Inflation & Deflation - Stammfaden

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 04.08.2021, 13:07

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VfL Bochum 1848
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Interessanter Artikel smilie_01


Inflationssorgen sind berechtigt

Die Preise in Deutschland steigen immer weiter. Verbraucher sorgen sich - zu Recht. Die jüngsten Preisschocks sind aber nicht das Problem. Langfristig lauern ganz andere Risiken:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/kommenta ... 22264.html


Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Außerdem: Die Globalisierung schwächt sich aktuell ab. Über Jahrzehnte war es geübte Praxis, Konsumgüter zu Dumpingpreisen aus Niedriglohnländern zu beziehen. Das wird seltener werden. Behalten die Globalisierungsgegner recht, ist die goldene Ära der Billigeinkäufe irgendwann Geschichte. Und dann gibt's da noch die Folgen der demografischen Entwicklung: Der Anteil der älteren Menschen in Deutschland wird immer größer. Fachkräftemangel ist die Folge. Das stärkt die Macht der Gewerkschaften, die höhere Löhne wollen. So setzt sich eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale in Gang. Inflation wird zur neuen Normalität.
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Beitrag 21.08.2021, 22:58

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Sapnovela
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"Getreidepreise so hoch wie nie zuvor? – Marktschock und Folgen"
"Das widrige Wetter in weiten Teilen der EU hat die Aussichten für Weizen- und Gerstenernte stark reduziert, was zu einem potenziell explosiven globalen Angebotsausblick für Getreide beigetragen hat“, sagte das Analystenunternehmen Strategie Grains. "

https://www.agrarheute.com/markt/marktf ... gen-584425

Beitrag 21.08.2021, 23:08

Amenhotep IV
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Dass hatten wir schon alles einmal vor gut 100 Jahren. Zuerst gab es eine schleichende Inflation welche dann allmählich in eine trabende Inflation übergegangen ist.

Anschließend folgte danach eine gallopierende Inflation die nach kurzer Zeit in die Hyperinflation gipfelte.

Ziel der Eliten ist es auch in der heutigen Zeit die Bevölkerung durch die Geldentwertung auszubluten, zu enteignen und zu verarmen um sich der Billionen schweren Staatsschulden zu entledigen.

Das Schicksal des Volkes ist dem Staat egal, Hauptsache die Staatsdiener, die Beamten und sonstigen Schmarotzer des Systems werden gerettet und werden auch in Zukunft auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung großzügig alimentiert.
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Beitrag 22.08.2021, 09:29

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Oliver
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Amenhotep IV hat geschrieben:
21.08.2021, 23:08
Dass hatten wir schon alles einmal vor gut 100 Jahren. Zuerst gab es eine schleichende Inflation welche dann allmählich in eine trabende Inflation übergegangen ist.

Anschließend folgte danach eine gallopierende Inflation die nach kurzer Zeit in die Hyperinflation gipfelte.

Ziel der Eliten ist es auch in der heutigen Zeit die Bevölkerung durch die Geldentwertung auszubluten, zu enteignen und zu verarmen um sich der Billionen schweren Staatsschulden zu entledigen.

Das Schicksal des Volkes ist dem Staat egal, Hauptsache die Staatsdiener, die Beamten und sonstigen Schmarotzer des Systems werden gerettet und werden auch in Zukunft auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung großzügig alimentiert.
Vor gut 100 jahren war meiner meinung nach die Situation eine völlig andere. Die folgen von WK 1 waren noch überall allgegenwärtig. Die sorgen, ängste, nöte waren andere als heute, hunger leiden war nicht nur an einigen wenigen Orten der welt der fall.
So ganz egal ist dem Staat nicht das wohlergehen des Volkes, werden die Hebel betätiger von eben diesen doch am leben erhalten.
Die Geldentwertung - bei der wir noch lange nicht am Zenit angekommen ist, wird sich beruhigen - früher oder später - an eine Hyperinflation glaubt hier ( fast ) keiner.
Staatsschulden ? Bei wem haben wir die den ??? die lächerlichen 2 B .....im vergleich zu anderen ....
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Beitrag 22.08.2021, 11:44

