Strom aus der Wüste - Desertec

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 03.07.2013, 12:44

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Fellenteee
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Mal ganz nebenbei,wenn ich als Hobbyterrorist wüsste, dass irgendwo in Nordafrika n paar Anlagen stehen, die halb EUropa mit Strom versorgen, dann wüsste ich auch, wo meine Atombombe abgestellt wird
Erfolgreich gehandelt mit "eu_nord"

Beitrag 03.07.2013, 13:39

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Ladon
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Suedwester hat geschrieben:...
Wir reden darueber, dass Atomkraft durch die Allgemeinheit subventioniert wird. Gut. Aber wieviel kosten die angeblich "alternativen" Energien, darunter Solar, an Subventionen, ebenfalls durch die Allgemeinheit getragen? Milliardenbetraege!
...
Sorry, Suedwester, aber Du missverstehst das. Ich will "da" doch gar nicht hin. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass Du immer wieder die Ideologie-Debatte anfängst.

Bitte, es ist doch unsinnig, wenn man immer wieder (hin und retour, meine ich) sagt: DAS ist aber pöhse ...
Ich rede doch nur von einem Beispiel (Stromwirtschaft), wie Konzernkonglomerate eine Position erreichen können, die (zumal im Versorgungssektor, wir können also auch über Nestle reden, wenn Dir das lieber ist, oder Monsanto) zu ganz ungesunden Markt-Verzerrungen führt. Hier ging's halt grad mal um Desertec und deswegen um Strom.
Und wenn Du nochmal nach oben schaust, dann ging es auch nicht darum, dass das eine "billiger" wäre, sondern darum, dass die (ich muss dieses doofe Wort nochmal benutzen) "Externalitäten" bei der Atomstromerzeugung in den Staatshaushalt ausgelagert wurden, bei PV-Anlagen aber direkt auf den Kilowattpreis aufgeschlagen werden!
Wer das so durchgesetzt hat, muss die Grünen am Verhandlungstisch nach allen Regeln der Kunst über denselben gezogen haben, denn um die Externalitäten der Atomwirtschaft ausfindig zu machen, muss man tief in den Staatshaushalt blicken und wissen, was sich hinter so mancher Bezeichnung verbirgt, während die vergleichbaren Kosten der "alternativen" Stromerzeugung für jeden offen auf der Stromrechnung stehen! Das meine ich mit Informationsasymmetrie.
Zahlen tut der Verbraucher so oder so! Mich regt diese "Verschleierung" auf, denn sie ist ein Indiz für die Einflussnahme der großen Erzeuger - zumindest ein Indiz, denn die "cui bono" Frage weist direkt auf sie hin.

Also wage ich zu behaupten, dass der Diskurs eigentlich unnötig ist. Für mich zählt eigentlich eh nur, dass das eine keinen Müll produziert und nicht stinkt und das andere beides in großem Maße macht. Alles darüber hinaus dreht sich im Kreis. Unter anderem weil die Informationen nicht für alle gleichermaßen verfügbar sind, bzw. vorenthalten werden.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 03.07.2013, 13:54

Countdown
Fellenteee hat geschrieben:Mal ganz nebenbei,wenn ich als Hobbyterrorist wüsste, dass irgendwo in Nordafrika n paar Anlagen stehen, die halb EUropa mit Strom versorgen, dann wüsste ich auch, wo meine Atombombe abgestellt wird
Du brauchst doch nicht als Hobbyterrorist mit deinem Golf bis nach Nordafrika zu fahren. Du kannst auch deine Atombombe hier im Lande an einem Atomkraftwerk abstellen. Wenn Deutschland brennt, brennt Europa.
Also die heutigen Hobbyterroristen sind auch nicht das, was sie mal waren. Kein Plan. smilie_02 smilie_02 smilie_02

Beitrag 03.07.2013, 16:30

Suedwester
Wenn es um das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung geht, sehe ich das aehnlich wie Ladon, ganz klar, denn das geht zulasten der Allgemeinheit. Und natuerlich, es waere interessant zu analysieren, welche zusaetzlichen Kosten der Atomkraft der Allgemeinheit aufgebuerdet werden. Und dass das nicht so transparent ist, wie bei den "alternativen" Energien, stimmt natuerlich auch.

Mir ging es vor allem darum, deutlich zu machen, dass oekonomischer Quatsch oft als ganz toll verkauft wird, sozusagen, weil es sich gut anfuehlt, ein gutes Gewissen macht. Wirtschaftliche Realitaeten setzen sich allerdings irgendwann doch durch, egal, ob es ums Schuldenmachen, den Euro oder die angebliche "Energiewende" geht.

Insofern erstaunt es nicht, dass Desertec nicht so der Renner ist. Wenn sich kein reicher Oelscheich findet (bzw. ein Grossunternehmen, aber die haben auch keine xxx Milliarden einfach so herumliegen), dann muss irgendeine Bank/Bankenkonsortium, oder ein anderer Investor, das finanzieren. Bei dem Risikoprofil sicher nicht einfach, Eigen- und/oder Fremdkapital aufzutreiben.

