Inflation & Deflation - Stammfaden
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1. Die Angst vor Corona (nicht Corona selber!) hat einen wirtschaftlichen Shutdown geschafft. In dieser Zeit sind a. keine oder weniger Produkte und Dienstleistungen geschaffen worden (sog. Angebotsschock) und b. diese Produkte und Dienstleistungen wurden mit wenigen Ausnahmen auch nicht oder deutlich weniger nachgefragt (sog. Nachfrageschock). Das ist eine klassische Depression (in Expressform). Ein Sympton sind erstmal die fallende Preise und die weniger wichtigen Produkte (z.B. bei Volkswagen soll subventioniert werden, damit es überhaupt Abnehmer dafür gibt) und stabile oder höhere Preise für lebensnotwendige Waren und Dienstleistungen. Da der überwiegende Teil der Waren und Dienstleistungen nicht überlebensnotwendig sind, wirkt es wie eine Deflation.
2. Der Staat verteilt nicht vorhandenes Geld an diverse wirtschaftliche Gruppen (z.B. Aufstockung Renten, Pensionen, Subventionen, Corona-Hilfen usw.), ohne Gegenleistung (Produkte oder Dienstleistung) zu verlangen. Dieses Geld sucht jetzt ein passendes Produkt oder Dienstleistung. Leider steigt der Masse der Produkte und Dienstleistungen nicht im gleißen Maße. Das Verhältnis GeldWERT <-> Waren bleibt vom Wert her jedoch gleich (auftretende Schwankungen werden relativ schnell wieder ausgeglichen). Resultat ist, daß mehr Geld für die gleiche Ware bzw. Dienstleistung aufgebracht werden muß. Das ist eine klassische Inflation. Da nicht einmal genügend Waren bzw. Dienstleistungen zur Verfügung stehen wandert das Geld eben in Finanzassets an der Börse (trotz fundamentale Probleme Börse auf absurdem Niveau; Assetpreis-Inflation).
In Summe wiederholt sich die Weimarer Zeit 1919-1923 1zu1. Wir befinden uns jetzt "im Jahr 1920".
Es bleibt nur zu hoffen, daß wir diesmal einen anderen Ausweg suchen als 1930-1933...
Freundliche Grüße
infla
Der Warenkorb ist sicherlich nicht repräsentativ, das ist unstrittig. Aber ob's gleich Propaganda ist ...Herebordus hat geschrieben: ↑29.05.2020, 12:12
Wieder solche Lügenmeldungen. Viele wie Lebensmittel, Strom, GEZ, Abfallgebühren usw. wurde teurer. Glaubt nicht auf solche Propaganda.
Gefühlt steigen die Lebenshaltungskosten und manches steigt sogar stark. Der Ölpreis kann das gar nicht ausgleichen, wie bereits ein Schreiber weiter vorn dargelegt hat.
Und dann sind da noch so indirekte Sachen. Z.B. wurde das Sterbegeld der Krankenkassen abgeschafft und die Rente wird nur noch bis zum Todetag ausbezahlt, anstelle (wie vor 9 Jahren) noch bis Ende des Folgemonats.
Das kann gut und gerne 3.000 EUR ausmachen, die die Nachkommen zusätzlich aufwenden müssen. Und das trifft gerade die Ärmeren besonders hart ...
Tom
Neee VfL, die Gladbacher werden bestimmt nicht Meister. Bin schon zufrieden, wenn Sie wieder international spielen dürfen. Aber im Gegensatz zu den Bochumern ist bei den Schalkern die Zeit ohne Niederlagen erst einmal recht deutlich vorbeiVfL Bochum 1848 hat geschrieben: ↑29.05.2020, 10:41@Kilimutu, durchaus möglich.
Ich halte Dein geschildertes Szenario jedenfalls für wahrscheinlicher als jenes, in dem Gladbach doch noch Meister wird.
Schwierig zu peilen, ob man sich eher für ein stark anziehende Inflation oder doch Deflation aufstellen soll.
Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass die Inflationsrate und damit die Geldwertstabilität kurz- mittelfristig so einigermaßen stabil bleibt wie wir es aus der jüngsten Vergangenheit kennen. Habe deswegen kürzlich EM-mäßig noch mal nachgelegt. Würde aber auch deflationäre Tendenzen nicht ausschließen wo wiederum Cash King wäre.
Abwarten, es stehen uns jedenfalls einigermaßen turbulente Monate bevor.

