Deutschland einig Wutbürgerland

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 28.06.2011, 08:54

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Der Bär
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@ silentinvest:
So siehts aus.
Und genau das ist - ohne Ironie - was möglicherweise bezweckt wird. Die Menschen sollen einfach aufgeben und sich nur nur noch um sich selbst kümmern.
Mit anderen Verbünden? Solidarisch sein? Sich einmischen? Rechte einfordern?
Das ist doch alles sinnlos geworden.

Leider ist es inzwischen so.
:|
Gimon darake no yo no naka kotae ha mitsu karanai mama.
Watashi no namae wa usagi desu.
www.silber.de

Beitrag 28.06.2011, 09:09

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KROESUS
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irgendwann entlädt sich der Volkszorn und wer von den Politikkaspern im Fernsehen dann nicht ganz schnell bei seinen Auftraggebern in New York oder sonstwo ist dem hilft nur noch Gott!

am Besten ist es sich zu verweigern und immer schön die Hand aufhalten

bis das Politikkonstrukt 'BRD' von Besatzers Gnaden wegen Geldmangel auseinanderfällt

dann haben wir die Chance von einer Scheindemokratie zu echter Volksherrschaft, Volksabstimmungen als Gesetzesgrundlage, Neutralität und Verzicht auf Angriffskriege zu kommen, erst dann wird der Wohlstand wieder wachsen

wenn wir nicht von den USA mal wieder zusammengebombt werden

AMI GO HOME!

Beitrag 28.06.2011, 09:10

silentinvest
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Man kann schon etwas bewegen. Aber vorher muss man sich wahrscheinlich entscheiden. Ich habe zwei Firmen und da sind auch Leute die sich auf mich verlassen. Wenn ich jetzt ein politischer Aktivist werden will, Parteien gründe, oder sonstwie legal aktiv werde, geht das nur auf Kosten der Zeit die ich für mein Geschäft aufwende. Dann kann ich nichtmehr 100% für mein Unternehmen/Leute arbeiten - über kurz oder lang muss da was über die Klinge springen.

Es gibt immer mehr schwarz und weiss in unserer Gesellschaft. Entweder Du bist in Lohn und Brot - dann hast Du meist auch keine Zeit mehr für irgendwas. Oder Du hast gar nix, dann bist Du hartz4, wirst in der Regel auch nie mehr auf die Beine kommen und fügst Dich irgendwann dem Schicksal und sagt "scheissegal, ich bekomm mein Geld vom Staat"
Der Mittelstand (in Gesellschaft und Wirtschaft) verschwindet nach meinem Gefühl immer mehr. Man kann es an vielen Dingen ablesen. Die Leute, die den Arsch zusammenkneifen, arbeiten und bestrebt sind etwas zu tun, haben Angst und keine Zeit davor ein Kind in die Welt zu setzen. Kann ich mir das Leisten, verliere ich meinen Job - sind die Fragen die ich in meinem Umkreis sehr oft gehört habe. Sehr traurig! Aber Menschen die eigentlich nichts in dieser Gesellschaft beitragen, beginnen mit 20 Kinder zu bekommen und hören erst mit dem dritten oder vierten Kind damit auf.

Das macht mich wütend - dieses unausgewogene schwarz und weiss
Was mich auch wütend macht sind die all Menschen die z.B. in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Kindergärten arbeiten und von dem Geld nicht leben können. All die Menschen die in Supermärkten und Kaufhäusern arbeiten, an der Kasse, im Lager - es ist eine Schande das Menschen in Deutschland arbeiten gehen und damit nicht ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Allein dafür müsste man diese Drecksschweine die das möglich gemacht haben an den Eiern aufhängen. Und damit meine ich nicht die Unternehmer!!! Denn die arbeiten in dem Rahmen, welcher ihnen von der Politik per Gesetzen und Bestimmungen vorgegeben wird.

Beitrag 28.06.2011, 09:21

nameschonweg
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Die Frage ist - was bleibt als Alternative zum Rückzug ins Private?! Mir gehts nämlich exakt genauso und ich habe noch keinen anderen Weg gefunden.

Mir fehlt zugegebenermaßen auch schlicht der Nerv, mich mit diesem Sumpf auseinanderzusetzen. Das fängt im Kleinen im Gemeinderat schon an - dort sitzen die Großgrundbesitzer und Gewerbetreibenden unter sich zusammen.