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Sapnovela
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Oliver hat geschrieben:
22.08.2021, 09:29
Staatsschulden ? Bei wem haben wir die den ??? die lächerlichen 2 B .....im vergleich zu anderen ....
Mal sehen wie "lächerlich" die Staatsschulden in einigen Jahren sind, wenn ab ca. 2025
- die Babyboomer in Rente / Pension gehen von von starken Netto-Zahlern zu Leistungsempfängern werden
- die explodierenden Beamtenpensionen finanziert werden müssen
- die Basis der modernen Industriegesellschaft - billige Energie - in Deutschland nicht mehr zur Verfügung steht
- der Kapitalstock der Industrie durch die "Klimaschutzpolitik" insgesamt ruiniert ist (so wie es in den letzten 10 Jahren bei der Energiewirtschaft schon passiert ist)

Die " lächerlichen 2 Billionen" sind viel zu hoch für eine alternde, sich deindustrialisierende Konsumgesellschaft, deren Kernprodukt (Diesel-PKW) kompromisslos verboten wird.

Btw... Amenhotep hat schon Recht damit, dass die Staatsdiener systematisch bevorzugt werden... warum sonst leben Beamte vier Jahre länger als der gemeine Arbeiter, bestimmt nicht wegen Überbeanspruchung und Verzicht.

Beitrag 22.08.2021, 14:39

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Oliver
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Ich halte schulden, egal in welcher höhe und egal wie man sie mit wunderschönen umschreibungen schön redet ( Handyvertrag, Leasingverträge, Ratenzahlungen, Riesterverträge die vom Bruttolohn ab gezogen werden, .....liste endlos.....) immer für zu hoch. Daher habe, werde und hatte ich niewelche, nur dazu.
Deutschland mit 2 B ist da noch harmlos bei einem BIP von 3,5 B, ich erspare uns mal das beste beispiel der USA.
Privat gilt man als Überschuldet wen der schuldner seinen ratenzahlungen nicht mehr nachkommen kann, und nebenher noch seinen Lebensunterhalt beschreiten muss.
Bei einem Singelhaushalt mit 30 k Brutto - was ca 1700 netto mtl heißt, wären das ca 20 k schulden - sofern kein gegenwert wie eine Imo oder halt entsprechende sachwerte ( bittebitte jetzt komm mir nicht mit pkw usw...) und an 20 k schulden kommt man schnell dran.
Ich finde in dem zusammenhang gespräche im kollegium immer köstlich, da bin ich stasimäßig immer sowas von am lauschen smilie_02
...besonders wen das thema gold und silber auf den tisch kommt smilie_02

Natürlich wird irgend jemand ( wir) die zeche am ende zahlen und das für sehr lange zeit, von daher bin ich sehr gespannt wie kreativ unsere nächste regierung mit neuen fachbegriffen sein wird, wie Coronavorsorgezahlung smilie_02
Covit19soli, schuldenuhrverschönerungszahlung, kurzarbeitergeldausgleichszahlungsbeihilfe

Hach ich bin ja so kreativ smilie_02

viel spaß beim auseinander pflücken ...und bitte nicht immer meine smilis raus lassen smilie_04
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Beitrag 22.08.2021, 21:01

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Sapnovela
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Oliver hat geschrieben:
22.08.2021, 14:39
Natürlich wird irgend jemand ( wir) die zeche am ende zahlen und das für sehr lange zeit, von daher bin ich sehr gespannt wie kreativ unsere nächste regierung mit neuen fachbegriffen sein wird, wie Coronavorsorgezahlung smilie_02
Covit19soli, schuldenuhrverschönerungszahlung, kurzarbeitergeldausgleichszahlungsbeihilfe

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viel spaß beim auseinander pflücken ...und bitte nicht immer meine smilis raus lassen smilie_04
Warum nicht einfach ein vollständiger Zahlungsausfall in ca. 10 oder 15 Jahren.... frei nach Asterix:
Euro-nichts-mehr-wert-sein.