Beitrag 03.07.2013, 17:06

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KROESUS
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@Südwester: (liest Du meine Links gar nicht?)

aufwachen, mittlerweile liefern Solar trough power stations ein Return von 8%, die werden nicht wegen irgendwelchen Subventionen gebaut die es in Nordafrika sowieso nicht gibt sondern weil es sich rechnet

die Scheichs wissen schon warum jetzt ein Kraftwerk nach dem anderen von ihrem Geld gebaut wird

energetisch liegt der Faktor ungefähr bei 1,5, also die Herstellungsenergie des Kraftwerkes inklusive Aufbau, usw. beträgt 1,5 Jahre, lass es 2 sein, danach lifert das Dings Nettoenergie und das auf 50, 100 Jahre, was weiss ich wie lange

Dies gilt für die modernen Photovoltaikplatten übrigens auch, die Herstellung ist mittlerweile viel weniger energieintensiv, deswegen kostet das Watt ja auch nur noch 40 cent, installiert 1€, das Watt wird dann wohlgemerkt immer oder wenigstens 50 Jahre erzeugt, jedes Jahr in Mitteleuropa 1KWh, in Nordafrika unter Umständen 2KWh und das für 1€

eine gute Investition!

mittlerweile bin ich auch für Abschaffung des EEG, wir haben auf Kosten der deutschen Stromverbraucher eine Anschubfinanzierung geleistet die letztendlich auch viele Arbeitsplätze im Land geschaffen hat

man hätte es besser machen können aber jetzt ist es so, der Staat sollte dafür die Stromsteuer abschaffen dann sind wir wieder eben.

und Abfall gibt es gar keinen, PV Platten bestehen aus Glas und Silizium, oder Kupfer/Indium, die first Solar Module enthalten Cadmium, das ist aber die Ausnahme und die Firma garantiert den Rückbau und die Entsorgung falls erforderlich

Solar trough, Solarrinnenkraftwerke bestehen aus Stahl, Glas, Öl, also völlig normale Materialien ohne Gift

Windräder dito, wenn man sie nicht mehr will löst man die Halteschrauben und das war es

Beitrag 03.07.2013, 17:33

Suedwester
Ja, in einer linksgrünen Traumwelt ist alles wunderbar einfach. Sagen sich sicher auch die Solarworld Aktionäre, die gedacht haben, ihre Bäume (bzw. Aktienkurse) wachsen kilometerweit in den Himmel. Dabei ist der Einzige, der sich wirklich freut, der Herr Asbeck. smilie_11

PS: Wenn selbst die Großen der Branche kaum 5 oder 10 Jahre (mit indirekten Subventionen) überleben können, wie können sie da 50 Jahre Qualität (und Ersatzteile) garantieren. Die 8% Rendite ist Wunschdenken - wenn das so wäre, würde die ganze Welt ihr Geld in Solar anlegen.

Die meisten dt. Atomkraftwerke dürften mittlerweile abgeschrieben sein. Von der Sicherheit her gab es in Deutschland nie nennenswerte Probleme. Sie einfach abzuschalten und durch teurere Energie zu ersetzen, macht wenig Sinn. Sowieso, wenn die Infrastruktur dafür noch gar nicht geschaffen ist. Aber in Deutschland wird natürlich alles verhindert, egal, ob Wiederaufbereitung der Brennstäbe, oder sichere Endlager.

Und ja, was sind tausende Tonnen Stahl, Glas, Öl, Kupfer, Cadmium usw. usf. in der Wüste (sowie die Chemie, die bei der Produktion z.B. in China eingesetzt wird). Solange der Abfall nicht vor der eigenen Haustüre herumliegt...

Beitrag 03.07.2013, 19:51

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Ladon
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Suedwester hat geschrieben:...
Ja, in einer linksgrünen Traumwelt ist alles wunderbar einfach.
...
Das haben Traumwelten so an sich - auch diejenigen die ideologisch ganz konträr zur genannten sind. Auch diese gehen immer davon aus, dass alles in Ordnung sein wird, wenn alle "richtig" handeln, was doch eigentlich ganz "logisch" sein müsste, eine Folge des "gesunden Menschenverstandes. Menschen handeln aber nicht immer rational und mit Blick auf's große Ganze. Dann muss man also entweder an das Gute im Menschen glauben oder an die "unsichtbare Hand" des Adam Smith - beides hat für mich wenig Attraktivität.
Utopien und Maximalforderungen sind ja an sich nichts schlechtes. So als dialektische These (oder Antithese) - nur die Betonköpfe (oder Gläubigen) jeder Coleur aber sind überzeugt, dass IHRE EINFACHE LÖSUNG tatsächlich real funktioniert.
Das kommt einfach daher, dass man für die eigene "Ideologie" tendenziell nur die positiven Aspekte daran zu sehen vermag (oder sehen möchte ...).

