Erklärungsversuche zu tagesaktuellen Goldpreisschwankungen

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 15.02.2013, 21:57

sw_trade
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Goldmade hat geschrieben::twisted:

https://forum.gold.de/gold-ein-fallende ... html#79381

1500 hab ich gesagt, 1500...

Hahahaha


Gruß Goldmade
Sollte die nächste Unterstützung bei 1550/20 USD erfolgreich durchbrochen werden dann geht's sogar noch weiter runter.
"Aus Furcht zu weit zu gehen, gehen wir oft nicht weit genug."
(Reinhard K. Sprenger)

Beitrag 15.02.2013, 22:51

Goldmade
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Meine Überlegung von vor fast einem Jahr war ja erstens, dass die großen ungewählten Entscheider ein Riesenblendfeuerwerk abfackeln würden, was ja mit Draghis inzwischen berühmter "Es-wird-reichen"-Ankündigung begann und jetzt erst seine Wirkung entfaltet. Zweitens fingen die Börsengurus an, für Gold zu trommeln. Viele stiegen ein und erlebten prompt, wie die Preise den Bach runtergingen. So ein Schock hat Langzeitwirkung, es handelt sich ja zum großen Teil um Leute, die sich die 1300 Euro für einen Krügerrand mühsam ersparen mussten und die jetzt nicht gerade mit ihrem Investment prahlen können, wie sie es eigentlich vorhatten; mögen sie es auch noch so sehr abstreiten. Seit beim Dotcom-Crash die Leute massenweise Geld verloren, lassen beispielsweise speziell die Deutschen immer noch die Finger von Aktien und das Ganze ist jetzt fast fünfzehn Jahre her. Gold ist also wieder Teufelswerk und he, eigentlich muss doch jetzt der Urlaub gebucht werden...Wozu also komische Münzen kaufen.


Ich werd nicht müde zu predigen, dass Edelmetalle Langzeit-Investments allein zur Kaufkraftsicherung sind und nichts anderes. Mit der vielleicht einmal sehr wichtig werdenden Option der völligen Anonymität. Das wird immer wieder vergessen oder verdrängt. Zehn bis fünfzehn Jahre sind der Mindestzeitraum, den man für dieses Investment, oder besser, für diese Art von Sicherung in Betracht ziehen sollte.

Gruß Goldmade

Beitrag 16.02.2013, 08:09

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mamü
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Goldmade hat geschrieben:

Ich werd nicht müde zu predigen, dass Edelmetalle Langzeit-Investments allein zur Kaufkraftsicherung sind und nichts anderes. Mit der vielleicht einmal sehr wichtig werdenden Option der völligen Anonymität. Das wird immer wieder vergessen oder verdrängt. Zehn bis fünfzehn Jahre sind der Mindestzeitraum, den man für dieses Investment, oder besser, für diese Art von Sicherung in Betracht ziehen sollte.

Gruß Goldmade
http://www.gold.de/tools/chart/b/goldku ... ch_usd.jpg


Bei Gold hat man ab 1980 ganze 28 Jahre gebraucht, bis man den Einstandskurs wieder gesehen hat.
Langfristig ist manchmal ganz schön lang .
In dieser Zeit gab es keine Kaufkraftsicherung, da war Omas Sparbuch sogar besser.

Beitrag 16.02.2013, 15:00

Goldmade
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Tja, das hätte man wohl gerne wieder, aber die Lage war wohl seinerzeit eine andere.

Gruß Goldmade


Nachtrag:

Jetzt ist erstmal Aktienzeit. Die Achttausend wird fallen, Gewinne werden mitgenommen, dann wird weitergejubelt, weil ja alle Krisen bewältigt sind und außerdem wird das Wetter besser. Optimismus allüberall, hachja. Es darf nur nicht rauskommen, dass die verbesserten Zahlen nichts mit einer Wirtschaftserholung zu tun haben, sondern mit einer Wirtschaftsverkleinerung, die natürlich Kosten spart. Gesundschrumpfen nannte man das früher. Und Minuswachstum. Leute rausschmeißen, auf Schwarzarbeit umsteigen, Lohndumping...das ist keine Wirtschaftsentwicklung, das ist ein Todeskampf.

