Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 26.07.2017, 06:55

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Ladon
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Ich erlaube mir "für den Leser" kurz zu erläutern:
WikiPedia hat geschrieben: Bail-in bezeichnet die Beteiligung von Gläubigern einer Bank (also den Anlegern in deren Schuldtiteln) an deren Verlusten bei deren Sanierung oder Abwicklung im Falle drohender Zahlungsunfähigkeit. Die Bezeichnung ist als Gegenstück zum Bail-out geprägt worden, also der Schuldenübernahme und Tilgung oder Haftungsübernahme durch Dritte.
Ich persönlich bin der Meinung, dass das vollkommen in Ordnung geht. Wer "Gläubiger" einer Bank ist, muss dafür auch geradestehen. Warum das Dritte übernehmen sollen (im Endeffekt der Steuerzahler), ist mir nicht einsehbar.
Vom Gewinn wird ja auch nichts an mögliche "Bail-Outer" abgegeben.

Natürlich ist ein Verlustrisiko da, wie immer man das nennt. Aber warum tut man "sein Geld" zur Bank? Um Rendite zu erzielen. Rendite ist (faktisch) immer eine Art "Risikovergeltung". Das muss man hinnehmen
...
oder Bargeld halten, wie oben schon jemand gesagt hat.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 26.07.2017, 07:47

kribelboble
Und wer als Privatmann mehrmals 100000 anzulegen hat und diese nicht im Sondervermögen (z.B. Aktien) steckt kann diese gerne auf mehrere Banken verteilen.
Und Firmen die Schulden bei einer Bank haben sollten da auch das Cashvermögen lagern da die Forderungen dann verrechnet würden. Firmen mit extremen Cashvermögen machen sowiso was Falsch. Die sollen investieren oder Ausschütten damit die Besitzer etwas davon haben.

Anders wie z.B. in Italien wo viele Privatinvestoren den Banken Geld geliehen haben in ungesicherten Papieren ist das in Deutschland nicht so oft der Fall.
Als Privatmann wäre der größte Fehler 100000 Euro pro Bank zu überschreiten.

Beitrag 26.07.2017, 07:53

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VfL Bochum 1848
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kribelboble hat geschrieben:Und wer als Privatmann mehrmals 100000 anzulegen hat und diese nicht im Sondervermögen (z.B. Aktien) steckt kann diese gerne auf mehrere Banken verteilen.
......
Als Privatmann wäre der größte Fehler 100000 Euro pro Bank zu überschreiten.
Wären denn Summen unter 100.000 pro Bank nicht von einem eventuellen Bail-in betroffen?
Gibt es da nicht das sogenannte Einlagensicherungsgesetz (oder so ähnlich) für Banken?
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 26.07.2017, 08:03

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Ladon
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Deswegen sagt er das ja.
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Beitrag 26.07.2017, 19:40

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saho111
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Im Ernstfall, wenn es eine Bankenkrise gibt wird auch kein Einlagensicherungsfonds mehr helfen. Dazu sind die Banken (zumindest die Systemrelevanten) zu sehr geschäftlich miteinander verknüpft (siehe Derivatenvolumen ). Dann gibt es einen Flächenbrand.
Allein die DB hat Einlagen im hohen 3-stelligen Milliardenbereich. Also ich wäre mir nicht sicher ob dann die Staaten (mit Steuergeldern) für die Einleger einspringen.

Beitrag 26.07.2017, 19:57

Mehrgoldfüralle
@Ladon
Naja. "Beispiellos" ist so eine große Vokabel
Ja. Ist sie. Sicher sind, seit es Geld gibt, immer auch rein finanzielle Räder gedreht worden. Aber nicht im zehnfachen und weiter steigenden Umfang der Realwirtschaft, die all diese Gewinne ja letztendlich zur Verfügung stellen muss.

@saho111

Die Einlagensicherungsfonds sind nichts als eine rosa Glückspille. Es geht allein in Deutschland um Billionen. Wo soll das denn herkommen? Aus der Druckerpresse vielleicht mit den absehbaren Folgen und als letzte Maßnahme. Du tust gut daran, nicht sicher zu sein....