Auch ein "sicheres Endlager" ist zum Beispiel eine solche unrealistische Utopie - wie soll etwas 10.000 Jahre gesichert werden? Eine Zeitspanne die weit über jedes menschliche Maß (nicht nur individuell, sondern auch kulturell, gesellschaftlich etc.) hinaus reicht.

Konkret und ohne die Reizwörter (etwa "ökologisch" oder "kapitalistisch" oder "sozialistisch" ...) zu nutzen, muss man sich schon fragen, was bitte an einer Form der Energieerzeugung, die keinerlei "Abfall" produziert und deren Treibstoff schlicht und buchstäblich nichts kostet, im Grunde auszusetzen sein kann - außer dass sie die fetten Pfründe einiger etablierter und mächtiger Organisationen bedroht.
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Beitrag 03.07.2013, 20:31

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KROESUS
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ja, die Chinesen haben grosse Fabriken die täglich Megawatt PV produzieren, und sie produzieren billiger als die Deutschen

deswegen sind deutschen Hersteller ins Hintertreffen geraten und haben jetzt Strafzölle auf Chinamodule erreicht

meiner Meinung nach der falsche Weg, besser wie die Chinesen Direktsubvention in Form von Abnahmegarantie zu einem Fixpreis für deutsche Produktion in der jetzigen Grösse, riskiert man auch keinen Handelskrieg
die Module kann man dann wie einst die subventionierte Butter ins Ausland verscherbeln, sozusagen Beschäftigungsmassnahmen für die Solarindustrie

andererseits freut es die anderen Länder, die kommen jetzt auf Dauer an die billigen Chinamodule und die Scheichs können noch billiger einkaufen...

die regenerative Stromerzeugung besteht aber nicht nur aus PV (Photovoltaik)

in den Wüsten ist Solar trough (ST) billiger und effektiver, mit Nachtspeicher grundlastfähig

auch Wind an den richtigen Standorten ist billiger

Die Wüstenstromerzeugung wird wahrscheinlich gemischt sein, in Küstennähe wind, in den Steppen PV und in den heissen Zonen ST

und die deutschen Maschinenbauer verdienen mal wieder gut daran, weil irgendeiner muss ja die Fabriken zur Herstellung der Spiegel, der Rohre, Der Windräder und auch der PV Platten liefern...



:D

Beitrag 03.07.2013, 20:52

donnyflame
Zur Atomkraft:

Risikolos ist nichts.
Ich finde auch das das Atomkraft bashing über die Ufer geschlagen ist. Man kann ganz rational argumentieren, warum Atomkraftwerke nicht Nachhaltig sind bzw. das Nutzen/Risiko Verhältnis nicht passt. Das was Frau Merkel mit dem Atomausstieg gemacht hat war verrückt. Man kann es nicht anders beschreiben. Mit dem Kopf durch die Wand, sowas ist nie gut und vor allem nicht günstig. Ein geregelter Ausstieg und das Weglassen der Verlängerung der Laufzeiten wäre durchaus sinnvoller gewesen.

Dennoch sollten wir die Kernenergie nicht in so einem Ausmaß verteufeln. Das steckt zu viel potential drin.


Zum Rest:

Ich bin mir sicher das es nicht Effizient ist, wenn man jedem Haushalt ein Solarmodul aufs Dach und ein Windrad in den Garten stellt. Das heißt wir werden nicht um Großprojekte herum kommen und diese sind auch wichtig. Warum sollte man nicht einen Windpark in der Ostsee betreiben der ganz Bayern mit Strom versorgen könnte oder eine PV-Anlage welcher Sorte auch immer in Spanien oder im Süden Europas betreiben ? Das ist sowohl verträglicher für die Umwelt als auch effektiver.
Den Strom zu transportieren ist doch kein Problem.

Natürlich sollte man so unabhängig wie möglich von anderen Ländern sein in Sachen Energie, aber das ist mir dann wirklich lieber als Gas aus Russland zu importieren. In Europa steckt zu viel Potential wenn es um Energieunabhängigkeit geht, das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Wichtig dabei ist nur eine Sache:

Gut Ding braucht Weile !!

Mehr Zeit zum Nachdenken verwenden und kein blinder Aktionismus mehr.


Zu den Konzernen noch etwas:

Natürlich braucht man auch Unternehmen die solche Projekte verwalten, die den Strom transportieren usw. Das ist auch effektiver als das sich jeder selbst um seine "Energie" kümmern muss.

Nur muss man den Konzernen auch Zeit geben für eine Umstellung. Vom Spezialist für Atomstrom und Gas zum Spezialist für Energieverwaltungssysteme/ Erneuerbare Energien / Stromspreichersysteme etc. das geht nicht in ein bis zwei Jahre. Natürlich wackeln die Energieversorger wenn sie vor ein paar Jahren die AKW's verlängert bekommen und kurz danach "Tod den Unheiligen Akw's" gerufen wird.