Beitrag 16.02.2013, 15:57

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Ladon
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Den 1980er Peak kannst Du nicht heranziehen!
Nachdem der Goldpreis - praktisch zum ersten Mal - "freigegeben " war, war das, rein technisch betrachtet, auch einfach ein Ausbruch nach oben, der sich dann wieder nivellierte. Das war so etwas wie "aufgestaute Inflation" seit Ende des 2. Weltkriegs.

Ich sehe das eher wie Goldmade: Hier wird mit einem Gemisch aus Zuckerbrot und Peitsche Gold in Bewegung gesetzt. Hier in einem Goldforum sind dabei ja noch die "Überzeugteren". Was glaubt ihr aber, was bei den "Normalen" jetzt langsam abgeht, die vor ein, zwei Jahren in Gold eingestiegen sind und jetzt von allen Seiten hören: "Ich hab's doch gleich gesagt", "Gold war da schon viel zu teuer" usw.
Und (Goldmade hat es wohl schon vor einem Jahr, wie er schreibt, beobachtet - hier im Forum müssten sogar noch ältere Diskussionen vorhanden sein, wo das ebenfalls zur Sprache kam), wie so oft, ist die Strategie eigentlich offensichtlich. Man vergisst allzu leicht, dass es nicht um die "Goldbugs" geht (eine kleine Gruppe, die in der Mehrzahl sowieso nicht von ihrer Überzeugung abzubringen ist), sondern um den Goldbesitz der "Masse":
Wie viele Tonnen privater Goldbesitz wurde von den "zufälligen" oder "unbewussten" Goldbesitzern in den letzten 24-36 Monaten zu einem der Ankäufer getragen? Wie viele der in genau diesem Zeitabschnitt neu hinzugekommen Goldinvestoren werden nun, bei fallenden Preisen, eine tiefe Abneigung gegen dieses "Geld" entwickeln? ... und wahrscheinlich seine Bestände bald abstoßen?
Kurz und gut, die Quintessenz ist: Am Ende wird es eine große "Entgoldung" der kleinen bis mittleren Privatvermögen gegeben haben ... zum dritten Mal innerhalb von 100 Jahren ... mit den "modernen" Methoden.
Für Deutschland sah das so aus:

Um 1900 herum begann man mit der systematischen "Entgoldung" des Barzahlungsverkehrs. Ein oft unterschätzter wichtiges Instrument dabei war die vermehrte Ausgabe kleiner Bankknoten, die im alltäglichen Verkher natürlich praktischer waren als Goldmünzen. Der damalige Reichsbank Präsident hat dies 1905 klar gesagt:
"Die kleinen Banknoten sollen, das ist ihr Hauptzweck, den Umlauf der Goldmünzen verringern"
Ja klar, denn für jeden 20-Mark Schein, den im Austausch für eine Münze ausgibt, kann man - da ja jetzt entsprechend Gold hinterlegt ist - zwei weitere 20-Markscheine auf dem Weg der Kreditvergabe gegen in aller Regel eine dingliche Sicherung (!) in Umlauf bringen ... ist das nicht "geil"?
Und zur Erinnerung: DAS ist der historische Goldstandard. Jede Regel eingehalten.
Dazu gesellten sich die patriotisch-moralischen Aufrufe ("Gold gab ich für Eisen" usw.) bis sich das dann während und nach des Krieges zu Zwangsmaßnahmen und Handelbeschrängkungen das Edelmetall betreffend, steigerte.
In der zweiten Phase wurden mit den Mittel der Diktatur die "mittleren" Goldhorte in Privatbesitz per Zwangsmaßnahmen (wirklich aller denkbaren Art) aufgelöst. In der Folge verschwand Gold praktisch aus dem Zahlungsverkehr und wurde durch einen fixierten Preis an der Entfaltung seiner Wert erhaltenden Fähigkeiten gehindert.
Heute erleben wir und nehmen ja auch immer wieder verwundert zur Kenntnis, wie im großen Stil der "Bodensatz" aufgekratzt wird. Die Anzahl der Goldankaufstellen beweist das zur Genüge. Die relativ kleine Gruppe privater Goldhorter (so im weitesten Sinne wahrscheinlich die meisten, die sich hier tummeln) fällt dabei kaum ins Gewicht. Beim Hochhieven des Netzes fällt immer was raus und wenn das ein paar clevere "Sammler" schnappen, spielt das keine Rolle.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 16.02.2013, 17:31

rapi
... deshalb lasse ich mich von kursen und weissagungen nicht beeinflussen. ich habe immer von goldbesitz geträumt, jetzt habe ich etwas- ich gebe es nicht her. ich bin noch zu jung , um sicherheit aufzugeben. die welt dreht sich auch noch in 15 jahren, ich bin nicht so alt wie galileo galilei- ich schwöre dem nicht ab. freundliche grüße

