Immobilien oder Gold

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 06.07.2016, 17:52

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Immobilien
Erster britischer Immobilien-Fonds kann Kunden nicht mehr ausbezahlen

Nervosität am Immobilien-Markt in London: Standard Life hat die Auszahlung von Geldern an die Kunden seines Immobilienfonds gestoppt. Dem Unternehmen fehlt offenkundig das Kapital. Beobachter fürchten das Platzen der berüchtigten Londoner Immo-Blase.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... sbezahlen/

Beitrag 10.08.2016, 12:36

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VfL Bochum 1848
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Gefährliche Überhitzung droht

Experten warnen vor Immobilienblase

Seit Jahren steigen die Preise. Doch lange hieß es, dass Deutschland keine Immobilienblase zu befürchten habe, unter anderem wegen der hohen Nachfrage. Doch inzwischen sind die Anzeichen für eine Überhitzung unübersehbar:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Experten- ... 84121.html
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 10.08.2016, 15:46

Thomasio
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:Gefährliche Überhitzung droht

Experten warnen vor Immobilienblase

Seit Jahren steigen die Preise. Doch lange hieß es, dass Deutschland keine Immobilienblase zu befürchten habe, unter anderem wegen der hohen Nachfrage. Doch inzwischen sind die Anzeichen für eine Überhitzung unübersehbar:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Experten- ... 84121.html
Ich sage mal: Willkommen im Sommerloch, wo jede noch so absurde Nachricht gedruckt wird.
Wir sind in der Mitte der Glanzzeit von unpopulären Politikern, die sich mit weit hergeholten Behauptungen für ein paar Wochen ins Rampenlicht stellen wollen, so lange bis die richtigen Politiker aus dem Urlaub zurück kommen.
Die Medien drucken dann bereitwillig jede solche Meldung und machen ihrerseits noch einige Meldungen dazu, damit sie wenigstens irgendwas zu drucken haben.

Zur Immobilienblase:
Wer war in den letzten Jahren mal in New York?
Wer hat sich mal abends nach Einbruch der Dunkelheit in den Central Park gestellt und rundrum einfach nur die Häuser angeschaut?
Da wird auf den ersten Blick offensichtlich was da abläuft, man muss nur ein ganz winziges Bisschen mitdenken.

Man stellt fest, dass so gut wie alle Apartments rund um den Central Park abends dunkel sind, weil da keiner daheim ist.
Daraus kann man schliessen, dass hier einfach nur die internationalen Eliten der Reichen Geld "parken" indem sie solche Immobilien kaufen.
An Vermietung haben sie kein Interesse, denn wenn einer drin wohnt nutzt sich ja die Substanz ab und das verringert den Wert.
Ob diese Immobilien im Preis steigen oder nicht ist den Reichen auch noch egal, denn denen geht es nur darum ihr Geld in Sachwerten anzulegen, um vor möglicher Inflation geschützt zu sein.

Für die Normalbürger bedeutet das, dass in so gut wie allen Grosstädten der Welt Wohnraum in der Innenstadt heftig teuer und sehr knapp ist.
Gleichzeitig gibt es aber eine massive Landflucht, so dass Wohnraum auf dem Lande derartig im Preis fällt, dass man neuerdings von den kleinen Gemeinden noch dafür bezahlt wird, wenn man dort ein Haus kauft.
Ich hab grad den Namen von dem Dorf vergessen, irgendwo in Nordbayern, da ist ein Bekannter von mir gerade hin gezogen, weil er als Rentner nicht mehr ortsgebunden ist und dort ein grosses Haus samt grossem Grundstück für ein Trinkgeld bekommen konnte.
Natürlich baufällig, sprich die Renovierung kostet dann doch Geld, aber dafür gibt es von der Gemeinde grosszügige Zuschüsse, wenn man lokalen Handwerkern den Auftrag erteilt.

An dieser Entwicklung wird sich erst dann etwas ändern, wenn der GANZ grosse Crash an den Börsen passiert, denn erst wenn die Reichen ihr flüssiges Kapital an den Börsen verlieren und gezwungen sind ihre Immobilien zu verflüssigen um ihre Gewerbe über Wasser zu halten, wird es in den Stadtzentren wieder genug Wohnraum für Normalverbraucher geben, so dass dann auch die Preise wieder fallen.

