Zukunft der Währungen...eine Spekulation
Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team
Ist der Staat erst mal durch einen Haircut oder was auch immer entschuldet, kann er von den Steuern gut leben und wirtschaften.
aber eine eigene Meinung
Das ist aber historisch gesehen eigentlich bislang so nicht unbedingt passiert. Es geht ja schließlich darum, dass "reale Werte" erschaffen und schließlich "nach oben umverteilt" werden sollen. Daher pflegt man nach einem "Cut" eigentlich die Leute erstmal durchatmen zu lassen. Aufbauen, Werte schaffen und dann über die Hebel des Geldsystems "enteignen".Goldmade hat geschrieben:Wenn schon mal die Gelegenheit da ist, alles umzuwurschteln, werden auch Steuern erhöht. Man lässt einfach welche, die sowieso nichts mehr einbringen, mit großem Tamtam wegfallen und erhöht dafür unauffällig ein paar andere.
In diesem Sinne wäre es kontraproduktiv nach dem Cut die Steuerschraube anzuziehen.
Ich glaube, dass viele immer noch meinen, es ginge um die Umverteilung von Geld bei der ganzen Sache, aber dem ist nicht so. Es geht um den Zugriff auf reale Werte: Produktionsmittel, Immobilien, Boden, Bodenschätze, Rohstoffe usw.
Schneeballsysteme brechen IMMER zusammen.
In einigen US Bundesstaaten will man inzwischen die verfassungsgemäße Währung wieder einführen: Gold und Silber.
Geht's Du davon aus, dass die derzeitigen Privilegierten eine Art Masterplan in der Schublade liegen haben, der es ihnen ermöglicht, nach einem Cut mittelfristig den Status Quo wieder herzustellen? Das erscheint mir doch etwas riskant und vor allem schwer zu koordinieren. Ich glaube eher, da ist jedem das Hemd näher als die Jacke.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
-
- 1 kg Barren Mitglied
- Beiträge: 1618
- Registriert: 20.03.2010, 19:38
Kern des Problems scheint mir da zu sein, dass diejenigen Leute, welche sowohl das Wissen über das System als auch die Möglichkeit zu Beeinflussung haben, schlicht zu gut damit leben, um ernsthaft etwas daran verändern zu wollen. Es besteht sozusagen eine "Kooperative" aus Individuen, die unbewusst aufgrund der gleichen Motivation automatisch in eine ähnliche Richtung arbeiten. Dafür braucht es nicht einmal eine koordinierte Bewegung. Aber eine solche macht aus unfassbaren Individuen halt erst ein Feindbild. Und diesem kann man dann die Schuld geben und es macht die Sache zudem noch spannend
Aber zurück zu Ladons Posting, welches ich nur unterstreichen kann. Im Kern läuft das wie im Zuchtbetrieb. Fette Hühner bringen höheren Ertrag. Klinkt zynisch, is abber so. Es geht seit ewigen Zeiten um die Erschaffung und Akkumulation von Sachwerten. Nur die äußeren Umstände ändern sich. Imperien, Staatsformen, Gesellschaftsformen, Wirtschaftssysteme kommen und gehen, und alle dienen sie im Kern nur dem Zweck der Macht und Wohlstandsicherung derjenigen, die in solchen Systemen die Macht haben. Auch wenn diverse Manifeste etwas anderes zu suggerieren versuchen.
In einigen Fäden wurde schon mal darüber diskutiert, dass man das moderne Geldsysstem mit Zins und Zinseszins durchaus als Leibeigenschaft mit anderen Mittel betrachten könnte. Allerdings gibt es heute Mittel und Wege (für jemanden, der erkannt hat und danach sucht), sich daraus halbwegs zu befreien. Allerdings wechselt er damit nur von der einen auf die andere Seite des Systems.
