
Diese Geschichte beweist aber andererseits, dass der Mangel, den jede Form hat (Herrschaft des Mob / Elite durch Geburt nicht durch Fähigkeit / Gewaltherrscher) eben genau die richtige Analyse war und ist.

Allerdings: wenn man, so ungefähr als Unterpfand Octavians für das Triumvirat, aus politischen Gründen gemeuchelt wird und seine Hände am Forum angenagelt wiederfindet (was ihm natürlich nicht mehr weh getan hat), wo man einige Jahre zuvor noch als Pater Patriae gefeiert wurde, dann mag es schon sein, dass er sich das heute zweimal überlegen würde ...
Insofern hast Du recht.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 12.11.2018, 11:37

Mehrgoldfüralle
@Ladon

Da habe ich doch glatt mal wieder beim "Dummvolk" den Ironiebutton vergessen. Es wird doch versucht, uns so dumm wie möglich zu halten, durch Verdrehen von Tatsachen oder verschweigen derselben. Was Bildung betrifft: ab den weiterführenden Schulen, an den Hochschulen ohnehin, bestimmt heute die Wirtschaft Inhalte und Bildungsziele. Siehe Master und Bachelor z.B.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, die Rechtsbrüche der Bundesregierung sind mittlerweile Legion und werden immer noch fortgesetzt, anstatt die Regeln zu ändern und den Leuten zu sagen, was gewollt wird.

Legitime Gewaltenteilung kann nicht funktionieren, wenn unlegitimierte Institutionen (eine Vielzahl in der EU) so großen Einfluß ausüben, zu schweigen vom EUGH, der Urteile des Bundesverfassungsgerichts kassiert.

Mag sein, dass hier Äußerungen fallen, die nicht sehr fein sind, aber wen interessiert´s? In den "sozialen Medien" wird massiv zensiert, vor allem bei Facebook.

Es gibt eine Vielzahl an Vorschriften und Regeln, die gerade den kleineren Betrieben erhebliche Nachteile verschaffen. Auf die Schnelle fällt mir die EU-Schlachstättenverordnung ein. Kein kleiner Metzger kann mehr selbst schlachten, sondern muss sein Fleisch bei einem zertifizierten Großbetrieb kaufen. Da arbeiten dann Menschen aus Osteuropa als Scheinselbstständige für Hungerlohn.

Und zum Grundgesetz auch nur ein Beispiel: Die Sozialverpflichtung des Eigentums, wo ist sie hin? Es geht um den Geist, der nicht mehr herrscht.

Aber wie bereits gesagt, ich habe auch nur ansatzweise Ideen, wie das besser werden könnte. Wie es ist, kann es nicht bleiben geschweige denn weitergehen.

Beitrag 12.11.2018, 13:58

KOCOS
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
12.11.2018, 11:37
@Ladon

Da habe ich doch glatt mal wieder beim "Dummvolk" den Ironiebutton vergessen. Es wird doch versucht, uns so dumm wie möglich zu halten, durch Verdrehen von Tatsachen oder verschweigen derselben. Was Bildung betrifft: ab den weiterführenden Schulen, an den Hochschulen ohnehin, bestimmt heute die Wirtschaft Inhalte und Bildungsziele. Siehe Master und Bachelor z.B.
Ja und nein. Master und Bachelor rühren von der Bologna Reform her. Damit ging eine Vereinheitlichung der Studienbedingungen und Abschlüsse in Europa einher, die es Studierenden ermöglichen sollen, Europaweit zu wechseln, ohne ggf. wieder von vorne anfangen zu müssen. Das kommt sicherlich auch der Wirtschaft zugute, wenn die Fachkräfte mobiler sind. Warum auch nicht?
Die deutsche Kirchturmpolitik bei den Schulen ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Die unterschiedlichen Anforderungen eines NRW- und Bayernabiturs füllen Bände und Programme von Kabarettisten. Und ob tatsächlich die Wirtschaft in den Schulen Inhalte und Bildungsziele bestimmt, bezweifele ich doch sehr, zumindestens in Rheinland-Pfalz (da kenn ich mich recht gut aus). Demnach dürfte es Pflichtfächer wie Religion/Ethik oder Sport in der Oberstufe genausowenig geben wie die Verpflichtung, ein künstlerisches Fach ins Abi einbringen zu müssen. Und welcher Wirtschaft ist mit Latein- oder Griechisch-Unterricht an d en altsprachlichen Gymnasien gedient?
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
12.11.2018, 11:37
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, die Rechtsbrüche der Bundesregierung sind mittlerweile Legion und werden immer noch fortgesetzt, anstatt die Regeln zu ändern und den Leuten zu sagen, was gewollt wird.