Beitrag 10.08.2016, 17:10

Herebordus
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Immobilien lohnen sich weniger. Die Grundsteuern steigen doch schon wieder.

http://www.stern.de/wirtschaft/immobili ... 16846.html


Wenn die Zinsen mal steigen, können weniger die Finanzierung schaffen.

Beitrag 11.08.2016, 06:07

olso
Herebordus hat geschrieben:Immobilien lohnen sich weniger. Die Grundsteuern steigen doch schon wieder.

.
Was einen Vermieter überhaupt nicht stört. smilie_15 Zahlt der Mieter.

Wohnungen in guten Lagen werden weiter sehr knapp sein, weil es da einfach keine Baugrundstücke hat. Wer da mit Abbruch der alten Bauten trotzdem baut wird keine "Billigwohnungen" erstellen.
Nun hat das Bundesamt f. Immigration 1,1Mio Anträge bearbeitet, 600.000 stehen aus.
Illegal 2 Mio ?????
Nun startet der Familiennachzug. Opas, Omas, Schwiegereltern, Mutter, 5 Kinder.........
2 Mio Türken wollen nach D. 200.000 Engländer....... 5 Milliarden Neger.........
Gebaut wurden 2015 60.000 Wohnungen.

Die "Reichen" haben ihre Immobilien auf der Welt gestreut. Genau wir ihr Vermögen.
Da wird wenig billig verramscht werden. Und was wäre dann billig?? Das schnappt erst mal die Bank.

Glänzende Zeiten für Immobesitzer-in guten LAGEN

Zu teuer waren Immobilien schon immer. Meine erste Doppelhaushälfte habe ich 1974 in guter Lage (Ladonnähe) für 65 000.-€ gekauft. Preis heute 320.000.-€


smilie_15

Beitrag 11.08.2016, 07:10

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Goldmärker
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Wußte gar nicht das 1974 schon der Euro eingeführt wurde oder haben den erstmal nur paar Auserwählte zu Versuchszwecken bekommen? smilie_10

Beitrag 11.08.2016, 12:12

olso
Goldmärker hat geschrieben:Wußte gar nicht das 1974 schon der Euro eingeführt wurde oder haben den erstmal nur paar Auserwählte zu Versuchszwecken bekommen? smilie_10

Ich wollte User wie dich mit der Umrechnung nicht Überstrapazieren.



smilie_15

Beitrag 11.08.2016, 12:54

Thomasio
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olso hat geschrieben:Zu teuer waren Immobilien schon immer. Meine erste Doppelhaushälfte habe ich 1974 in guter Lage (Ladonnähe) für 65 000.-€ gekauft. Preis heute 320.000.-€
Hättest du im Januar 1974 Gold für (umgerechnete) 65.000€ gekauft hättest du damals, bei einem (umgerechneten) Kurs von 154,94€ pro Unze 419,5 Unzen dafür bekommen.
Dieselben 419,5 Unzen waren im August 2012 bei einem Kurs von 1.353,32€ pro Unze 567.717,74€ wert.
Heute, nach dem Preisrutsch von 2013/2014, bei aktuellem Kurs von 1.207€ sind es immer noch 506.336,50€.

Ich weiss nun nicht, wie viel Rendite dir an der Vermietung deiner Immobilie netto, nach Abzug aller Steuern und Abgaben sowie Unterhaltskosten, noch übrig bleibt, aber um mit Vermietung in 42 Jahren so etwa 200.000€ zu verdienen, müsstest du an der Miete eine Netto-Rendite von ca. 400€ im Monat haben.