Was die derzeit etwas hektischen Versuche angeht, mit denen das Währungssystem stabilisiert werden soll, bin ich der Meinung, dass hier schlicht einige Dinge unterschätzt wurden bzw. ungeplant dazwischen kamen. Für eine Globalisierung und Vernetzung diesen Ausmaßes existiert kein Präzedenzfall, von daher läßt sich schlecht alles vorhersehen, selbst wenn man ein koordiniertes Vorgehen dahinter vermuten würde. Hier spielen Chaostheorie und auch Murphys Law eine nicht unwesentliche Rolle - und beide sind unbestechlich Zudem befinden wir uns m.M. nach in der finalen Phase der Exponentialkurve, was die Sache noch unvorhersehbarer macht.
Ein gutes Beispiel für eine systemnutzende Schicht ist meiner Meinung nach die chinesische Nomenklatura, die ja in einem relativ geschlossenem Raum ihre Vorstellung von einem nutzbaren Wertschöpfungssystem zum eigenen Nutzen und Machterhalt zelebriert. Weltweit läuft das auf die unterschiedlichste Art und Weise ab. Dinosaurier wie Ghaddafi werden gerade demontiert, seine Nachfolger werden es besser machen. Und die Mandarine kapieren zur Zeit, dass sie dem Volk nicht nur Maul und Hirn, sondern vor allem auch den Magen stopfen müssen, um es ruhig zu halten.
Ich fürchte aber, dass das Internet, also die sehr viel schnellere Verbreitung von Nachrichten, diese ganze Wertabschöpfungsache extrem erschwert hat. Noch mehr erschweren würde sie eine um sich greifende Erkenntnisbildung bei weiten Teilen der Bevölkerung, allerdings sehe ich in dieser Hinsicht eher eine Rückentwicklung.
Volle Zustimmung! Man darf nie vergessen, dass, wenn man es bildlich möchte, diese "Mächtigen" Raubtiere sind, die sich bedenkenlos auch gegenseitig auffressen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Und natürlich gibt es auch Seilschaften. Aber den über Jahrhunderte geplanten und durchgeführten "Masterplan" gibt es wohl nicht.nameschonweg hat geschrieben:Ich denke schon, dass in den relevanten Kreisen die Funktionsweise des Währungssystems sehr wohl bekannt ist und auch entsprechend damit "gearbeitet" wird. Allerdings glaube ich da weniger an eine Verschwörung im eigentlichen Sinne als vielmehr an eine lose zuhängende "Interessengemeinschaft", welche sich in Fragen der allgemeinen Handhabung bestimmter Themen abspricht.
...
Auch hat sich das Finanzsystem in den vergangenen 300 Jahren verselbständigt - so wie es alle komplizierten Systeme tun. Sie bringen (wie unser politisches System) mit der Zeit nur noch systemkonforme - oder zumindest das System nicht in Frage stellende - Eliten hervor. Oder solche, die sich eben wider besseres Wissen korrumpieren lassen (Greenspan ist m.E. dafür ein Beispiel).
Sonst ist aus meiner Warte den Ausführungen der Vorredner kaum etwas hinzuzufügen.
Zum System der römischen Sklaverei könnte ich noch einiges sagen - aber das sprengt hier vielleicht den Rahmen (bei Bedarf einfach 'nen neuen Thread aufmachen ...)
-
- 1 kg Barren Mitglied
- Beiträge: 1618
- Registriert: 20.03.2010, 19:38
Ich glaube, dass man die Konditionierung des Menschen auf das in seiner bisherigen Lebenspanne erlebte nicht unterschätzen sollte. Für die allermeisten Menschen ist etwas, was in ihrer eigenen Lebensspanne noch nicht passiert bzw. existent gewesen ist, schwer fassbar.Goldmade hat geschrieben:Ich fürchte aber, dass das Internet, also die sehr viel schnellere Verbreitung von Nachrichten, diese ganze Wertabschöpfungsache extrem erschwert hat. Noch mehr erschweren würde sie eine um sich greifende Erkenntnisbildung bei weiten Teilen der Bevölkerung, allerdings sehe ich in dieser Hinsicht eher eine Rückentwicklung.
