Bevölkerungsentwicklung in Zeiten der Krise

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 16.05.2012, 14:38

Bullionstattsuppe
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Ich denke der demographsche Wandel ist ein sehr umstrittenes Thema. Zum einen bin ich bei prognosen egal welcher art relativ vorsichtig wenn sie über einen zeitraum von 50 jahren oder länger gehen. zum anderen gibt es immenoch viele faktoren die die zahlen komplett über den haufen werfen können. eventuell gibt es in deutschland einen neuen babyboom, de dann 70 jahre später wieder zu demographischen horrormeldungen führt. vlt wandern genug gebährfreudige leute in unser land ein um unsere renten zu zahlen. was ich persönlich sehr schön finden würde. bei vielen leuten die heute über ausländer meckern denke ich sie wissen garnicht dass deren kinder mal ihre rente zahlen weil die deutschen zu bequem, egoistisch, hedonistisch oder sonstwas sind um kinder zu kriegen.
Und im prinzip wäre eine gealterte gesellschaft auch überhaupt nicht schlimm wenn jeder selbst für seine rente sorgen würde. aber hier im forum wird das ja getan.
der einzige der ein Problem hat mit der alternden gesellschaft ist der herr rentensystem. smilie_01

Beitrag 16.05.2012, 14:50

Knipser
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weil die deutschen zu bequem, egoistisch, hedonistisch oder sonstwas sind um kinder zu kriegen.

.....oder sich keine leisten können,oder aus medizinischen Gründen keine bekommen können,oder einfach andere Prioritäten als Kindererziehung haben.

......und Letzteres hat nicht zwingend etwas mit Egoismus zu tun.

Was "gebärfreudige Leute" anbelangt,so haben wir derzeit keine "Nachschubprobleme".Ob aber der Großteil dieser hochqualifizierten Kulturbereicherer jemals meine Rente finanziert,möchte ich bezweifeln.

Beitrag 16.05.2012, 14:56

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Titan
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Bullionstattsuppe hat geschrieben: ...der einzige der ein Problem hat mit der alternden gesellschaft ist der herr rentensystem.... smilie_01
Das Rentensystem in D hat eine lange Tradition--und hat auch als eine Säule der Alterssicherung
klasse funktioniert.Das könnte auch heute genauso funktionieren---doch da gab es mal die
politisch gewollte Schwächung dieser Säule:
Verringerung der Einzahlungen in dieses System zu Gunsten der Privatwirtschaft...
jeder weiß wohl was Ich damit meine---"Rentenreform" smilie_18

Wie vergewaltige Ich nicht nur die Sprache,sondern schädige bewußt auch die arbeitende Bevölkerung
gleich in mehrfacher Hinsicht:
weniger Einzahlungen in den Rententopf, einhergehend mit notwendiger Absicherung (ist das sicher??)
durch Privat-Versicherungen.Die Zahlen miteinander vergleichen--wir sind wieder beim Thema:
demografischer Wandel ist eine Lüge---Angst erzeugen hat fast immer funktioniert...
T.

Wir sind seit Jahrtausenden in einer Krise--die Kurzlebigkeit des Einzelnen verhindert diese Sichtweise!
Zuletzt geändert von Titan am 16.05.2012, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 16.05.2012, 14:59

Bullionstattsuppe
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Knipser hat geschrieben:weil die deutschen zu bequem, egoistisch, hedonistisch oder sonstwas sind um kinder zu kriegen.

.....oder sich keine leisten können,oder aus medizinischen Gründen keine bekommen können,oder einfach andere Prioritäten als Kindererziehung haben.

......und Letzteres hat nicht zwingend etwas mit Egoismus zu tun.

Was "gebärfreudige Leute" anbelangt,so haben wir derzeit keine "Nachschubprobleme".Ob aber der Großteil dieser hochqualifizierten Kulturbereicherer jemals meine Rente finanziert,möchte ich bezweifeln.
Sich keine Kinder leisten zu können ist so ne sache. ich selbst bin eher ein geringverdiener. nicht weil ich irgendwie bildungsfern bin oder ähnliches. ich habe studiert arbeite aber in einer mies bezahlten branche. und trotzdem habe ich es mir geleistet ein kind zu bekommen. da muss man dann halt in anderen bereichen abstriche machen. und ein kind gibt einem vieles was man mit geld nicht kaufen kann zurück.
Ich denke der prozentsatz der leute die keine kinder kriegen können ist erstens klein und zweitens kann man auch ein kind adoptieren wenn der wunsch nach einem kind sehr stark ist.
zu dem ausdruck "hochqualifizierte Kulturbereicherer" will ich mich kaum äussern. nur so viel: auch jemand der in deinen augen vielleicht einen anspruchslosen beruf hat zahlt brav in die rentenkasse ein.

