Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 10.05.2012, 11:51

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AuCluster
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Wieso? Das ist Gewinnmaximierung! Solange man selber davon nicht direkt betroffen ist, findet man diese Regelung gerecht und alles andere wird als Sozialismus bezeichnet.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 10.05.2012, 11:56

silverlion
Ich stimme da dem Ladon gerne zu. Man sollte aber bedenken,
dass wir hier in D ausnahmslos - global betrachtet- die Gewinner
des Systems Arbeitskraftarbitrage sind.
Im Prinzip wird es wohl nicht anders gehen, als wenn wir hier
mit unserem Lebensstandard den Chinesen, Vietnamesen
und Anderen "entgegenkommen", wie es ja quasi schon
in Ansätzen der Fall ist.

Aber zwischen einem "gerechten" System und Sozialismus
ist wohl doch noch ein Unterschied.

Beitrag 10.05.2012, 12:01

Denarius
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Tja, und mittlerweile muss man die Arbeit ja noch nicht mal mehr ins Ausland verlagern bzw. kann die Arbeitskosten bei Tätigkeiten, die sich örtlich nicht verlagern lassen (z.B. Pflege, Bau), gut drücken. Einfach die Schere Arm und Reich immer weiter auseinandner gehen lassen und dann findet sich schon jemand, der auch für 7 EUR brutto oder weniger arbeitet. Und das sind bei weitem nicht nur Ausländer...

Am widerlichsten finde ich dann immer diese Scheinheiligkeit unserer Politiker ala "Wir brauchen Lösungen für die Menschen" oder so.


Just my 2 cents
„Ich weiß, dass ich nicht weiß“ Sokrates

Beitrag 10.05.2012, 12:08

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Ladon
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silverlion hat geschrieben:...
Man sollte aber bedenken, dass wir hier in D ausnahmslos - global betrachtet- die Gewinner des Systems Arbeitskraftarbitrage sind.
...
Aber zwischen einem "gerechten" System und Sozialismus ist wohl doch noch ein Unterschied.
Ersteres ist eine wichtige Erkenntnis! D verdankt seinen ganzen Reichtum seit 1948 der globalen Umverteilungsmaschinerie - da beißt die Maus keinen Faden ab - ... bis jetzt.
Letzteres will ich schwer hoffen! Zumindest wenn man den Begriff "Sozialismus" auf den "real existierenden" des 20. Jahrhunderts beschränkt! Der Trick einer Machtelite alles Vermögen mit dem Begriff "Volkseigentum" zu belegen und dabei eine Feudalherrschaft zu errichten hatte schon was extrem zynisches an sich. Und führte dazu, dass "Sozialismus" als Begriff heute genauso verderbt ist wie "Nationalismus" - beide dienen nur noch dazu Leute in Schubladen zu stecken (von Ewiggestrigen beider Seiten, die in diesen Schubladen gut aufgehoben sind, jetzt mal abgesehen).
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.05.2012, 12:18

silverlion
@ Denarius
Das kommt auch davon, dass heute nur noch derjenige eine
vernünftig bezahlte Stelle bekommt, der irgenwas studiert hat,
und seien es noch so hohle BWL-Phrasen, der altgediente
Mitarbeiter mit praktischer Erfahrung jedoch keine Chance
auf den Posten hat, den vielleicht gar niemand braucht,
und der evtl. nur Bürokratie und Hindernisse für die
wahren Leistungserbringer bringt.
Es sind auch die selbsternannten Leistungsträger
-bereits deutlich unterhalb der Vorstandsetagen-
(ich habe ein hohes Gehalt, also habe ich viel geleistet),
nicht nur die Kapitalgeber, die den produktiv Arbeitenden
den Rahm abschöpfen.

Wie sagte Wolgang Grupp zur Politik in B.-W.:
"In der Schulpolitik ist es allerdings wichtig, dass wir nicht nur Abiturienten und Hochschulabgänger produzieren, denn wir brauchen die Facharbeiter auch in Zukunft mehr denn je, denn Europa wird ohne Produktionsarbeitsplätze nicht zukunftsfähig sein."

PS: Es gibt natürlich Personen (auch Hochschulabsolventen),
die die Bezeichung Leistungsträger inkl. Gehalt verdient haben!

Beitrag 10.05.2012, 19:25

heinz123
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Die Währungen wackeln und der Goldpreis fällt. Auf ersten Blick nicht zu verstehen. Tatsächlich ist es doch so, dass Staaten Devisenreserven besitzen. Bei uns in der BRD ca. 70% in Gold. Sie existieren um damit Währungsschwankungen auszugleichen. Zur Regulierung existiert das CBGA III Abkommen. (Siehe WiKiPedia). Ich bin mir sicher, dass massiv Gold verkauft und Euro gekauft wird um einem Wertverfall unserer Währung entgegen zu wirken. Bei der momentanen Lage wäre dies psychologisch und bei den aktuellen Rohstoffpreisen auch wirtschaftlich fatal.

