Inflation & Deflation - Stammfaden
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Inflationsangst treibt Kauflaune in die Höhe
Noch trotzt das Konsumklima der zunehmenden Inflation. Denn aus Sorge, später höhere Preise zu bezahlen, ziehen die Bundesbürger derzeit viele Anschaffungen vor:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Inflatio ... 90372.html
Am Ende des Tage sind Gold und Silber die beiden einzigen Dinge, die nicht teurer werden... auch eine Form von Stabilität... wenn auch anders als angedacht.VfL Bochum 1848 hat geschrieben: ↑27.10.2021, 10:19Na, so kann der Inflationsanstieg auch zu einer selbsterfüllungen Prophezeiung werden
Inflationsangst treibt Kauflaune in die Höhe
Noch trotzt das Konsumklima der zunehmenden Inflation. Denn aus Sorge, später höhere Preise zu bezahlen, ziehen die Bundesbürger derzeit viele Anschaffungen vor:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Inflatio ... 90372.html
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
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Gold in Euro ist 2019 um 21,08% gestiegen und 2020 um 14,83%
Silber in Euro ist 2019 um 18,01% gestiegen und 2020 um 35,74%
Aktuell notiert Gold in Euro 0,69% unter dem Schlußkurs vom 31.12.2020 und Silber in Euro 4,35% unter dem Schlußkurs vom 31.12.2020.
Nach zwei starken Jahren, hätte es dieses Jahr auch schlimmer kommen können und eine schwarze 0 oder ein kleines Plus sind bis zum Jahresende durchaus noch möglich.
Ach ja Platin:
Platin in Euro ist 2019 um 24,02% gestiegen und 2020 um 1,71%. Aktuell notiert der Platinkurs in Euro 0,2% über dem Schlußkurs vom 31.12.2020.
Ich rechne nicht mit einem nennenswerten Anstieg des Zinsniveaus. Die größten Schuldner sind die Länder, bei hohen Zinsen, gäbe es wohl reihenweise Staatenpleiten.
Deutschland ist noch relativ moderat verschuldet, dennoch würden 4% Zinsen bei einer Verschuldung von gut 2 Billionen €, den Haushalt mit über 80 Milliarden belasten. Das wären über 20% der Bundeshaushalte der Vor-Corona-Zeit. Bei Ländern mit höherer Verschuldung würde es noch deutlich schlimmer aussehen.
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Alles_Klar hat geschrieben: ↑27.10.2021, 12:02...
Ach ja Platin:
Platin in Euro ist 2019 um 24,02% gestiegen und 2020 um 1,71%. Aktuell notiert der Platinkurs in Euro 0,2% über dem Schlußkurs vom 31.12.2020.
Na ja, kommt auf den Betrachtungszeitraum an. Platin in € steht heute da, wo es ziemlich genau am 03.03.2006
stand, von Inflationsbereinigung ganz zu schweigen.
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Hier sind einfach die industriellen Faktoren, die den Preis belasten zu stark.
Aber dieses Blatt kann sich auch wieder drehen. Zum Einen wird man in Anbetracht der Palladiumpreise versuchen, Palladium in der Industrie durch Platin zu substituieren und ggf. kommen zukünftig weitere industrielle Anwendungen wie die Brennstoffzelle in größerem Stil dazu, als momentan.
https://www.achgut.com/artikel/rekord_a ... portpreise
In Summe ein Plus von 17,7 Prozent.
Erdgas +170,6 Prozen
Erdöl +75,5 Prozent
Steinkohle +135,7 Prozent
Allerdings und das wird oft an die Seite gedrängt: Ohne Berücksichtigung der Energieträger +10,1 Prozent.
Imho sehen wir hier schon die Auswirkungen der De-Globalisierung. Die Globalisierung, sprich die billigen Importe aus China, haben bei uns über 20 Jahre das Preisniveau niedrig gehalten. Jetzt dreht sich der Wind. Zum einen weil China nicht mehr der billige Jakob sein will, zum anderen weil die Lieferketten neu gestaltet werden (Corona, US-China-Konflikt) und Produkte in Summe somit einfach teurer werden (Diversifizierung der Lieferkette, Corona-bedingte höhere Hygienekosten, etc.).
Wenn ich nun an Berlin denke und die geradezu absurden Versuche noch möglichst viele Schulden zu machen ohne die "Schuldenbremse" aufzuheben... weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/
"investieren"!
https://www.zeit.de/2021/13/finanzpolit ... on/seite-2
Wobei man auch die Frage stellen muß. Ja wohin sind denn die Rekordeinnahmen und Überschüsse der vergangenen
Jahre gewandert?
Hierhin?
https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.html
oder doch hierhin?
https://www.tagesspiegel.de/politik/bun ... 33440.html
oder lieber hierfür?
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag ... nburg.html
und weil ich grad dabei bin...
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 04359.html
Ich erhebe für die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da fehlen noch ein paar dicke Kaliber
Da haben die Grünen ja nur indirekt eine Aktie dran.