Beitrag 16.02.2013, 18:25

Goldmade
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Naja, eine "Begoldung" in Form von Münzen wird es wohl auch nicht mehr geben. :twisted:

Ich bin wirklich gespannt, was die Chinesen machen werden. Sie sind ja gewaltig in der Zwickmühle, müssen der FED ihren Treasury-Schrott abnehmen und dürfen dafür nicht einmal ordentlich einkaufen gehen, zumindest nicht im amerikanischen Einflussbereich. Ich schätze, sie spielen noch zehn Jahre lang den Trottel, lassen die Welt derweil im unklaren darüber, welche Mengen Gold sie wirklich fördern und kaufen...und kommen dann Zug um Zug mit neuen Freihandelsabkommen und bilateralen Währungsvereinbarungen wie mit Japan und Südkorea zurück, die sie klammheimlich geschmiedet haben und die den chinesischen Einfluss auf der Osthalbkugel zementieren. Irgend eine Golddeckung werden sie nicht machen, jedenfalls nicht direkt, aber...womöglich wird das eine oder andere Geschäftchen, über das lauthals berichtet wird, ja dann doch mit diesem gelben Zeugs abgesichert und gewaltig gewinnbringend über die Bühne gehen...So würde ich es jedenfalls machen...ich bin aber kein Chinese. Die haben wesentlich mehr Geduld.

Gruß Goldmade

Beitrag 16.02.2013, 22:20

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Argentum13
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@Ladon und Goldmade

Da bin ich ganz bei euch...wie eine neumodische Polittalkphrase es so schön ausdrückt.

"Entgoldung" trifft es wirklich gut. Da kann man schon mal vorbauen, wenn die Aktienkurse bei sich intensivierenden Rezessionszahlen mal ein paar Treppenstufen nach unten überspringen werden: damit die Leute gleich im Hinterkopf haben, dass ja Gold auch ein unsicheres Invest ist.

Da stellt man es doch lieber den Banken wieder vertrauensvoll zur Verfügung: die wissen am besten, was man damit macht, zumal dann, wenn sie es noch billiger als gegenwärtig 1% Verzinsung haben können.

Und einige tönen hier und im Schwesterforum bereits: Jetzt geht's nur noch abwärts mit dem POG, die Krise ist vorbei.....mannomann. Manchmal ist es einfach besser, mal etwas nachzudenken. smilie_40
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Beitrag 17.02.2013, 00:48

Goldmade
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Gold IST ein sicheres Invest, aber nicht unbedingt ein gewinnbringendes Invest. Das muss jedem Goldbug klar sein. Es sei denn, er spekuliert damit auf der Basis eben des Goldpreises. Er könnte das auch mit den berühmten Schweinebäuchen machen oder mit Kupfer oder Erdöl oder einem bestimmten Chemiedreck, den man fürs Fracking braucht...Dann wäre er eben nichts anderes als ein Finanzspekulant. Die Welt ist voll von denen, aber nicht jeder wird ein Warren Buffet, die meisten gehen irgendwann pleite oder machen was vernünftiges.

Jetzt gehts auf jeden Fall abwärts. Ich war ja immer schon der Meinung, dass, selbst wenn das "System" zusammenbrechen sollte, wie von Eichelburg und Co ständig propagiert, speziell Gold auch erst mal gewaltig sinken würde, einfach weil alle Welt an die Reserven muss.