Beitrag 10.05.2012, 20:00

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heinz123 hat geschrieben:Die Währungen wackeln und der Goldpreis fällt. Auf ersten Blick nicht zu verstehen. Tatsächlich ist es doch so, dass Staaten Devisenreserven besitzen. Bei uns in der BRD ca. 70% in Gold. Sie existieren um damit Währungsschwankungen auszugleichen. Zur Regulierung existiert das CBGA III Abkommen. (Siehe WiKiPedia). Ich bin mir sicher, dass massiv Gold verkauft und Euro gekauft wird um einem Wertverfall unserer Währung entgegen zu wirken. Bei der momentanen Lage wäre dies psychologisch und bei den aktuellen Rohstoffpreisen auch wirtschaftlich fatal.
Schwer vorstellbar. Der Devisenhandel zwischen Euro und Dollar ist der größte der Welt. Sollten die Notenbanken mal 500 t Gold verkaufen und für die erhaltenen Dollars Euro kaufen, so wäre das Ergebnis ein Bäuerchen. Pro Tag wurden im Jahre 2010 ca. 1100 Mrd. Dollar umgesetzt. Das wären denn so geschätzt 25000 t Gold.

Zahlen aus http://de.wikipedia.org/wiki/Devisenmar ... rungspaare
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Beitrag 11.05.2012, 08:22

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Sapnovela
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Zuletzt geändert von Sapnovela am 27.05.2013, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 11.05.2012, 11:39

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Frankenstein
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Zocker von JP Morgan vernichten zwei Milliarden Dollar
Ist doch kein Problem. Die Steuerzahler freuen sich doch schon zu bezahlen... :D
Weiter so!

Im ernst JPM hängt ja auch ganz dick im EM-Geschäft.
Vielleicht haben sie sich ja auch etwas in der Richtung verzockt.
Mal sehen die 2 Milliarden sind sicher nur die Spitze des Eisbergs.

Beitrag 11.05.2012, 11:56

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Frankenstein hat geschrieben:Im ernst JPM hängt ja auch ganz dick im EM-Geschäft.
Vielleicht haben sie sich ja auch etwas in der Richtung verzockt.
Mal sehen die 2 Milliarden sind sicher nur die Spitze des Eisbergs.
JP Morgan wird seit Jahren verdächtigt, den Silberpreis mit massiven Leerverkäufen unten zu halten. Je höher der Silberpreis steigt, desto mehr Silber muss JP Morgan egal zu welchem Preis kaufen, um seine Short-Positionen zu decken. Es gibt dazu auch eine nette kleine virale Kampagne. Google doch einfach mal nach

Crash JP Morgan Buy Silver

:mrgreen:

Beitrag 12.05.2012, 09:42

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JPMorgan: Das große Zittern beginnt erst
Nach Bekanntwerden der milliardenschweren Fehlspekulationen laufen die Finanzwetten weiter. Die bange Frage lautet: Wie schlimm wird es noch?
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... t/index.do

Milliarden verzockt: Ratingagentur stuft JPMorgan ab
Nach einer Fehlspekulation gerät die größte US-Bank immer stärker unter Druck: Alle Ratings wurden auf "Watch negative" gesetzt. Sie verlor 15 Milliarden Dollar Marktwert.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... e/index.do

Beitrag 12.05.2012, 09:52

Goldmade
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Genau so fängt es immer an. Erst sind´s ein paar Milliärdchen, quasi die berühmten "Peanuts" für eine Bank, die mit hunderten von Billionen im Derivatemarkt hängt. Dann werden´s ein paar Dezi-Milliarden und man braucht einen Schuldigen, auf dem man medienwirksam herumtrampeln kann. Ein paar bekanntere Namen wechseln die Schreibtische, während hinter den Kulissen hektisch Löcher gestopft, alte Schulden eingetrieben und neue gemacht werden, um die Fassade wieder aufzurichten. Dann gehts lustig weiter.

Gruß Goldmade

Beitrag 12.05.2012, 09:56

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Von New York bis nach Spanien: Die Bankenkrise ist zurück

Ein neuer unglaublicher Skandal an der Wall Street und das Desaster im spanischen Finanzsektor machen deutlich: Auch die Bankenkrise ist längst nicht ausgestanden. Mit Verstaatlichungen und eilends angekündigten Reformen will die Regierung in Madrid gegensteuern. Doch um das spanische Bankensystem aus der Krise zu führen, sind nach Expertenschätzungen mindestens 140 Milliarden Euro notwendig.

http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... rueck.html

Beitrag 12.05.2012, 09:58

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mamü
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Beitrag 12.05.2012, 16:42

Rita
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Hallo,

ich weiß das Kurs auf und Ab unterliegt nicht immer gewissen Normen. Meist ist die Sache ganz komplex.
Leider versteh ichs nicht - vielleich tkann da jmd. Licht ins Dunkel bringen.