Insgesamt träumen die Parteien ja den feuchten Traum des wirtschaftlichen perpetum mobiles. Sich mit Geldzuwendungen heute Wählerstimmen und Presse kaufen und gutbezahlte Pöstchen für Parteifreunde und Familienmitglieder in NGO's und Staatsfirmen besorgen um es über Inflation und dann steigende Staatseinnahmen wieder herein zu holen.
Wird nicht alle Zeiten so funktionieren. Auch wenn die Stiefmutter aller Deutschen es so vorgemacht hat.
viele Grüße
Clint
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WORLD GOLD COUNCIL:
Goldnachfrage fällt trotz Inflationsangst
Die Welt macht sich Sorgen über Inflation – und die globale Nachfrage nach Gold sinkt um 7 Prozent. Wie ist das zu erklären?
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/go ... 05255.html
https://www.gold.de/artikel/taugt-gold- ... onsschutz/
klingt für mich plausibel ohne das ich alles nachprüfen wollte. Verkaufen würde ich auch bei 2.200 USD nicht. Nur mich ärgern das ich vorher auf weitere Rücksetzer gewartet habe....
allzeit ein Gutes Händchen
Clint
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, interessanter Artikel.
Die Globalisierung, sprich die billigen Importe aus China, haben bei uns über 20 Jahre das Preisniveau niedrig gehalten. Jetzt dreht sich der Wind. Zum einen weil China nicht mehr der billige Jakob sein will, zum anderen weil die Lieferketten neu gestaltet werden (Corona, US-China-Konflikt) und Produkte in Summe somit einfach teurer werden (Diversifizierung der Lieferkette, Corona-bedingte höhere Hygienekosten, etc.).
[/quote]
Aus meiner Froschperspektive kann ich zwar nichts Repräsentatives beisteuern, aber es passt gut zu Deinen Ausführungen. Einige Aufträge an Chinesen wurden storniert wg. Beschaffungsschwierigkeiten. Man muss einen Händler finden, der noch einen kleinen Lagerbestand hat. Da ich zum dem Kreis Menschen gehöre, denen nachgesagt wird, sie hätten immer Glück (ich glaube "Die Gutmütigen haben immer Glück" heißt es), fand ich einen, der Altbestände als Restposten verschleudert hat.
Die Chinesen hatten teilweise (augenscheinlich nach Sparten) etliche Waren aus dem Programm genommen und einige Wochen später mit neuen, deutlich höheren Preisen wieder angeboten. Da die Preiserhöhungen sehr unterschiedlich waren, traue ich mich nicht, einen Mittelwert zu schätzen. Auf jeden Fall liegt der aber irgendwo im 2-stelligen Bereich.
Die Beschaffungsschwierigkeiten bestehen bei "Altprodukten" genau so wie bei Neuentwicklungen.
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So entzaubert die Inflation den Mythos Gold
Wer sein Geld vor der Inflation in Sicherheit bringen will, denkt schnell an Gold. Doch ist das Edelmetall wirklich der sichere Hafen?
https://www.t-online.de/finanzen/sekt-s ... ation.html
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Das Einzige, wo ich dem Artikel zustimmen kann, ist dass Gold weniger für die kurzfristige Anlage ist.
Man sollte sich von der Illusion trennen, dass Gold parallel zur Inflation steigt. Häufig wird auch etwas vorweggenommen.
So konnten wir bei Gold im Jahr 2019 beim Euro-Spot ein Plus von 21,08% verzeichnen und im Jahr 2020 ein Plus von 14,83%.
Natürlich holt der Autor als Argument den Höchststand von 1980 aus der Schublade.
Wer nach der Jahrtausendwende Gold gekauft hat, mußte schon sehr ungeschickt taktieren, um den Inflationsausgleich nicht zu schaffen.
Im Jahr 2000 lag der Spotpreis bei rund 300 €, im Jahr 2005 zwischen 320 und 400 €, im Jahr 2010 zwischen 790 und 1.040 € und im Jahr 2015 zwischen 970 und 1.100 €
Wer da nicht ausschließlich zu den Höchstpreisen gekauft hat, sollte die Inflation locker ausgeglichen haben.
Was der Autor auch selbst zugibt:Alles_Klar hat geschrieben: ↑08.11.2021, 13:10Natürlich holt der Autor als Argument den Höchststand von 1980 aus der Schublade.
Was nur leider nichts daran ändert, dass esNatürlich habe ich für diese Kalkulation gezielt den für Gold ungünstigsten Zeitraum in den vergangenen 50 Jahren herausgepickt. Aber weil er so unglaublich lang war, kann man ihn meines Erachtens nicht einfach ignorieren.
a) diesen Höchsstand mit anschließendem Langzeitcrash tatsächlich gegeben hat, und
b) über dreissig Jahre(!) gedauert hat, um auch nur die Inflation auszugleichen.
Ich gebe dir recht, dass der Artikel etwas pro-Aktien gefärbt ist. Was angesichts eines Autors, der eine Vermögensberatung betreibt und als "ETF-Papst" bezeichnet wird, auch nicht soooo verwunderlich ist.