Ob diese Versorger dann wiederum ein Monopol haben oder nicht ist die nächste Frage und hat an sich nichts mit einem Großprojekt zu tun. Sondern hier geht es um die Marktsituation an sich und die Regelungen im jeweiligen Land. Ich vertrete da auch die Meinung das der Staat bei Kartellen und Monopolen intervenieren muss.

Grüße
DF

Beitrag 03.07.2013, 21:11

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Titan
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KROESUS hat geschrieben: ...und die deutschen Maschinenbauer verdienen mal wieder gut daran,
weil irgendeiner muss ja die Fabriken zur Herstellung der Spiegel, der Rohre, der Windräder und
auch der PV Platten liefern...
Ja,eine tolle Aussicht....
Es war einmal...so fangen sehr viele Märchen an...
...eins davon heißt "Solar Millenium",Spezialist für Parabolrinnen-KW...
Ich war da sogar mal Aktionär...
Seit 2011 ist das Unternehmen insolvent....
aber hier mal ein Blick in die kurze Vergangenheit:
Im Herbst 2010 genehmigte die Regierung von US-Präsident Barack Obama den Bau eines großen Solarkraftwerks in Kalifornien.Solar Millennium wollte ursprünglich hier mit insgesamt vier solarthermischen Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1000 Megawatt den größten Solarenergiestandort der Welt realisieren.Entstehen sollte das Projekt in der Mojave-Wüste in der Nähe von Blythe.Solar Millennium musste weitere Investoren und staatliche Fördergelder in die Finanzierung einbinden. Am 18. April 2011 hatte US-Energieminister Steven Chu der Projektgesellschaft eine „bedingte Zusage“ für Kreditgarantien in Höhe von 2,1 Milliarden US-Dollar angeboten.
Diese Kreditgarantie ging mit der Umstellung von Solarthermie auf Photovoltaik verloren. Das Projekt wurde an die Firma Solarhybrid verkauft (diese ist seit 2012 insolvent).
https://de.wikipedia.org/wiki/Solar_Millennium

Solche Riesenprojekte entwickeln immer eine Eigendynamik ( smilie_11 kennen wir aus der Nähe...)
Ich verzichte gern auf solche Art von produziertem Strom...zugunsten kleiner hocheffizienter Anlagen.
Der größte Vorteil:fast keine Transportleitungen nötig-und die und nur die sind die Preistreiber!! smilie_01
Technisch schon lange machbar...rate mal wer die gesetzliche Umsetzung speziell in D. blockiert...
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 03.07.2013, 21:43

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Ladon
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donnyflame hat geschrieben:...
Ich bin mir sicher das es nicht Effizient ist, wenn man jedem Haushalt ein Solarmodul aufs Dach ... stellt. ...
Hm, lieber donnyflame, Du bist Dir also sicher. Gibt es Gründe dafür? Also ich kenne etwa ein Dutzend Leute persönlich, die PV auf dem Dach haben. Die behaupten das Gegenteil und können es beweisen. Ich habe oben sogar ein Über-den-Daumen-Beispiel genannt.
Was ist "nicht effizient" daran die Hälfte der im Haushalt verbrauchten Strommenge direkt vom eigenen Dach zu holen?

Ich wiederhole noch einmal: Eine solche Anlage (ca. 15.000 Euro) produziert natürlich um einiges mehr als die Hälfte des Standardverbrauches einer Familie, aber die Einspeisung (und deren Einnahmen) lasse ich sogar einfach außen vor, um die leidige Diskussion um die Vergütung zu umgehen. Also selbst wenn man das überschüssige einfach in den Gulli kippt, bleibt es dabei: 50% des Stromverbrauches direkt vom Dach. Ohne jede Netzbelastung möglich. Stromrechnung halbiert. Nicht effizient? Am Fraunhofer-Institut laufen Panele, die über 25 Jahre alt sind immer noch mit über 90% Leistung. Ende nicht abzusehen.
Selbst wenn ich dann nach 20 Jahren meinen überschüssigen Strom am Markt zu Marktpreisen verkaufen muss, trägt das locker alle Unkosten inklusive Rücklagenbildung. Eine sehr günstige Ausfallversicherung dazu (die sind so billig, weil es eben praktisch keine Ausfälle gibt - Versicherungsmathematiker wissen schon was sie tun).