Beitrag 11.08.2016, 13:51

Klecks
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Thomasio hat geschrieben: Hättest du im Januar 1974 Gold für (umgerechnete) 65.000€ gekauft hättest du damals, bei einem (umgerechneten) Kurs von 154,94€ pro Unze 419,5 Unzen dafür bekommen.
Dieselben 419,5 Unzen waren im August 2012 bei einem Kurs von 1.353,32€ pro Unze 567.717,74€ wert.
Heute, nach dem Preisrutsch von 2013/2014, bei aktuellem Kurs von 1.207€ sind es immer noch 506.336,50€.
Der Vergleich hinkt etwas. 154,94€ war der Startkurs am 01.01.1972 und der verzerrt das Bild ziemlich. Erst im Jahr vorher,1973, endete das Bretton Woods-System und damit die staatliche Goldpreisbindung. Dementsprechend war der Goldpreis zum Jahresanfang 1974 noch vergleichsweise niedrig. Der Höchststand war bei 242,55 €, Jahresschluss lag bei 229,81€.
http://www.boerse.de/historische-kurse/ ... 0009655157

Abgesehen davon sind 400 € Nettorendite bei einer DHH je nach Lage durchaus machbar, bei Eigennutzung noch eher als bei Vermietung.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 11.08.2016, 14:51

Thomasio
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Öhm hallo? Eigennutzung?
Frag mal die "echten" Investoren.
Gerald Hörhan oder so, die erklären dir das.

Echte Investoren leben so gut wie alle zur Miete.
Es gibt sogar schon Investoren die das überkreuz machen, also jedem gehört ein Haus und sie vermieten sich das gegenseitig zum jeweils selben Preis.
Der Grund warum das günstiger ist, ist weil bei vermieteten Immobilien ALLE Kosten des Hauses von ALLEN Steuern abgesetzt werden können die derjenige anderweitig zahlen müsste, während Eigennutzer nicht nur volle Einkommensteuer, sondern auch auf alle Reparaturen am Haus immer noch Steuern oben drauf zahlen.

Welchen Unterschied macht es, WARUM der Goldpreis so gestiegen ist?
Das kannst du für fast jeden beliebigen Stichtag bis so etwa Anfang 2005 ausrechnen.
Hättest du dein Haus Anfang 2005 verkauft, hättest du rundgerechnet die Preissteigerung und Rendite von 31/42 bekommen, wenn du meinst du hättest 200K in 42 Jahren verdienen können, also rund gerechnet Hauspreis 190K + 150K Rendite = 340K Vermögen.
Ende Januar 2005 hättest du für 340K 1042 Unzen Gold bekommen und die wären heute 1,25 MILLIONEN wert.

Selbst wenn du extrem spät nach Ausbruch der Krise 2008/2009 reagiert hättest, sagen wir im Juni 2009.
Hättest du dein Haus 2009 verkauft, mit 35/42 vom heutigen Wert und 35/42 von 200K Rendite, hättest du dafür 202K + 167K Rendite = 369K Vermögen bekommen.
Bei einem Goldpreis von 665 im Juli 2009 hättest du dafür 555 Unzen bekommen und die wären heute 670K wert.

Beitrag 11.08.2016, 23:40

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gullaldr
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Falsch mögen solche Rechnungen keinesfalls sein, aber sie sind natürlich von der konkreten Entwicklung abhängig und nicht unbedingt zwangsläufig. Der Goldpreis hätte sich auch anders entwickeln können. Niemand konnte die aktuelle Lage vor 40 Jahren voraussehen.

Wir wissen nicht, wie sich die Zukunft entwickelt. Gibt es eine Zwangshypothek auf Immobilien? Dann ist Gold die bessere Variante. Gibt es ein Goldverbot? Dann wäre die Immobilie die bessere Variante, denn Wohnungen und Häuser werden wohl kaum verboten.

Hinsichtlich Vermietung und Miete muss man sich im Klaren sein, dass man als Vermieter auch ein gewisses Risiko trägt. Zahlt der Mieter nicht (Mietnomaden) oder hinterlässt ein Chaos mit Renovierungsaufwand, sieht die Rechnung wieder ganz anders aus. Als Mieter wiederum ist man dem Risiko ausgesetzt, eventuell wegen Eigennutzungsklage vor die Tür gesetzt zu werden. Außerdem hat man kaum Mitspracherechte bei der Gestaltung des Umfelds, z.B. einer Eigentumswohnanlage. Außerdem muss man die Mietkosten der Steuerersparnis oder der Anlage in andere Anlageprodukte gegenrechnen.