Beitrag 16.05.2012, 15:13

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Knipser hat geschrieben:weil die deutschen zu bequem, egoistisch, hedonistisch oder sonstwas sind um kinder zu kriegen.

.....oder sich keine leisten können,oder aus medizinischen Gründen keine bekommen können,oder einfach andere Prioritäten als Kindererziehung haben.

......und Letzteres hat nicht zwingend etwas mit Egoismus zu tun.
Sogar genau umgekehrt.
Der Wunsch nach Weitergabe der eigenen Gene / Fortpflanzung entspringt dem Ego der beteiligten Personen.

Beitrag 16.05.2012, 15:27

Knipser
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@Bullionstattsuppe

Auch ich bin Vater und das schön länger :D Ich weiss,wovon Du sprichst,denn auch ich hatte,als meine erste Tochter das Licht der Welt erblickte alles andere als ein üppiges Gehalt.

Und wenn ich von "hochqualifizierten Kulturbereicherern" spreche,so meine ich nicht jene,die sich integrieren,die deutsche Sprache erlernen und einer Werktätigkeit nachgehen(egal welcher Art).

Beitrag 16.05.2012, 15:28

Bullionstattsuppe
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Naja mir persönlich ging es da weniger darum einen mini-me zu erschaffen der alles erreichen muss dass ich nicht geschafft habe um es mal überspitzt zu formulieren. mir ging es mehr um die "einmalige" erfahrung und um die schönen momente die ein kind so mit sich bringt.

Beitrag 16.05.2012, 15:29

Knipser
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Datenreisender hat geschrieben:
Knipser hat geschrieben:weil die deutschen zu bequem, egoistisch, hedonistisch oder sonstwas sind um kinder zu kriegen.

.....oder sich keine leisten können,oder aus medizinischen Gründen keine bekommen können,oder einfach andere Prioritäten als Kindererziehung haben.

......und Letzteres hat nicht zwingend etwas mit Egoismus zu tun.
Sogar genau umgekehrt.
Der Wunsch nach Weitergabe der eigenen Gene / Fortpflanzung entspringt dem Ego der beteiligten Personen.
so kann man es auch sehen smilie_16

Beitrag 16.05.2012, 15:33

Bullionstattsuppe
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Knipser hat geschrieben:@Bullionstattsuppe

Auch ich bin Vater und das schön länger :D Ich weiss,wovon Du sprichst,denn auch ich hatte,als meine erste Tochter das Licht der Welt erblickte alles andere als ein üppiges Gehalt.

Und wenn ich von "hochqualifizierten Kulturbereicherern" spreche,so meine ich nicht jene,die sich integrieren,die deutsche Sprache erlernen und einer Werktätigkeit nachgehen(egal welcher Art).
Dann hab ich mich wohl an einem einzigen Satz aufgehängt. was meistens ein Fehler ist. Dazu kann ich aber auch noch sagen. ich habe mehrere Jahre in einem Kinderheim gearbeitet mit männlichen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren und ich schätze den ausländeranteil da als relativ gleichwertig gegenüber der gesamtgesellschaft ein. und dass in einer stadt wie mannheim, in der wahlplakate in der neckarstadt west durchaus mal auf türkisch sein können. ja das gibt es.
also ja es gibt totalverweigerer und nichtsnutze, aber nein der ausländeranteil unter ihnen ist nicht unbedingt höher als in der gesamtgesellschaft.

