$7,600,000,000,000 Schuldenbombe

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 27.01.2012, 19:04

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Datenreisender
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The Massive Debt Bomb:
$7,600,000,000,000 Dollars Of Debt Must Be Rolled Over In 2012


Michael Snyder: When it comes to government debt, it is not just new debt that is the problem. Every single year, governments around the world must “roll over” gigantic mountains of debt that come due. That means that the actual borrowing that takes place each year is far greater than the yearly budget deficits that you see talked about on television. In 2012, a total of 7,600,000,000,000 dollars of debt must be rolled over by the G-7 nations, Brazil (NYSEArca:EWZ), Russia (NYSEArca:RSX), India (NYSEArca:EPI) and China (NYSEArca:FXI). When you add in interest payments, that number rises to over $8 trillion. And that does not even include any new borrowing that all of those nations will do in 2012. This is a debt bomb that could devastate the entire global economy at any time. Everything will be fine as long as global lenders are willing to lend these countries gigantic mountains of very cheap money. But if that changes, and there are already a multitude of signs that a massive global credit crunch has begun, it will mean a complete and total financial nightmare for the entire world.

http://etfdailynews.com/2012/01/25/the- ... r-in-2012/

Beitrag 28.01.2012, 20:22

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Sapnovela
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Datenreisender hat geschrieben:The Massive Debt Bomb:
$7,600,000,000,000 Dollars Of Debt Must Be Rolled Over In 2012


Michael Snyder: When it comes to government debt, it is not just new debt that is the problem. Every single year, governments around the world must “roll over” gigantic mountains of debt that come due. That means that the actual borrowing that takes place each year is far greater than the yearly budget deficits that you see talked about on television. In 2012, a total of 7,600,000,000,000 dollars of debt must be rolled over by the G-7 nations, Brazil (NYSEArca:EWZ), Russia (NYSEArca:RSX), India (NYSEArca:EPI) and China (NYSEArca:FXI). When you add in interest payments, that number rises to over $8 trillion. And that does not even include any new borrowing that all of those nations will do in 2012. This is a debt bomb that could devastate the entire global economy at any time. Everything will be fine as long as global lenders are willing to lend these countries gigantic mountains of very cheap money. But if that changes, and there are already a multitude of signs that a massive global credit crunch has begun, it will mean a complete and total financial nightmare for the entire world.

http://etfdailynews.com/2012/01/25/the- ... r-in-2012/
Ja und? Kaufen halt die Notenbanken der USA, Eurozone, GB und Japan die Schuldpapiere auf... passiert doch sowiso schon die ganze Zeit.

Beitrag 28.01.2012, 21:44

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AuCluster
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7.6 Billionen Dollar sind doch Peanuts! Die EZB braucht gefühlte 10 s um solche Geldmengen zu produzieren. Sollte daraufhin der Wechselkurs zusammenbrechen. Kein Problem: Ben Bernanke ist für jede Schandtat zu haben. Außerdem brauchen die Geldinhaber auch die Staaten als Schuldner. Da kann man völlig gelassen bleiben. Auch die Zinsen europäischen Bonds pendeln sich nun auf normales Niveau ein (von GR und PO mal abgesehen). EM-Besitzer können das locker aussitzen.

Beitrag 28.01.2012, 22:16

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DaRReN
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was für eine unglaubwürdige, irrationale Zahl im Betreff! :shock:

Beitrag 28.01.2012, 22:35

sirewgenij
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Datenreisender hat geschrieben:The Massive Debt Bomb:
$7,600,000,000,000 Dollars Of Debt Must Be Rolled Over In 2012


Michael Snyder: When it comes to government debt, it is not just new debt that is the problem. Every single year, governments around the world must “roll over” gigantic mountains of debt that come due. That means that the actual borrowing that takes place each year is far greater than the yearly budget deficits that you see talked about on television. In 2012, a total of 7,600,000,000,000 dollars of debt must be rolled over by the G-7 nations, Brazil (NYSEArca:EWZ), Russia (NYSEArca:RSX), India (NYSEArca:EPI) and China (NYSEArca:FXI). When you add in interest payments, that number rises to over $8 trillion. And that does not even include any new borrowing that all of those nations will do in 2012. This is a debt bomb that could devastate the entire global economy at any time. Everything will be fine as long as global lenders are willing to lend these countries gigantic mountains of very cheap money. But if that changes, and there are already a multitude of signs that a massive global credit crunch has begun, it will mean a complete and total financial nightmare for the entire world.

http://etfdailynews.com/2012/01/25/the- ... r-in-2012/
ist das viel :)

Beitrag 28.01.2012, 22:52

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TimmThaler
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Das Rollen der Staatsschulden auf spätere Termine findet, ähnlich wie am Terminmarkt, kontinuierlich statt.
In Euroland konnte man schon sehen, wie an bestimmten Terminen (Tage bevor eine größere Tranche von Staatsenleihen eiens Landes fällig wird und refinanziert werden muss) es negative Presse, CDO-Preisexplosionen, Downgrades etc. pp. hagelte, nur um am roll over-Termin möglichst hohe Zinsen zu generieren (die haften den 'neuen' Anleihen nämlich dann für ihre Gesamtlaufzeit an).