Auch für eine selbst genutzte Immobilie können bestimmte Kosten steuerlich geltend gemacht werden, auch wenn dies weniger als bei einem vermieteten Objekt ist.
http://www.biallo.de/recht/steuerrecht/ ... etzbar.php

Beitrag 12.08.2016, 04:47

lifesgood
Thomasio hat geschrieben:
olso hat geschrieben:Zu teuer waren Immobilien schon immer. Meine erste Doppelhaushälfte habe ich 1974 in guter Lage (Ladonnähe) für 65 000.-€ gekauft. Preis heute 320.000.-€
Hättest du im Januar 1974 Gold für (umgerechnete) 65.000€ gekauft hättest du damals, bei einem (umgerechneten) Kurs von 154,94€ pro Unze 419,5 Unzen dafür bekommen.
Dieselben 419,5 Unzen waren im August 2012 bei einem Kurs von 1.353,32€ pro Unze 567.717,74€ wert.
Heute, nach dem Preisrutsch von 2013/2014, bei aktuellem Kurs von 1.207€ sind es immer noch 506.336,50€.

Ich weiss nun nicht, wie viel Rendite dir an der Vermietung deiner Immobilie netto, nach Abzug aller Steuern und Abgaben sowie Unterhaltskosten, noch übrig bleibt, aber um mit Vermietung in 42 Jahren so etwa 200.000€ zu verdienen, müsstest du an der Miete eine Netto-Rendite von ca. 400€ im Monat haben.
Irgendwo habe ich den Eindruck, Du biegst Dir alles so zurecht, wie es gerade zu Deiner jeweiligen Argumentation im jeweiligen Thread paßt.

In einem Thread behauptest Du, dass Gold über längere Zeiträume lediglich die Kaufkraft erhält, hier rechnest Du, was man mit Gold mehr gehabt hätte. Eine Wertentwicklung von 65.000 € im Jahr 1974 auf 506.336,50 € im Jahr 2012, entspricht einer Steigerung von 679%. Das wären im Durchschnitt jährlich mehr als 5% Inflation, die hatten wir nicht seit 1974, wie dieser Chart zeigt.

[img]http://www.inflation.eu/images/charts/i ... 3-1-34.jpg[/img]

Somit widersprichst Du Dir mit Deiner Argumentation hier, selbst bezüglich Deiner reinen Werterhaltsargumentation im anderen Thread.

Ob Gold oder eine Immobilie die bessere oder schlechtere Investition waren hängt nun mal wesentlich vom jeweiligen Kaufpreis ab. Daher ist das immer schlecht zu diskutieren, denn jeder kann den Betrachtungszeitraum entsprechend auswählen, dass er zu seiner momentanen Argumentation paßt.

Bei der Eigennutzung-Argumentation, argumentierst Du dann so, dass die "echten" Investoren mieten.

Ist ja in Ordnung, aber auch die "echten" Investoren müssen wohnen und da stellt sich die Frage, die Du hier geschickt umschiffst, ob der Mehrgewinn bei Gold von 186.336 € gereicht hätte, um in diesen 42 Jahren (= 504 Monate) die Miete zu bezahlen. Das wären im Schnitt 369,71 € Miete, die man über diesen Zeitraum vom Nettoeinkommen an Miete hätte bezahlen müssen. Und die läßt Du dezent unter den Tisch fallen ;)

Nun gab es aber früher, gerade beim Eigennutz von Immobilien auch gewisse Förderungen, wie z.B. wie den damaligen §7b EKStG, die damals den eigengenutzen Wohnraum steuerlich wesentlich stärker gefördert haben, als das heute der Fall ist.

Gleichzeitig verwendest Du den Jahresanfangskurs von 1974 und nicht den Durchschnittskurs, der die prozentulae Steigerung schon deutlich niedriger erscheinen läßt.

Ich denke nicht, dass Olso 1974 die umgerechnet 65.000 € für das Haus cash auf dem Konto hatte. Somit wurde ein (großer?) Teil der Summe finanziert. Hätte er auch ein entsprechendes Goldinvestment bei gleichzeitig noch zu bezahlender Miete überhaupt von einer Bank finanziert bekommen? Ich denke eher nicht.