Beitrag 30.08.2021, 11:24

Eastwood
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https://www.bild.de/geld/mein-geld/kont ... .bild.html

Selbstverständlich sind Corona und die gestiegenen Energiepreise verantwortlich. Wie praktisch....

smilie_01
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 31.08.2021, 10:45

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VfL Bochum 1848
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Inflation fast auf 28-Jahres-Hoch

Die Inflation in Deutschland ist auf den höchsten Stand seit Dezember 1993 gestiegen. Vor allem die Energiepreise legen kräftig zu. In den kommenden Monaten dürfte die Inflation weiter steigen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ko ... e-101.html
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Beitrag 31.08.2021, 11:36

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Sapnovela
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Ach das ist doch alles temporär.... smilie_02

So wie die steigenden Aluminiumpreise...
https://www.onvista.de/news/rohstoff-ma ... -480812505

"Der starke Preisanstieg bei Industriemetallen geht weiter. Am Dienstag stieg die Notierung für eine Tonne Aluminium an der Börse in London bis auf 2726 US-Dollar. Damit ist das Leichtmetall so teuer wie seit 2011 nicht mehr. Neben der allgemein hohen Nachfrage nach Industriemetallen auf dem Weltmarkt wird der Preis für Aluminium auch von der Sorge vor Engpässen beim Angebot angetrieben.
...
Als Ursache für den Preissprung gelten auch Maßnahmen der chinesischen Regierung, die auf Eindämmung der Umweltverschmutzung und einen geringeren Energieverbrauch abzielen"

Beitrag 02.09.2021, 11:04

Escudo
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Sapnovela hat geschrieben:
31.08.2021, 11:36
Ach das ist doch alles temporär.... smilie_02
Absolut....

https://www.onvista.de/news/erzeugerpre ... -481165101

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in der Euro-Zone sind im Juli in Rekordtempo gestiegen.
Erzeugerpreise in Euro-Zone steigen in Rekordtempo. Sie legten um 12,1 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1996.
Mit Gold ist jede Festung zu erobern.

Beitrag 13.09.2021, 09:54

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Na, die USA verzeichnen ebenfalls die höchste Inflationsrate seit mehr als 10 Jahren, wundert mich dass der Goldpreis darauf noch nicht reagiert hat!


US-Erzeugerpreise steigen um 8,3 Prozent

https://www.goldreporter.de/us-erzeuger ... on/103515/
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Beitrag 14.09.2021, 08:06

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Die im untenstehende Artikel genannten Fakten finde ich wirklich erschreckend! Eigentlich sollte so was durchaus Stoff im Schulalltag sein, gerade heutzutage ist ein Grundwissen in diesen Bereichen meines Erachtens für den Vermögensaufbau und die Sicherung desselben essentiell.


Kein Plan von Aktien und EZB

Studie: Jugend schwächelt bei Finanzwissen

Wirtschafts- und Finanzthemen sind für junge Erwachsene keine Schwerpunkte im Leben, zumindest kennen sich einer Studie zufolge die wenigsten von ihnen bei Begriffen wie Aktien, EZB oder Inflation aus. Mitverantwortlich für die Wissenslücken soll das Bildungssystem sein:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Studie-J ... 01372.html


Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Mit dem Begriff Inflationsrate können einer Kantar-Erhebung im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) zufolge 44 Prozent der 14- bis 24-Jährigen nichts anfangen. Gut zwei Drittel (68 Prozent) haben demnach keine oder eine falsche Vorstellung davon, wofür die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig ist. Immerhin knapp ein Drittel (31 Prozent) kann nicht erklären, was eine Aktie ist.
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Beitrag 14.09.2021, 15:29

Eastwood
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Oliver hat geschrieben:
22.08.2021, 14:39
Ich halte schulden, egal in welcher höhe und egal wie man sie mit wunderschönen umschreibungen schön redet ( Handyvertrag, Leasingverträge, Ratenzahlungen, Riesterverträge die vom Bruttolohn ab gezogen werden, .....liste endlos.....) immer für zu hoch. Daher habe, werde und hatte ich niewelche, nur dazu.
Deutschland mit 2 B ist da noch harmlos bei einem BIP von 3,5 B,
Hallo Oliver,

schöner Beitrag von dir. Nur das du keine Schulden hast stimmt ja so nicht ganz.😏
Oder wer haftet und bezahlt für Deutschland?

Bei den Zahlen bin ich über die Zinsbelastung für Schulden der Bundesrepublik gestolpert. Gab der Staat 2000 noch 39.1 Mrd. für Zinsen aus sind es 2020 nur noch 6,4 Mrd. Ist der Hammer wie ich finde.