Live-Beispiel: Da wird von einem Gemeinderat (Landwirt) heftigst eine Umgehungsstraße gefordert, um Lärm, Stau und Abgase aus dem Ort zu verdrängen. Eigentlich ein löbliches und sinnvolles Ansinnen, zumal der Bedarf tatsächlich besteht. Das war es dann aber auch schon mit dem Gutmenschentum.
"Zufällig" werden die Pläne dann so gestrickt, dass die Umgehungsstraße zum großen Teil über die Ländereien dieses Landwirtes verlaufen soll. Und dieser sich dieses Land dann selbstredend von der Gemeinde teuer bezahlen läßt.
So weit, so traurig. Jetzt blockiert aber ein anderer Landwirt (ebenfalls Gemeinderat) diese eigentlich dringend benötigte Baumaßnahme. Grund: er könnt seinem "Kollegen" den alleinigen Profit nicht und hätte gerne selber einen Teil davon. Also: Umplanung der Straße, damit ein Teil davon auch über seine Ländereien läuft.

Je weiter man noch oben kommt, desto größer werden die Summen und Vorteilsnamen, im Kern bleibt das Problem das Gleiche. Und weiter nach oben kommt man nur, wenn sich höher stehende Mentoren sucht - um spätestens da in der Abhängigkeitsfalle zu stecken, da diese Mentoren später dann, wenn sie gut bezahlte Posten in der Privatwirtschaft haben, anfangen, Gegenleistungen einzufordern.

Das ist auch der Grund, weshalb sich Firmen ausgediente Politiker zu horrenden Summen einkaufen - Netzwerke und Einfluß, bestimmt nicht ausserordentliche Kompetenz in einzelnen Fachgebieten.

Mir ist mein Leben einfach zu schade, um mich mit diesem Sumpf auseinanderzusetzen. Wenn da jemand eine Idee hat, wie man sich dennoch "politisch" beteiligen und etwas bewegen kann, wäre ich durchaus interessiert.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 28.06.2011, 09:37

silentinvest
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Hier sprichst Du genau das an, was mich ratlos macht. Mehr als ein Gefühl der Ohnmacht bleibt nicht übrig.
Demokratische Mittel würden hier sicher versagen. Man sieht es deutlich bei z.B. S21 oder Atomtransporte, Endlager-Thema. Volkes Wille spielt keine Rolle, obwohl es Volksvertreter sind, vertreten sie dieses erst am Ende der "Bedürfniskette" oder gar nicht.
Daher kann man nur den Schluss ziehen, Demokratie ist ein Mechanismus an dem sich die Leute totschleifen sollen mit Demo´s, Anträgen, Gerichten, Interessenverbänden. Erreicht wird meist nur ein sehr unscharfer Kompromiss und das meist erst nach vielen Jahren.
Und wenn der Wille komplett von den Vorstellungen der Politik abweicht, wird massive Gewalt eingesetzt.

Eigentlich kann man doch nur zu dem Schluss kommen, das man selbst Gewalt anwenden muss wenn man schnell erhört werden möchte, oder etwas bewegen will.

Ist zwar noch ein anderes Thema, aber ich habe durchaus Sympathie für die Hacker-Truppe "anonymous" Ich fand auch den Film "V wie Vendetta" sehr gut. Dort haben die anonymouse-Leute diese Maske her...

Beitrag 28.06.2011, 09:52

di-em-ex
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silentinvest hat geschrieben:...
Die Leute, die den Arsch zusammenkneifen, arbeiten und bestrebt sind etwas zu tun, haben Angst und keine Zeit davor ein Kind in die Welt zu setzen. Kann ich mir das Leisten, verliere ich meinen Job - sind die Fragen die ich in meinem Umkreis sehr oft gehört habe. Sehr traurig! Aber Menschen die eigentlich nichts in dieser Gesellschaft beitragen, beginnen mit 20 Kinder zu bekommen und hören erst mit dem dritten oder vierten Kind damit auf.
...
Diese Thematik ist Grundlage einer Komödie aus dem Jahr 2006 mit dem Namen "Idiocracy".
Da geht es darum, dass über kurz oder lang aufgrund dieses Phänomens die Menschheit verdummt und geistig ins Mittelalter (oder gar Steinzeit? :-D) zurückfällt.

Sehr witziger Film, würde ich jedem empfehlen. Ist in gewisser Weise eine Satire die es durch übertriebenen Humor auf den Punkt bringt.