Ich denke, dass die Frage nicht lautet Deflation oder Inflation. Sondern eher, wann die Inflation großflächig einsetzt und wie hoch sie ausfallen wird. Denn gegenwärtig sehen wir doch sowohl Deflation/Rezession als auch bereichsweise bereits Inflation.
Persönlich habe ich auch noch ein bisschen in EM aufgestockt. Es wirkt gerade so ein bisschen wie die Ruhe (Entspannung der Corona-Maßnahmen) vor dem Sturm.
Tom
Der globale Handel funktioniert soweit. Gibt immer noch Tomaten aus Bolivien und Bananen aus biologisch kontrollierten Anbau irgendwo aus "weiß der Kuckuck"
Die Zuliefererketten schliessen sich und der Markt wird wieder bedient.
Vielleicht wird Obst und Gemüse etwas teurer, da die Erntehelfer dieses Jahr zum Teil ausgefallen sind. Vielleicht auch Fleischprodukte, da unsere Politiker der Meinung sind, das Fleisch zu günstig ist.
Ersteres aufgrund der Corona-Krise, zweites aufgrund von innenpolitischen Erwägungen.
Jedes Jahr gibt es eine Teuerungsrate bei verschiedenen Produkten oder Dienstleistungen. Wird dieses Jahr nicht gravierend anders sein.
Lediglich für "Luxusgüter" sehe ich die Möglichkeit eines enormen Preisanstiegs.
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Spätlese hat geschrieben: ↑30.05.2020, 00:07
Lediglich für "Luxusgüter" sehe ich die Möglichkeit eines enormen Preisanstiegs.
Strom wird ab 2021 extrem teurer. Grund dafür sind die EEG-Umlage und die CO-Steuer. Beim Strompreis sind wir international sehr weit oben. Noch mehr würde Wirtschaft und Konsum völlig ausbremsen.
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Könnte zuerst eine Deflation geben und dann als Folge der massiven Gegensteuerung der EZB, Flutung der Märkte mit Geld, "Helikoptergeld", etc., eine stark ansteigende Inflation einsetzen. Ähnlich wie bei einem Tsunami: Erst verschwindet das Wasser scheinbar um dann mit gigantischer Energie aufzulaufen.
Auch denkbar.
Stimmt. Das wäre sehr fatal, wenn jetzt noch die Energiekosten explodieren würden. Nicht nur für die Wirtschaft.Herebordus hat geschrieben: ↑30.05.2020, 11:52Strom wird ab 2021 extrem teurer. Grund dafür sind die EEG-Umlage und die CO-Steuer. Beim Strompreis sind wir international sehr weit oben. Noch mehr würde Wirtschaft und Konsum völlig ausbremsen.Spätlese hat geschrieben: ↑30.05.2020, 00:07Lediglich für "Luxusgüter" sehe ich die Möglichkeit eines enormen Preisanstiegs.
Was noch schlimmer ist: Diese "Probleme" sind mal wieder politischer Natur und nicht Corona-bedingt.
Vielleicht sollten die "hohen Herren und Damen" mal wieder das Augenmerk auf den Bürger legen und im Energiesektor mal für preisliche Stabilität sorgen.
Irgendwie mehren sich Preiserhöhungen, die nur auf politischen Entscheidungen beruhen..................oder meine ich das nur?

Nicht nur denkbar sonderndeutlich wahrscheinlicher als ein "entweder-oder".VfL Bochum 1848 hat geschrieben: ↑30.05.2020, 16:12Es muss ja noch nicht einmal auf ein entweder-oder Deflation/Inflation hinauslaufen.
Könnte zuerst eine Deflation geben und dann als Folge der massiven Gegensteuerung der EZB, Flutung der Märkte mit Geld, "Helikoptergeld", etc., eine stark ansteigende Inflation einsetzen. Ähnlich wie bei einem Tsunami: Erst verschwindet das Wasser scheinbar um dann mit gigantischer Energie aufzulaufen.
Auch denkbar.
Was wir momentan haben, ist eine sogenannte Stagflation: Während in manchen Bereichen die Preise stagnieren oder sogar sinken, steigen sie in anderen Bereichen überdurchschnittlich. Dummerweise sind letzteres hauptsächlich die Güter und Dienstleistungen, die wir als Max und Maria Mustermann am meisten in Anspruch nehmen.
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Klecks hat geschrieben: ↑31.05.2020, 12:31....Während in manchen Bereichen die Preise stagnieren oder sogar sinken, steigen sie in anderen Bereichen überdurchschnittlich....
Das belegt auch der nachfolgende Artikel. Besonders für Hobbygärtner wird's ernst

