Wir sind doch das Volk- oder ???
Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team
Aber jetzt mal Spaß beiseite. Ich bin 1996 mit knapp 250.000 anderen Menschen im Sternmarsch gegen Bonn marschiert und ein dicker Mann meinte nur: "Ich beuge mich nicht dem Druck der Straße!"
Na ja, gut 2 Jahre später war er weg und ich gehörte auch zu den Hoffnungsvollen die dachten: "Jetzt wird alles gut!"
Leider kam "Der Genosse der Bosse" und den Rest kennt man ja
Ich denke, bei der jetzigen Regierung kann ein solcher Aufruf (wenn erfolgreich) schnell als "Aufwiegelung zum Aufstand" kriminalisiert werden. Warum gibt es denn wohl schon so hektische Aktivitäten (bis zum Verbot) bei sog. Facebookpartys? Weil man in der Spitze auch schon das abstrakte Bedrohungspotenzial erkannt hat.
Ansonsten staune ich auch immer wieder über die Lethargie des Präkariates. "Panem et Circensis"?!?! Ich lebe in einer strukturschwachen Ruhrgebietsstadt, die genau so wie alle anderen Städte in meinem Umfeld ein immenses Beschäftigungsproblem aufweist.
Auch wenn ich nicht mit den Initiatoren sympathisiere, warum folgen denn nicht tausende, verzweifelter ALGII-Empfänger dem Aufruf zu "Montagsdemonstrationen"?
Es geht ihnen anscheinend noch nicht schlecht genug oder die staatlichen Gehirnwegbrennmethoden bzw. "Beruhigungspillen" haben leider voll gewirkt.
Bis es irgendwann wirklich zum richtigen Knall kommen wird und dann haben wir tatsächlich brennende Autos, Geschäfte, Straßenschlachten oder sogar einen Einsatz unserer neuen Freiwilligenarmee gegen das eigene Volk.
Nicht nur in den 70ern. Ich darf einen Klospruch aus der Studentenstadt Erlangen (vom Dezember 1989) anlässlich der Ermordung von Alfred Herrhausen, damaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank zitieren:Dukato hat geschrieben:In den 70ern hat man solche Politiker im Kofferraum spazieren gefahren...
Wer das Geld hat, hat die Macht,
bis es unter'm Auto kracht.
Das Dilemma des von Euch geforderten (und von mir nicht in Frage gestellten) Widerstandes und von Demonstrationen wird sein, dass - siehe Stuttgart 21 - Fehlverhalten von Demonstranten und Staatsmacht so sicher sind, wie das Amen in der Kirche.
Und da es hier nicht um einen lumpigen Bahnhof geht, bei dem sich ein paar Leute aus Stuttagrt und Umgebung mit der Deutschen Bahn AG (vertreten durch die Polizei des Landes BW) in die Haare kriegen sondern es um die Pfründe der oberen 10.000 einerseits und die Interessen eines ganzen Volkes andererseits, wird eine Spirale der Gewalt und Gegengewalt in Gang gesetzt. Solch ein Szenario finde ich nicht sonderlich attraktiv, denn die daraus folgenden Restriktionen der Staatsmacht in den 70er Jahren (Radikalenerlass, Notstandsgesetze, Rasterfahndung etc.) sind mir noch in allerunangenehmster Erinnerung. Als Betroffener übrigens, obwohl ich nicht einmal irgendwo demonstrieren war oder sonstwie politisch aktiv, sondern eben nur Raster-zufällig da hinein gezogen wurde.
Hier sind intelligentere Lösungen gefragt. Einfache Beispiele:
- Generalstreik
- Einbehalten der Einkommensteuervorauszahlung, der Umsatzsteuervorauszahlung und der Gewerbesteuer
- Bankguthaben abheben
- Konsumverzicht (jedenfalls auf alles Überflüssige)
Voraussetzung für einen Erfolg wäre jedoch, dass eine breite Mehrheit der Bevölkerung so etwas mitträgt. Und dazu bedarf es wiederum einer Identifikationsfigur oder besser mehrerer, die den o.g. zivilen Ungehorsam auf den Weg bringen. Aber wer sollte das oder die denn sein ?
Nun denn, man wird sehen. Optimismus ist was anderes.
Gruß
Tom
So ganz einfach ist das nicht. Aber vielleicht gibt's ja schon eine geeignete, die sich den hier diskutierten Themen/Zielen verpflichtet fühlen könnte. Aber wer kennt sich schon aus im Spektrum jenseits der etablierten Parteien ? Mir persönlich fällt da nur die Piratenpartei ein, die übrigen scheinen (ohne dass ich's genau weiß) eher sehr spezifische Anliegen zu verfolgen oder Sektierer zu sein.Rawne hat geschrieben:Edit: Wie schwer/teuer wäre es eigentlich, eine eigene Partei zu gründen und aufzustellen ? Hat da wer
Erfahrung mit ?
Aber das größte Problem ist:
Wir sind uns alle einig, dagegen zu sein, so wie es gerade läuft. Das ist vergleichsweise einfach.
Aber einen gemeinsamen Weg zu finden, es möglicherweise besser zu machen und den auch alle mittragen, DAS ist die Schwierigkeit.
Und ich ende wieder mit: Optimismus ist was anderes ...
Gruß
Tom
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Das Partei-Buch:Rawne hat geschrieben:Edit: Wie schwer/teuer wäre es eigentlich, eine eigene Partei zu gründen und aufzustellen ? Hat da wer
Erfahrung mit ?
Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt
http://www.amazon.de/Das-Partei-Buch-De ... 114&sr=1-1
etablierten Parteien die um ihren Machterhalt bangen müssen
Verschwörungsteoretiker sagen , es werden immer mehr Parteien gegründet um
das Volk zu splitten , es könnte was wahre dran sein (?)
ein anderer meint ,
"man müsse dem Volk nicht zuhören ,sondern abhören "
Gruss
alibaba (grins)
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .
alibaba hat geschrieben: "man müsse dem Volk nicht zuhören ,sondern abhören "
Gruss
alibaba (grins)
Irgendwann musst Du mir Deine Quelle verraten (falls Du es nicht selbst bist)
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Ich mach's freiwillig.Kilimutu hat geschrieben:Voraussetzung für einen Erfolg wäre jedoch, dass eine breite Mehrheit der Bevölkerung so etwas mitträgt. Und dazu bedarf es wiederum einer Identifikationsfigur oder besser mehrerer, die den o.g. zivilen Ungehorsam auf den Weg bringen. Aber wer sollte das oder die denn sein ?