Beitrag 16.05.2012, 15:52

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Bullionstattsuppe hat geschrieben:Sich keine Kinder leisten zu können ist so ne sache. ich selbst bin eher ein geringverdiener. nicht weil ich irgendwie bildungsfern bin oder ähnliches. ich habe studiert arbeite aber in einer mies bezahlten branche. und trotzdem habe ich es mir geleistet ein kind zu bekommen. da muss man dann halt in anderen bereichen abstriche machen. und ein kind gibt einem vieles was man mit geld nicht kaufen kann zurück.
Ich denke der prozentsatz der leute die keine kinder kriegen können ist erstens klein und zweitens kann man auch ein kind adoptieren wenn der wunsch nach einem kind sehr stark ist.
Ich wurde ungefragt geboren. Irgendwann (als Erwachsener) habe ich meine Eltern mal gefragt, was das denn sollte. Und da haben sie nach einigem Überlegen zugeben müssen, daß ihr Kinderwunsch ihrem Ego entsprang. Selbstverwirklichung der Eltern geht vor Kindeswohl.

Buchempfehlung zum Thema:
Vom Nachteil, geboren zu sein

Beitrag 16.05.2012, 16:22

Bullionstattsuppe
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Also ich habe Sozialwissenschaften bzw. Soziale Arbeit studiert und kann dazu nur sagen dass es zumindest nicht normal ist Kinder aus egoistischen Gründen zu kriegen. Die Wissenschaft ist sich eigentlich einig, dass das garnicht so sehr eine Kopfentscheidung ist sondern dass es vielmehr einen Urtrieb gibt der uns dazu auffordert uns zu vermehren. Dies benutzt manch ein Mann auch als ausrede zum fremdgehen. aber das ist was anderes.

Beitrag 16.05.2012, 16:43

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thEMa
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Datenreisender hat geschrieben: Ich wurde ungefragt geboren. Irgendwann (als Erwachsener) habe ich meine Eltern mal gefragt, was das denn sollte. Und da haben sie nach einigem Überlegen zugeben müssen, daß ihr Kinderwunsch ihrem Ego entsprang. Selbstverwirklichung der Eltern geht vor Kindeswohl.
smilie_08
Tut mir leid, aber bei solchen Aussagen kann ich irgendwie nicht folgen. Das gilt auch für Äußerungen wie "Es wäre besser für die Welt, wenn es keine Menschen gäbe".
Ich denke, also bin ich. Ich bin nicht, also ... also was? Wer soll die alternative Wirklichkeit bewerten?
Wenn der Hund ned g'schissen hätt. smilie_13

Sollen die Eltern das Wohl des Kindes im Auge haben, das es nicht geben wird und deshalb keins bekommen? Skurril!
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 16.05.2012, 18:56

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Bullionstattsuppe hat geschrieben:Also ich habe Sozialwissenschaften bzw. Soziale Arbeit studiert und kann dazu nur sagen dass es zumindest nicht normal ist Kinder aus egoistischen Gründen zu kriegen.
Aus welchem sachlichen Grund (der nicht dem Ego der Eltern entspringt und der nicht der Selbstverwirklichung der Eltern dient) werden denn nach Deiner Auffassung absichtlich Kinder in die Welt gesetzt?

Weiter oben hast Du geschrieben:
Bullionstattsuppe hat geschrieben:Sich keine Kinder leisten zu können ist so ne sache. ich selbst bin eher ein geringverdiener. nicht weil ich irgendwie bildungsfern bin oder ähnliches. ich habe studiert arbeite aber in einer mies bezahlten branche. und trotzdem habe ich es mir geleistet ein kind zu bekommen. da muss man dann halt in anderen bereichen abstriche machen. und ein kind gibt einem vieles was man mit geld nicht kaufen kann zurück.
Ich denke der prozentsatz der leute die keine kinder kriegen können ist erstens klein und zweitens kann man auch ein kind adoptieren wenn der wunsch nach einem kind sehr stark ist.
Und:
Bullionstattsuppe hat geschrieben:Naja mir persönlich ging es da weniger darum einen mini-me zu erschaffen der alles erreichen muss dass ich nicht geschafft habe um es mal überspitzt zu formulieren. mir ging es mehr um die "einmalige" erfahrung und um die schönen momente die ein kind so mit sich bringt.
Ich fasse Deine Aussagen mal kurz zusammen:
- ich leiste mir ein Kind,
- ein Kind gibt mir vieles,
- mein Wunsch nach einem Kind ist sehr stark,
- es geht mir um die einmalige Erfahrung/die schönen Momente.