1. Frankreich hat einen neuen Präsidenten. Sozial und gegen die Sparschiene. Dass müsste meiner Regel nach am Sparpaket rütteln somit den Euro gefährden und der Kurs von Gold müsste steigen.

2. Griechenland bekommt keine Regierung zustande. Müsste doch auch den Euro in Gefahr bringen und das Gold steigen lassen. Oder?
Für Frauen ist EM perfekt. Man kann kaufen so viel man will und braucht kein schlechtes Gewissen zu haben! ;-)

Beitrag 12.05.2012, 17:13

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MaciejP
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Zu den Ursachen gab es bei der ARD-Börse gestern einen Beitrag: Platzt jetzt die Gold-Blase?

Beitrag 12.05.2012, 17:32

chrom
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Doch den Nimbus als sicherer Hafen scheint Gold nun verloren zu haben. Seit Anfang März geht es beständig abwärts, obwohl die Euro-Schuldenkrise mit der schier ausweglosen Situation in Griechenland stärker denn je aufgeflammt ist. Obwohl die Sorgen um Spanien und Italien wieder aufkommen. Obwohl als sicher geltende Euro-Kernländer wie Frankreich nicht mehr überzeugen. Aber Gold verhält sich derzeit nicht mehr wie ein sicherer Zufluchtsort, sondern wie eine riskante Anlageform. Fast scheint es wie ein Kontra-Indikator.
usw.. usw..

Ok... es geht wohl langsam los.....

Dachte nicht, dass es schon so bald beginnen würde.
Vor allem bin ich gespannt, wie weit "sie" Gold drücken können, damit möglichst viele abspringen,
um es dann billig aufzukaufen.
Sollten "sie" es schaffen den Goldpreis weiter drastisch nach unten zu drücken - müssen
so langsam die Alarmglocken läuten.
Behaltet um Gottes Willen eure "Sachwerte".
"Sie" werden alles daran setzen damit ihr es gegen Papier eintauscht.

Gebt uns alles fürs Papier und.... Papier ist bald nichts mehr wert.

So enteignet man legal ... und kann den Banken ihr verzocktes Geld wieder geben.
Verdammte Rattenbande.....

Beitrag 12.05.2012, 19:18

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Onepiece
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Registriert: 11.12.2011, 15:38
@Rita:
Eine Börse funktioniert insofern ganz einfach: Der "Preis" kommt durch Angebot und Nachfrage zustande. Da sind alle äußeren Erscheinungen erstmal egal, was zählt ist alleine, zu welchem Preis jemand kaufen will und zu welchem ein anderer verkaufen will.

Wenn man diese - aus meiner Sicht sehr wichtige, weil nunmal grundlegende - Verfahrensweise berücksichtigt, dann kann man mit etwas mehr Distanz an "die Märkte" herangehen.
Denn es ist am Ende nur die Liquidität, die darüber entscheidet, ob die Börsen rauf oder runter gehen. So können, obwohl vllt. glänzende Umstände herrschen, trotzdem durch große Abverkäufe die Kurse nur so ins Bodenlose purzeln und genau umgekehrt ebenfalls, obwohl also zutiefst pessimistische Umstände vorhanden sind, durch steigende Käufe die Kurse ins Irrationale steigen.

Daher scheint es mir interessanter, was die Leute antreibt, die kaufen oder verkaufen und weniger, was da "objektiv" so passiert.

Beitrag 12.05.2012, 20:53

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Geddy
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Registriert: 04.12.2010, 21:41
@Onepiece

Wie sieht das eigentlich mit Leerverkäufen aus ?

Läuft so etwas öffentlich, oder "im Geheimen" und sieht nach Aussen wie ganz normaler Handel aus.

Gruß
Geddy
Überheblichkeit und Unterwürfigkeit gedeihen dicht beieinander.
Sie nähren sich von der Charakterlosigkeit und blühen abwechselnd - je nachdem, wer vorüberkommt.
~ Erich Limpach ~

Beitrag 12.05.2012, 23:44

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Rita hat geschrieben:Hallo,

ich weiß das Kurs auf und Ab unterliegt nicht immer gewissen Normen. Meist ist die Sache ganz komplex.
Leider versteh ichs nicht - vielleich tkann da jmd. Licht ins Dunkel bringen.

1. Frankreich hat einen neuen Präsidenten. Sozial und gegen die Sparschiene. Dass müsste meiner Regel nach am Sparpaket rütteln somit den Euro gefährden und der Kurs von Gold müsste steigen.

2. Griechenland bekommt keine Regierung zustande. Müsste doch auch den Euro in Gefahr bringen und das Gold steigen lassen. Oder?
Gold liebt Liquidität und Katastrophen.

Die Wahl von Hollande ist sicher keine Katastrophe und ob er massiv neue Schulden machen kann, bleibt abzuwarten. Über Griechenland kann man geteilter Meinung sein. Allerdings wird der Euroaustritt wohl keine große Überraschung mehr sein.
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