Arbeitest du in der Versicherungsbranche? Ich hatte schon mehrere Vertreter dieses erlauten Gewerbes bei mir sitzen die mir unbedingt eine BU aufschwatzen wollten. Bin nie drauf eingegangen, aus mehreren Gründen:tgwg hat geschrieben:Dafür solltest Du aber besser eine Berufsunfähigkeitsversicherung wählen, denn Berufsunfähigkeit wird in 90 % aller Fälle durch Krankheit und nicht durch Unfall ausgelöst. Auch bei den von Dir geschilderten Beispielen (Depression/Burnout) würde eine Unfallversicherung nicht zahlen, sondern nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung.ultima materia hat geschrieben:als aller erstes müss man seine Kauf=Arbeitskraft absichern mit einer Unfallversicherung.
Eine Unfallversicherung ist m. E. höchstens dann sinnvoll, wenn man keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt, um dann wenigstens den Rest abzusichern.
1. Eine sinnvolle BU die nicht nur 200€ im Monat zahlt ist ziemlich teuer.
2. Ab einem gewissen Grad der Behinderung zahlt eh die gesetzliche RV.
3. Ich habe fast täglich schreiben von Versicherungen vorliegen in denen sie von mir (als Arzt) detailiert begründet haben wollen warum sie zahlen müssen obwohl dies schon öfters beantwortet wurde. Regelmäßig wird die plausibilität angezweifelt in dem, leider oft erfolgreichen Versuch, sich um die Versicherungsleistungen zu drücken.
4. Es hängt auch sehr vom Job ab den man hat. Ein Beispiel aus meiner Branche: Ein Neurochirurg kann schon vollkommen arbeitunsfähig sein wenn er nur einen kleinen Unfall hat (der nicht viele Prozente bringt), z.B. ein banales Karpaltunnelsyndrom welches die Feinmotorik der Hand stört. Ein Psychiater kann selbst dann noch voll Arbeiten wenn er vom Hals abwärts gelähmt ist.
Ich denke über den Sinn oder Unsinn einer BU muss jeder für seinen individuellen Fall entscheiden. Pauschal sagen es ist für jeden sinnvoll und nötig kann man nicht treffen. Da macht schon eine pauschale Empfehlung für eine Krankentagegeldversicherung mehr Sinn (was ich aber auch nicht für nötig erachte), oder, imho wirklich sinnvoll, eine Pflegezusatzversicherung (da kommen im schnell mal 3000 €/Monat (Pfelgestufe 3) kosten auf einen zu, und die gesetzliche übernimmt max 1500 €/Monat). Und letztlich sollte man bedenken: Das Leben ist eines der gefährlichsten, es endet in der Regel tödlich.