Ich, ich, ich, ich ...
Und was hat jetzt das Kind davon?


Da Du, wie Du oben schreibst, "nicht irgendwie bildungsfern" bist, besteht die Gefahr, daß Dein Kind irgendwann einmal das Lesen lernt und Bücher in die Hand bekommen könnte, schlimmstenfalls sogar philosophische. Was würdest Du denn Deinem Kind auf die Frage nach dem Sinn des Lebens antworten? Was würdest Du denn Deinem Kind antworten, wenn es Dich eines Tages ganz konkret (und vielleicht je nach Situation sogar vorwurfsvoll) mit der Frage konfrontieren würde, warum Du es eigentlich gezeugt bzw. geboren hast?
Bullionstattsuppe hat geschrieben:Die Wissenschaft ist sich eigentlich einig, dass das garnicht so sehr eine Kopfentscheidung ist sondern dass es vielmehr einen Urtrieb gibt der uns dazu auffordert uns zu vermehren. Dies benutzt manch ein Mann auch als ausrede zum fremdgehen. aber das ist was anderes.
Um die Befriedigung des Sexualtriebes geht es hier nicht (es gibt ja schließlich Verhütungsmittel), sondern um das bewusste und vorsätzliche (Er-)Zeugen eines Kindes.
thEMa hat geschrieben:Tut mir leid, aber bei solchen Aussagen kann ich irgendwie nicht folgen.
Dann lies doch mal ein paar Philosophen, zum Beispiel "Die Transzendenz des Ego" von Satre oder das oben bereits von mir verlinkte "Vom Nachteil, geboren zu sein" von Cioran. Auch buddhistische Schriften können den geistigen Horizont erweitern; dort ist beispielsweise oft die Rede vom "Sturz in den Abgrund der Geburt".

Beitrag 16.05.2012, 23:48

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thEMa
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Datenreisender hat geschrieben:Dann lies doch mal ein paar Philosophen, zum Beispiel "Die Transzendenz des Ego" von Satre oder das oben bereits von mir verlinkte "Vom Nachteil, geboren zu sein" von Cioran. Auch buddhistische Schriften können den geistigen Horizont erweitern; dort ist beispielsweise oft die Rede vom "Sturz in den Abgrund der Geburt".
So recht reizen tut mich das nicht, muss ich gestehen. Die Frage, was wäre, wenn ich nicht geboren worden wäre, wird schwerlich erschöpfend zu beantworten sein und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Es gibt Dinge, die zu ändern definitiv nicht in meiner Macht steht. Da konzentriere ich meine Energie lieber darauf, worauf ich Einfluss habe und versuche das Jammern über verschüttete Milch so kurz wie möglich zu halten. Ist doch schön, zu leben. Ich glaube, das kann ich meinen Kindern auch "zumuten".
Datenreisender hat geschrieben:Ich fasse Deine Aussagen mal kurz zusammen:
- ich leiste mir ein Kind,
- ein Kind gibt mir vieles,
- mein Wunsch nach einem Kind ist sehr stark,
- es geht mir um die einmalige Erfahrung/die schönen Momente.

Ich, ich, ich, ich ...
Und was hat jetzt das Kind davon?
Antwort: Das es sich die Frage stellen kann, was es davon hat.

Mir steckt da viel zu viel Vorwurf drin. Warum hast Du eigentlich Deine Eltern nach dem Grund für Deine Zeugung gefragt, wenn nicht auch aus egoistischen Gründen und was hat wer auch immer sonst davon?

Naja, wie gesagt, ich glaube, das führt eh zu nichts. Vielleicht muss ich da eine Phase stärkeren persönlichen Selbstmitleides abwarten, bis ich den Drang verspüre, das zu vertiefen. Darum belasse ich es jetzt einfach mal hierbei.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

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Beitrag 17.05.2012, 05:04

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Ladon
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Das ist schon eine etwas groteske Diskussion hier ...
Für mein Verständnis werden zwei grundverschiedene Dinge vermischt - jetzt mal ganz emotionslos betrachtet: Da ist die ja eigentlich nicht zu leugnende Tatsache, dass "Fortpflanzung" bei biologischen Wesen schlichtweg die natürlichste Sache der Welt ist. Jede "Überlegung" dazu ist eine intellektuelle (ob sinnvoll oder nicht) und vor allem ein individuelle. Und auf der anderen Seite steht die Überlegung, ob es nicht einfach "zu viele" Menschen gibt und die Frage nach einer "Schrumpfung" der Population nicht vielleicht mal gestellt werden sollte (und wie man diese z.B. wirtschaftlich organisiert) - das ist eine gesellschaftliche (oder politische) Fragestellung.
Wenn ihr das in einen Topf werft, kommt ihr nicht weiter.



