Schweizer Franken?!
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Guter Rat von einem erfahrenen Börsenkenner(jahrelang ! selbst gehandelt--in Echtzeit ):BoKing hat geschrieben:Auch wenn es nicht unbedingt in dieses Forum reingehört.. habe ich schon öfter gelesen, dass einige von euch auch in den Schweizer Franken angelegt haben? Dieser gilt ja ebenfalls als sehr sicher Anlage. Aber wie muss ich mir das vorstellen? Wie habt ihr da euer Geld angelegt? Wird das über Papiere an der Börse gehandelt oder tauscht man sein Geld irgendwo in Franken um. Tut mir Leid für diese mit Sicherheit dumme Frage
Laß die Finger davon--oder Du bekommst mächtige Blasen durch das Verbrennungspotential
Hier geht es im Forum um den Austausch von Infos über EM...
...und der Franken ist AUCH eine Papierwährung.
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Schweizer Nationalbank flutet den Markt mit Franken
Die Notenbank der Schweiz (SNB) hat sich am Mittwoch zu einer Aktion durchgerungen, die man so nicht alle Tage erlebt. Um den massiven Anstieg des Franken zu bremsen, wurde der Leitzins überraschend gesenkt und der Markt mit der eidgenössischen Währung geflutet.
Quelle s. hier
Nochmal in aller Freundschaft...BoKing hat geschrieben:ja ich will halt nur meine anlage etwas breiter streuen.. und von aktien, zertifikaten möchte ich halt die finger lassen.... möchte mich nicht jeden tag mit meinen finanzen beschäftigen wollen..... aber so etwas wie bundesanleihen oder halt die investition in eine andere währung schein für mich zudem sinnvoll...... leider weiß ich nur gerade nicht ob es neben den gehandelten papieren an der börse auch andere möglcihkeiten gibt in den franken anzulegen.....
Deine Fragen gehören an einen Tisch mit einem Berater für Deine speziellen Vorstellungen und Wünsche
Hier gibt es niemanden,der solch Expertenwissen über ein öffentliches Forum weitergibt...
aus ganz verständlichen Gründen
Ich bin schon jahrelang EM-Jäger und Ich schlafe bestens--weil Ich weiß
weshalb Ich genau das tue--und deswegen hier auch aktiv meine Erfahrung über EM einbringe
Geh mal in Dich zu einer Selbsterkenntnis..."was will Ich in diesem,ja in diesem Forum"
T.
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Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Ich handle auch mit dem CHF. Eine Short-Position EUR/CHF habe ich gestern geschlossen und habe heute die "Manipulation" der Eidgenossen zum Wiedereinstieg genutzt. Ich handle über www.oanda.com, aber es gibt mehrere vergleichbare Broker mit unterschiedlichen Schnittstellen bis hin zu Metatrader, z.B. bei TadawulFX.
Achtung: Damit kann man sich aufs Übelste die Finger verbrennen, bis hin zum Totalverlust binnen Minuten, denn diese Broker lassen ihre Kunden mit Margin handeln. Ich nutze das (und Derivate auf EM) zur kurzfristigen Spekulation mit hohem Risiko, das ist keinesfalls mit der Anlage in physische EM zu vergleichen, das sind entgegengesetzte Risikoklassen!
Schöne Grüße,
Chris
- Datenreisender
- Gold-Guru
- Beiträge: 9011
- Registriert: 20.03.2010, 20:56
Hä!? Weisst Du nichts oder willst Du nichts zu der gestellten Frage sagen?Titan hat geschrieben:Hier gibt es niemanden,der solch Expertenwissen über ein öffentliches Forum weitergibt...
aus ganz verständlichen Gründen
Also ein paar kurze Fakten zum schweizer Franken:
Golddeckung:
Die Schweizer haben sich die Golddeckung des schweizer Franken 1993 mit dem Beitritt der Schweiz zum IWF abnehmen lassen (war eine Bedingung). Seitdem ist der schweizer Franken, der früher immer als traditionelle "Fluchtwährung" galt, auch nur noch "normales" Fiat-Money, das - wie die Erfahrungen der Geschichte gezeigt haben - früher oder später zu seinem inneren Wert zurückkehren wird: NULL
Schweizer National Bank (SNB):
Die Schweizer National Bank weitet zur Zeit wie bescheuert die Geldmenge in schweizer Franken aus und kauft davon Euros auf wie blöde. Die bezeichnen dieses selbstmörderische Vorgehen als "Intervention", um den Wechselkurs Franken <-> Euro zu stabilisieren. Was wohl mit der SNB und dem Franken passiert, wenn der Euro crasht?
Neben der brutalstmöglichen Ausweitung der Geldmenge in schweizer Franken hat die SNB zeitgleich den Leitzins weiter herabgesetzt, nach offizieller Verlautbarung zwecks "Ankurbelung der Wirtschaft". Die erwartbare Folge heisst Inflation.