Hinzu kommt, dass das Thema "Geld" bzw. "Währung" bewusst als gottgegeben dargestellt und auch so erlebt wird. Geld ist da (oder auch nicht), aber an der Form seiner physischen Existenz besteht kein Zweifel. Bei allem Abstrakteren jenseits des Girokontos hört bei vielen die Vorstellung vom Geld auf. Woher soll sie auch kommen - in den Schulsystemen werden im Geschichtsunterricht das Kommen und Gehen von Staaten, Kriegen, Krisen und Despoten durchgekaut, nie aber eine Ebene tiefer in die Ursachen dafür geblickt. Ich hatte Geschichte-LK in der Schule und das Thema danach studiert - zusammen mit VWL als Vertiefungsrichtung. In der Makro-Ökonomie wird sehr viel über Geldkreisläufe gelehrt, aber es wird auch hier nie bis auf seine Quelle hin zurückverfolgt. Das scheint in der breiten Bildungspolitik eine Art "Blinder Fleck" zu sein.
Einem ziemlich gescheiten Autobauer wird ein Zitat nahegelegt, welches auf eine tiefe Einsicht schliessen läßt - einerseits auf das Wesen des Geldsystems mit all seinen Implikationen und zugleich auf das vorhandene Bildungsniveau bzw. die eingeschränkte Möglichkeit zu Verständnis und Information:
"Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution - und zwar schon morgen früh." Frei zitiert nach Henry Ford.
Man darf wohl annehmen, dass er, als er dies sagte, nicht mit einer baldigen Revolution gerechnet haben dürfte ...
(Ich rede von den prinzipiell ernst zu nehmenden Leuten, nicht unbedingt von der - im weitesten Sinne - "Hartgeld-Fraktion")
Das uneinheitlilche, teilweise skurrile, manchmal sogar lächerlich eindimensional ausgerichtete Erscheinungsbild der Geldreformbewegung (die daher gar keine "Bewegung" ist, sondern ein inhomogener Pool) gibt wenig Anlass zur Hoffnung, fürchte ich.
Die Volkswirtschaftslehre versteckt sich hinter immer komplizierteren Formeln und Berechnungen. Irgendwer hat mal geschrieben, dass ihn das an die verzweifelten Versuche der Astronomen erinnert, das geozentrische Weltbild zu retten. Da wurden auch geradezu absurde Planetenbahnen berechnet, um die Erde im Mittelpunkt zu belassen. Mathematisch ist das alles richtig.
Heute habe ich in der Arbeit unverhofft einen der wenigen Menschen getroffen (Ich kannte ihn schon länger), der sich zum Thema Geld seine eigenen Gedanken gemacht hat.
Was der übrigens beklagt, ist, dass kritische Bücher zum Thema Geld neben den interessanten Erkenntnissen, Analysen und Folgerungen fast immer zusätzlich Spekulationen über irgendwelche Verschwörungen beistellen müssen oder esotherisch abgleiten. Deshalb gibt er diese Bücher nicht gerne weiter, da ihn das gleich in die Ecke "Durchgeknallt mit Verfolgungswahn" drägt. Ich finde da ist was Wahres dran.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
- Krügerrand
- 5 Unzen Mitglied
- Beiträge: 62
- Registriert: 31.05.2010, 09:27
http://m.ftd.de/;s=4qjmNX1w8JD5bZGjBHIE ... .xml?v=2.0
Was auch immer die der herr trichet unternehmen wird...er wird den euro nicht retten können. Eine erhöhung des leitzins lässt die inflation zwar geringer ausfallen, dafür beschleunigt es den untergang des euro (zinseszins der schulden).
Bei einer erhöhung des leitzins sollten traditionell die EM preise fallen...wäre top um nachzulegen, allerdings:
Ich hab so die befürchtung, dass schon eine große zahl an physischen käufern nur auf diesen moment wartet und das den EM preis stützen wird....
Warten wir es ab!
Lg,
Krügerrand
Der Herr Trichet weiß offensichtlich, dass die FED schon des öfteren inflationäre Strukturen geschaffen hat, um die US-Schulden auf diese Weise abzubauen und andere Wirtschaftsräume zu schwächen. In jedem dieser Fälle traten die Superbanker zu spät auf die Bremse und stellten fest, dass die Inflation nicht so leicht zu bremsen war, wie sie sich das gedacht hatten. Trichet macht nur klar, dass er bereits auf der Bremse steht.