Legitime Gewaltenteilung kann nicht funktionieren, wenn unlegitimierte Institutionen (eine Vielzahl in der EU) so großen Einfluß ausüben, zu schweigen vom EUGH, der Urteile des Bundesverfassungsgerichts kassiert.
Wieviele BVerfG-Urteile wurden vom EuGH "kassiert"?
Umgekehrt gilt übrigens dasselbe: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/d ... tshof-eugh
Und das sieht sogar der EuGH selbst so:
https://www.lto.de/recht/hintergruende/ ... -eu-union/
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
12.11.2018, 11:37
Mag sein, dass hier Äußerungen fallen, die nicht sehr fein sind, aber wen interessiert´s? In den "sozialen Medien" wird massiv zensiert, vor allem bei Facebook.
Facebook ist ein privatrechtliches Unternehmen. Die können "zensieren", was sie wollen (im Rahmen eines "virtuellen Hausrechts"), die können sogar den ganzen Laden zusperren. Dann kannst Du dort auch nix mehr posten. Das hat aber jetzt eher nix mit freier Meinungsäußerung zu tun, oder?
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
12.11.2018, 11:37
Es gibt eine Vielzahl an Vorschriften und Regeln, die gerade den kleineren Betrieben erhebliche Nachteile verschaffen. Auf die Schnelle fällt mir die EU-Schlachstättenverordnung ein. Kein kleiner Metzger kann mehr selbst schlachten, sondern muss sein Fleisch bei einem zertifizierten Großbetrieb kaufen. Da arbeiten dann Menschen aus Osteuropa als Scheinselbstständige für Hungerlohn.
Das ist durchaus richtig, dass es viele Regelungen gibt, die "den Kleinen" das Leben schwer machen können. Würde man das ändern, würden sich wahrscheinlich viele (vielleicht sogar dieselben) Personen über diese "Sch...neoliberale Deregulierungswut" aufregen.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
12.11.2018, 11:37
Und zum Grundgesetz auch nur ein Beispiel: Die Sozialverpflichtung des Eigentums, wo ist sie hin? Es geht um den Geist, der nicht mehr herrscht.

Aber wie bereits gesagt, ich habe auch nur ansatzweise Ideen, wie das besser werden könnte. Wie es ist, kann es nicht bleiben geschweige denn weitergehen.
Der Geist, der nicht mehr herrscht? Vermögensteuer abgeschafft, Gewerbekapitalsteuer abgeschafft, Börsenumsatzsteuer abgeschafft, Erbschaftssteuer begünstigt Gewerbekapital usw.usf.
Keine Regierung der letzten 30 Jahre hat hieran etwas geändert. Im Gegenteil. Das ist aber auch nicht durch direkte Demokratie lösbar, denn nochmal: Da kann ich letztendlich nur Ja/Nein abfragen, und nix differenziertes. Und das ist das Grundproblem und weder in GB (Brexit) noch in der Schweiz (Minarett-Verbot) gelöst.

Natürlich gibt es immer noch viel Optimierungsbedarf, und er wird sicherlich nicht kleiner. Aber es wird ein "weiter so" geben müssen, weil die Alternativen allesamt wesentlich schlechter sein werden.
Wenn ich einen Ignoranten ignoriere, bin ich dann ein Ignoranten-Ignorant?

Beitrag 12.11.2018, 22:45

Mehrgoldfüralle
@goldmoney

Die Schweizer haben ebensowenig Möglichkeiten wie wir, etwas zu ändern. Schau dir die Berichterstattung zur Vollgeldiniative an, z. B. bei infosperber an. So wie die "aufgeklärt" wurden, hatten sie keine Wahl.

@Kocos

Weiter so, wohin? Unendliches Schuldenwachstum, unendliches Wirtschaftswachstum auf einem Planeten? Unendliches Wachstum von Dummheit und/oder Koruption in der Politik? Wohin also?

Beitrag 13.11.2018, 00:06

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MaciejP
Gold-Guru
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
12.11.2018, 22:45
Die Schweizer haben ebensowenig Möglichkeiten wie wir, etwas zu ändern. Schau dir die Berichterstattung zur Vollgeldiniative an, z. B. bei infosperber an. So wie die "aufgeklärt" wurden, hatten sie keine Wahl.
Ist ja nicht so, dass die Schweizer irgendwo eingesperrt hinter einer Informationssperre leben und sich nicht über das Internet selbst aufklären und eine Meinung bilden können. Wer will, kann sich also zum Thema einen Überblick über die gesamte Bandbreite an Informationen verschaffen. Es ist am Ende aber natürlich einfacher, den Leuten einfach Blödheit zu unterstellen, die völlig blind auf die "falschen" Medien hereinfallen, und dann zu einem Ergebnis kommen, das nicht der eigenen Meinung entspricht.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 13.11.2018, 05:42

lifesgood
Na, ganz so einfach ist die Sache nicht. Erinnern wir uns mal an die Abstimmung zu den Mindestgoldreserven der Schweizer Nationalbank. https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3 ... ive)%C2%BB

6 Wochen vor der Abstimmung waren 44% der Bevölkerung eher dafür und 39% eher dagegen.

Dann wurde medial massiv dagegen geschossen, sowohl in redaktionellen Artikeln, wie auch in bezahlten Anzeigen der SNB.

So dass zwei Wochen vor der Abstimmung nur noch 38% eher dafür, aber 47% eher dagegen waren.

Bei der Abstimmung haben sich dann 77,3 % derjenigen die abstimmten (Wahlbeteiligung 48,7%) dagegen entschieden.

Es gibt ja den Spruch "Demokratie ist die Diktatur der Dummen" - ganz aus der Luft gegriffen scheint er nicht zu sein ... :roll:

lifesgood

Beitrag 13.11.2018, 07:06

KOCOS
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@lifesgood
Ich hab den Wikipedia-Artikel gerade überflogen und das bestätigt meine Aussage. Es geht am Ende um eine Ja/Nein Frage. Dabei gabs bei der Initiative ja mehrere Ansätze : Zum einen die Rückführung der im Ausland gelagerten Goldbestände, zum andren die Aufstockung der Goldreserven. Zwei eigentlich unterschiedliche Sachverhalte. Und das der "Souverän" (das "Dummvolk") manipulierbar ost, ist auch keine ganz so neue Erkenntnis. Demagoge kommt nicht von ungefähr aus dem Griechischen. Und außerdem: Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
Wenn ich einen Ignoranten ignoriere, bin ich dann ein Ignoranten-Ignorant?

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