VG Clint
Zuletzt geändert von Eastwood am 14.09.2021, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 14.09.2021, 15:58

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Oliver
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Eastwood hat geschrieben:
14.09.2021, 15:29
Oliver hat geschrieben:
22.08.2021, 14:39
Ich halte schulden, egal in welcher höhe und egal wie man sie mit wunderschönen umschreibungen schön redet ( Handyvertrag, Leasingverträge, Ratenzahlungen, Riesterverträge die vom Bruttolohn ab gezogen werden, .....liste endlos.....) immer für zu hoch. Daher habe, werde und hatte ich niewelche, nur dazu.
Deutschland mit 2 B ist da noch harmlos bei einem BIP von 3,5 B,
Hallo Oliver,

schöner Beitrag von dir. Nur das du keine Schulden hast stimmt ja nicht. Oder wer haftet und bezahlt für Deutschland?

Bei den Zahlen bin ich über die Zinsbelastung für Schulden der Bundesrepublik gestolpert. Gab der Staat 2000 noch 39.1 Mrd. für Zinsen aus sind es 2020 nur noch 6,4 Mrd. Ist der Hammer wie ich finde.

VG Clint
Da hast du recht mit der höhe der steigerung der Zinsbelastung seid 2000, noch dazu sind diese, in den letzten 20 jahren um etliches gesunken.
Alllerdings, warum sollte ich für die schulden des staates haften ? Die sicherheiten die dafür hinterlegt sind, haften genug hoffe ich.
Mama Merkels Stuhl, der 20 Meter Adler im Bundestag, die 45 Audis und Mercedes der regierenden...ach ja die sind sicher geleast....die Goldreserven, Gebäude, Ländereien...
Sollte es komplett den bach runter gehen, was ich zumindest in D nicht glaube, könnten wir ja mal schulden eintreiben oder bei den Taliban um Kredit betteln smilie_02
Aber vorher kommt die Inflation im galopp....da wird alles bereinigt
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 14.09.2021, 18:06

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Argentum Amicum
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
14.09.2021, 08:06
Die im untenstehende Artikel genannten Fakten finde ich wirklich erschreckend! Eigentlich sollte so was durchaus Stoff im Schulalltag sein, gerade heutzutage ist ein Grundwissen in diesen Bereichen meines Erachtens für den Vermögensaufbau und die Sicherung desselben essentiell.


Kein Plan von Aktien und EZB

Studie: Jugend schwächelt bei Finanzwissen

Wirtschafts- und Finanzthemen sind für junge Erwachsene keine Schwerpunkte im Leben, zumindest kennen sich einer Studie zufolge die wenigsten von ihnen bei Begriffen wie Aktien, EZB oder Inflation aus. Mitverantwortlich für die Wissenslücken soll das Bildungssystem sein:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Studie-J ... 01372.html


Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Mit dem Begriff Inflationsrate können einer Kantar-Erhebung im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) zufolge 44 Prozent der 14- bis 24-Jährigen nichts anfangen. Gut zwei Drittel (68 Prozent) haben demnach keine oder eine falsche Vorstellung davon, wofür die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig ist. Immerhin knapp ein Drittel (31 Prozent) kann nicht erklären, was eine Aktie ist.
Danke für's Teilen des Artikels @VfL Bochum 1848. smilie_01

Leider, leider ist das tatsächlich die Realität.
Wenn wir in den vergangenen Jahren Praktikanten oder Berufseinsteiger an Bord genommen haben, waren wir immer sehr erschrocken, welches Bildungsniveau da von der Schule kommt. Manchmal sind nicht mal Grundrechenarten oder einfacher Dreisatz zu erwarten. Von der mangelnden Fähigkeit, einen kompletten Brief, insbesondere ein Kundenanschreiben fehlerfrei hin zu bekommen wollen wir gar nicht erst sprechen.