Daher ist der ganze Vergleich eher müßig, weil sich die Frage "kaufe ich für 65.000 € ein Haus oder kaufe ich Gold?" für Olso damals so gar nicht gestellt hätte.

lifesgood

Beitrag 12.08.2016, 11:18

Thomasio
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lifesgood hat geschrieben:In einem Thread behauptest Du, dass Gold über längere Zeiträume lediglich die Kaufkraft erhält, hier rechnest Du, was man mit Gold mehr gehabt hätte. Eine Wertentwicklung von 65.000 € im Jahr 1974 auf 506.336,50 € im Jahr 2012, entspricht einer Steigerung von 679%. Das wären im Durchschnitt jährlich mehr als 5% Inflation, die hatten wir nicht seit 1974, wie dieser Chart zeigt.

[img]http://www.inflation.eu/images/charts/i ... 3-1-34.jpg[/img]

Somit widersprichst Du Dir mit Deiner Argumentation hier, selbst bezüglich Deiner reinen Werterhaltsargumentation im anderen Thread.
Nicht ich widerspreche mir, sondern du lässt die Hälfte von dem was ich sage weg, nur weil dann die übrig gebliebene Hälfte nicht stimmig ist und dir einen Grund zum protestieren gibt.
Ausführlicher habe ich es gerade eben hier
https://forum.gold.de/goldpreisprognose ... tml#173090
beschrieben, im letzten Satz vom ersten Absatz.
lifesgood hat geschrieben:Ob Gold oder eine Immobilie die bessere oder schlechtere Investition waren hängt nun mal wesentlich vom jeweiligen Kaufpreis ab. Daher ist das immer schlecht zu diskutieren, denn jeder kann den Betrachtungszeitraum entsprechend auswählen, dass er zu seiner momentanen Argumentation paßt.
Deswegen habe ich von DREI verschiedenen Anfangsdaten aus gerechnet, dass in JEDEM Fall Gold am Ende mehr wert war, nur wie viel mehr ist immer anders und abhängig von den im anderen Beitrag genannten politischen Kapriolen.
Klar, wer 2012 Gold gekauft hat, der hat nicht nur im Vergleich zu Immobilien, sondern ganz grundsätzlich saftige Verluste gemacht.
lifesgood hat geschrieben:Bei der Eigennutzung-Argumentation, argumentierst Du dann so, dass die "echten" Investoren mieten.

Ist ja in Ordnung, aber auch die "echten" Investoren müssen wohnen und da stellt sich die Frage, die Du hier geschickt umschiffst, ob der Mehrgewinn bei Gold von 186.336 € gereicht hätte, um in diesen 42 Jahren (= 504 Monate) die Miete zu bezahlen. Das wären im Schnitt 369,71 € Miete, die man über diesen Zeitraum vom Nettoeinkommen an Miete hätte bezahlen müssen. Und die läßt Du dezent unter den Tisch fallen ;)
Auch falsch.
Wenn 2 Eigentümer sich gegenseitig ihre Immobilien vermieten, gibt es weder die Gefahr einer Kündigung auf Eigennutzung noch bezahlen die netto irgendwas an Miete.
Die bezahlen beide Steuern auf ihre Einnahmen und setzen dafür die Unterhaltskosten vom Haus von ihren Steuern ab, wobei die gesparten Steuern höher sind als die Bezahlten.
lifesgood hat geschrieben:Nun gab es aber früher, gerade beim Eigennutz von Immobilien auch gewisse Förderungen, wie z.B. wie den damaligen §7b EKStG, die damals den eigengenutzen Wohnraum steuerlich wesentlich stärker gefördert haben, als das heute der Fall ist.
Früher war alles besser?
Das ist halt das Dumme an Immobilien, denn wenn der Gesetzgeber Geld braucht, dann merken das zuerst die, die ihr Geld nicht vorm Fiskus verstecken können.
Mit Gold passiert sowas nicht.
lifesgood hat geschrieben:Ich denke nicht, dass Olso 1974 die umgerechnet 65.000 € für das Haus cash auf dem Konto hatte. Somit wurde ein (großer?) Teil der Summe finanziert. Hätte er auch ein entsprechendes Goldinvestment bei gleichzeitig noch zu bezahlender Miete überhaupt von einer Bank finanziert bekommen? Ich denke eher nicht.