Jetzt rennt aber alles vorerst in Aktien. Die großen Finanzspieler sind Gangster, die auf jedes Gesetz pfeifen und die wissen, dass auch die Staaten, deren Anleihen sie halten, von Ihresgleichen geleitet werden. Also von Leuten, die sich einen Dreck an die Regeln halten, wenn ihnen das Wasser bis zum Halse steht, sprich, sie im Begriff sind, ihre Ämter zu verlieren, die ja die alleinige Grundlage ihrer Macht sind. Es geht ja letztendlich nicht um Besitz, sondern um die Kontrolle der Bedingungen, zu denen Finanzgeschäfte oder sonstiger Handel möglich sind. Also keine Anleihen mehr von den anderen Gangstern, die die Macht haben, einen per Schuldenschnitt in den A...zu fi..en, sondern Aktien von Unternehmen, vielleicht auch deren Anleihen. Da sollen ja noch reale Werte dahinter stehen und halbwegs ehrliche Leute arbeiten. Ich frage mich, welche Garanten das wohl wieder behaupten. Aber eins weiß ich, kein Gangster lässt sich gerne so bescheißen.

Die Krise des Finanzsystems ist noch nicht vorbei, sie hat noch nicht einmal richtig angefangen. Es hat bisher nur in zwei winzigen Ländern echte Reformen gegeben, in Lettland, wo man einen knallharten Sparkurs durchgezogen hat und in Island, wo man die Banken hat pleite gehen lassen und die Verantwortlichen einsperrte. Aber in allen anderen Ländern, speziell Europas, hat sich nichts getan, gar nichts. Man hat nichts weiter als Steuern und Preise erhöht, Arbeitsplätze vernichtet, Gehälter und Renten gekürzt und Firmen in die Pleite getrieben, indem der Staat Rechnungen nicht mehr zahlte. Man hat praktisch nur zusammenbrechen lassen, was man zusammenbrechen lassen musste, weil die anderen Europäer nicht mehr für alles zahlen wollten. Und nun verkauft man eine geschrumpfte Wirtschaft, die natürlich auch weniger Verlust macht, als Gewinn, so wie man einen Fluss säubert, indem man die Dreckschleuderfabriken an seinen Ufern plattmacht.

Aber hat man, Beispiel Griechenland, den aufgeblähten Militärhaushalt gekürzt? Hat man nennenswerte Mengen an Beamten entlassen? Hat man die Privilegien und Rundumversorgung der Staatsverbrecher auch nur verändert? Nichts davon. Nichts als heisse Luft hat man abgelassen und Merkel und Co mussten das schlucken, weil es in ihren Haushalten nicht viel anders aussieht. Oder kann mir ein deutscher Finanzminister mal erklären, warum seit Jahrzehnten Steuern und Abgaben und Staatseinnahmen steigen...und es trotzdem nicht gelingt, einen Haushalt ohne neue Schulden aufzustellen?

Es geht nicht, weil zu viele am Tropf hängen, ohne wirkliche Werte zu schaffen und diese vielen wählen natürlich immer wieder jene, die ihnen den Beutel leistungslos füllen. Und das ist der Krebsschaden und daran wird das System zu Grunde gehen. Aber nicht jetzt und nicht morgen und wahrscheinlich erst dann, wenn mitten in Deutschland wieder Leute verhungern.

Die Bundesregierung hat beschlossen, Griechenland soviel Geld zu geben, dass es bis 2014, also bis nach der Bundestagswahl, durchhält. Also seine Polizisten bezahlen kann, die die Straße ruhig halten sollen. Danach wird die EZB im großen Stil Staatsanleihen aufkaufen und die Sieche aller Eurostaaten noch jahrelang hinziehen. Wahrscheinlich wird sich eine Art europäischer Polizeistaat etablieren, der für Sicherheit und sauberes Wasser garantieren und dafür 80% aller Gelder einziehen wird. Irgendsowas in der Art. Ich sehe schon eine neue DDR aus der Asche sich erheben, ob links oder rechts spielt dann keine Rolle mehr. Es geht letztlich immer nur um Macht und Kontrolle und Freiheit und freies Denken ist nur schädlich.

Ich bin dann hoffentlich schon weit weit weg.