Und was noch schlimmer ist: Eine meiner Firmen ist u.a. in der Erwachsenenbildung tätig und wir vermitteln hier Wissen in ganz speziellen Bereichen der finanziellen Bildung, Wirtschaftswissen etc., insbesondere für Investoren.
Unter unseren Klienten sind auch Berufsgruppen wie Ärzte, Handwerksmeister, Architekten etc., die in Ihrem beruflichen Fachgebiet tatsächlich sehr gut sind.
Wenn wir dann jedoch mal einige mögliche Szenarien aus der Praxis besprechen, gelangen wir selbst bei dieser Klientel schon bei für uns zum Standard gehörenden Renditeberechnungen oder der Planung, welche Auswirkung Entscheidung x oder y auf die persönliche Steuerbelastung haben, sehr schnell an Grenzen. Unfassbar eigentlich, denn das sind ja alles keine "Sonderschüler" (nicht abwertend gegenüber Sonderschülern gemeint), sondern zumeist studierte Mitmenschen.

Will heißen: Fast alle, nicht nur unsere Kids haben aus unserer Sicht einen enormen Nachholbedarf, was finanzielle Bildung angeht.
Und: Die meisten überschätzen sich selbst gnadenlos, was Ihren Wissenstand angeht.
Das sind zumindest unsere Erfahrungen.
Viele Grüße
Argentum Amicum

Beitrag 15.09.2021, 07:30

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@Argentum Amicum, sehe ich auch so, danke für den interessanten Bericht smilie_01 .
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Beitrag 19.09.2021, 15:14

Amenhotep IV
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Stimme Argentum Amicum vollumfänglich zu.

Viele Jugendliche und junge Erwachsene haben einen erschreckend niedrigen Bildungsstand.
Und der hat sich in den gut 18 Monaten seit Corona noch einmal deutlich verschlechtert.
Es wurde und wird immer viel von Investition in Schulen und in Bildung geredet.

Doch genau das Gegenteil ist die erschreckende Realität. Viele Schulen speziell in den kleineren Gemeinden und auf dem Land sind extrem marode und veraltet. Teilweise mussten sogar schon Schulen und Kindergärten schließen, weil die Bausubstanz total verrottet, die Wände total verschimmelt, die Fenster und Dächer undicht und mangelhafte bzw. kaum funktionierende und total veraltete sanitäre Einrichtungen vorhanden sind. Mit den Heizungsanlagen sieht es oftmals nicht besser aus. So etwas höre ich im Freundes, Bekannten und Kollegenkreis sehr häufig.

Das sind Mängel die im Prinzip nicht hinnehmbar sind. Im Frühjahr zu Beginn der dritten Coronawelle hat man seitens der Politik viel diskutiert über Einbau von modernen Lüftungssystemen und Luftfiltern in den Schulen. Ich weiß nicht wie es in den einzelnen Bundesländern aussieht, in Niedersachsen ist im Grunde genommen diesbezüglich so gut wie nichts passiert. Nun kündigt sich allmählich wieder die kältere Jahreszeit der beginnenden Herbst- und Wintermonate an. Und das bedeutet oftmals wieder etliche Schulausfälle wegen defekten Heizungen und mangelhaften Lüftungssituationen. Zu meiner Schulzeit vor ca. 45 Jahren hat es damals kaum Unterrichtsausfälle aus verschiedensten Gründen gegeben. Wenn ich das heute betrachte und mich mit Kollegen und Eltern unterhalte fallen so gut wie wöchentlich teils mehrere Unterrichtsstunden aus, die nicht nachgeholt werden. Das ist selbst für viele Schüler teils frustrierend. Noch dazu kommt dass viele Lehrer mit der Gesamtsituation überfordert sind und teilweise sogar resigniert haben. Daher verwundert es mich kaum, dass es mit unserem Bildungssystem permanent bergab geht.
ECHN PH AEGYPT BC MCCCLI - BC MCCCXXXIV

Beitrag 19.09.2021, 15:39

puffi
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Echnaton

Erinnere dich an "weise Worte kluger Köpfe":

"Das Hauptproblem einer Erziehungsreform sind die Lehrer" (Mao).

Was das Seitenlange beklagen allerdings mit Inflation und Deflation zu tun hat erschließt sich mir nicht. Vielleicht muss ich mal bei AA zu Schule gehen...........

Beitrag 30.09.2021, 13:17

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Mehr als vier Prozent Inflation :!:

Erstmals seit 28 Jahren hat die Inflationsrate die Vier-Prozent-Marke überschritten. Angeheizt wird die Teuerung von den steigenden Energiepreisen. Das weckt Erinnerungen an die Ölkrise:

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