Crash Time?
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Sparschwein der Gemahlin auch schon mit Drin?
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https://www.youtube.com/watch?v=ztfnluDkO2A
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16 min
https://www.youtube.com/watch?v=BQ40w51-w_Q
Schaut mal wann dieser Thred begonnen wurde!
Wieviele Warnungen und Prognosen seit 2011 (!!!!!) da drin stehen.
Wer nimmt das noch ernst?
Aber: IRGENDWANN werden sie schon stimmen und dann sagen sie: habs doch gesagt!
Kursprophet hat geschrieben: ↑18.07.2019, 22:52Warum 2020 der Bankenkollaps kommt - Interview mit Markus Krall
16 min
https://www.youtube.com/watch?v=BQ40w51-w_Q
Ich habe dem Herrn Krall auch mal zugehört, bin aber dann zum Schluss gekommen das es doch meistens anders kommt als man denkt. D.H. seine Prognosen müssen nicht eintreffen. Was kommen würde wenn sich das Umfeld nicht änderern sollte, wissen die Verantwortlichen ebenfalls und tun etwas dagegen. Auch wenn es nur eine Geldflutung durch die EZB sein sollte.
goldmoney hat geschrieben: ↑19.07.2019, 08:04
Entscheidend ist, dass es kommt. Die Geldflut wirkt sich genauso aus, wie ein eine deflationsbedingte Währungsreform, das scheinen Viele nicht zu verstehen.
Das unser Schuldsystem irgendwann einen Neustart braucht ist klar. Aber ob 2020 ein Bankenkollaps in der Eurozone kommt, da wäre ich mir überhaupt nicht sicher.
Wie soll eine Inflation aufkommen wenn in den meisten Staaten hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht und prekäre Beschäftigungsverhältnisse immer mehr um sich greifen. Die letzte Bastion der Gutverdienenden in den Banken geht jetzt auch verloren. Die Inflation ist bei den Assetpreisen, davon können aber nur Reiche oder solche die viel gespart haben, profitieren.
So wie ich Herrn Krall verstanden habe, muss man da zwischen zwei Geldfluten trennen. Die erste, die aktuell herrscht, sorgt für die niedrigen Zinsen und damit die Gewinnprobleme bei den Banken. Krall meint nun, das könne maximal bis 2020 gut gehen, dann gehen die ersten Banken pleite, was zu einen Kollaps des gesamten europäischen Bankensystems führen werde, was wiederum einen deflationären Schock nach sich ziehen würde. Die eigentliche Geldflut würde erst danach einsetzen, weil die Politik dann keine andere Wahl mehr hätte, als die Märkte solange mit Geld zuzuschütten, bis die Situation wieder irgendwie unter Kontrolle wäre. Die Dimensionen des Gelddruckens wären dann nochmal komplett andere als heute.saho111 hat geschrieben: ↑19.07.2019, 08:20Wie soll eine Inflation aufkommen wenn in den meisten Staaten hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht und prekäre Beschäftigungsverhältnisse immer mehr um sich greifen. Die letzte Bastion der Gutverdienenden in den Banken geht jetzt auch verloren. Die Inflation ist bei den Assetpreisen, davon können aber nur Reiche oder solche die viel gespart haben, profitieren.
Ob das so kommt, werden wir sehen. Ich habe meine Zweifel. Im Wertpapier-Forum gab es dazu bereits eine längere Diskussion, wo auf Ungereimtheiten in Kralls Argumentation hinwewiesen wurde.
Klar, die Geldflut der EZB sorgt für niedrige bis negative Zinsen und Blasen an den Märkten. Beim normalen Bürger kommt da nicht viel an. Ob eine zukünftige Geldflut dazu führt, dass die Inflation steigt, ist auch nicht sicher, dazu müssten die Banken viel mehr Kredite an Endverbraucher ausgeben. Das sehe ich nicht bei den Einkommensverhältnissen der breiten Masse. Die deutschen/europäischen Banken werden meiner Meinung nach 2020 nicht kollabieren, da die Banken alles tun werden um dies zu verhindern mit Unterstützung der EZB und der Politik. Bezahlen wird das der normale Bürger und der "kleine Angestellte" der Banken. Also kurz vor dem Kollaps (falls es überhaupt soweit kommen sollte) wird ein Rettungspaket geschnürt.MaciejP hat geschrieben: ↑19.07.2019, 17:38
So wie ich Herrn Krall verstanden habe, muss man da zwischen zwei Geldfluten trennen. Die erste, die aktuell herrscht, sorgt für die niedrigen Zinsen und damit die Gewinnprobleme bei den Banken. Krall meint nun, das könne maximal bis 2020 gut gehen, dann gehen die ersten Banken pleite, was zu einen Kollaps des gesamten europäischen Bankensystems führen werde, was wiederum einen deflationären Schock nach sich ziehen würde. Die eigentliche Geldflut würde erst danach einsetzen, weil die Politik dann keine andere Wahl mehr hätte, als die Märkte solange mit Geld zuzuschütten, bis die Situation wieder irgendwie unter Kontrolle wäre. Die Dimensionen des Gelddruckens wären dann nochmal komplett andere als heute.