Gruß Goldmade

Beitrag 17.02.2013, 00:53

sw_trade
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Goldmade hat geschrieben:Gold IST ein sicheres Invest, aber nicht unbedingt ein gewinnbringendes Invest. Das muss jedem Goldbug klar sein. Es sei denn, er spekuliert damit auf der Basis eben des Goldpreises. Er könnte das auch mit den berühmten Schweinebäuchen machen oder mit Kupfer oder Erdöl oder einem bestimmten Chemiedreck, den man fürs Fracking braucht...Dann wäre er eben nichts anderes als ein Finanzspekulant. Die Welt ist voll von denen, aber nicht jeder wird ein Warren Buffet, die meisten gehen irgendwann pleite oder machen was vernünftiges.

Jetzt gehts auf jeden Fall abwärts. Ich war ja immer schon der Meinung, dass, selbst wenn das "System" zusammenbrechen sollte, wie von Eichelburg und Co ständig propagiert, speziell Gold auch erst mal gewaltig sinken würde, einfach weil alle Welt an die Reserven muss.

[...]

Gruß Goldmade
Alles richtig aber der Großteil der Investoren lässt sich halt von warmen Worten blenden. Und die wirklich großen Big Player sind nur auf ihren Gewinn raus, den sie auch immer wieder einstreichen,
so oder so.
"Aus Furcht zu weit zu gehen, gehen wir oft nicht weit genug."
(Reinhard K. Sprenger)

Beitrag 17.02.2013, 01:26

Goldmade
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Der Großteil der Investoren sind Kleinanleger, die man natürlich nach Strich und Faden verarscht. Die Mittelgroßen haben ihre Informanten und liegen trotzdem bei den wichtigen Sachen oft daneben, siehe Pimco und ihren Witz mit den Ami-Staatsanleihen, die sie aus allen Depots geworfen haben, um dann zuzusehen, wie die Renditen stiegen. Reumütig ruderte man wieder zurück...

An Aktien und dem Handel damit verdienen die Firmen und Anleger kaum, sondern die Banken und die Börsen, die sich die Emissionen teuer bezahlen lassen und an jede Transaktion einen Schwung an Abgaben dran hängen. Früher war die Börse mal ein Ort, der Leute mit Geld und Leute mit Ideen und Visionen zusammenbrachte, heute ist das nur noch ein Haufen von arroganten Schnöseln, die sich einbilden, das Geld ein Wert wäre, der die Welt regieren würde. Was für ein Wert ist denn der DAX? Ein Mittelwert aus dem Aktien-Handelsvolumen von dreißig dort notierten Gesellschaften, mehr nicht. Hat dieser Wert echte Aussagekraft über das Volumen und die Stabilität der Wirtschaft? Nie und nimmer, das ist nur eine Zahl, mit der man rumspielen kann, so unsicher und unverlässlich wie die Einschaltquote des Fernsehens. Man hat sich eben nur für das Spiel darauf geeinigt, dass es nun mal keine anderen Richtwerte gibt und spielt halt damit rum, genau wie mit einem Dutzend anderer Indizes, die auch nur Zahlenspielerei sind. Vielleicht sagt die Stahlproduktion eines Landes etwas aus oder der Stromverbrauch, aber DAX und DOW ganz sicher nicht. Oder wie standen Enron und Lehman noch Tage vor der Pleite da? Ich kenne Unternehmer, die die Börse für das Böse unserer Tage halten und ich neige dazu, ihnen recht zu geben.

Die wirklich großen Big-Player sind deshalb Banken. Großbanken. Die das Geld schaffen und kontrollieren und die eigentlich kein Mensch braucht. Zumindest nicht in privaten Händen.

Gold und Land, wohlgemerkt Land, nicht Häuser, sind die einzigen Werte, die dieses System ausbremsen können. Und nur einer dieser beiden Werte ist beweglich und anonym. Das ist der Grund, warum sie Gold so hassen.