Selbst D ist das schon in kleinem Umfang mal passiert, plötzlich sprang die Umlaufrendite im Herbst letzten Jahres an so einem Termin kurz in die Höhe. Nett für die Bondkäufer, die mal eben kurz ein paar zehntel % mehr abgreifen konnten bei diesem begehrten Schuldner.

Aber am credit crunch ALLER Staaten hat niemand Interesse, denn wenn alte Anleihen fällig werden, fließt 'für eine logische Sekunde' GELD ZURÜCK in die finanzindustriellen Kapitalsammelstellen, und die haben dann ein Wiederanlageproblem. Sie können gar nicht einen längeren Streik durchhalten, weil das ja alles nach der o.g. 'logischen Sekunde' Buchgeld ist bei irgendwelchen Banken, was bekanntermaßen eine viel riskantere Position ist als das Geld in Staatsanleihen drinzuhaben. Auch haben solche Kapitalsammelstellen ja Anlagegrundsätze, z.B. mindestens AA- oder Single A muss deren Geld stets angelegt sein, und zwar verzinslich.

Was aktuell zu beobachten ist ist, daß dieses Anlagegeld zu den 'sicheren' Staaten flüchtet, und insofern gehen die Zinsen von GR, I, E oder P genauso hoch wie spiegelbildlich die von D, FIN, NL oder A runterdrücken. Auch die von F sind nach wie vor niedrigstes Niveau. Und von den USA ganz zu schweigen, staatliches 3 Monatsgeld (T-Bills) rentiert irgendwo um die 0,1%. Trotz Megaverschuldung und sommerlichem Downgrade! Abgestürzt sind in der Folge andere Märkte, nicht die USA-Bonds.

Natürlich ist das alles ungesund bis brandgefährlich, aber der credit crunch bei den Staaten insgesamt bleibt wohl eher aus. Vielmehr werden die 'noch vertrauenswürdigen' also großen Staaten in billigem Anleihegeld fast ersticken, während die 'nicht mehr vertrauenswürdigen' Staaten abschmieren und ggf. sich an den Tropf (in die Abhängigkeit) dieser Staaten begeben bzw. begeben müssen.

Das Ganze scheint mir nicht zufällig, sondern mit klarer Absicht zu geschehen. Verständlich, dass die Südeurostaaten mit Erschrecken sehen, dass sie in eine Abhängigkeit der großen noch solventen Staaten geraten mehr oder weniger zwangsweise.
Moderner Imperialismus eben.
Dass die Politiker in den 'großen' Staaten finanzindustriehörig sind ist verständlich, denn auch die sind dank ihrer hohen Verschuldung erpressbar (was ja auch täglich geschieht, z.B. bailout von Bankenschrottpositionen oder gar Notverstaatlichungen - sprich der Staat fungiert als Problemmüllkippe, vermittels dieser ganzen Rettungspakete)

Gold dagegen zahlt auf der einen Seite keine Zinsen, weder hohe noch niedrige, kann aber im Gegenzug auf der anderen Seite weder ausfallen noch per Dekret für wertlos erklärt werden.
Manche sagen, die Regierung sei unfähig. Das stimmt nicht. Die sind zu allem fähig!
*
Erfolgreich gehandelt mit: Joschi, silverlion, Horst, MelXX, Wetterfrosch, nameschonweg, Jimpanse, Todeja, Edelmetallinvestor, xmio, Robin8888, Goldschürfer, eugene

Beitrag 28.01.2012, 22:58

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Sapnovela
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Hier sind mal die Beträge pro Land

Japan: 3,000 billion
U.S.: 2,783 billion
Italy: 428 billion
France: 367 billion
Germany: 285 billion
Canada: 221 billion
Brazil: 169 billion
U.K.: 165 billion
China: 121 billion
India: 57 billion
Russia: 13 billion
(US billion = Milliarden)

Im Verhältnis zum BIP ist die Sache schon aussagekräftiger, da hat Japan mal eben 60% der gesamten Wirtschaftsleistung zu refinanzieren, Italien 20%, die USA etwa 18%, Deutschland 8%, China 2% und Rußland etwa 1%. Neben der Schuldenhöhe sind auch die Laufzeiten "schuld" an der hohen Quote, denn viele Länder verschulden sich gerne kurzfristig, was auch gerne mal schiefgehen kann...