Und Du bist Dir "sicher" dass das nicht effizient ist? Rechne das mal hoch auf 2 oder 3 Millionen Dächer von Einfamilienhäusern. Oder Miethäuser, wo die Eigenverbrauchsquote logischerweise noch viel höher wäre.
Also ich weiß ja nicht ... (naja, eigentlich weiß ich es schon - ich werf gleich nochmal einen Blick auf den Zähler ;-) )
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Beitrag 03.07.2013, 22:36

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KROESUS
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@titan: mein Beileid für den Verlust

ich konnte einen Freund noch warnen der hat dann seine Aktien für über 30€ noch verkauft bekommen

Solarmillenium war zu teuer, die haben ein Kraftwerk mit 50MW das in Spanien gebaut wurde für insgesamt 360 Mio oder so verkauft, 180 Mio von spanischen Banken, Rest EU und Solarmillenium

meiner Meinung nach hat sich da jemand von SM ganz dick die Taschen voll gemacht

hatte damals eine israelische Firma gefragt, die hätte fast das Gleiche für 120-150 Mio gebaut wenn der Boden planiert gewesen wäre

mittlerweile kosten die Kraftwerke nur noch Bruchteile und leisten viel mehr

wie bei PV auch

P.S. Solarmillenium war nur ein Projektierer, die Technik existierte schon und sie haben quasi die Zulieferer bzw deren Waren übernommen und sich wichtig gemacht um Aktiengeld einzusammeln

man muss ihnen aber zugute halten das erste ST in Europa gebaut zu haben

Beitrag 03.07.2013, 23:14

donnyflame
@Ladon

Ja bin ich.
ich bin mir sicher das es nicht Effizient ist, wenn man jedem Haushalt ein Solarmodul aufs Dach ... stellt. ..
Ich finde es schade das schon ein satz nicht richtig gelesen wird. Es gibt genug einzelfälle in denen eine pv anlage oder windkraftanlage keinen sinn macht. ( zu wenig sonne / zu wenig wind/ genug energie vorhanden etc)


Spar dir bitte diese hochnäsigen aufklärungen auf nicht exestierende aussagen. es haben sich ja denke ich mal genug leute schon darüber beschwert :(

Grüße
DF

Beitrag 04.07.2013, 01:43

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Ladon
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@ donnyflame

Ach so, da habe ich Dich dann missverstanden - das klang so als sei es eine Antwort auf mein letztes Posting in dem Gespräch zwischen mir und dem Suedwester gewesen. Man stellt in so einem "Faden" ja ganz automatisch Zusammenhänge her. Insofern habe ich Dich dann tatsächlich missverstanden, denn von "jedem" Haushalt war natürlich nie von irgendjemandem die Rede gewesen. Geht ja auch gar nicht, weil bei weitem nicht jeder Haushalt ein eigenes Dach hat. Du hast also quasi ein neues Thema angeschnitten, ich hab's missverstanden. Normale Sache in einem Forum, oder?
Was sind in diesem Zusammenhang die "hochnäsigen Aufklärungen auf nicht existierende Aussagen"? Beschwert hat sich im ganzen Thread auch keiner. smilie_08


Um jetzt hier mal die Kurve zu bekommen und damit die Einzelfäden wieder "zusammengeflochten" werden:
Eine "ideologische" Debatte über Atomenergie sollte eigentlich vermieden werden. Das wird dann "linksgrün" oder "rechtsdoof" oder was weiß ich. Bringt nix.
Daher ging's erstmal ja auch um die Marktmacht übergroßer Konzerne - worüber, wenn ich das nochmal Revue passieren lasse, einigermaßen Konsens herrscht.
Ein Missverständnis liegt vielleicht vor, wenn die Aufzählung von Vorteilen dezentraler Kleinstkraftwerke in Bürgerhand als Forderung interpretiert wird, damit alle Großanlagen zu ersetzen - das geht, zumindest bis es einen "Quantensprung" in der Speichertechnologie gibt, gar nicht. Der Suedwester hat oben irgendwie schon das Problem der Grundlast angesprochen, die mit PV allein schon wegen dem nächtlichen Lichtmangel nicht zu realisieren ist.
Etwas untergegangen ist die Frage nach den sogenannten "Externalitäten". Also Kosten, die der Allgemeinheit aufgebürdet werden können und die nicht bilanziert werden. Dadurch kommt es zu einer Preisverzerrung: Das Produkt wird eigentlich "zu billig" angeboten. Die Differenz wird aus dem Staatssäckel beglichen ... somit auf die eine oder andere Weise von "allen" oder, vielleicht besser, von der Allgemeinheit.
Dabei handelt es sich nicht nur um identifizierbare Haushaltsposten, wie etwa die "Sicherheitsforschung für Kerntechnische Anlagen", sondern auch um raffiniertere Konstruktionen: So können (nur EIN Beispiel) die Rückstellungen für Rückbau und Entsorgung, die ja erst Jahrzehnte nach dem Betrieb möglich sind, steuerfrei für Unternehmensaktivitäten in anderen Geschäftsbereichen verwendet werden - der Vorschlag sie in einen Fond einzuzahlen aus dem der Rückbau dann finanziert wird, wurde einst klammheimlich fallen gelassen. Was passiert, wenn der Betreiber vorher "pleite" ist, wird man möglicherweise in einigen Jahren sehen ... man könnte so eine Vermutung haben, wer dann die Rückbaukosten tragen muss. Es wäre durchaus lukrativ einen "systemrelevanten" Energiekonzern dann an die Wand zu fahren. Schau mer mal.
Und nicht zuletzt - eben weil es hier NICHT um Atomstrom-Bashing geht - darf nicht verschwiegen werden, dass die geschätzten allein ca. 200 Milliarden direkter AKW-Förderung seit den 70ern (was wiederum nur ein Teil des ganzen Kuchens ist) von der "Steinkohle-Förderung" bei weitem noch übertroffen wird (da steht die Zahl von 300 Milliarden im Raum). Schätzungen aus 2012 rechnen mit 5-6 Cent, die der konventionell erzeugte Strom mehr kosten würde, wenn diese Kosten für den Verbraucher sichtbar auf der Stromrechnung stünden.
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Beitrag 04.07.2013, 03:24