Das Ganze (die Gesellschaft) ist vielleicht auch mehr als die Summe seiner Teile (Individuen). Und daher:
Wenn die "Vernünftigen" mit guten und stichhaltigen Argumenten alle in den Fortpflanzungsstreik gehen, muss man sich nicht wundern, dass die Unvernunft in der Welt immer größer wird smilie_02
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 17.05.2012, 10:53

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thEMa hat geschrieben:So recht reizen tut mich das nicht, muss ich gestehen. Die Frage, was wäre, wenn ich nicht geboren worden wäre, wird schwerlich erschöpfend zu beantworten sein und ehrlich gesagt ist es mir auch egal. Es gibt Dinge, die zu ändern definitiv nicht in meiner Macht steht. Da konzentriere ich meine Energie lieber darauf, worauf ich Einfluss habe und versuche das Jammern über verschüttete Milch so kurz wie möglich zu halten. Ist doch schön, zu leben. Ich glaube, das kann ich meinen Kindern auch "zumuten".
"Zumutung" ist ein sehr passendes Wort. Was meinst Du, warum es in Deutschland etwa drei Mal soviele Suizide wie Verkehrstote gibt? Und warum wird das kaum thematisiert?
Ladon hat geschrieben:Das ist schon eine etwas groteske Diskussion hier ...
Für mein Verständnis werden zwei grundverschiedene Dinge vermischt - jetzt mal ganz emotionslos betrachtet: Da ist die ja eigentlich nicht zu leugnende Tatsache, dass "Fortpflanzung" bei biologischen Wesen schlichtweg die natürlichste Sache der Welt ist.
Der Mensch kann seine Triebe allerdings kontrollieren. Es gibt Enthaltsamkeit, es gibt Verhütungsmittel. Von daher setze ich die Fortplanzung im Falle des Menschen einfach mal als gewollt voraus.
Ladon hat geschrieben:Jede "Überlegung" dazu ist eine intellektuelle (ob sinnvoll oder nicht) und vor allem ein individuelle. Und auf der anderen Seite steht die Überlegung, ob es nicht einfach "zu viele" Menschen gibt und die Frage nach einer "Schrumpfung" der Population nicht vielleicht mal gestellt werden sollte (und wie man diese z.B. wirtschaftlich organisiert) - das ist eine gesellschaftliche (oder politische) Fragestellung.
Wenn ihr das in einen Topf werft, kommt ihr nicht weiter.
Nein, die Überlegung ist eine egoistische. Jede gewollte Zeugung eines Kindes entspringt ausschliesslich dem Egoismus der Eltern. Überlegungen zum Wohl des Kindes selbst (das will bestimmt leben, das weiss es nur noch nicht) als auch zum Wohl der Gesellschaft (Kanonenfutter, Arbeitsdrohne, Konsument, Steuerzahler, Rentenzahler ...) würde ich den Eltern dabei nicht unterstellen wollen.
Mein Vater wurde 1944 geboren, mitten im 2. Weltkrieg. Unterstellt es handelte sich um ein "Wunschkind" (auch wieder ein sehr treffendes Wort) - was haben meine Großeltern sich eigentlich dabei gedacht?
Ladon hat geschrieben:Das Ganze (die Gesellschaft) ist vielleicht auch mehr als die Summe seiner Teile (Individuen). Und daher:
Wenn die "Vernünftigen" mit guten und stichhaltigen Argumenten alle in den Fortpflanzungsstreik gehen, muss man sich nicht wundern, dass die Unvernunft in der Welt immer größer wird smilie_02
Es kann allerdings passieren, daß Eltern mit einem hohen IQ ein Kind mit einem niedrigen IQ zeugen (und umgekehrt), das kann man nicht beeinflussen. Geht es gut, dann können die Eltern hinterher möglicherweise mit unangenehmen Fragen rechnen. Geht es schief, dann rennt der Nachwuchs später durch die Gegend und trällert "das Leben ist schön" und kauft im Buchhandel Katzenkalender und Kochbücher. :wink:

Beitrag 19.05.2012, 03:53

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Peak Civilization: MIT Research Team Predicts Global Economic Collapse and Precipitous Population Decline
Researchers at one of the world’s leading think tanks have developed a computing model that predicts serious implications for our way of life as a result of our incessant need to consume resources like oil, food, and fresh water. According to a team of scientists at the Massachusetts Institute of Technology, the breaking point will come no later than 2030, and when it does, we can expect a paradigm shift unlike any we have seen before in human history – one that will not only collapse the economies of the world, but will cause food and energy production to decrease so significantly that it will lead to the deaths of hundreds of millions of people in the process.
http://www.pakalertpress.com/2012/04/09 ... n-decline/

Science & Nature
Looking Back on the Limits of Growth
Forty years after the release of the groundbreaking study, were the concerns about overpopulation and the environment correct? Recent research supports the conclusions of a controversial environmental study released 40 years ago: The world is on track for disaster. So says Australian physicist Graham Turner, who revisited perhaps the most groundbreaking academic work of the 1970s, The Limits to Growth.
http://www.smithsonianmag.com/science-n ... rowth.html

Bild
Turner compared real-world data from 1970 to 2000 with the business-as-usual scenario. He found the predictions nearly matched the facts. “There is a very clear warning bell being rung here,” he says. “We are not on a sustainable trajectory.”

Science & Nature
Is it Too Late for Sustainable Development?
Dennis Meadows thinks so. Forty years after his book The Limits to Growth, he explains why.
http://www.smithsonianmag.com/science-n ... pment.html

Beitrag 20.05.2012, 13:27

Suedwester
Zwei Dinge sind sicher:

- Verteilungskämpfe - und diese nicht nur in den ärmeren Regionen, sondern vor allem auch in den reicheren Teilen der Welt (warum der angebliche "Aufstand" im verhältnismäßig reichen Libyen, aber nicht in viel ärmeren Staaten im Süden, wo es nix zu holen gibt usw.)

- Verschiebung der Bevölkerungszusammensetzung - nach Alter, nach "Rasse", nach Bildungsgrad, nach Vermögen und Einkommen

Wenn alle Erdenbürger ans Strom- und Wassernetz angeschlossen sind, wird es nicht mehr genug Strom und Wasser für alle geben...

Beitrag 20.05.2012, 14:11

jaeger19
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Wohnort: Sachsen
Mein Gott was habt ihr für Sorgen.
Ob ich meine Eltern fragen sol warum sie mich gezeugt haben, und nicht einen Anderen? so ein Käse.
Wem es nicht passt hierzu sein, der kann doch springen, wohin auch immer haupsache tief genug!!! smilie_20
Und ob die Bevölkerung nun wächst oder nicht ist doch auch egal.
Das macht sie seit tausenden von Jahren, und wenns zu viele sind, dann findet sich dafür auch eine oder vermutlich auch mehrere Lösungen. Die sind bestimmt auch nicht für Alle schön, aber das liegt in der Natur der Sache.
Ich verstehe deshalb diejenigen Menschen nicht, die sich ganz bewust gegen eigene Kinder entscheiden.
Meine Begründung dafür: wozu sind sie dann auf dieser Welt?
"nur um sie zu verdrecken und dann den Mist fremden, anderen Kindern zu hinterlassen?"
Das ist für mich veratwortungslos.

Beitrag 22.05.2012, 09:00

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jaeger19 hat geschrieben:Ich verstehe deshalb diejenigen Menschen nicht, die sich ganz bewust gegen eigene Kinder entscheiden.
Meine Begründung dafür: wozu sind sie dann auf dieser Welt?
Ja, genau, wozu sind sie denn auf dieser Welt? Sieht ganz danach aus, als hätte die erbarmungslose Sozialisierung in den Glauben an die Sinnhaftigkeit des Seins bei Dir funktioniert.

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