Gesellschaftskritik
Wikipedia hat geschrieben:In Idiocracy sind gesellschaftskritische Elemente offensichtlich. Der Titel ist eine Anspielung auf die fiktive Gesellschaftsform der Idiokratie – der Herrschaft der Dummen. Indem sich die dystopische Gesellschaft nur noch für substanzlose Oberflächlichkeiten und unmittelbare Bedürfnisbefriedigung interessiert, kommt es zu einem dramatischen Kultur- und Werteverlust. Ferner wird Kritik am gesellschaftlichen Einfluss der Konzerne auf diesen Prozess geübt. Am Endpunkt dieser fiktiven Verdummung entsteht eine Gesellschaft, die nicht einmal mehr in der Lage ist, auch nur die grundlegendste Infrastruktur aufrecht zu erhalten, weil das Individuum sich willig der Bedürfnisbefriedigung hingibt und nicht mehr in der Lage ist, Probleme zu lösen und die Lage zu verbessern.[1]

Die Hauptfigur Joe Bauers (Luke Wilson) fordert in der Schlussszene, nach seiner Vereidigung zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, sich auf Werte wie Intelligenz und Wissenserwerb rückzubesinnen. Des weiteren taucht ein humoristischer Seitenhieb auf das heutige Hollywood auf. So lässt Mike Judge seinen Hauptdarsteller sagen (in Bezug auf einen früher im Film erwähnten fiktiven Blockbuster, der lediglich ein furzendes Hinterteil zeigt): „Früher schrieb man Bücher und drehte Filme, Filme mit einer Handlung, und man wollte wissen, wessen Arsch das ist und warum er furzt!“
http://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

Ganz schön unheimlich wie das bereits heute zutrifft, was? :D

Beitrag 28.06.2011, 11:35

silentinvest
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"Idiocracy" - klingt interessant, habe vorher noch nie davon gehört.

Das "Idiocracy" wird als Komödie beschrieben. Leider ist es das nichtmehr. Es wäre eine Dokumentation. Ich habe gestern Big Brother geschaut. Dieser Cosimo (nicht nur der) ist ja nun wirklich absolute Unterschicht. Er macht keinen Hehl daraus nichts zu können und bisher nichts geschafft zu haben. Er macht andere dafür verantwortlich. Er ist nicht in der Lage auch nur einen Satz richtig auszusprechen. Aber die Leute im Publikum lachen und finden das lustig. Für mich zeigt es unter anderem das Schwachköpfe und Versager gesellschaftlich akzeptiert sind - immer wieder will man uns beweisen das aus solchen nutzlosen Gesindel mal was tolles werden kann. Kritik ist heute ein absolutes no-go.
Aus meiner Sicht ist das Jugendgefährdent - Vorbilder kommen nunmal auch aus den Medien. Wenn Kinder/jugendliche sowas sehen....

Wenn es nicht verboten wäre, ich würde die Einstellungsgespräche vom letzten Monat filmen und euch mal zeigen. Die Menschen sind heute komplett verstrahlt. Das Selbstbild ist nicht nur verschoben sondern komplett verzerrt. Wie die Leute zur Bewerbung kommen, wie sie dasitzen, wie sie sprechen, was sie sagen - wirklich unglaublich. Das ist aber ein Resultat der Bildungspolitik und der gewerblichen Verblödung.

Ich habe gestern nach Big Brother noch "Teenager werden Mütter" gesehen - da kann man nur den Hass bekommen.


Ok, tut mir leid, ich schweife immer mehr vom Ursprungsthema ab. Ich brech das besser mal ab an dieser Stelle :)

Beitrag 28.06.2011, 12:53

nameschonweg
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Keine Sorge, Du bist nicht alleine mit Deinen Gedanken und Emotionen ... die Fortsetzung von Big Brother findet jeden Morgen in der S-Bahn statt. Noch eine Stufe weiter runter gehts dann in der U-Bahn, nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes.