Private Banken (Credit Suisse, UBS usw.):
Von einem internationalen Bankencrash (z. B. als Folge eines Crashs bei Staatsanleihen oder Währungen) wären auch die grossen schweizer Privatbanken betroffen. Das Problem ist, dass die Bilanzsummen der schweizer Privatbanken die jährliche Wirtschaftskraft (BIP) der Schweiz um das Achtfache übersteigen. Too big to bail. Wenn den schweizer Privatbanken etwas passiert wie beispielsweise bei Lehman Brothers oder der Commerzbank, dann wird aus der Schweiz ein zweites Island.
Fazit: "Sicher" ist ganz bestimmt etwas anderes.
Aber der Währungsgewinn ist bei diesen Münzen schon erstaunlich gewesen. Solange Gold noch steigt, wird wohl auch der Franken aufwerten als traditioneller sicherer Hafen...
- Datenreisender
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Es gibt mehrere (einfache) Möglichkeiten, Geld in schweizer Franken anzulegen:BoKing hat geschrieben:Auch wenn es nicht unbedingt in dieses Forum reingehört.. habe ich schon öfter gelesen, dass einige von euch auch in den Schweizer Franken angelegt haben? Dieser gilt ja ebenfalls als sehr sicher Anlage. Aber wie muss ich mir das vorstellen? Wie habt ihr da euer Geld angelegt? Wird das über Papiere an der Börse gehandelt oder tauscht man sein Geld irgendwo in Franken um. Tut mir Leid für diese mit Sicherheit dumme Frage
- Du kaufst bei Deiner Bank Sorten (Bargeld)
- Du führst bei Deiner Bank ein Fremdwährungskonto
- Du kaufst über das Wertpapier-Depot bei Deiner Bank schweizer Staats- bzw. Unternehmensanleihen in Franken
Datenreisender hat geschrieben:Hä!? Weisst Du nichts oder willst Du nichts zu der gestellten Frage sagen?Titan hat geschrieben:Hier gibt es niemanden,der solch Expertenwissen über ein öffentliches Forum weitergibt...
aus ganz verständlichen Gründen
Also ein paar kurze Fakten zum schweizer Franken:
Golddeckung:
Die Schweizer haben sich die Golddeckung des schweizer Franken 1993 mit dem Beitritt der Schweiz zum IWF abnehmen lassen (war eine Bedingung). Seitdem ist der schweizer Franken, der früher immer als traditionelle "Fluchtwährung" galt, auch nur noch "normales" Fiat-Money, das - wie die Erfahrungen der Geschichte gezeigt haben - früher oder später zu seinem inneren Wert zurückkehren wird: NULL
Schweizer National Bank (SNB):
Die Schweizer National Bank weitet zur Zeit wie bescheuert die Geldmenge in schweizer Franken aus und kauft davon Euros auf wie blöde. Die bezeichnen dieses selbstmörderische Vorgehen als "Intervention", um den Wechselkurs Franken <-> Euro zu stabilisieren. Was wohl mit der SNB und dem Franken passiert, wenn der Euro crasht?
Neben der brutalstmöglichen Ausweitung der Geldmenge in schweizer Franken hat die SNB zeitgleich den Leitzins weiter herabgesetzt, nach offizieller Verlautbarung zwecks "Ankurbelung der Wirtschaft". Die erwartbare Folge heisst Inflation.
Private Banken (Credit Suisse, UBS usw.):
Von einem internationalen Bankencrash (z. B. als Folge eines Crashs bei Staatsanleihen oder Währungen) wären auch die grossen schweizer Privatbanken betroffen. Das Problem ist, dass die Bilanzsummen der schweizer Privatbanken die jährliche Wirtschaftskraft (BIP) der Schweiz um das Achtfache übersteigen. Too big to bail. Wenn den schweizer Privatbanken etwas passiert wie beispielsweise bei Lehman Brothers oder der Commerzbank, dann wird aus der Schweiz ein zweites Island.
Fazit: "Sicher" ist ganz bestimmt etwas anderes.
Vielen Dank Datenreisender,
deine Infos bewahren mich davor CHF zu kaufen,denn darüber habe ich auch schon ernsthaft nachgedacht.
Sind eigentlich "Rohstoffwährungen" z.B. aus Brasilien, Süd-Afrika, Australien etc. sinnvoll ?
Australische Dollar könnten eventuell noch interessant sein. Niedrige Staatsverschuldung, reich an Rohstoffen, Rendite der Anleihen deutlich höher als in Mitteleuropa. Allerdings ist der Australische Dollar schon recht teuer geworden.
Auch der Brasilianische Real hat stark an Wert gewonnen. Ob man Anleihen kaufen sollte? Hm?