Plus 21 Prozent – Deutschland erlebt die Gartenschlauch-Inflation
Die Corona-Beschränkungen haben Produktion, Handel und Nachfrage für viele Produkte durcheinandergebracht. Das zeigt sich an den Preisen. Manche Sommerprodukte sind im Mai extrem teuer geworden. Andere gibt es zu überraschenden Rabatten:
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... ation.html
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Wann kommt die große Inflation? (Zentralbankgeld und Quantitätstheorie)
https://www.youtube.com/watch?v=bokHl4zmbPg
VfL Bochum 1848 hat geschrieben: ↑10.06.2020, 10:57Klecks hat geschrieben: ↑31.05.2020, 12:31....Während in manchen Bereichen die Preise stagnieren oder sogar sinken, steigen sie in anderen Bereichen überdurchschnittlich....
Das belegt auch der nachfolgende Artikel. Besonders für Hobbygärtner wird's ernst:
Plus 21 Prozent – Deutschland erlebt die Gartenschlauch-Inflation
Die Corona-Beschränkungen haben Produktion, Handel und Nachfrage für viele Produkte durcheinandergebracht. Das zeigt sich an den Preisen. Manche Sommerprodukte sind im Mai extrem teuer geworden. Andere gibt es zu überraschenden Rabatten:
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... ation.html
STIMMT
Alles was mit Garten zu tun hat wird teurer... teilweise so dermaßen das man sich fragt "Spinnt ihr denn alle?"
Tomatenstecken sind nicht mehr lieferbar.
Preis letztes Jahr 1,50Euro für einen stecken--- JETZT teilweise 4,99 Euro für einen stecken
Spirale.. Verzinkt.. oben mit loch.. 1,8m hoch.
lifesgood
Stimmtlifesgood hat geschrieben: ↑20.07.2020, 11:03Ich hatte am Freitag einem Freund beim Aufbau des Gewächshauses geholfen. Die sind nach seiner Angabe auch nur noch schwierig und mit längerer Lieferzeit zu bekommen.
lifesgood
Auser die billigen.

Für Gurken oder Tomaten empfehle ich Unterstände. (hab ich heuer gebaut)
Die sind um einiges besser sind als das Gewächshaus.
Naja gibt es nicht zu kaufen muss man selber basteln.

Da ist meines Erachtens aber Corona dran schuld (ähnlich wie mit den Fahrrädern im Corona-Thread).lifesgood hat geschrieben: ↑20.07.2020, 11:03Ich hatte am Freitag einem Freund beim Aufbau des Gewächshauses geholfen. Die sind nach seiner Angabe auch nur noch schwierig und mit längerer Lieferzeit zu bekommen.
lifesgood
Gleiches ist bei Swimming-Pools zu beobachten. Pool-Bauer haben Aufträge ohne Ende. Die kleineren Pools waren mal eine zeitlang fast gar nicht mehr zu haben, nun verfügbar aber wohl teurer.
Klassisches Angebot-Nachfrage-Prinzip.
Ich denke, die Liste ist da ellenlang welche Gartenprodukte nun teuerer gehandelt werden aufgrund der Corona-Krise. Inflationäre Gründe würde ich daher mal fast ausschließen wollen, die Händler wissen halt, wie man mit verknappter Ware gutes Geld verdienen kann.
Die Menschen fahren/fliegen nicht in Urlaub, sondern dümpeln nun was im Garten rum und hecken sich neue Projekte aus um wenigstens etwas im Urlaub zu machen.
Das mit den Tomatenunterständen ist eine gute Idee. Letztes Jahr (und auch das Jahr zuvor) hatte ich ebenfalls so etwas selber gebaut. Nun haben wir knapp 4m Unterstände für zig Arten von Tomaten. Das funktioniert echt prima, aber die Spiralstangen hat man trotzdem nötig. Glücklicherweise haben wir die aber in großer Menge vorrätig.
Für Gurken oder Tomaten empfehle ich Unterstände. (hab ich heuer gebaut)
Die sind um einiges besser sind als das Gewächshaus.
Naja gibt es nicht zu kaufen muss man selber basteln.