Daher ist der ganze Vergleich eher müßig, weil sich die Frage "kaufe ich für 65.000 € ein Haus oder kaufe ich Gold?" für Olso damals so gar nicht gestellt hätte.
Wenn er die 65K nicht selber hatte, dann hat er auch nicht die errechnete Rendite erwirtschaftet, denn dann hat er je nach Kreditsumme auf den Kaufpreis noch einen Haufen Kreditzinsen draufgelegt.
Dementsprechend hätte dann die Menge Gold die er fürs tatsächlich vorhandene Bargeld bekommen hätte auch wieder gereicht um die Netto-Rendite aus dem Haus zu übersteigen.

Beitrag 12.08.2016, 11:20

glaubnix
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Diese Immobilien Diskussion hat immer so was von Klugscheißerei.

Wer konnte z.B. vor 30 Jahren denn voraussehen was mal sein wird?
Und wer bildet sich ein es jetzt zu können ?

Ich finde es schon prima wenn man damals sein Geld für Konsum nicht völlig verballert hat, was soll man da über eine mögliche Fehlinvestition "Immobilie" nachdenken.
Wenn man für die Prognose der Zukunft, die aktuelle Situation bewertet und die Geschichte zu rate zieht, kann man seine Schuss ins Blaue vielleicht ein wenig präzisieren.
Da aber an allen Ecken und Kanten manipuliert wird, kann man eine " normale Entwicklung " nicht voraussetzen.

besten Gruß
" Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte " (Zitat Max Liebermann )

Beitrag 12.08.2016, 12:47

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Ladon
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Ja, ich denke auch, dass die Frage
Immobilien oder Gold?
eher von jetzt aus in die Zukunft blickend aufgefasst werden sollte.
Die Vergangenheit taugt für vielerlei in ihrer Berechenbarkeit.

In diesem Sinn:
btt, bitte
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 12.08.2016, 13:01

Thomasio
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glaubnix hat geschrieben:Wer konnte z.B. vor 30 Jahren denn voraussehen was mal sein wird?
Und wer bildet sich ein es jetzt zu können ?
Wie soll ich sagen?
ICH konnte das seit meinem 11ten Lebensjahr, also schon vor über 40 Jahren und ich bilde mir ein, dass ich es auch weiterhin kann.
Natürlich gib es keinerlei Garantie, aber alleine aus der Tatsache, dass ich mich in über 40 Jahren noch nicht einmal geirrt habe schöpfe ich eine satte Portion Selbstvertrauen.
Dummerweise habe ich mir aber mit allen Leuten mit denen ich jemals zu tun hatte umsonst den Mund fusselig geredet.
Ich bin nun kein Typ, der mit Gewalt im Voraus Recht haben muss, bei mir kommt immer hinterher dieses "ich habs dir gesagt", aber das hat mein ganzes Leben lang immer bedeutet, dass ich es nur wusste, nie Profit daraus schlagen konnte.

Als ich 10 war, also 1973, haben meine Eltern gebaut, in der Pampa, wo ein Haus heute fast nichts mehr wert ist (und am Ende im Verkauf auch fast nichts gebracht hat).
Sie sind damit präzise mitten in eine Explosion der Baupreise reingeraten, wo aus einer ursprünglichen Finanzierung aus 30K Eigenkapital und 30K Kredit (DM natürlich) innerhalb von einem Jahr 90K Kredit wurde und unsere Familie wäre fast daran pleite gegangen.
Nur weil meine Eltern sich im wahrsten Sinne des Wortes mit jeder 2 Jobs zu Tode geschuftet haben, haben sie das abbezahlen können.
Meine Eltern sind beide daran körperlich zugrunde gegangen, haben sich gesundheitlich nie wieder davon erholt und sind beide (erst viel später aber trotzdem) viel zu früh gestorben.
Das war der Punkt an dem ich angefangen habe mich für Finanzen zu interessieren und seitdem verfolge ich ganz intensiv was in der Welt los ist.
30K (in DM) 1973 in Gold angelegt wären heute 168K (in Euro) wert und die 90K zurückbezahlter Kredit hätten auf dem Dorf dort bis zum Lebensende meiner Eltern für eine Mietwohnung gereicht, sogar länger, wenn sie nachdem wir Kinder ausgezogen waren was Kleineres gemietet hätten.