Irgendwie hat sich nicht nur vor Gericht die Beweislast mehr oder weniger umgekehrt (Opfer müssen erstmal ihre eigene Unschuld beweisen, den Täter nicht zur Tat "eingeladen" zu haben, Tätern wird jede Ausrede als Schuldmindernd angerechnet), auch die Selbstwahrnehmung der eigenen Person innerhalb der Gesellschaft hat sich verschoben.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da wurde bei älteren bzw. körperlich eingeschränkten Personen in der Bahn oder im Bus der Platz frei gemacht, man hat sich als Nachbarn gekannt, der Einkaufswagen wurde nicht mitten im Gang stehen gelassen bzw. hat man sich bedankt, wenn man mal die Vorfahrt geschenkt bekommen hat, und und und ... zumindest galt da noch, dass in erster Linie jeder für sein eigenes Handeln und Wohlergehen verantwortlich ist - oder halt gemacht werden konnte. Entgegenkommen von anderen wurde auch als solches honoriert. Heute hat sich beides umgekehrt. Wie oft ich schon zuhören musste, als es hieß - "ich mach mal krank", "dann geh ich halt zum Amt", etc.

Anspruchsdenken wohin man schaut. Ist aber auch kein Wunder. Ich ertappe mich auch regelmäßig beim Erhalt der Überweisungsträger für das FA dabei, zu hinterfragen, wofür ich eigentlich arbeiten gehen. Neben der beständigen Alimentierung der oberen 10.000 bzw. deren sozialer Komplementäre muss es irgendwo auch noch für mich einen gewissen Nutzen haben, jeden Morgen aufzustehen. Aktuell geraten wir aber anscheinend an eine Grenze, bei der sich immer mehr Menschen frage, ob sich Leistung noch lohnt - vor allem, wenn man Geld und Güter anscheinend auch ohne diese erwerben kann.

Die Frage nach dem Sinn von eigener Leistung (zu zeitlichen Lasten meiner eigenen Wünsche, Lebensqualität und Familie) taucht vor allem immer dann sehr dominant auf, wenn ich morgens S-Bahn gefahren bin oder Abends die Nachrichten angesehen habe. Bei mir klingen dann immer die Bilder von Managern im Kopf nach, die Unternehmen gegen die Wand fahren und danach ihre Boni einklagen bzw. nach Heuschreckenart aufkaufen, aussagen und am Ende dafür diejenigen entlassen, die den Wert erst erschaffen haben.

Die Tage habe ich irgendwo einen treffenden Kommentar gelesen (weiß leider nicht mehr, wo), in dem sinngemäß stand:

"... die beiden tragenden Säulen unserer Gesellschaft, Demokratie und Kapitalismus, sind beide nicht mehr real existent ... 1.) das Kapital privatisiert Gewinne bzw. Steuereinnahmen und sozialisiert das unternehmerische Risiko bzw. die Verluste ... 2.) die vom Volk "gewählten Vertreter" verteten nicht mehr die Interessen des Volkes sondern sind von der Wirtschaft gekauft bzw.erpressbar geworden und lenken die gesellschaftlichen Prozesse über Gesetze im Sinne ihrer Auftraggeber wissentlich bzw. bewusst gegen das Wohl der breiten Masse, die sie eigentlich verteten sollten. Sie machen damit 1. erst möglich ..."

Das trifft so ziemlich den Kern der Sache, finde ich. Und es macht mich so elend traurig. Und langsam wird aus Trauer auch mal Wut. Von daher kann ich gewisse Symphatien mit "V" auch nicht von der Hand weisen.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 28.06.2011, 22:54

Knoxler
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Ach ihr zwei beiden, ihr seid ja richtige Geschichtsschreiber. Eure Gedanken sind auch meine allgemeine Wahrnehmung. Ich behaupte mal, das 50% Prozent der Polit-Mafia im BT ähnlich gedacht hat wie wir, aber dort dann erst auf Linie gebracht wurden. Und jeden Monat pünktlich ein stattliches Gehalt einsacken u. dazu dies u. das umsonst in Anspruch nehmen, wer würde da nicht weich werden u. seine alten Vorsätze vergessen. Leider ist es schon ewig so, wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing, oder mit der Hand, die dich füttert...,gibt für alles irgendeine Weisheit. Ich beneide manchmal die sog. "Rebellen" im Norden Afrikas, wenn die noch so arme Schweine sind, aber 'ne AK 74 ist immer zur Hand.

schlaft schön, Knoxler

Beitrag 29.06.2011, 07:54

silentinvest
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Knoxler hat geschrieben:Ach ihr zwei beiden, ihr seid ja richtige Geschichtsschreiber. Eure Gedanken sind auch meine allgemeine Wahrnehmung. Ich behaupte mal, das 50% Prozent der Polit-Mafia im BT ähnlich gedacht hat wie wir, aber dort dann erst auf Linie gebracht wurden. Und jeden Monat pünktlich ein stattliches Gehalt einsacken u. dazu dies u. das umsonst in Anspruch nehmen, wer würde da nicht weich werden u. seine alten Vorsätze vergessen. Leider ist es schon ewig so, wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing, oder mit der Hand, die dich füttert...,gibt für alles irgendeine Weisheit. Ich beneide manchmal die sog. "Rebellen" im Norden Afrikas, wenn die noch so arme Schweine sind, aber 'ne AK 74 ist immer zur Hand.

