Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 22.06.2012, 12:28

nameschonweg
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Auszug aus dem FTD-Artikel:
Demnach wurde der Ratingmindestanforderung von bislang A- auf bis BBB- gesenkt. Das ist die letzte Stufe, die noch über dem Ramschniveau liegt. [...] Die Entscheidung wird es spanischen Banken ermöglichen, verbriefte Hypothenkredite, so genannte Mortgage Backed Securities (MBS), in viel größerem Volumen als bisher als Sicherheiten zu hinterlegen."


Das ist doch der gleiche Subprime-Hypthekenramsch, mit dem die Amerikaner ihre Immobilien finanziert und die Risiken dabei dem Rest der Welt zugeschoben haben. Gut, was einmal funktioniert ... wir nehmens ja gerne.
Die iberischen Geldhäuser halten diese Papiere wegen des Immobilienbooms der vergangenen Jahre in großem Volumen, wegen der geplatzten Immobilienblase sind sie allerdings von oft sehr zweifelhafter Qualität.
Hatte ich gerade etwas von Ramsch geschrieben? Die Bestätigung gibts im gleichen Artikel kostenlos dazu.
Um unkalkulierbare Risiken für die Zentralbankbilanz zu vermeiden, sollen die verbrieften Hypothekenkredite allerdings einer Einzelfallprüfung unterzogen und mit Abschlägen belegt werden, ehe sie die EZB als Sicherheit akzeptiert.
Das heißt, da prüfen jetzt die gleichen Leute und Institutionen, die die Risiken in den Papieren der Amerikaner nicht erkannt hatten? :shock: Aber immerhin finde ich sehr positiv, dass man mal wieder überlegt, etwas zu prüfen, bevor man es akzeptiert.

Aber viel Hoffnung habe ich nicht, dass diese Prüfung irgendetwas nutzen wird - als die Banken versuchten, während der Anfangszeiten der US-Immobilienkrise die Zwangsräumungen vor US-Gerichten durchzusetzen, stellte sich heraus, dass man bei diesen xmal durch den Wolf gedrehten und weiterverkauften Hypthekenpaketen die eigentlichen Besitzer der darin verwurstelten Kredite nicht mehr ausfindig machen könnte. Da darf man gespannt sein, was hier geprüft werden soll - wenn nicht mal mehr festgestellt werden kann, wem jetzt eigentlich der Anspruch aus den Papieren zuzurechnen ist. Aber lassen wir uns überraschen smilie_01
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Beitrag 22.06.2012, 13:01

Sammler_nrw
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Banken glauben nicht an ESM-Rettung

http://www.onvista.de/news/handelsblatt ... 1c796ab8ac

Beitrag 25.06.2012, 09:49

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goldjunge01
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Staatsschulden knacken Zwei-Billionen-Euro-Marke

Nicht nur in Südeuropa steigt die Staatsverschuldung unaufhörlich: Deutschland hat bei den Verbindlichkeiten erstmals die Marke von zwei Billionen Euro geknackt – trotz der ausgezeichneten Konjunktur.

http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... Marke.html

da kommt bestimmt noch was dazu!
Nichts ist so schlimm wie Halbwissen!

Beitrag 26.06.2012, 10:06

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Titan
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Wäre DAS "die Lösung"?
Ascan Iredi: "Deutschland wird über Nacht aus dem Euro austreten"
http://www.goldseiten.de/artikel/141847 ... reten.html

Hm,hm...zumindest ein Möglichkeit,eine Lösung wohl eher nicht
T.
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und Du veränderst Dein Leben"
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Pythagoras von Samos

Beitrag 26.06.2012, 13:30

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AuCluster
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Ich hoffe, alle gold.de-User können diese Begrifflichkeiten im Schlaf erklären.

http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 72990.html
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 26.06.2012, 14:47