Goldmade

Beitrag 17.02.2013, 11:58

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prowler
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Goldmade hat geschrieben: An Aktien und dem Handel damit verdienen die Firmen und Anleger kaum, sondern die Banken und die Börsen, die sich die Emissionen teuer bezahlen lassen und an jede Transaktion einen Schwung an Abgaben dran hängen. Früher war die Börse mal ein Ort, der Leute mit Geld und Leute mit Ideen und Visionen zusammenbrachte, heute ist das nur noch ein Haufen von arroganten Schnöseln, die sich einbilden, das Geld ein Wert wäre, der die Welt regieren würde. Was für ein Wert ist denn der DAX? Ein Mittelwert aus dem Aktien-Handelsvolumen von dreißig dort notierten Gesellschaften, mehr nicht. Hat dieser Wert echte Aussagekraft über das Volumen und die Stabilität der Wirtschaft? Nie und nimmer, das ist nur eine Zahl, mit der man rumspielen kann, so unsicher und unverlässlich wie die Einschaltquote des Fernsehens. Man hat sich eben nur für das Spiel darauf geeinigt, dass es nun mal keine anderen Richtwerte gibt und spielt halt damit rum, genau wie mit einem Dutzend anderer Indizes, die auch nur Zahlenspielerei sind. Vielleicht sagt die Stahlproduktion eines Landes etwas aus oder der Stromverbrauch, aber DAX und DOW ganz sicher nicht. Oder wie standen Enron und Lehman noch Tage vor der Pleite da? Ich kenne Unternehmer, die die Börse für das Böse unserer Tage halten und ich neige dazu, ihnen recht zu geben.

Die wirklich großen Big-Player sind deshalb Banken. Großbanken. Die das Geld schaffen und kontrollieren und die eigentlich kein Mensch braucht. Zumindest nicht in privaten Händen.

Gold und Land, wohlgemerkt Land, nicht Häuser, sind die einzigen Werte, die dieses System ausbremsen können. Und nur einer dieser beiden Werte ist beweglich und anonym. Das ist der Grund, warum sie Gold so hassen.
Goldmade
Danke fürs formulieren meiner Meinung smilie_01
Den letzten Absatz stellst Du bitte noch im "Weise Worte..."-Thread ein, OK?
Berühmt kann ja noch kommen...
"1984" wasn´t supposed to be an instruction manual

Beitrag 17.02.2013, 12:12

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Ladon
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"Das" System sind aber nicht nur die "bösen" Banken - es sind die zynisch und verantwortungslos HANDELNDEN; in Banken, Wirtschaft und Politik gleichermaßen! "Das" System ist so ausgelegt, dass es dieses zynische, verantwortungslose Handeln BELOHNT. In Form von persönlichem Reichtum und/oder Machtpositionen.

Und statistisch gesehen, wird wahrscheinlich dasjenige Tun bestimmend sein, das den größten Profit ermöglicht. Unter den gegenwärtigen (und seit langem bestehenden) Rahmenbedingungen ist größtmögliche Rücksichtslosigkeit in vielen Fällen schlicht das ertragreichste Handeln (eben WEIL keine "gerechte" Grundordnung existiert).

Man kann sich spaßeshalber mal überlegen, was sich ändern würde, wenn Politiker ihre Nach-der-Karriere-Versorgung auf messbaren Erfolg (zum Beispiel wirkliche Einsparungen) gründen müssten? Oder Vorstände auf die Schonung, bzw. den schonenenden Verbrauch von Ressourcen (die doch irgendwie "allen" gehören, wenn man eine "Interessengemeinschaft" (= einen Staat) voraussetzt) und nicht nur auf den Stockholder-Value?
Selbstverständlich ist das kein Patentrezept, keine "einfache" Lösung, sondern nur mal ein Gedanke, wie tief das eigentliche Problem sitzen könnte - und dass es eben (zum Beispiel) nur mit einem Geldsystemwechsel nur eine Änderung der benutzten "Instrumente" geben würde, nicht jedoch der grundlegenden Methoden.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 17.02.2013, 13:17

Goldmade
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Ich hab da eine andere Theorie... :twisted:

Ein System, gleichgültig ob Organisation, Gesellschaftsschicht (wie früher der Adel oder heute die abgehobene Politikerkaste), ein Staat oder eine Großbank, wird immer von Menschen gemacht. Und so, wie eine Militäreinheit eine Bande von Schlächtern oder eine verantwortungsvoll mit Gewalt umgehende Gruppe sein kann, wird ein System, welches aus Menschen besteht, eben jenen Charakter annehmen, den ein Großteil seiner Mitglieder hat und der von der Führung gefördert wird