Die Briten werden ohnehin den Anker in die Bahnschwellen schmeißen. Die würden eher Blut, Schweiß und Tränen saufen als sich den Amerikanern ausliefern.
Es gibt kein Mensch mehr, jeder Mensch nimmt sich nur noch das was er zum Leben braucht.
Der Wille alles zu entdecken und sich als spezies weiter zu entwickeln bestimmt unser denken und Handeln.
"Durch Anheben des Leitzinses wirkt die Zentralbank der Geldvermehrung und somit der Inflation entgegen."
Eine Maßnahme, die ja erfahrungsgemäß wirkung zeigt. Da aber die irreversible* Geldvermehrung gerade durch die Verzinsung der Geldvermögen entsteht, müsste eine Anhebung der Leitzinsen letztendlich eine schnellere Geldschöpfung notwendig machen, um die jetzt ja höhere Verzinsung der Einlagen zu erwirtschaften.
Was bewirkt eine Anhebung der Leitzinssatzes? Tatsächlich eine nachhältige Kontrolle der Gelgmenge oder nur die Eindämmung des Geldmengenwachstums national auf Kosten eines noch stärkeren Wachstums an anderer Stelle oder zu einem späteren Zeitpunkt?
Ich hoffe, hier kann mir jemand helfen, mein Verständnis zu erweitern.
* da eine Rückzahlung aller Kredite nicht mehr möglich ist
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Das mal zum einen.
Zum anderen: Man darf nicht unbedingt "Zentralbankgeld" mit dem Geld verwechseln, das die Geschäftsbanken ausgeben. Die Kredite der Zentralbank sind minimal im Vergleich zu der Summe der Kredite/Darlehen (lassen wir diese Unterscheidung mal beiseite) welche die Geschäftsbanken an die Kunden vergeben!
Letzten Endes bremst der angehobene Leitzins ja nur die Kreditaufnahme der Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Dort haben die Geschäftsbanken "Konten" - ganz ähnlich wie unsere Girokonten. Aber dieses Konten haben keinen Berührungspunkt mit dem Geld in der Realwirtschaft. Sie sind, etwas vereinfacht gesagt, die "Mindestreserve" und insofern "gedeckt", als die Zentralbank die Auszahlung von Bargeld dafür an die Banken garantiert. Zwischen den Zentralbankkonten der Banken und Konten bei den Banken existiert aber so eine Art "Blut-Hirn-Schranke". Da geht nichts durch.
Allerdings müssen alle (saldiert natürlich, sonst würde es nicht funktionieren) Geld-Bewegungen auf Bankkonten ihren Widerhall auf den Zentralbankkonten finden. Und wenn Banken ihre Kreditvergabe nicht am offenen Markt abdecken können, sind sie gezwungen, ihren "Dispo" bei der Zentralbank zu erhöhen. Das versuchen sie natürlich zu vermeiden, wenn dort die Zinsen steigen. Dann setzen sie ihre eigenen Ansprüche an die Kreditnachfrager hoch ... und am Ende entsteht eben "weniger" Geld.
Soweit die Theorie.
Meines Wissens nach ist die große Unbekannte an der ganzen rechnung, dass niemand so genau weiß wieviel "Geld" eigentlich "im Fluss" ist und ob neues Geld überhaupt "in Fluss" kommt oder gehortet wird (das ist nicht unerheblich!), bzw. in der Sphäre des sogenannten Finanzmarktes verschwindet, wo es ein eigentümliches Eigenleben entwickelt, das sich längst dem Zugriff der Zentralbanken entzogen hat.
Die Leitzinsänderung und ihr Einfluss auf die Geldmenge stellt aber so eine Art Dogma des Systems dar ...