[/quote]
Die gibt es bei Beckmann zu kaufen. Top Dinger, habe ich seit 10 Jahren.
https://beste-gartenhilfen.de/beckmann-tomatendach/
Guter Tipp. Aber bei den beiden Varianten in sämtlichen Größen wird bei Amazon angezeigt:Köni123 hat geschrieben: ↑20.07.2020, 19:15Die gibt es bei Beckmann zu kaufen. Top Dinger, habe ich seit 10 Jahren.
https://beste-gartenhilfen.de/beckmann-tomatendach/
"Derzeit nicht verfügbar.
Ob und wann dieser Artikel wieder vorrätig sein wird, ist unbekannt."

Tom

Ich finde auch, es wäre dringend an der Zeit manche Dinge zu hinterfragen, die "wir" bislang für in Stein gemeißelt hielten.
Wer mir vor 15 Jahren gesagt hätte, dass in solchen Zeiten die Aktien-Indizes in schwindelerregende Höhen steigen, der Euro ziemlich stabil bleibt und die Inflation (ich meine hier die umgangssprachliche Bedeutung von Preissteigerung) nicht galoppiert, den hätte ich ausgelacht und als naiv bezeichnet.
Die "Herren des Geldes" haben mich eines besseren belehrt. Das System mag grundsätzlich krank sein, seine Lenker sind aber nicht doof. Mit den alten, überkommenen Erklärungen und Lösungen kommt man nicht mehr weiter. Ich kann heute nicht mehr die Instrumente des 20. Jahrhunderts (oder noch früher) sinnvoll einsetzen.
Und es gilt immer: Wer glaubt das Geldsystem verstanden zu haben und sich in dieser elitären Überzeugung sonnt ... der hat es garantiert nicht kapiert. Eine Lektion, die ich für mich "demütig" akzeptiert habe.
Abwarten ! Wir stehen erst am Anfang.Ladon hat geschrieben: ↑30.07.2020, 05:57![]()
Die "Herren des Geldes" haben mich eines besseren belehrt. Das System mag grundsätzlich krank sein, seine Lenker sind aber nicht doof. Mit den alten, überkommenen Erklärungen und Lösungen kommt man nicht mehr weiter. Ich kann heute nicht mehr die Instrumente des 20. Jahrhunderts (oder noch früher) sinnvoll einsetzen.
Die Folgen der fehlenden Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Kommunen, die Leerung der Kassen der Arbeitsagentur (u.a. durch Kurzarbeit), die anstehende Pleitenwelle, die Verteilung des Geldes der EZB in den breiteren Markt (bislang im Wesentlichen nur in die Börsen), die weitere Entwicklung in den USA (Wirtschaft+Demokratie !), der Nachfrageeinbruch (nahezu aus allen Ländern) bei unserer Exportwirtschaft u.v.a. stehen doch erst am Anfang.
Das wird noch dramatsche Folgen in Form von gigantischer Neuverschuldung haben und dazu brauchen wir noch nichtmal eine zweite C-Welle, mit der ich im Herbst/Winter infolge der Dummheit einiger, gar nicht so weniger Menschen, der Zwänge der Wirtschaft und des Lebens in geschlossenen Räumen rechne.
Die paar Reichen, wollen und können gar nicht soviel Geld ausgeben, dass der Laden auch nur halbwegs rund laufen wird.
Bei uns in der Region gibt es einen Autozulieferer, dessen Umsatz wird von über 6 Mrd. auf kanpp über 4 Mrd. einbrechen. Über die roten Zahlen die daraus resultieren, gibt es noch keine Information. Wohl aber darüber, dass dieses Unternehmen zwei bis dreistellige Millionenbeträge in die Hand nimmt, um eigene kleinere Zulieferer, die wegen deren know-how und Spezialisierung nicht einfach ausgetauscht werden können und deshalb subventioniert werden.
Das sind sehr sehr viele Zutaten für ein veganes 3-Gänge-Menü (Gürtel enger schnallen !), das sich Attila Hildmann in seinen feutesten Träumen nicht auszumalen vermag.
Tom
- Waschmaschine
- 10 Unzen Mitglied
- Beiträge: 384
- Registriert: 27.10.2013, 16:05
- Wohnort: CCAA
Guten MorgenKilimutu hat geschrieben: ↑31.07.2020, 07:03...in Form von gigantischer Neuverschuldung haben...

Ich greife "nur" mal das auf.
Ich frage mich immer, wer eigentlich der Gläubiger der ganzen (Kredit) Milliarden, Billionen aka den vielen angehangenen Nullen ist...