Zur Frage von Omega und ganz allgemein zum Thema aber vielleicht noch ein paar Anmerkungen ...
Bislang sind alle Versuche deutscher Politiker, die Goldreserven der Bundesbank anzugreifen, im Sande verlaufen. Umso interessanter wird es jetzt allerdings, wenn im Rahmen der G20/IWF bzw. über die EZB etc. versucht wird, diese Gold in deren Sinne zu verwenden. Denn dies ließe Rückschlüsse darauf zu, wer die tatsächliche Verfügungsgewalt darüber besitzt und ob die Bundesbank wirklich so unabhängig ist, wie sie gerade versucht durch ihr Veto glaubhaft zu machen.
*verschwörungsmodus=on*Auf eine Frage wird dieses Thema aber keine Antwort geben können - nämlich, ob dieses im Ausland gelagerte Gold überhaupt noch existiert. Mittlerweile wird auch gemutmaßt, dass sich diese Maßnahme, nämlich die Umbuchung von Goldbeständen, hervorragend dazu eignen, die Frage nach der Herausgabe evtl. gar nicht mehr vorhandener Goldbestände beantworten zu müssen. Und wenn die Krise um die Geldsysteme weiter so um sich greift, wird diese nämlich Frage immer wahrscheinlicher.*verschwörungsmodus=off*
Was das Verkaufen der Goldreserven von Pleiteländern angeht - ich vermute, dies wird das Letzte sein, was verkauft wird. Denn dieses Gold wäre so ziemlich das Einzige, was derart abgewirtschafteten Ländern bei internationalen Geldgebern das nötige Vertrauen für einen Neustart mit eigener Währung sichern könnte. Denn auch mit Schuldenschnitt und eigener Währung - das System bleibt das gleiche und es das Spiel mit den Schulden fängt nur von vorne an. Wird das Gold verkauft, haben auch die jetzigen Gläubiger ein Problem. Dann wäre nämlich ein geordneter Bankrott mit Neustart mit deutlich geringeren Erfolgsaussichten versehen. Und es wäre doch schade, wenn sich das Land dann nicht erholen würde - nachdem man sich zuvor über den Ausverkauf des Kandidaten im Rahmen des Bankrottes die aussichtsreichsten Einnahmequellen gesichert hat.
Um es mit den Atreiden zu sagen ... "das Spice muss fließen"
Interessant ist, welche Emotionen dieses "Deutsche Gold" bei den Menschen auslöst! Da wird ein Mehrfaches des heutigen Goldwertes für den EFSF verwendet, dann stellt der geplante ESM das Haushaltsrecht des Bundestages in Frage (Billionenwerte), die deutschen Bad Banks und Bankenrettungen haben ebenfalls den heutigen Wert dieses Goldes überstiegen. All dies wird mehr oder weniger hingenommen. Geht es aber um das Gold, von dem noch nicht einmal gesagt werden kann, ob wir als Deutsche, die wir rein emotional das Eigentumsrecht daran beanspruchen, dieses überhaupt jemals rein rechtlich innegehabt haben. Lest Euch nur mal die Kommentare unter den Online-Artikeln der Zeitungen durch, wenn es um dieses Thema geht ... oder nur den oberen Teil dieses Threads
Darin liegt wohl auch der größte Wert dieses Goldes. In der emotionalen Verhandlungsmasse, die es mit sich bringt. Ich vermute mal, dass jede "gefühlte" Wegnahme, erzwungene Abgabe oder auch nur die Enthüllung über den wahren Besitzstand in der deutschen Bevölkerung soetwas wie eine wirtschaftliche "Dolchstoßlegende" ins Leben rufen könnte. Was jedweder weitere Zustimmung zu auch nur irgendetwas, was annähernd nach Subventionierung "nicht-deutscher" Themen ausschaut, innenpolitisch unmögliche machen könnte. Stichwort: "Europäische Union".
Das Goldproblem ist in Wahrheit schon jetzt ein rein politisches. Wird doch dieses "Deutsche Gold" als Ausdruck dessen gesehen, auf was die Deutschen nach zwei Weltkriegen, Reparationen, Landesteilung und Kriegsschuldfragen endlich wieder Stolz sein durften - nämlich die Leistungsfähigkeit, mit eigener Händer Arbeit und Geisteskraft aus Ruinen zu einer der sieben führenden Wirtschaftsmächte der Erde aufzusteigen.
Vielleicht bewerte ich das schnöde Blech etwas über, aber die Emotionalität, die Masse der Reaktionen und die Härte der getroffenen Aussagen sollte die dahinterstehenden Motivationen eine Überlegung wert machen. Wessen Gold es ist, ist inzwischen belanglos geworden. Es kommt darauf an, als was es betrachtet wird und welche Implikationen dies für die politischen Optionen mit sich bringt.
Die Sprache - ein oft unterschätztes Instrument der Manipulation und Kriegsführung.