Als ich 16 war, also 1979, habe ich meine Eltern gebeten mein Sparbuch aufzulösen und Gold zu kaufen.
Haben sie mir abgelehnt, weil 2,5% Zinsen aufs Sparbuch "sicher und solide" sind.
Als ich meinem Vater dann am Jahresende gezeigt habe, dass sich in 1979 der Goldpreis glatt verdoppelt hat, hat er nur die Schultern gezuckt, aber den Verlust habe ich gehabt.
Als ich dann 18 wurde, hat mein Geld gerade eben für den Führerschein und das erste billige Auto gereicht und ich hatte nichts übrig zum Anlegen.

Als ich 29 war, also 1992, hatte ich eine Freundin, die unbedingt meinte, sie müsse in Aktien investieren, am neuen Markt auch noch und auch noch auf Pump.
Ich habe ALLES versucht ihr das auszureden, ohne Erfolg, sie hat über die Hälfte ihrer Investition verloren und die Kosten unserer Lebensgemeinschaft blieben an mir hängen, so dass ich auch wieder nichts übrig hatte.

Als ich dann nach dem Jahr 2000 nach Italien gezogen bin und geheiratet habe, hatte meine Frau gerade erst das Haus hier gebaut, 1/3 eigenes Geld, 2/3 auf Pump.
Ich habe vom ersten Tag an versucht sie zu überzeugen das Haus zu verkaufen, den Kredit abzulösen und vom Rest Gold zu kaufen, hat sie abgelehnt.
Das Haus hat 90K eigenes Geld, 90K Kredit plus 90K Zinsen (auf 20 Jahre) insgesamt 270K gekostet (die letzte Rate haben wir letztes Jahr bezahlt) und das Haus ist heute nominell 300K, real aber nur 180K wert.
(Ich weiss, dass das eigentlich nur eine 50% Finanzierung ist, aber bei mir sind Zinsen immer von Anfang an Teil der Kosten.)
Das Haus 2000 verkauft wäre auch real 250K wert gewesen, Kredit ablösen hätte vielleicht 85K gekostet.
Die verbleibenden 165K im Jahre 2000 in Gold angelegt wären heute 660K wert, abzüglich 16 Jahre Miete, bei vielleicht 1000€ Miete im Monat hätten wir heute netto 308K mehr, was jetzt schon für weitere 25 Jahre Miete reichen würde, angesichts der andauernden Deflation in Italien und dem damit verbundenen Verfall der Mietpreise hier am Ort, eher länger.
(Von Grundsteuern und den mittlerweile anfallenden Reparaturen am Haus mal gar nicht zu reden.)

Immerhin habe ich meine Frau wenigstens davon überzeugen können, dass wir seit 2014 die Erparnisse die aus meinem Einkommen übrig blieben in Gold angelegt haben, aber natürlich erst nachdem sie 2013 darauf bestanden hat unsere Ersparnisse in Aktien anzulegen, weil der Banker ihres Vertrauens das so unbedingt empfohlen hat und womit wir prompt 10K verloren haben.
Allerdings ist das im Vergleich zum Möglichen nur Kleingeld, auch wenn wir an diesem Gold in den letzten 2 Jahren auch schon 20% Gewinn gemacht haben, weil das nur so gerade eben die Verluste von den Aktien aus 2013 ausgleicht.

Ich versuche auch heute noch alle paar Monate mal meiner Frau vorzuschlagen das Haus zu verkaufen, selbst wenn wir jetzt keine 250K mehr dafür bekommen würden, lehnt sie immer noch ab.
Immerhin hat sie zugestimmt das Haus wenigstens mal für 330K zum Verkauf zu stellen, weil sie doch über Verkauf nachdenken würde, WENN sich einer findet, der noch über nominellem Wert bezahlen würde, aber das ist wohl aussichtslos.
Schaun mer mal, was sie Mitte nächstes Jahr sagt, wenn Frankreich rechtsradikal geworden ist.
Spätestens 2018, wenn auch Italien rechtsradikal wählen wird, wenn dann Europa den Bach runter geht und das Haus hier nahezu wertlos sein wird, kommt dann wieder "ich habs dir gesagt".