Komischerweise, wenn man es "naiv" (und daher vielleicht nicht "dumm" ...) sieht: Denn, entweder die Geschäftsbanken können selber Geld schöpfen (die eine Theorie), dann ist doch der Zinsatz zu dem sie sich ihrer Mindestreserve versichern müssen doch egal. Oder sie können eben nicht Geld schöpfen, sondern nur vorhandene Einlagen verleihen - dann spielt ausschließlich der Habenzins, den die Geschäftsbanken gewähren, bzw. die Menge dieser Einlagen, eine Rolle.
Naja ... hm ... wie so oft ... es gibt bei diesem Thema keine einfachen Erklärungen.
Ist das der Fall? Müssen die Banken nicht nur ggf. die Mindestreserve refinanzieren? Hierzu habe ich allerdings auch widersprüchliche Angaben (von 2 befreudeten Bankangestellten).Ladon hat geschrieben:Allerdings müssen alle (saldiert natürlich, sonst würde es nicht funktionieren) Geld-Bewegungen auf Bankkonten ihren Widerhall auf den Zentralbankkonten finden.
Du schreibst ja auch, dass die Steuerungswirkung des Leitzinses auf die Geldmengensteuerung umstritten ist. Wenn sie vorhanden ist, so offenbart sich mir der Wirkungsmechanismus nicht so recht.
Nur, wodurch zeichnet sich die "stabile" Geldpolitik einer Zentralbank sonst noch aus? Wo sind die Stellschrauben die die Deutsche Bundesbank in der Vergangenheit anders gedreht hat als beispielsweise die Italienische Zentralbank?
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Also - um es mal so auszudrücken - nach allen mir vorliegenden Informationen (ich habe es sicher beim Creutz und beim Senf und ich meine auch noch in weiteren (Fach-)Büchern gelesen) muss eine Buchung auf Girokonten (wenn also M1-Geld verschoben wird) auch eine Buchung auf den Zentralbankkonten der beteiligten Banken auslösen.thEMa hat geschrieben:Ist das der Fall? Müssen die Banken nicht nur ggf. die Mindestreserve refinanzieren? Hierzu habe ich allerdings auch widersprüchliche Angaben (von 2 befreudeten Bankangestellten).Ladon hat geschrieben:Allerdings müssen alle (saldiert natürlich, sonst würde es nicht funktionieren) Geld-Bewegungen auf Bankkonten ihren Widerhall auf den Zentralbankkonten finden.
Du schreibst ja auch, dass die Steuerungswirkung des Leitzinses auf die Geldmengensteuerung umstritten ist. Wenn sie vorhanden ist, so offenbart sich mir der Wirkungsmechanismus nicht so recht.
Nur, wodurch zeichnet sich die "stabile" Geldpolitik einer Zentralbank sonst noch aus? Wo sind die Stellschrauben die die Deutsche Bundesbank in der Vergangenheit anders gedreht hat als beispielsweise die Italienische Zentralbank?
"Saldiert" soll heißen ... machen wir kurz ein Beispiel:
100,- von A nach B
80,- von B nach A
würde bedeuten 20,- müssen von dem Zentralbankkonto der Bank A zu dem von Bank B transferiert werden. Würde dadurch die Mindestreserve von Bank A zu gering werden, muss das refinanziert werden.
Das schreibt die Buba selbst zu ihren Möglichkeiten:
Maßnahmen der Notenbank, die darauf gerichtet sind, die (meist gesetzlich) vorgegebenen Ziele (im Falle des Eurosystems die Preisstabilität) zu erreichen. Dazu setzt sie so genannte geldpolitische Instrumente ein, mit denen sie die Zinskonditionen und Knappheitsverhältnisse am Geldmarkt steuert. Bei den geldpolitischen Instrumenten unterscheidet man im Wesentlichen zwischen der Refinanzierungs-, Offenmarkt- und Mindestreservepolitik.
Meines Wissens arbeiten die Zentralbanken zumindest der westlichen Industrienationen alle mehr oder weniger nach ähnlichen Methoden. Aber hier gelange ich an die Grenzen dessen, was ich "aus dem Ärmel schütteln" kann.