schlaft schön, Knoxler
Mag schon sein - das ist natürlich auch ein wenig simple Gedacht von Dir. Niemand hat behauptet ein Moralapostel zu sein. Jeder hat sein Preisschild auf der Stirn, ich natürlich auch. Das ist nicht der Kern der geschriebenen Worte. Aber den werde ich jetzt nicht erklären.

Beitrag 29.06.2011, 08:37

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Silberhamster
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Das Problem ist unter anderem auch die Selbstbedienungsmentalität bzw. supermarkt ohne Geld einkaufen. Die " oben" füllen sich die Taschen sobald sie oben sind und nützen jeden Vorteil aus, meist an der Grenze de Legalität oder schon jenseits der selben. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, das Volk soll sparen, keine Lohnerhöhungen aber Politiker erhöhen sich die Bezüge und natürlich auch unser Volksvertreter, die sehr emsig dabei sind, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Und nach der Politkarriere geht es dann abzu Gazprom oder irgend einer netten Firma, für die man vorher einige Steinchen aus dem Weg geräumt hat. Manu lavat manu, eine Hand wäscht die andere und alle stecken im Sumpf. Es gibt auch noch Leute, die keinen Preis haben, ich kenne einige aus der Tierschutzszene und der esoterischen Szene,die nicht vor allem hinter dem Geld her sind sondern Ideale haben, sind aber Mangelware geworden. Je höher oben desto voller werden die Taschen gefüllt, die Grenzen w erden dabei oft überschritten ( legal - illegal - sch.egal) . 4 Jahre ein Amt- Rente auf Lebenszeit und so weiter. Die "unten" machen nur in ihrem Rahmen nach was die Volksvertreter oben machen. Anstand, Ehrlichkeit, Moral sind heute Mangelware geworden. WO gibt es noch ehrliche Kaufleute - auch Mangelware! Ändern im außen können w ir wenig, ändere dich selbst, dann änderst du die Welt man kann nur im kleinen anfangen, gegen den Strom schwimmen ist anstrengend, aber sind es mehrere, fällt es leichter. Mit AK 47 werden keine Probleme gelöst, auch nicht mit Aufknüpfen von Politikern, obwohl diese einen ähnlichen Kommentar verdient hätten ( nachher) wie Osama Bin Ladnen: Ich zitiere unsere evangelisch-christliche Bundekanzlerin (vor der Presse, nicht inder Kneipe) : Ich freue mich ( oder bin froh) daß er tot ist. Ich wünsche Ihr nur, daß das nicht einmal jemand von ihr sagt. Ich muß nun weiter arbeiten, käönnte sonst hier noch mehr als 1 Seite4 füllen Grüße Silberhamster smilie_18
Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr ( Laotse)

Beitrag 29.06.2011, 08:56

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thEMa
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Ich störe mich immmer ein wenig daran, wenn es heißt : "Die da oben sind so skrupellos. Die stopfen sich schamlos die Taschen voll."
Letztlich leckt sich der Hund ja nur am Sack, weil er es kann. Und da gilt es, ihm die Möglichkeit zu nehmen, egal wie der Hund heißt.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 29.06.2011, 09:26

nameschonweg
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Hi thEMa,

da hast Du sicherlich recht ... die Frage ist nur: wie?

Wahlen: Bei einem 2-Parteien-Wahlsystem mit assoziierten Blockparteien, bei denen die beiden großen Volksparteien von ein und derselben treibenden Kraft fremdbestimmt werden, dürfte nicht der geeignete Weg sein. Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten.