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Titan
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AuCluster hat Folgendes geschrieben:
Ich hoffe, alle gold.de-User können diese Begrifflichkeiten im Schlaf erklären.
http://www.focus.de/finanzen/news/s.... ... 72990.html
Ich würde sogar sagen:die wissen das smilie_01
Datenreisender hat geschrieben: Da sind Fehler drin, die vom Focus haben Bonität (Zahlungswilligkeit) und Liquidität (Zahlungsfähigkeit) durcheinander geworfen ... :wink:
Da ist auch ein Fehler drin:
Bonität i.w.S. ist die KREDIT-würdigkeit
Definition
1. I.w.S. Ruf und Ansehen von Personen, Unternehmen und Staaten im Geschäftsverkehr sowie die Qualität von Wertpapieren (z.B. Anleihen, Geldmarktpapiere, Wechseln).
2. I.e.S. die Fähigkeit und die Bereitschaft eines Schuldners, seine zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vollständig und fristgerecht zu erfüllen (Kreditwürdigkeit). Vertragspartner, die überhaupt nicht, zu spät oder auch nur teilweise ihren eingegangenen Verpflichtungen nachkommen, stellen für jedes Unternehmen ein Risiko dar (Ausfallrisiko). Deswegen erfolgt vor Vertragsabschluss eine Bonitätsprüfung.
Das ist aber ein neues Thema smilie_24
T.
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Beitrag 26.06.2012, 15:28

Jupp
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Titan hat geschrieben:Wäre DAS "die Lösung"?
Ascan Iredi: "Deutschland wird über Nacht aus dem Euro austreten"
http://www.goldseiten.de/artikel/141847 ... reten.html

Hm,hm...zumindest ein Möglichkeit,eine Lösung wohl eher nicht
T.
Nee, das hilft auch nicht mehr:

http://www.saarbruecker-homepage.de/com ... schuldturm

Sobald in DE die Zinsen der gigantischen Schulden auch nicht mehr bedient werden können ist der Euro Ausstieg mit einer Währungsreform verbunden, um die Schulden wieder auf handhabares Niveau zu bringen. Das ist leider alternativlos und geht auf der Guthabenseite natürlich mit einem drastischen Vermögensverlust einher. War schon immer so seid biblischen Zeiten mindestens, wird auch dieses mal so sein.

Beitrag 26.06.2012, 22:02

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Sapnovela
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Zuletzt geändert von Sapnovela am 27.05.2013, 23:22, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 27.06.2012, 05:19

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Ladon
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Schaut mal, was "Casey Research" (eine amerikanische, "goldfreundliche" Seite; Motto: Personal Freedom through Financial Freedom) zum Crash in der Eurozone zu sagen hat:

... the Germans created captive markets for their goods ...
... the Germans, who have been about the only nation to have benefited from the Eurozone ...
... that the Eurozone was an inside job by the Germans aided by the unwitting French ...
(Inside job: "Straftat, die durch eine Person mit einer Vertrauensstellung begangen wird, die Zugang zu eingeschränkten Orten oder Verfügung über Maßnahmen mit geringer oder keiner Aufsicht hat")


Nicht uninteressant, wie das so rüber kommt, was?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 27.06.2012, 07:49

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AuCluster
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Ladon hat geschrieben:Schaut mal, was "Casey Research" (eine amerikanische, "goldfreundliche" Seite; Motto: Personal Freedom through Financial Freedom) zum Crash in der Eurozone zu sagen hat:

... the Germans created captive markets for their goods ...
... the Germans, who have been about the only nation to have benefited from the Eurozone ...
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(Inside job: "Straftat, die durch eine Person mit einer Vertrauensstellung begangen wird, die Zugang zu eingeschränkten Orten oder Verfügung über Maßnahmen mit geringer oder keiner Aufsicht hat")


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Beitrag 27.06.2012, 08:24

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Ladon
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Ne, es geht mir jetzt nicht um "quarkelige Schuldfragen" und deren Lächerlichkeit (da haben wir schon genug sinnlose - als ob historische Ereignisse Urknall artig aus singulären Entscheidungen entstehen würden ...). Nein, es ist diese grundsätzlich Unterscheidung von Außen- und Innenansicht! Während bei uns stets (und manchmal ermüdend) über die Gängelei durch das Ausland (bis hin zu "Befehlsempfänger") geheult wird, sehen die Amis (und natürlich die Griechen, Franzosen etc.) das g'rad andersrum.