Südafrikanische Anleihen (auch z.B. vom Energieversorger Eskom) gelten generell als recht sicher, auch ist die Rendite relativ hoch. Man sollte nur bedenken, daß der Wechselkurs Rand - Euro zum Teil sehr stark schwankt. Im Dezember bekam man zeitweise nur 8,80 Rand für einen Euro, dann gings plötzlich auf 10,00 rauf, und jetzt sind wir bei 9,65. Die Inflation in Südafrika liegt offiziell bei 5%, also deutlich höher als in Deutschland. Es gibt keine eindeutige Korrelation zwischen Goldpreis und Rand-Wechselkurs. Und dann verliert man natürlich jedes Mal, wenn man von einer Währung in die andere tauscht, egal ob zum Devisen- oder Sortenkurs.
Hier ist nochmal der "Vorredner"---Du widersprichst mit keinem einzigen Wortbcdd hat geschrieben:...UND ich meinem Vorredner indirekt widerspreche :Achtung: Damit kann man sich aufs Übelste die Finger verbrennen, bis hin zum Totalverlust binnen Minuten, denn diese Broker lassen ihre Kunden mit Margin handeln. Ich nutze das (und Derivate auf EM) zur kurzfristigen Spekulation mit hohem Risiko, das ist keinesfalls mit der Anlage in physische EM zu vergleichen, das sind entgegengesetzte Risikoklassen!
Schöne Grüße,
Chris
Du hast nur Deine Erfahrung kundgetan--und mir sogar Recht gegeben
Ließ meinen obigen Artikel nochmal in Ruhe (wenn Du willst)
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
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Australien hat ein Aussenhandelsdefizit, d. h. die Australier verkonsumieren mehr Importe, als sie mit dem Export ihrer Rohstoffe verdienen. Gleichzeitig hat Australien kaum Industrie (lediglich im Bereich der Minen und im Bausektor). Eine "Rohstoffwährung" halte ich nur dann für längerfristig sicher, wenn die Erlöse aus dem Verkauf der Rohstoffe ausreichen, um den Konsum des betreffenden Landes zu decken.Suedwester hat geschrieben:Australische Dollar könnten eventuell noch interessant sein. Niedrige Staatsverschuldung, reich an Rohstoffen, Rendite der Anleihen deutlich höher als in Mitteleuropa. Allerdings ist der Australische Dollar schon recht teuer geworden.
- TimmThaler
- 10 Unzen Mitglied
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Das ist für die Schweiz ein Problem, da sich 'tout le monde' im Franken hoch verschuldet, und das Ausland mit Franken zuzukippen, was die Notenbank derzeit versucht, erhöht nur das Risiko, Stichwort Blasenbildung (hier: eine riesige Kreditblase).
Zudem ist eine so extrem haussierende Währung wie der Franken für die Finanzwelt und deren Stabilität nicht gut: die Gläubiger in Franken werden zwar auf dem Papier immer reicher, aber das ja aktuell nur, da die Währungskulisse um sie herum eingrützt.
Und die Schuldner in Franken können in die Klemme kommen, wenn die Sicherungsgüter nicht in SFR notieren und die zum Bedienen des Kredits notwendigen Einnahmen in Fremdwährung (Euro, Dollar) generiert werden. Es droht dann nämlich ein credit crunch und Zwangsliquidation in sfr-Krediten.
Wenn bei der nächsten Krise eine oder gar mehrere Schweizer Großbanken krachen gehen, dann kann die kleine Schweiz diese auch kaum noch retten, und dann geht der Franken urplötzlich massiv in die Grütze.
Wer jetzt, bei diesen astronomischen Kursen (1,10 CHF je Euro) in den Franken geht, hält eine Währung, bei der eine große Gruppe von Staaten und Investoren hohes Interesse haben, dass sie nicht weiter steigt, und zudem mit unterirdisch niedrigen Zinsen (ca. 0,5 %, wenn Du das Geld nicht für lange Jahre binden willst).
Das mag eine Weile gutgehen, es gibt Leute, die sehen bald die Parität zum Euro, das wäre derzeit eine 10%-Spekulation. Aber wenn der Franken zu 1,40 oder 1,50 SFR je Euro zurückkehrt, was von der Kaufkraft her hinkäme, hast Du einen Riesenverlust und auch nur (hübsches) Papiergeld.
*
Erfolgreich gehandelt mit: Joschi, silverlion, Horst, MelXX, Wetterfrosch, nameschonweg, Jimpanse, Todeja, Edelmetallinvestor, xmio, Robin8888, Goldschürfer, eugene
Vor 2 Jahren habe ich fast alle Aktien verkauft, und um flexibel zu bleiben, Tagesgeld gewählt, hatte damals ein gutes Gefühl dabei. Ein Teilbetrag wurde dann in EM investiert, aber das "flüssige" Fiat sorgt mich doch sehr.