Ob das so kommt, werden wir sehen. Ich habe meine Zweifel. Im Wertpapier-Forum gab es dazu bereits eine längere Diskussion, wo auf Ungereimtheiten in Kralls Argumentation hinwewiesen wurde.
Woraus ich mir aber eine Inflation vorstellen könnte, ist eine Explosion der Rohstoffpreise.
Also sollte so eine gesamteuropäische Bankenkrise kommen (wie gegesagt, sehr hypothetisch), dann reichen keine Rettungsfonds mehr, um diese Summen stemmen zu können. Dann muss Geld ohne Ende gedruckt werden, nur um den deflationären Schock abfedern zu können. Wie goldmoney oben geschrieben hat, dann wird man wohl auch um Helikoptergeld nicht umhinkommen. Geldpolitisch würden dann sämtliche Hemmungen fallen, nur um das völlig Chaos zu verhindern. Und daraufhin würde sich nach Ende der akuten Krise mit ziemlicher Sicherheit eine stark inflationäre Entwicklung anschließen. Rohstoffe/Immobilien/Sachwerte würden sicher zuerst steigen, dann die Lebenshaltungskosten nachziehen und damit Lohnsteigerungen auch unvermeidlich werden.
Herr Krall bezieht sich auf zwei Kernpunkte für seine Prognose. Nämlich die Cost/Income Ratio und die vielen Zombikredite (Abschreibungen /Wertberichtigungen/Rückstellungen) die durch die Geldpolitik am Leben gehalten werden.
Was spricht dagegen, dass Personal abgebaut werden kann ohne große Abfindungen zu zahlen wenn die Politik mitspielt um Banken zu retten. Was spricht dagegen, Problemkredite zu verbriefen und die EZB kauft sie auf oder sie werden in eine Bad Bank ausgegliedert wo dann der Steuerzahler dafür haftet um Spareinlagen und das Finanzsystem zu retten. Nur so ein paar Gedankengänge von mir.
Wo ich aber eher ein Problem sehe ist das riesige weltweite Derivate Volumen. Da könnte eher ein schwarzer Schwan auftauchen.
Prinzipiell spricht erstmal nichts dagegen. Um beim Beispiel zu bleiben, die Deutsche Bank hat ja bereits eingen größeren internen Umbau zu mehr Effizienz angekündigt. Es werden also Schritte unternommen, um das Problem zu entschärfen. Herr Krall tut so, als ob die Katastophe unabwendbar wäre. Das sehe ich auch anders. Vor einer Weile gab es Diskussionen aus Regierungskreisen, die Deutsche Bank und die Commerzbank zusammenzulegen. Ich vermute mal, da ist man sich der Problemsituation auch bewusst.saho111 hat geschrieben: ↑21.07.2019, 08:02Was spricht dagegen, dass Personal abgebaut werden kann ohne große Abfindungen zu zahlen wenn die Politik mitspielt um Banken zu retten. Was spricht dagegen, Problemkredite zu verbriefen und die EZB kauft sie auf oder sie werden in eine Bad Bank ausgegliedert wo dann der Steuerzahler dafür haftet um Spareinlagen und das Finanzsystem zu retten.
Wie oben schon geschrieben, die Gefahr sehe ich eher darin, dass die bisherige Geldpolitik nur stur weitergefahren wird. Im Kern hat sich die Situation bei den Banken dadurch eben nicht verbessert. Sollte es dann irgendwann doch nochmal zu einer ähnlichen Situation kommen wie 2007, wo Banken sich untereinander plötzlich nicht mehr trauen, sich keine Kredite mehr geben, wird es kritisch, Beim letzten Mal war das noch mehr oder weniger unbekanntes Terrain, da hat der Trick von Merkel und Steinbrück bspw. auch noch geklappt. Beim nächsten Mal wird es m.E. nicht mehr so einfach, dann werden wohl auch die Banken untereinander sehr viel schneller die Notbremse ziehen. Ob die Politik dann noch ausreichend Zeit zum Handeln hat, ist deswegen fraglich.
Das sehe ich wiederum weniger problematisch an. Ohne da genaue Zahlen zu kennen, sind Banken in der Regel bestrebt, möglichst risikoarm am Markt zu agieren. Bei Derivaten heißt das, man positioniert sich möglichst gleichmäßig short und long, um so neutral im Markt zu sein.Wo ich aber eher ein Problem sehe ist das riesige weltweite Derivate Volumen. Da könnte eher ein schwarzer Schwan auftauchen.
Edit: Hier ist das ganze nochmal etwas ausführlicher erklärt: Deutsche Bank und die 46 Bio: Wie gefährlich sind die Derivate?