Genau DAS ist aber auch ein "Verneblungsmethode", um vom Kern der Dinge abzulenken: Jeder bekommt "sein ganz individuelles Feindbild" geliefert. Und die wirklichen Kräfte bleiben aus der Schusslinie (das müssen dabei überhaupt keine obskuren Geheimzirkel sein - einfach nur "selbstsüchtige Optimierer" in Wirtschaft und Politik, die sich auch gegenseitig die Äste absägen).
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Beitrag 27.06.2012, 08:32

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Ladon hat geschrieben:Nein, es ist diese grundsätzlich Unterscheidung von Außen- und Innenansicht! Während bei uns stets (und manchmal ermüdend) über die Gängelei durch das Ausland (bis hin zu "Befehlsempfänger") geheult wird, sehen die Amis (und natürlich die Griechen, Franzosen etc.) das g'rad andersrum.
Komisch: Die Deutschen jammern, daß der Euro ihnen vor allem Nachteile gebracht hat. Das Ausland jammert, weil der Euro den Deutschen vor allem Vorteile gebracht hat. Ich hätte da einen Vorschlag, wie man es beiden Seiten recht machen könnte. :wink:

Beitrag 27.06.2012, 09:15

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Ladon hat geschrieben:Nein, es ist diese grundsätzlich Unterscheidung von Außen- und Innenansicht! Während bei uns stets (und manchmal ermüdend) über die Gängelei durch das Ausland (bis hin zu "Befehlsempfänger") geheult wird, sehen die Amis (und natürlich die Griechen, Franzosen etc.) das g'rad andersrum.

Genau DAS ist aber auch ein "Verneblungsmethode", um vom Kern der Dinge abzulenken: Jeder bekommt "sein ganz individuelles Feindbild" geliefert.
Das funktioniert aber nur, solange die Leute keine ausländischen Medien konsumieren. Unsere [s]Internetausdrucker[/s] Politiker haben's vielleicht noch nicht mitbekommen, aber dank Internet ist das heute leichter als je zuvor ...

Deutschland wird Europameister! Im Lügen…
Als die britische Bank Lloyds ihre Kunden vor genau einem Jahr darüber informierte, dass Europa nun das finanzielle Armageddon drohe, da lächelte die deutsche Bundeskanzlerin: Alles halb so schlimm. Doch der Totalverlust von Bankguthaben und Lebensversicherungen ist unseren Politikern schon lange bekannt. Es ging schon vor einem Jahr nicht mehr nur um Milliarden – es ging schon da um Billionen. Und wir wurden eiskalt belogen.
http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... egen-.html

Beitrag 27.06.2012, 10:12

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AuCluster
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Ladon hat geschrieben:Ne, es geht mir jetzt nicht um "quarkelige Schuldfragen" und deren Lächerlichkeit (da haben wir schon genug sinnlose - als ob historische Ereignisse Urknall artig aus singulären Entscheidungen entstehen würden ...). Nein, es ist diese grundsätzlich Unterscheidung von Außen- und Innenansicht! Während bei uns stets (und manchmal ermüdend) über die Gängelei durch das Ausland (bis hin zu "Befehlsempfänger") geheult wird, sehen die Amis (und natürlich die Griechen, Franzosen etc.) das g'rad andersrum.

Genau DAS ist aber auch ein "Verneblungsmethode", um vom Kern der Dinge abzulenken: Jeder bekommt "sein ganz individuelles Feindbild" geliefert. Und die wirklichen Kräfte bleiben aus der Schusslinie (das müssen dabei überhaupt keine obskuren Geheimzirkel sein - einfach nur "selbstsüchtige Optimierer" in Wirtschaft und Politik, die sich auch gegenseitig die Äste absägen).
Man könnte die veröffentliche Meinung von Casey Research schon anders interpretieren. Bekanntermaßen wird ein und derselbe Sachverhalt vom Münchner Merkur anders kommentiert als von der taz, was dem unterschiedlichen Leserkreis geschuldet ist.
Im Falle von Casey Research gehen die Autoren wohl davon aus, dass Goldbesitzer vielleicht eher geneigt sind, solche Aussagen zu glauben bzw. zuzustimmen. Im Prinzip finden wir so ein Verhalten auch im gold.de Forum. In regelmäßigen Abständen posted (meist) ein Newcomer einen Beitrag, der von Verschwörungstheorien nur so wimmelt. Wahrscheinlich gehen diese User davon aus, dass Goldfans empfänglicher sind für diese Theorien als der Rest der Menschheit. Nachdem sie feststellen müssen, dass dem nicht so ist, spielen sie die beleidigte Leberwurst und posten nie wieder einen Beitrag.

Das Verschwinden wird hin und wieder von Mods und Admis unterstützt!
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Beitrag 27.06.2012, 10:21

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Titan
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AuCluster hat geschrieben: Das Verschwinden wird hin und wieder von Mods und Admis unterstützt!
Pssst...AuCl...
...denn das ist gut so !! smilie_22
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Beitrag 27.06.2012, 10:22

nameschonweg
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Ich fände ja die Frage viel interessanter, wer denn nun GENAU profitiert hat!