Beitrag 26.07.2017, 20:18

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AuCluster
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
@saho111

Die Einlagensicherungsfonds sind nichts als eine rosa Glückspille. Es geht allein in Deutschland um Billionen. Wo soll das denn herkommen? Aus der Druckerpresse vielleicht mit den absehbaren Folgen und als letzte Maßnahme. Du tust gut daran, nicht sicher zu sein....
Banker und Politiker haben aus der letzten Krise schon gelernt. Billionen zu produzieren stellt kein Problem dar. Es wird ein Fonds gegründet, dessen Wertpapiere von der EZB akzeptiert werden. Und schwupp sind die Billionen vorhanden.
Ob das neue Geld inflationär wirkt, glaube ich nicht. Glücklicherweise gehört einer winzigen Oberschicht fast alles und die können nicht so viel Kaffee trinken und Pizzas futtern, so dass sich der Preis deutlich verändert.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 27.07.2017, 18:27

Mehrgoldfüralle
@aucluster

Nun, das was in dem Fall die Aktivierung der Einlagensicherung ausgelöst hat, muss ja auch finanziert werden. Also zweimal ein paar Billionen. Dass die Leute dann das frisch geschaffene Geld brav auf der Bank lassen und gar weiter sparen, halte ich für ausgeschlossen. Sie werden es nach Tarif BAT (bar auf Tatze) haben wollen. Da das nicht geht, werden sie es ausgeben. Ergebnis: Hyperinflation.

Beitrag 27.07.2017, 20:03

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AuCluster
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@aucluster

Nun, das was in dem Fall die Aktivierung der Einlagensicherung ausgelöst hat, muss ja auch finanziert werden. Also zweimal ein paar Billionen. Dass die Leute dann das frisch geschaffene Geld brav auf der Bank lassen und gar weiter sparen, halte ich für ausgeschlossen. Sie werden es nach Tarif BAT (bar auf Tatze) haben wollen. Da das nicht geht, werden sie es ausgeben. Ergebnis: Hyperinflation.
Eine Hyperinflation würde es geben, wenn der Glaube an das Geld an sich schwindet. In den Jahren 2007/2008 ist das Gegenteil passiert. Aufgrund der Bankenkrise und der damit verbundenen Kreditklemme haben die Leute das Geld gespart ("Angstsparen") und nicht ausgegeben.
Momentan haut Super-Mario das Geld wie aus dem Nichts (OK, kann man auch wortwörtlich nehmen) heraus. Wie viele Billionen hat er schon neu produziert? Ergebnis: Nichts ist bezüglich Inflation passiert. Die Menschen vertrauen dem Euro!
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Beitrag 27.07.2017, 20:28

Mehrgoldfüralle
@AuCluster
Momentan haut Super-Mario das Geld wie aus dem Nichts
Richtig. Aber es gibt deshalb keine Inflation, weil es nicht ankommt, wo es ausgegeben werden könnte. Ich denke, dass ein Ereignis welches die Einlagensicherung auslöst, schon ein bisschen Vertrauen kosten könnte.

Beitrag 28.07.2017, 04:51

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MaciejP
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Aber es gibt deshalb keine Inflation, weil es nicht ankommt, wo es ausgegeben werden könnte. Ich denke, dass ein Ereignis welches die Einlagensicherung auslöst, schon ein bisschen Vertrauen kosten könnte.
Wenn die Einlagensicherung auslösen sollte, nicht nur für irgendeine kleine Wald- und Wiesenbank, kostet das vielleicht Vertrauen in die Banken. Ich sehe aber nicht, wie dadurch eine Hyperinflation entstehen sollte. Gegen einen Bankrun wird die Politik mit ziemlicher Sicherheit etwas unternehmen. Die Folge wäre also eher eine Geldknappheit. Dazu werden durch die Bankpleite(n) höchstwahrscheinlich Schulden-Guthaben-Paare ausgelöscht werden, d.h. ein Teil des Geldes ist nicht nur nicht verfügbar, es ist gar nicht mehr vorhanden! So ein Szenario ist m.E. die denkbar schlechteste Voraussetzung für Inflation, da wäre eher Deflation das Problem.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 28.07.2017, 09:55

Mehrgoldfüralle
@AuCluster
@Maciejp

Das sind gute Argumente, denen ich mich nicht verschliesse. Also, da es ohnehin spekulativ ist, warten wir´s ab.

Beitrag 28.07.2017, 10:28

kribelboble
Man hat ja in Griechenland gesehen dass ein Bankenrun mit Abhebelimits erfolgreich verhindert werden kann.
Jederzeit einen gewissen Barbetrag verfügbar zu haben um ein paar Wochen flüssig zu bleiben habe ich mir seitdem auf die Fahnen geschrieben. Trotz der Risiken eines Einbruches habe ich meine Bargeldreserve soweit aufgestockt wie es meine Hausratversicherung (~2000 Euro) noch versichert.
Kurz überlegte ich einen Tresor aufzustellen der aber lt. meiner Versicherung dann mindestens 200kg wiegen müßte, dann wäre deutlich mehr in meiner Police versichert. So groß ist meine Paranoia dann aber doch nicht. :-)