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Ladon hat geschrieben:Ich wiederhole noch einmal: Eine solche Anlage (ca. 15.000 Euro) produziert natürlich um einiges mehr als die Hälfte des Standardverbrauches einer Familie, aber die Einspeisung (und deren Einnahmen) lasse ich sogar einfach außen vor, um die leidige Diskussion um die Vergütung zu umgehen. Also selbst wenn man das überschüssige einfach in den Gulli kippt, bleibt es dabei: 50% des Stromverbrauches direkt vom Dach. Ohne jede Netzbelastung möglich. Stromrechnung halbiert. Nicht effizient?
Nö. Für eine Einsparung von knapp 500,- € jährlich (die Hälfte des Standardverbrauchs einer vierköpfigen Familie) müssen 15.000,- € investiert werden, Zinsen für die Finanzierung bzw. entgangene Zinsen einfach mal außen vor gelassen. Also benötigst Du mindestens 30 Jahre, bis Du Dein Invest wieder verdient hast.
Ladon hat geschrieben:Am Fraunhofer-Institut laufen Panele, die über 25 Jahre alt sind immer noch mit über 90% Leistung. Ende nicht abzusehen.
Es fahren auch 25 Jahre alte Autos auf den Straßen herum, das hat aber nichts mit der durchschnittlichen erwarteten Lebensdauer zu tun. Bei Autos: Unternehmen schreiben diese in 6 Jahren ab, endgültige Verschrottung nach durchschnittlich 15 Jahren. Bei Photovoltaikanlagen: Module 20-25 Jahre, Wechselrichter 10 Jahre. Also deutlich unter den über 30 Jahren, die Du für Deine obige Gegenfinanzierung benötigst. Abbau- und Entsorgungskosten dabei noch gar nicht berücksichtigt (kennst Du die, hast Du die eingeplant?).
Ladon hat geschrieben:Selbst wenn ich dann nach 20 Jahren meinen überschüssigen Strom am Markt zu Marktpreisen verkaufen muss, trägt das locker alle Unkosten inklusive Rücklagenbildung.
An der Wortwahl erkennt man den Nicht-Kaufmann. :wink:
Ladon hat geschrieben:Und Du bist Dir "sicher" dass das nicht effizient ist? Rechne das mal hoch auf 2 oder 3 Millionen Dächer von Einfamilienhäusern. Oder Miethäuser, wo die Eigenverbrauchsquote logischerweise noch viel höher wäre.
Also ich weiß ja nicht ... (naja, eigentlich weiß ich es schon - ich werf gleich nochmal einen Blick auf den Zähler ;-) )
Die spanische Regierung beendet gerade die sinnfreie Förderung von Photovoltaikanlagen (rückwirkend!), obwohl diese in Spanien natürlich wesentlich effizienter arbeiten als beispielsweise in Deutschland, und warnt vor Unternehmenspleiten in dieser Branche.

Beitrag 04.07.2013, 04:01

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Ladon
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Datenreisender hat geschrieben:...
Also benötigst Du mindestens 30 Jahre, bis Du Dein Invest wieder verdient hast.
...
Oh Mann! Sch... Gut, dass Du mich darauf aufmerksam machst. Oder ...?
Hm, das würde ja nur stimmen, wenn die Strompreise 20 Jahre lang nicht mehr steigen und ich kein einziges Kilowatt verkaufen würde