Die Deutschen? Die Griechen? Die Iren? Die Irgendwer?

Profitiert haben in erster Linie die oberen Zehntausend in Wirtschaft, Politik und Finanzindustrie. Und zwar überall auf der Welt, nicht nur in Europa. Mit solch kleingeistigen nationalistischen Unterscheidungen halten "die" sich nur auf, wenn es ihnen nutzt - nämlich um mit dem altbewährten "divide et impera" Wiederstand gegen ihre Geschäftsinteressen gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Und derzeit scheint diese Taktik aufzugehen. Erst werden über Generationen aufgebaute Werte in Gemeinwesen UND Privathaushalten über Verschuldung, Zinseszins und Inflation enteignet und umverteilt. Wird dieser Prozess durch Begleiterscheinungen instabil, werden die Steuerzahler europaweit dafür in die Haftung gezwungen - was zu weiterer Umverteilung führt, siehe der vom "Markt" erzwungene Verkauf profitablen Staatsbesitzes in Griechenland. Zu guter Letzt wird nach der Wertschöpfung auch noch die Schuldfrage umverteilt, in dem über die gesteuerte Presse polemisiert und die nationalistische Karte gespielt wird.

Nicht DER Deutsche hat vom Euro am meisten profitiert (10 Jahre sinkender Reallohn, gleichbleibende bzw. höhere Arbeitslosenquote, geringeres Wirtschaftswachstum als vor dem Euro) noch hat DER Grieche, Ire oder Portugiese immer nur die Hand aufgehalten. Bei denen sind im Vergleich nur auf Pump finanzierte Almosen und Wahlgeschenke angekommen, für die jetzt wiederum das Volk den Kopf hinhalten muss.

Die eigentlichen Profiteure aus bspw. Deutschland, Griechenland, Irland und weit über die EU hinaus, bei denen die Milliarden gelandet sind, sitzen in den palmenbewachsenen Steuerparadiesen dieser Welt und amüsieren sich darüber, wie leicht "wir" uns erst ausnehmen und dann noch gegeneinander ausspielen lassen - nur, um daran wiederum genüsslich zu verdienen.

Lasst das bitte nicht zu. Es ist keine Frage, wer mehr gezahlt oder mehr bekommen hat. Unterm Strich haben wir alle draufgezahlt. Mit unserem Geld, mit unseren Rechten, mit unserer Demokratie - und einem über alle Grenzen hinweg korrupten Staatswesen.

Das die Desinformation Früchte trägt, sieht man schon alleine darin, dass die Griechen jetzt zu ihrer "Rettung" ausgerechnet die gleichen Figuren gewählt haben, die sie über Jahre und zu ihrem eigenen Profit erst in diese Situation gebracht haben. :shock:

Die gleiche Taktik wurde verwendet, um in früheren Zeiten die Nationen im Kriege mit "Hurra" aufeinander zu hetzen. Im Granattrichter von 1914 mussten Deutsche und Franzosen dann feststellen, dass es zwischen ihnen eigentlich gar keine Unterschiede gab, welche dieses Gemetzel gerechtfertigt hätten. Beide haben nur ihr persönliches Glück gesucht - Familie, Freunde, Beruf, Gesundheit. Nichts von alledem haben sie dort letztendlich gefunden.

Aber die Figuren, die diesen Krieg angefangen haben und denen er genutzt hat, hat man nie in einem Granattrichter gefunden. Diese saßen bei einer Zigarre am Kamin und haben überlegt, wann sie welcher Kriegspartei am Besten die nächste Waffen- oder Rohstofflieferung zukommen lassen.

Das Spiel heute ist exakt das Gleiche - nur werden diese Kriege heute vorerst mit Wirtschaft und Währungen ausgetragen. Bezahlen dafür aber werden wieder die einfachen Leute.
Zuletzt geändert von nameschonweg am 27.06.2012, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 27.06.2012, 10:34

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nameschonweg smilie_01

smilie_09 smilie_09

Beitrag 27.06.2012, 10:52

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Ladon
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...
Profitiert haben in erster Linie die oberen Zehntausend in Wirtschaft, Politik und Finanzindustrie. Und zwar überall auf der Welt, nicht nur in Europa. Mit solch kleingeistigen nationalistischen Unterscheidung halten "die" sich nur auf, wenn es ihnen nutzt - nämlich um mit dem altbewährten "divide et impera" jedweden Wiederstand gegen ihre Pläne schon im Keim zu ersticken.
...
Danke nameschonweg! Genau darauf wollte ich hinaus und man kann Deiner "Analyse" eigentlich nichts hinzufügen. Das ist des Pudels Kern.
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Beitrag 27.06.2012, 12:20

Chucky
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Sehr gute und leider zutreffende Analyse. Dieses - ich nenne es mal vertikale - Aufteilen (nach in diesem Fall Ländergrenzen, statt horizontaler Teilung nach Macht- und Interessenlage) geht mir schon lange mächtig auf den ... Geist.