Das kapitalorientierte Besitzsystem so gut wie sämtlicher Staatsorganisationen, also Systeme, auf dem Planeten fußt auf der alten menschlichen Eigenschaft Gier. Jene wiederum entspringt der Urangst vor dem Tod. Als junger Mensch hat man genügend Reserven zum Überleben, als alter Mensch nicht mehr, weshalb man den Großteil seines Lebens damit zubringt, jene Reserven, die im Alter die Schwäche ausgleichen und den Tod fernhalten sollen, anzulegen. Das tat man früher in Form von Familie und Kindern und Besitz, heute nur noch in Form von Besitz. Seltsamerweise tut man es sehr selten in Form von Wissen und Fertigkeiten. Mischformen der Vorgehensweisen sind allgemein beobachtbar und sozusagen allgemein gang und gäbe.

Sind wir so weit in der Betrachtungsweise, wird klar, wie sich das "Giersystem" allmählich selbst erledigt. Da es auf der Ausbeutung von Massen beruht, verteilt sich der Reichtum immer mehr in immer weniger Hände und lässt immer größere, arme, unabgesicherte, von frühem Tod durch mangelnde Ressourcen bedrohte Massen zurück.

Solche gesellschaftlichen Situationen gab es bereits zu Sklavenhalterzeiten und vor allem im sogenannten "finsteren Mittelalter" in Europa, als mehr als 80% der Europäer bettelarm waren. Diese Konflikte wurden durch Aufstände gelöst, die das bestehende System zerrütteten und neuen Gesellschaftsformen Raum gaben.

Aufstände wird es auch weiterhin geben, ich persönlich schätze jedoch, dass es eine über viele Jahrzehnte andauernde freiwillige Abkehr der Massen von Hochproduktion, Raffgier und Lebensangst geben wird, einfach weil sich die einfachen Menschen nicht mehr in der Lage sehen werden, den immer schnelleren Wettlauf um immer geringerwertige und schrumpfende "Werte" durchzuhalten und sie sich statt dessen in kleinere, leichter überschaubare und regelbare Gemeinschaften und auf echte Werte zurückziehen werden.

Im Klartext: Es muss keine Riesenindustrien geben zur Befriedigung von Bedürfnissen, die eigentlich gar nicht vorhanden sind. Stichwort Mode-Industrie, Entertainment-Industrie, Werbe-Industrie, immer schnellere Modellwechsel von immer schneller versagender Technik gleich welcher Art etc etc. Allein was Menschen sparen würden, wenn sie kapierten, dass 99% aller Produkte der Kosmetik-Industrie vollkommen wirkungslos sind! :twisted:

Die Frage ist nur, ob die Erde als Lebensraum vorher zerstört wird oder nicht. Die gesamte Entwicklung in dieser Richtung schätze ich auf einen Zeitraum von etwa 120 bis 200 oder auch 400 Jahren ein, sehr wahrscheinlich ist auch eine Parallelentwicklung unterschiedlicher Systeme. Unvorhersehbare Katastrophen oder auch umwälzende technische Entwicklungen können natürlich dem Ganzen eine völlig andere Richtung geben oder alles verzögern, aber letztendlich erledigt sich das System von selbst. Die Alternative wäre, dass das System UNS erledigt; da wir aber das System selbst bilden und ein biologisches System sich nur sehr selten vollständig selbst vernichtet, halte ich meine Theorie für tragbar.

Gruß Goldmade smilie_21

Beitrag 20.02.2013, 11:54

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captainfuture
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und es geht weiter runter...

hab grad mitbekommen dass es heute abend eine fed-sitzung gibt ??
ich befürchte schlimmes...

Beitrag 20.02.2013, 12:36

sw_trade
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Spielraum ist ja noch bis 1550/20 USD. Interessant finde ich jedoch die Beiträge einiger Analysten, die in Bezug auf den Kursverlauf vom Montag und Dienstag behaupteten, dass sich bei 1600 USD eine "starke" Unterstützungslinie ausgeprägt habe. :roll:
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(Reinhard K. Sprenger)