Ich gehe aber davon aus, dass sich der Strompreis schon in 10 Jahren verdoppelt hat. Dann wird es übrigens auch irgendwann für die Stromversorger lukrativ sein bei mir einzukaufen, denn was sie zahlen ist ja festgeschrieben.
Und dann hast Du übersehen, dass ich NUR MIT DEM EIGENVERBRAUCH gerechnet habe! Konkret wirft das Ding - kein Geheimnis - ziemlich genau 2.000 Euro (alle Unkosten abgezogen) im Jahr ab. So läuft das halt: Man investiert in ein Unternehmen und will "Dividende" haben. Das Investment wieder raus zu ziehen, steht eigentlich erst mal nicht auf dem Plan; es wirft ja befriedigend ab.
Klar, ich hätte auch ein Pfund Gold für das Geld kaufen können. Oder Aktien. Aber ich bin mit der Rendite auf dieses "Festgeld" eigentlich ganz zufrieden.
Datenreisender hat geschrieben:...
... Bei Photovoltaikanlagen: Module 20-25 Jahre, Wechselrichter 10 Jahre. Also deutlich unter den über 30 Jahren, die Du für Deine obige Gegenfinanzierung benötigst.
Siehe oben.
Datenreisender hat geschrieben:...
An der Wortwahl erkennt man den Nicht-Kaufmann.
smilie_20
Ach, die letzten 28 Jahre (1. Juli 1985: Erste Firmengründung - willst Du den Gewerbeschein sehen?) bin ich als selbständiger Kaufmann eigentlich ganz gut gefahren - Wortwahl hin oder her.
Datenreisender hat geschrieben:...
Die spanische Regierung beendet gerade die sinnfreie Förderung von Photovoltaikanlagen (rückwirkend!), obwohl diese in Spanien natürlich wesentlich effizienter arbeiten als beispielsweise in Deutschland, und warnt vor Unternehmenspleiten in dieser Branche.
...

Ja, ich glaube auch dass die Spanische Regierung erheblich besser und durchblickender ist als unsere. Da gibt es bestimmt keine Einflussnahmen von internationalen Konzernen und keine Verfilzungen und so. Und der Sparzwang dem sie in Spanien unterliegen hat nichts damit zu tun.
Ich vertraue auch immer darauf, was Regierungen sagen und tun - die müssen es schließlich wissen.
Ich habe noch nie von einem Kleinstunternehmen (und davon rede ich) der Branche gehört, das Pleite gemacht hat. Pleite machen die sinnfreien Großprojekte.


Liebe PV-Gegner,
Euer Problem ist, dass alle die so ein Ding haben höchst zufrieden damit sind. Da könnt Ihr unken was Ihr wollt. Es läuft, es produziert wie versprochen, die Rechnungen stimmen, alles passt. Nahezu jeder sagt "ach hätte ich doch bloß ein paar Panels mehr auf's Dach gepackt".
Und ich habe nicht mal ein schlechtes Gewissen wegen der Förderung. Davon hätte, wenn gewollt, JEDER profitieren können - auch Leute ohne Immobilie mit Beteiligungen an irgendwelchen einschlägigen Genossenschaften (also KEINE Großprojekte).
Ich freu' mich immer, wenn der Wechselrichter brummt. Sonnenschein macht mit so 'nem Ding auf dem Dach gleich noch mehr Spaß.
Seht es doch nicht so verbissen; das ist einfach gut investiertes Geld. Warum soll "der kleine Mann" nicht auch mal von gesetzlichen Regelungen profitieren dürfen? Nur weil diese Regelungen durchaus auch falsche Anreize gesetzt haben? Oder weil's die Grünen waren, die es auf den Weg gebracht haben?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 04.07.2013, 05:49

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Datenreisender
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Ladon hat geschrieben:Liebe PV-Gegner,
Bin ich nicht. Aber ich laufe gerne mal mit offenen Augen durch die Welt. Ein anderes Beispiel: Ganz Dänemark ist zugepflastert mit Windkrafträdern, die spriessen da wie Spargel aus der Erde. Kurz mal über die Öresundbrücke ins benachbarte Schweden rübergefahren und plötzlich sieht die Landschaft ganz anders aus. Keine Windkrafträder. Woran liegt das? Zum einen ist in Schweden der Strom billiger. Gleichzeitig ist einer der grössten Windkraftradhersteller der Welt (Vestas) ein dänisches Unternehmen.

Edit:
Strompreis in Dänemark aktuell 31 Cent/kWh (Weltspitze), in Schweden 8 Cent/kWh.
Deutschland weltweit auf Platz 2 mit 28 Cent/kWh.


Es gibt kein Geschäftsmodell auf der Welt, das sich nicht rentiert, wenn der Staat fördernd und mit öffentlichen Mitteln (!) marktverzerrend eingreift. Oder, um in Deutschland zu bleiben, von allen Stromkunden mit im internationalen Vergleich deutlich überzogenen Strompreisen bezahlt werden muss. Auf der anderen Seite sind es natürlich auch wieder die völlig überzogenen Strompreise, mit denen man ineffiziente Arten der Stromerzeugung schönrechnen kann.
Zuletzt geändert von Datenreisender am 04.07.2013, 06:23, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 04.07.2013, 05:53

Gladius
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@Donnyflame: Gerade bei Erneuerbarer Energie wie PV, Wind und Wasser (warum vergessen alle immer das Wasser :lol: ) sehe ich die große Stärke nicht in großen, prestige-politik Projekten in der Nordsee wo ich erst mal elends viel Kabel ziehen muss, sondern in der möglichkeit, die in klein und mittel Kraftwerken, die auf die regionalen Bedürfnisse und Umstände zugeschnitten und optimiert sind.