Leicht anderes Thema bzw. zurück zu "Crash-Time": mich würde interessieren, welche Szenarien ihr für am wahrscheinlichsten haltet, wie es mit dem Euro und parallel den EM-Preisen weitergeht.

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten: alle Länder bleiben im Euro + (früher oder später offizieller) Schulden-/Transferunion. Nord- und Südeuro. Einzelne (Süd-)Länder treten aus bzw. werden ausgetreten. D raus aus Euro (naja ...) + Wiedereinführung DM, und noch einige andere ...

Jedes Szenario hätte ja a) auf die EM-Preise an sich und b) in D(!) vermutlich sehr unterschiedliche Auswirkungen.

Bisher konnte man sich ja mit EM sehr wohl fühlen (tue ich auch weiterhin) und fast zu jedem Kurs bedenkenlos kaufen, aber ich denke man sollte / muss sich gedanklich damit befassen, dass bei großen Umwälzungen auch die EM-Kurse irgendwann stark in den Keller gehen könnten (m. E.: gehen WERDEN). Dann hieße es: gutes Timing haben und notfalls auch schnell verkaufen können(!).

Wo meint ihr geht die Reise am ehesten hin? Was werdet ihr mit euren EM im Falle von ..... machen?

Disclaimer: Jegliche Freude an Spekulationsgeschäften liegt mir völlig fern. Ich würde "einfach" nur gern mein erarbeitetes und erspartes Vermögen retten. Das Blöde dabei ist, dass ich nicht sonderlich anspruchsvoll bin - ich brauche kein teures Auto, kein großes Haus etc. - und nicht sinnlos (für mich) in Sachwerte gehen will, die ich nicht brauche, nur damit die Euros vom Konto sind.
Aber sosehr mir EM auch sympathisch sind: ich würde dennoch gerne ein paar Szenarien durchspielen und die Zeichen der Zeit erkennen, bevor meine EM vielleicht nur noch ein Drittel Fiat "wert" sind (langfristiges Mittel einer Unze Gold liegt ja m. W. bei 400 $) bzw. eine Umschichtung sinnvoll erscheint.

Beitrag 27.06.2012, 13:00

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Ladon
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@ Chucky

Dummerweise habe ich den Link verbaselt (passiert mir selten), aber ich las die Tage so ein Statement eines amerikanischen "Analysten", der sehr ernsthaft und ohne Polemik davor gewarnt hat, dass die großen Investoren (was wir hier meist als die großen, frei beweglichen Geldvermögen bezeichnen) sich jederzeit von Europa als Angriffsziel (genau diese Vokabel hat er benutzt) den USA zuwenden könnten - und dass es nur eine politische Frage wäre, ob das vor oder nach der Präsidentenwahl geschieht, auf jeden Fall "bald".
Mit der Folge, dass die dann so unter Beschuss geraten, wie momentan Euroland.

Das KÖNNTE bedeuten, dass der Euro dann erheblich im Vergleich zum Dollar aufwertet: EM würde "billig" für uns (falls man einkaufen will), bzw. "an Wert verlieren" (falls man verkaufen muss/will).
Daneben würde das natürlich den Euro an sich stärken (was nicht die inneren Probleme beseitigt, aber die Schulden sind in den USA ja im Moment auch nicht weg, es interessiert nur gerade keinen); an ein Ende wäre dann erst mal nicht mehr zu denken.

Prinzipiell würde das "denen" ins Konzept passen! Der Gewinn liegt schließlich im dauernden Auf und Ab. Krisengeschehen ist - aus der "richtigen" Warte gesehen - DER Renditebringer schlechthin ... für die großen Geldvermögen (für "den kleinen Mann" eher nicht). Dann würden riesige Geldströme umgeleitet, andere Becken geflutet, wieder andere trocken gelegt.
Schau mer mal.
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