Beitrag 12.08.2016, 13:19

tobi-nb
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Thomasio hat geschrieben: ....aber alleine aus der Tatsache, dass ich mich in über 40 Jahren noch nicht einmal geirrt habe ....
Ich hebe das mal für die Zukunft auf,

um dich daran..
Thomasio hat geschrieben: Schaun mer mal, was sie Mitte nächstes Jahr sagt, wenn Frankreich rechtsradikal geworden ist.
Spätestens 2018, wenn auch Italien rechtsradikal wählen wird, wenn dann Europa den Bach runter geht....
zu messen.

Nichts für ungut, ich bin seit 2010 hier angemeldet, und in jedem Jahr, manchmal sogar fast monatlich bis zum heutigen Tage (so wurde von den Goldjüngern prophezeit) ist entweder Europa, der Euro oder aber mindestens ein Euroland pleite, untergegangen oder aufgelöst worden. Und Gold müsste mittlerweile einen 5stelligen Kurs haben.smilie_24

Ich stimme vielen deiner Aussagen zu, kann vieles auch nachvollziehen. Mein großes Misstrauen denjenigen gegenüber, die meinen, sie hätten in der Vergangenheit immer alles genauso vorgesehen wie die Zukunft eingetreten ist, nimmst du damit aber nicht.

Sorry für das OT smilie_57

Beitrag 12.08.2016, 13:33

Thomasio
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tobi-nb hat geschrieben:Ich stimme vielen deiner Aussagen zu, kann vieles auch nachvollziehen. Mein großes Misstrauen denjenigen gegenüber, die meinen, sie hätten in der Vergangenheit immer alles genauso vorgesehen wie die Zukunft eingetreten ist, nimmst du damit aber nicht.
Überhaupt kein Problem, im Gegenteil.
Angesichts der Masse an 100% Treffern in meinen Vorhersagen ist es rein nach Wahrscheinlichkeitsrechnung schon an der Zeit, dass ich mich auch mal irre.
Ich sage ja auch immer dazu, dass es auch von mir keine Garantie gibt und ich mir selber nicht völlig sicher bin.
Wäre ich absolut sicher, würde ich heute Gold verkaufen und nächsten März wieder kaufen.

Diskussion drum schadet eh nicht.
Wer auch immer Recht behält wird sich anschliessend im Recht haben sonnen und ich bin immer der Erste, der zugibt, wenn er sich geirrt hat.

Man könnte es auch anders sagen:
Wenn alle die Dinge genauso sehen würden wie ich, dann wären meine Vorhersagen immer alle falsch gewesen und dann wäre der Goldpreis heute bei 5000+.
Nur weil es immer genug andere Leute gab, die aufs Gegenteil gesetzt und verloren haben, gingen meine Vorhersagen auf.
Wenn du also willst, dass ich Recht behalte, dann bleib bitte so misstrauisch wie möglich :P

Beitrag 12.08.2016, 13:39

Thomasio
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tobi-nb hat geschrieben: ... Und Gold müsste mittlerweile einen 5stelligen Kurs haben ...
DAS ist allerdings das präzise Gegenteil von dem was ich sage.
Es ist völlig gegen jede Logik, dass bei einer Pleite und dem entsprechenden Zahlungsausfall, der sich in einer Reduzierung der Geldmenge ausdrückt, eine Inflation auftreten sollte.
Ganz im Gegenteil, eine Staatspleite führt vielleicht kurzfristig zu Panikreaktionen am Goldmarkt, langfristig aber zu DEflation und damit fallendem Goldpreis.

Beitrag 12.08.2016, 15:31

Herebordus
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Gold-Nachfrage auf Rekordhoch

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 84707.html




Was so gefragt ist, kann nicht schlecht sein. Gold wird immer seinen Wert haben.

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