Aber als "der übliche Quatsch" kann man das sicher nicht bezeichnen. Der Artikel ist schon sehr differenziert und ausgewogen. Und er hat nunmal recht: In der Lanzeitrendite schlagen Aktien Gold um Längen, ob es dir gefällt oder nicht.
Wie das bei einem weltweiten Wirtschaftscrash inklusive gallopierender Inflation aussehen würde, steht auf einem anderen Blatt. Aber selbst da weist er darauf hin, dass in diesem Fall Gold die bessere Wahl sein könnte.
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Da hast Du vollkommen Recht. Nur wenn man diesen Peak betrachtet, muß man fairerweise auch betrachten, dass sich der Goldpreis, der ja bis 1971 bei 35 $ festgeschrieben war, dann innerhalb von 7/8 Jahren fast verzwanzigfacht hatte.Klecks hat geschrieben: ↑08.11.2021, 13:38Was nur leider nichts daran ändert, dass es
a) diesen Höchsstand mit anschließendem Langzeitcrash tatsächlich gegeben hat, und
b) über dreissig Jahre(!) gedauert hat, um auch nur die Inflation auszugleichen.
Wer nach einem solchen Anstieg noch kauft, dem ist nicht zu helfen. Genauso ist es bei denen die Ende der 90er noch in den Neuen Markt eingestiegen sind, oder die 2011 am Hoch Silber gekauft haben. Wer immer nur zum Höchstpreis kauft, hat generell ein Problem die Inflation auszugleichen, was aber nicht zwangsläufig am Asset ansich liegt.
Damit machst du nichts anderes als das, was du dem Autor des Artikels vorwirfst: Du suchst dir den für deinen Standpunkt günstigsten Zeitraum ausAlles_Klar hat geschrieben: ↑08.11.2021, 13:10Im Jahr 2000 lag der Spotpreis bei rund 300 €, im Jahr 2005 zwischen 320 und 400 €, im Jahr 2010 zwischen 790 und 1.040 € und im Jahr 2015 zwischen 970 und 1.100 €
Du könntest ihn auch von 2000 bis heute ausdehnen, dann wärst du richtig schön in der Gewinnzone. Infaltionsbereinigt allerdings: Naja, geht so. Und wer im Oktober 2012 gekauft hat, der musste fast 10 Jahre lang richtig fett Miese verkraften...
Ich will dir EM nicht schlechtreden, nur scheint mir deine Sichtweise... naja, zu einseitig.
Gold ist eine Versicherung, die einen Totalausfall zu nahezu 100% ausschließt. Aber für große Renditen ist es wie jede Versicherung bestenfalls suboptimal.
Bei Aktien ist es genau andersrum: Mittel- bis langfristig renditestark aber als Versicherung untauglich.
- Alles_Klar
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Wie gesagt, wer immer dann kauft, wenn es gerade ausgesprochen teuer ist, tut sich schwer mit dem Inflationsausgleich
Wer in den Zug einsteigt, solange er noch im Bahnhof steht, kann das meist komfortabel machen. Wer versucht dem fahrenden Zug hinterherzuhecheln holt sich nicht selten eine blutige Nase.
Der Kurs von 1980 ist für mich aus zweierlei Gründen nicht mehr relevant. Zum Einen hat sich die Geldpolitik seither massiv geändert. Und zum Anderen hatten diejenigen, die heute oder in absehbarer Zeit in Rente gehen, 1980 meist noch nicht die Mittel, um in Gold vorzusorgen.
Nein ich sehe nichts einseitig und bin breit gestreut aufgestellt in EM, Immos, Wertpapiere und Cash, es stört mich nur, dass man denjenigen, die heute vorsorgen wollen, die Edelmetalle so madig macht.
Leider steht das am Chart nicht dran geschrieben, ob das jetzt das Hoch ist oder nicht. Hinterher hat man daher immer leicht reden. 2012 wurde auch hier im Forum vom Ende der Korrektur und von der Fortsetzung des Bullenmarktes bei den Edelmetallen geschrieben. Wer regelmäßig auf den Goldseiten liest, wird seit Jahren mit Artikeln bombardiert, die das Platzen der Blase an den Aktienmärkten voraussagen. Von den Kryptos mal ganz zu schweigen.Alles_Klar hat geschrieben: ↑08.11.2021, 13:55Wer nach einem solchen Anstieg noch kauft, dem ist nicht zu helfen. Genauso ist es bei denen die Ende der 90er noch in den Neuen Markt eingestiegen sind, oder die 2011 am Hoch Silber gekauft haben. Wer immer nur zum Höchstpreis kauft, hat generell ein Problem die Inflation auszugleichen, was aber nicht zwangsläufig am Asset ansich liegt.
Deiner Definition nach, wäre es bspw. auch dumm gewesen 2009 am Höchststand Gold zu kaufen, 2013/14 aber nicht, obwohl man für Gold in Euro 2009 sogar weniger bezahlen musste. Der S&P 500 steht seit 2013 quasi permanent an einem neuen Hoch. Damals gekauft zu haben, wäre also extrem clever gewesen. Nur weiß man das alles leider immer erst in der Rückschau.
Ich hab da so ´ne Theorie.
https://cointelegraph.com/magazine/wtf- ... d-in-1971/