D.h. wenn die alternde japanische Bevölkerung in wenigen Jahren anfängt ihre gigantischen Geldberge nciht mehr für lau der Regierung zu überlassen und Japan ausländische Kreditgeber braucht (zur Zeit 95% Inlandsverschuldung), gibt es eine Jen-Krise gegen die die aktuelle Euros-Krise ein Witz ist.

Schön zu lesen....: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/j ... 09681.html

Beitrag 29.01.2012, 07:49

Suedwester
Wer kauft denn eigentlich Staatsanleihen? Banken, Institutionelle Anleger, Rentenkassen, Versicherer aller Art, Spekulanten... und ein paar Privatanleger.

Manche institutionellen Anleger sind - zum Teil per Satzung - gezwungen, Staatsanleihen zu kaufen - da kommt es zwar auf das Rating an (müssen also beispielsweise alles abstoßen, was nicht AAA ist), aber sie können z.B. nicht einfach Immobilien oder Gold erwerben für das anzulegende Geld.

Privatpersonen sind - theoretisch - flexibler. Aber in der Realität will z.B. ein Rentner natürlich lieber die "sichere" Staatsanleihe, die regelmäßig Zinsen bringt, als die "unsichere" Aktie, die in schlechten Jahren überhaupt keine Dividende bringt und wertlos werden könnte, oder gar das "spekulative" Gold, das natürlich ebenfalls keine Zinsen, und damit kein regelmäßiges Einkommen, abwirft.

Aus Mangel an Alternativen werden also weiterhin Staatsanleihen gekauft werden. Die Anleger werden sich, wie schon in der Vergangenheit, eben zähneknirschend mit niedrigeren Zinsen zufriedengeben (müssen). Nach dem Motto, wenn sie sich damit abgefunden haben, daß die Rendite bereits von 5% auf 1% abgesunken ist, dann werden sie auch bei 0,1% nicht den Mund aufmachen.

Beitrag 29.01.2012, 11:59

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Sapnovela
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TimmThaler hat geschrieben: Aber am credit crunch ALLER Staaten hat niemand Interesse, denn wenn alte Anleihen fällig werden, fließt 'für eine logische Sekunde' GELD ZURÜCK in die finanzindustriellen Kapitalsammelstellen, und die haben dann ein Wiederanlageproblem. Sie können gar nicht einen längeren Streik durchhalten, weil das ja alles nach der o.g. 'logischen Sekunde' Buchgeld ist bei irgendwelchen Banken, was bekanntermaßen eine viel riskantere Position ist als das Geld in Staatsanleihen drinzuhaben. Auch haben solche Kapitalsammelstellen ja Anlagegrundsätze, z.B. mindestens AA- oder Single A muss deren Geld stets angelegt sein, und zwar verzinslich.
Das ganze läuft wo weit ich weiß unter dem Begriff "financial suppression". Die Staaten erzwingen die Geldanlage in ihren schlecht verzinsten Anleihen - unter Inflationsrate - und nehmen die Anleger aus. Insbesondere die (Klein)-Anleger aus Ländern wo die Altersrücklagen dem Kapitalmarkt überlassen worden sind, also USA und GB, sind auf diese Weise eine leichte Beute.

TimmThaler hat geschrieben:Das Ganze scheint mir nicht zufällig, sondern mit klarer Absicht zu geschehen. Verständlich, dass die Südeurostaaten mit Erschrecken sehen, dass sie in eine Abhängigkeit der großen noch solventen Staaten geraten mehr oder weniger zwangsweise. Moderner Imperialismus eben.
Imperialismus sehe ich darin nicht, denn es geht um Zugang zu Krediten und niemand hat Portugal oder Griechenland das Geld aufgezwungen, die haben ihre Schulden freiwillig gemacht. Jetzt wollen sie Hilfe und das kostet halt politische Macht. Wer zahlt sagt an, wie im normalen Leben.

Beitrag 29.01.2012, 17:12

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Pfennigfuchser
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Sapnovela hat geschrieben:Imperialismus sehe ich darin nicht, denn es geht um Zugang zu Krediten und niemand hat Portugal oder Griechenland das Geld aufgezwungen, die haben ihre Schulden freiwillig gemacht. Jetzt wollen sie Hilfe und das kostet halt politische Macht. Wer zahlt sagt an, wie im normalen Leben.
Ich fürchte, ich gehöre auch zu denen, die zahlen. Leider habe ich aber nichts anzusagen. Deine Theorie scheint irgendwo eine Lücke aufzuweisen. smilie_08

Beitrag 29.01.2012, 19:30

Tandem
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Du zahlst nicht, du wirst ausgenommen. Das ist ein Unterschied.

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