Beitrag 29.07.2017, 11:10

Herebordus
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Bankrott! Argentiniens Staatspleite 2001

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... 1-102.html

Beitrag 30.07.2017, 20:54

Goldinho
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kribelboble hat geschrieben:Man hat ja in Griechenland gesehen dass ein Bankenrun mit Abhebelimits erfolgreich verhindert werden kann.
Jederzeit einen gewissen Barbetrag verfügbar zu haben um ein paar Wochen flüssig zu bleiben habe ich mir seitdem auf die Fahnen geschrieben. Trotz der Risiken eines Einbruches habe ich meine Bargeldreserve soweit aufgestockt wie es meine Hausratversicherung (~2000 Euro) noch versichert.
Kurz überlegte ich einen Tresor aufzustellen der aber lt. meiner Versicherung dann mindestens 200kg wiegen müßte, dann wäre deutlich mehr in meiner Police versichert. So groß ist meine Paranoia dann aber doch nicht. :-)
Bei 160.000 Einbrüche im Jahr, bist Du sicherlich nicht sehr nah dran an einer Paranoia.

Gab doch letztens erst einen Bericht, dass europaweit für jeden Bürger nur maximal 3.800 € an Bargeld zur Verfügung stünden. Netto wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte, da nicht wenig davon auch im europäischen Ausland kursiert und manch wohlhabender mehr als diese Summe im Tresor liegen hat.

Die Mähr, das wir über unser Vermögen bar verfügen könnten, hält sich aber trotzdem hartnäckig.

Beitrag 01.08.2017, 05:18

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Ladon
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Goldinho hat geschrieben:...
Die Mähr, das wir über unser Vermögen bar verfügen könnten, hält sich aber trotzdem hartnäckig.
...
Mit dieser Mär lebte einst auch der Goldstandard.

(Nebenbei einer der Gründe, warum ich strikt dagegen bin, dass Gold offizielles Zahlungsmittel sein sollte.)
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 01.08.2017, 14:17

Goldfreund84
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Falls das Bargeld abgeschafft wird, sollten wir nicht denken,dass wir frei über unser Konto verfügen ...
https://norddeutsche-edelmetall.de/bank ... n-ansturm/

Beitrag 02.08.2017, 11:00

glaubnix
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@ Goldfreund84

dabei geht es nicht um Bargeldabschaffung, sondern um den "Banken Run" den man verhindern will.
Das wiederum bedeutet, dass man nicht unbedingt davon ausgeht, das man das System noch solange über die Zeit retten kann, bis die Bargeldabschaffung vollendet ist.

Ups... - ist das Ende möglicherweise doch schon so nah?! ;-)

Hier noch etwas deutlicher formuliert:
https://www.contra-magazin.com/2017/07/ ... erhindern/

Es ist nicht erwünscht das der Michel seine Kohle rettet!
Ersparnisse zur Altersvorsorge, ach - paperlapapp, natürlich reicht die Rente nicht, aber das ist doch kein Grund euch mit der Kohle davon kommen zu lassen.
Vielleicht ist die Rente ja dann ohne Rücklagen so gering das ihr verhungert, dann brauchen wir die auch die Hungerrente nicht mehr bezahlen.
Und eine Wohnung wird auch noch frei, die dann viel teurer an die Neubürger vermietet werden kann.
Zuletzt geändert von glaubnix am 02.08.2017, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
" Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte " (Zitat Max Liebermann )

Beitrag 02.08.2017, 11:12

delaboetie
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Registriert: 21.09.2012, 23:04
Meine Güte. Was ist denn das für eine Verschwörungsseite? Also wenn Du vor hast alles zu glauben was diese Leute sich ausdenken, dann brauchst Du Dir eh keine Sorgen mehr zu machen.
Hell is empty-all the devils are here!
Shakespeare

Beitrag 02.08.2017, 11:21

glaubnix
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Wohnort: Deutschland
@ delaboetie

meinst du mich mit deinem Kommentar?

Oh ... Verzeihung du hast recht, das war wirklich zu dumm von mir.

Glaube lieber die ganzen " Schönwetter " Berichte von ARD und ZDF, dort sitzt man ja in der ersten Reihe... weiß man doch , Mensch!

Aber weißt du was ganz klar das Problem ist?
Man kann gar nichts mehr glauben!
Die Mainstream Medien informieren nicht wirklich um es vorsichtig auszudrücken
und bei den Anderen kann und sollte man ganz sicher auch nicht alles glauben.

Jeder kann und muss sich ein eigenes Bild der Vorgänge auf der Welt zusammen setzen und das kann sowas von unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie intensiv man sich damit beschäftigt.
" Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte " (Zitat Max Liebermann )

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