Demonstrationen: Beispiel Stuttgart 21, der größte deutsche Volksaufstand seit den Anti-Atom-Protesten und der Startbahn-West. Nach einer multimedialen PR-Show mit Beruhigungszäpfchen Heiner Geissler und damit erkaufter Zeit, in der sich die Öffentlichkeit anderen Themen zuwenden durfte, wird weitergebaut. Status Quo unverändert. Selbst die Wahl einer angeblichen "Anit-S21-Partei", deren Sieg man als Zeitenwende tituliert hatte, ändert NICHTS. Siehe Abschnitt "Wahlen". Interessant war zu sehen, dass die Demos gegen S21 nicht mehr irgendwelchen wirklichkeitsfremden Randgruppen untergeschoben werden konnten. Die Ausweichtaktik war dann, den Knüppel aus dem Sack zu lassen - ich hätte nie gedacht, dass so etwas bei uns möglich gewesen wäre. Anscheinend hatte der baden-württembergische Sympathiebotschafter Nachhilfe bei Lukaschenko ...

Volksentscheide: Sind in Deutschland nur als Alibi-Funktion existent. Wir dürfen darüber entscheiden, wo geraucht werden darf, aber weder, was mit unserem Geld geschieht noch welches Maß an Demokratie in unserem Land möglich wäre oder ob die Bürger diese Form Europas und die Aufgabe der wenigen Selbstbestimmungsmöglichkeiten für den richtigen Weg halten (ich erinnere z.B. an die Verträge von Maastricht und Lissabon).

Partei gründen: Selbst wenn die Stimmen für eine Gründung zusammenkommen - ohne Finanzierung in Millionenhöhe wirds nix. Die Parteienfinanzierung halte ich auch für den Grund, weshalb man bundesweit keine nennenswerte Rolle spielen kann, ohne selber gekauft zu werden. Die Wahlkampfgelder aus Bundesmitteln reichen nicht aus. Zudem gibt es diese erst, wenn man über eine gewisse Prozentzahl der Stimmen kommt - um aber überhaupt erst die Zahl zu erreichen, wäre eigentlich das Geld schon erforderlich. Die Grünen bspw. hatten über außerpolitische Vereinigungen schon genug Schwungmasse, um sich mit genügend Anschub zu platzieren. Inzwischen sind aber auch sie Teil des Systems, siehe S21 oder auch die Teilnehmerliste der Bilderberg-Konferenzen. Da wird schon für gesorgt, dass sich im politischen System keiner aus der Reihe bewegt.

Petitionen: ungefähr so wirksam wie Demonstrationen. Wahren den Schein, bewirken aber substantiell rein gar nichts.
=> Nachtrag zum Thema "Petitionen" (gerade gefunden) - http://www.rottmeyer.de/bundestag-zum-mitmachen/

So, und damit gehen mir die demokratisch legitimierten Optionen auch schon aus.
Zuletzt geändert von nameschonweg am 29.06.2011, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 29.06.2011, 09:46

meralbelin
½ Unze Mitglied
Beiträge: 5
Registriert: 04.01.2011, 09:19
Eine Anmerkung:

Es gibt immer zwei Möglichkeiten seine Schulden loszuwerden:

Tilgen oder Gläubigerverzicht!

Die die jetzt wütend sind sind doch die die auf der Jagd nach hohen Renditen
jedes Risiko eingegangen sind.....

Es soll keiner meinen dass er nicht ein Teil des Systems ist.....

Wut ist kein Ausweg.....

Ein Umdenken muß her smilie_09

Beitrag 29.06.2011, 10:00

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thEMa
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Beiträge: 448
Registriert: 19.10.2010, 15:04
Hallo nameschonweg,
ja ja, die Welt ist kompliziert und irgendwie auch schlecht und die Politik stellt schon hohe Anforderungen an den Charakter. Vor allem im Sinne von "steter Tropfen höhlt den Stein" werden da die eigenen moralischen Ansprüche ausgehöhlt.
Zwei Dinge geistern mir - zugegebenermaßen noch recht unreflektiert - durch den Kopf:
1. Eine Art Volksvetorecht: Das Volk kann durch 2/3 Mehrheit und Erreichen eine entsprechenden Quorums alles(!) (was auch immer) stoppen. Aber nach Art der UN Vetomächte durchaus auch "destruktiv", also nur querstellen ohne Gegenvorschlag. Den sollen dann wieder die afür gewählten und bezahlten "Experten" vorlegen. Das ganze möglichst unbürokratisch und formlos.
2. Die Möglichkeit der Stimmenthaltung bei Wahlen, so dass diese Stimmen nicht mehr unter den Tisch fallen bzw. den größten Parteien zufallen. Da bekäme die 5%-Hürde eine ganz neue Brisanz :wink:

Alles wie gesagt noch nicht recht weit gedacht, vielleicht auch totaler Blödsinn, aber .... smilie_08



thEMa
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