Es ist auch nicht das long/short Problem, das wird ziemlich ausgeglichen sein, sondern das Adressenrisiko ist das Problem. Für was benötigt eine DB bei einem Bilanzvolumen von 1,2 Bio ein Derivate Volumen von 46 Bio ? Da wird wahrscheinlich der Hedge nochmal gehedgt. Wenn ein Kontraktpartner in der Kette ausfällt, kann das einen Flächenbrand auslösen. Der ausufernden Spekulation ist bei den Derivaten Tür und Tor geöffnet.MaciejP hat geschrieben: ↑22.07.2019, 01:17
Das sehe ich wiederum weniger problematisch an. Ohne da genaue Zahlen zu kennen, sind Banken in der Regel bestrebt, möglichst risikoarm am Markt zu agieren. Bei Derivaten heißt das, man positioniert sich möglichst gleichmäßig short und long, um so neutral im Markt zu sein.
Edit: Hier ist das ganze nochmal etwas ausführlicher erklärt: Deutsche Bank und die 46 Bio: Wie gefährlich sind die Derivate?
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Das ist eher nicht der Fall, weil täglich Sicherheitsleistungen (Collateral) auszutauschen sind, in der Regel bar, gelegentlich auch hoch liquide Anleihen. Dadurch wird das Adressausfallrisiko gegen Null gesenkt, auch beim Ausfall eines Handelspartners. Der Gesetzgeber hat sich dieser Thematik ebenfalls angenommen: https://www.bafin.de/DE/Aufsicht/Boerse ... _node.htmlsaho111 hat geschrieben: ↑22.07.2019, 06:48Wenn ein Kontraktpartner in der Kette ausfällt, kann das einen Flächenbrand auslösen. Der ausufernden Spekulation ist bei den Derivaten Tür und Tor geöffnet.
Austin Powers hat geschrieben: ↑22.07.2019, 10:05
Das ist eher nicht der Fall, weil täglich Sicherheitsleistungen (Collateral) auszutauschen sind, in der Regel bar, gelegentlich auch hoch liquide Anleihen. Dadurch wird das Adressausfallrisiko gegen Null gesenkt, auch beim Ausfall eines Handelspartners. Der Gesetzgeber hat sich dieser Thematik ebenfalls angenommen: https://www.bafin.de/DE/Aufsicht/Boerse ... _node.html
Ja klar, die collaterals liegen auf Verrechnungskonten nicht in Bar obwohl sie Barsicherheiten heißen. Diese bilden das Gegenstück zu den Marktwerten der Derivate. Es werden aber auch Abzüge von den Marktwerten vorgenommen. Das meiste sind OTC Derivate und es gibt verschiedene Bewertungsmodelle. Wenn es zu einem Ausfall kommt (siehe Krise LTCM 1998) dann kann das sehr schnell zum Flächenbrand werden und die Sicherheitsleistungen werden bei panischen Märkten nicht mehr geleistet. Noch ein Beispiel ist die AIG von 2007, wenn die nicht gerettet worden wäre wäre es wahrscheinlich der Untergang vieler Banken gewesen. Die Barsicherheiten gab es damals auch schon.
Mir braucht keiner was zu erzählen habe fast mein ganzes Leben in dem Bereich gearbeitet.
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Ah, ein Experte, sehr schön.saho111 hat geschrieben: ↑22.07.2019, 12:47Mir braucht keiner was zu erzählen habe fast mein ganzes Leben in dem Bereich gearbeitet.
Ja, es ist schon interessant, dass alle Marktteilnehmer sich so untersichern und das Risiko selbst tragen wollen. Die Clearingpflicht wird natürlich nichts daran ändern.
Da fällt mir noch was ein, es muss noch unterschieden werden zwischen Finanz-/ und Kreditderivaten. Für Kreditderivate (Versicherung gegen Ausfallrisiken) z.B. CDS gibt es m. W. keine Barsicherheiten. Im Übrigen bin ich seit 4 Jahren raus aus dem Geschäft.Austin Powers hat geschrieben: ↑22.07.2019, 14:38Ah, ein Experte, sehr schön.saho111 hat geschrieben: ↑22.07.2019, 12:47Mir braucht keiner was zu erzählen habe fast mein ganzes Leben in dem Bereich gearbeitet.
Ja, es ist schon interessant, dass alle Marktteilnehmer sich so untersichern und das Risiko selbst tragen wollen. Die Clearingpflicht wird natürlich nichts daran ändern.
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Auch CDS und Optionen auf CDS sind im Collateralprozess. Du wirst heute keinen Broker mehr finden, der unbesichert mit Dir handeln wird bzw. handeln darf. Wir würden auch keinem Unbekannten am Hauptbahnhof 1200 EUR in die Hand drücken, damit er uns einen Krügerrand in 20 Minuten bringen wird - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.saho111 hat geschrieben: ↑22.07.2019, 14:46Da fällt mir noch was ein, es muss noch unterschieden werden zwischen Finanz-/ und Kreditderivaten. Für Kreditderivate (Versicherung gegen Ausfallrisiken) z.B. CDS gibt es m. W. keine Barsicherheiten. Im Übrigen bin ich seit 4 Jahren raus aus dem Geschäft.
Die Dt. Bank verdient ihr Geld auch im Derivatehandel und wird versuchen, Risiken nach Möglichkeiten zu vermeiden. Das Thema ist zugegebenermaßen komplex, belassen wir es gerne dabei.