Beitrag 04.07.2013, 06:36

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Datenreisender hat geschrieben:...
Ladon hat geschrieben:Liebe PV-Gegner,
Bin ich nicht. Aber ich laufe gerne mal mit offenen Augen durch die Welt.
...
Hm. Warum dann dieses doch recht polemisierende und - wenn Du offenen Auges informiert bist - so bewusst falsche "Berechnen" oben?

Statt wieder mit einem neuen, anderen Beispiel zu kommen, wüsste ich ehrlich eigentlich lieber, wie Du Dir es denn dann vorstellst?
Ist es denn nicht richtig, dass durch die oben umrissene Auslagerung von Kosten bei den konventionellen Methoden augenscheinlich in ungefähr gleichem Umfang "schöngerechnet" wird wie beim Solarstrom?
Deutet das nicht vielmehr darauf hin, dass Strom/Energie an sich "zu billig" ist, wenn doch alle Erzeugungsarten offenbar auf "öffentliche Mittel" angewiesen sind? (Gilt für Nahrung übrigens auch)
Verzerren dann nicht die (oder wenigstens die mächtigen) Marktteilnehmer mindestens genau so wie der Staat den Markt?
Und wieso ist eine Produktion ineffektiv, wenn Sie keine "Verbrauchskosten" hat und keinen Abfall produziert?
Wie sollen denn die "völlig überzogene Preise" (wie gesagt, ich bezweifle das, aber man kann es ja mal annehmen) sich korrigieren, wenn den Marktbeherrschern keine Konkurrenz erwachsen kann? RWE gibt doch seine Position nicht freiwillig auf, nur damit ein fairer Markt entstehen kann, der uns allen prinzipiell am Herzen läge? Ich denke die Bosse würden den Teufel tun und eher das machen, was in der Zeit ihrer Vorstandschaft das meiste Geld in die Kasse spült, wenn sie faktisch konkurrenzlos und noch dazu "systemrelevant" sind.

Das sind die Fragen, deren Beantwortung mich interessieren würden. Eine Aufzählung von "Fehlern" ist schön und gut - aber es ist keine Antwort, warum man gegebene Rahmenbedingungen aus unternehmerischer Sicht nicht nutzen sollte. Vor allem aber gibt es keine Antwort darauf, wie der schädliche Status Quo verändert werden kann.

Worauf willst Du hinaus, wenn Du thematisch "in Deutschland" bleiben willst, nur um im Nebensatz einen internationalen Vergleich zu ziehen? Wenn wir uns - davon gehe ich aus, korrigiere mich, wenn es nicht so ist - einig sind, dass Markt beherrschende Konzerne ebenso die Marktkräfte sabotieren, wie staatliche (Über-) Regulierung ... wäre es dann nicht sogar eine gewisse gesellschaftliche "Investition" wert, um Gegenpositionen aufzubauen, die dann (in 10 oder 20 Jahren) zu einer ausgeglicheneren Marktlage führen könnten, weil die "Kartelle" durch eine Konkurrenzsituation zumindest zur Bewegung gezwungen werden?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 04.07.2013, 13:53

donnyflame
@Ladon

Ich verstehe es das man Sachen in einem Forum nicht richtig liest, oder mal überfliegt. Das ist kein Problem und vollkommen verständlich. Aber das du Missverständnisse, falsche Ausdrucksweisen oder ähnliches als gegebenen Anlass nutz um jemanden zu diskreditieren finde ich persönlich nicht sehr schön.

Vor allem als Moderator solltest du deine Formulierungen nochmals prüfen.


Ein Beispiel ist das "verkindlichen".
Hm, lieber donnyflame, Du bist Dir also sicher...
Eine kleine Umformulierung reicht da vollkommen um nicht Arrogant/Überheblich zu wirken

Ähnlich im Fall Bumerang, seine Thesen mögen noch so richtig/falsch sein. Das interessiert mich wenig, aber die Art und Weise wie man miteinander umgeht, vor allem als Moderator, könnte wirklich besser sein.


Wenn das zu deinem Charakter gehört kann ich das wohl nicht ändern, aber zumindest möchte ich darauf aufmerksam machen. Das ist meine persönliche Meinung darüber und nichts weiter.


Zurück zum Thema:

@Gladius

Da stimme ich dir vollkommen zu, ich habe ja nichts dagegen wenn sich kleinere Regionen selbst versorgen oder ein Haushalt sich selbst versorgt. Ich finde nur das auch etwas großere Projekte in der Nordsee oder im Süden oder irgendwo wo Pumpspeicherkraftwerke etc. möglich sind ( um das Wasser nicht zu vergessen ;) ) von Vorteil sein könnten. Dabei kommt es natürlich ganz darauf an um was es geht und wer das ganze plant/finanziert um kein Kostenfiasko zu erzeugen.

Und damit wir uns nicht komplett missverstehen. Für mich sind regionale Windparks zB auch schon Großprojekte. Vielleicht gibt es ja eine gute Definition für Großprojekt, damit wir nicht aneinander vorbei reden.


Grüße
DF

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