Beitrag 20.02.2013, 17:29

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Titan
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sw_trade hat geschrieben:Spielraum ist ja noch bis 1550/20 USD. Interessant finde ich jedoch die Beiträge einiger Analysten, die in Bezug auf den Kursverlauf vom Montag und Dienstag behaupteten, dass sich bei 1600 USD eine "starke" Unterstützungslinie ausgeprägt habe. :roll:
Die Analysten haben sogar recht smilie_11 ...
nur die Marktteilnehmer interessiert das sehr selten...
...und hier der Blick in den Januar 2013:
"Edelmetall-Preise sinken nach Fed-Protokoll", Info vom 04.01.2013
http://www.goldreporter.de/edelmetall-p ... old/29213/
Vergleich zu heute:
Im Vorfeld geht der Kurs von EM in die Rutsch-PARTY über-rund 1580,-$
Platz bis an die zur Diskussion gestellte Marke von rund 1150,- bis 1165,-€ wird also kleiner.
Beim Silber ist es seit 14:30 fast eine schräge Linie zum Preis von rund 28,60 $
Beim Grammpreis ist die Abwärtsfahrt am Besten zu sehen: von rund 0,85 auf 0,69€
Wiederholt sich heute das Geschehen vom Januar...
"Goldpreis: Was bringt die Enthüllung des Fed-Protokolls?"
Die Protokolle der Fed-Sitzungen werden jeweils erst rund drei Wochen nach den Treffen veröffentlicht.
Am heutigen Mittwoch wird das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht. Im vergangenen Monat gab der Goldpreis im Anschluss daran deutlich nach.
http://www.goldreporter.de/goldpreis-wa ... old/30346/
Ja--wie wird dann wohl die Reaktion im März aussehen... smilie_16
T.

Beitrag 20.02.2013, 17:55

sw_trade
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Titan hat geschrieben: Die Protokolle der Fed-Sitzungen werden jeweils erst rund drei Wochen nach den Treffen veröffentlicht.
Am heutigen Mittwoch wird das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht. Im vergangenen Monat gab der Goldpreis im Anschluss daran deutlich nach.
http://www.goldreporter.de/goldpreis-wa ... old/30346/
Ja--wie wird dann wohl die Reaktion im März aussehen...
T.
Ich würd' sagen, wir warten's einfach mal ab. smilie_16

Ich merk' richtig wie die Wirtschaft um mich herum aufblüht! Die Firmen hier bei uns expandieren und können sich vor Aufträgen kaum noch retten. Die Arbeitslosenzahlen sinken, weil überall Arbeitskräfte gebraucht werden. Allein auf meiner Baustelle hat sich die Anzahl der MA in einer Woche um das doppelte erhöht weil schon die nächsten Aufträge warten. Es ist unglaublich. Die Leute werden mehr und mehr konsumfreudig. Von wg. Rezession oder son' Firlefanz...alles nur Gerede von verbitterten Systemkritikern.






smilie_10
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Beitrag 20.02.2013, 19:41

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wenn der goldkurs bei 1550$ werd ich wieder etwas nachkaufen.
ich machs wie unsere politiker. salamitaktik ;) nie die ganze wurst auf einmal aufn teller sondern immer stück für stück. bisher fahre ich damit ganz gut. es wird nicht ewig nach unten gehen und wenn man poe poe nachkauft immer ein ünzchen wenn geld über ist. dann ist der durchschnittskurs auch immer im akzeptablem mittelfeld.
Also komm Baby noch 30$ weniger in der nächsten woche.
der euro darf ruhig mitte 1,34 verweilen. wäre ganz in meinem sinne.


achso hier noch ein artikel von heute:
Edelmetall-Schlachtfest: Hedgefonds in Schieflage?

Bis vor 30 Minuten waren es Gerüchte aus dem Internet, jetzt hängen sich die ersten Agenturen an die Story dran...ein großer amerikanischer Hedgefonds im Rohstoffbereich soll wegen einer Schieflage Zwangsliquidierungen in Palladium , Platin , Gold und Silber durchgeführt haben. Wir bleiben an der Story dran unter
http://www.godmode-trader.de/nachricht/ ... 54,b2.html

Beitrag 20.02.2013, 20:54

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Goldmärker
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Oha Gold hat ja 19:55 noch nen richtigen Satz nach unten gemacht auf 1259$
dann kann ich ja morgen wohl schon zuschlagen!
Leider ist der Euro in gleichem maße abgek. auf 1,328. das ergibt natürlich keinen "so" günstigen nachkaufpreis.

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