EU-Bürger dürfen über Euro abstimmen
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Kann mich ad hoc an nichts relevantes erinnern, was in den letzten 10 Jahren Euro-bedingt in Deutschland tatsaechlich preiswerter geworden waere (bei gleicher Qualitaet).
Die River-Cola bei den Albrechts. 0,69 DM jetzt =,29 €
Das hilft doch schon mal Wirtschaften.
Knoxler
Richtig. Und wer meinen Post oben gelesen hat, dem ist auch aufgefallen, dass ich gerade diese sich im Kreise drehende Diskussion versucht habe einzudämmen. Hier prallen zwei Thesen aufeinander.Warum wurden (und werden) denn international deutsche Produkte gekauft? Wegen ihrer Qualitaet und Marktfuehrerschaft! ...
NIEMAND WEISS, wie die DM da stünde. Die DM weist in ihrer Wertentwicklung über 5 Jahrzehnte als FIAT-/Schuldgeld einen geradezu klassischen, bilderbuchartigen Verlauf aus (mit Bruch für den Kauf der DDR).
Entscheidend aber ist - und nur damit keine Missverständnisse aufkommen: mit "inkompatibel zu heute" hat das überhaupt nichts zu tun - dass die DM ihre großen Erfolge unter dem globeln System von Bretton-Woods einfuhr.
Das heißt vor allem:
1. Feste Wechselkurse (in "Korridoren")
2. Dollar als goldgedeckte Leit- und Reservewährung
ad 1.
Bedeutet, dass es Veränderungen nur durch eine Änderung des festgelegten Wechselkurses gab. Man konnte bedenkenlos gegen Lira verkaufen, denn die würden eben nicht wertloser (ohne Vorankündigung). Zudem mussten alle Teilnehmer "überflüssige" Dollar durch Stützkäufe vom Markt nehmen (mit dem Argument der sei ja goldgestützt ...) und auch der Dollarkurs lag ja fest. Somit kann man mit einem Außenhandelsüberschuss prächtig verdienen. Die notwendigerweise geschaffenen DM (der Unternehmer bekommt ja die Devise nicht, verbleibt sozusagen bei der Zentralbank) waren im System werterhaltend.
ad 2.
Der fixierte Wechselkurs und die Golddeckung (naja, wir wissen, wie das endete) des Dollars haben zudem ein internationales Zahlungsmittel geschaffen, das es in dieser Form eben seit 1971 schlicht nicht mehr gibt.
Schon diese einfachen Tatsachen - die niemand bestreiten kann, für die ich weder Volkswirtschaft noch komplizierte Theorien heranziehen muss - zeigen, dass eine "Rückkehr" überhaupt nicht möglich ist. Und weil ich zuweilen das Gefühl habe, in der Sache "absichtlich" missverstanden zu werden: Damit ist das "Pro und Contra nationale Währung" doch überhaupt nicht berührt!
Lediglich - aber vehement! - sage ich, dass "Rückkehr" weder aus prinzipiellen Gründen (FIAT-Geld bleibt FIAT-Geld, basierend auf Schulden, ohne Möglichkeit des Schuldenabbaus, mit den bekannten Umschichtungsmechanismen zu den reichsten 5% der Bürger), noch aus Rahmengründen (siehe oben; völlig anderes globales Geldsystem) denkbar, möglich oder sinnvoll wäre.
Sinnvoll wären - ausdrücklich neben internationalen "Verrechnungseinheiten" wie Euro, Dollar oder sowas - regionale Währungsmodelle. Reionalgeld könnte die Standorte stärken und wirklich auf die Standort-Unterschiede reagieren, die ja auch innerhalb Deutschlands enorm sind.
Oder glaubt jemand, die Amis hätten uns die DM aus Menschenfreundlichkeit "erlaubt" - nein, es wurde ein Rädchen im Gefüge der Hochfinanz installiert.
Die Rückkehr-Diskussion ist für Nostalgiker (Gaslaternen oder Kerzen geben auch ein schöneres Licht als Glühbirnen), aber "obsolet".
Sinnvoll, ernsthaft und "verbessernd" kann nur eine Reform des Geldwesens sein, nicht die Renaissance eines zu seiner Zeit erfolgreichen Teiles des Geldsystems, das (schon wegen der bestehenden Schulden) früher oder später genauso aufgeblasen wäre.
- Silberhamster
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