Kopfgeldjäger gegen Bankster
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Dass Island in der Finanzkrise andere Wege als seine Nachbarn in der Europäischen Union geht, zeigt sich nicht nur daran, dass man die Großbanken des Landes einfach kollabieren ließ. Wer in der Bankenwelt an dem vor dem Zusammenbruch aufgeblasenen Ponzi-System beteiligt war, hat nun sicherlich Grund, den Kopf einzuziehen oder schlichtweg abzuhauen. Denn die Regierung hat nun einen Kopfgeldjäger auf die betreffenden Bankster angesetzt, die das Land in seine schlimmste Wirtschaftskrise in der Historie hinein manövrierten.
http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=21935
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Ein Ponzi-Scheme ist ein Schneeballsystem.Siamkater hat geschrieben:entschuldige die Anfängerfrage, was heißt "Ponzi"?
In Island ging auch nach der Pleite seiner Banken jeden Morgen die Sonne auf und verhungert ist meines Wissens auch niemand.
Das Beispiel Island,von dem man im Übrigen nichts in den Mainstream-Medien liest oder hört,sollte Schule machen.
Dazu bräuchte man aber erstmal nicht korrumpierbare Politiker mit Rückgrat und Durchsetzungsvermögen.
Von daher sind die Aussichten eher düster!
Ist hier ein Island-Kenner, der mal was über das Land erzählen könnte?
P.S.: Genau so gehört sich das, wer sich derartiger Vergehen schuldig macht, sollte nich auch noch hofiert werden, wie bei uns und im größten Rest dieses Erdenrunds...
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Das sind die Nachfahren der Wikinger. "Nett" ist glaube ich irgendwie anders ...Onepiece hat geschrieben:Island qualifiziert sich immer mehr zum Auswanderland. Leider weiß ich nicht viel über die. Aber das, was man da ließt... können eigentlich nur nette Menschen da sein
Paß besser auf, was Du Dir da zu essen bestellst, die einheimischen Gerichte sind für den Durchschnittsdeutschen ungeniessbar, zum Beispiel Schafsköpfe inkl. der Augen, und/oder stinken wie die Pest, zum Beispiel verrotteter Hai:Onepiece hat geschrieben:Ist hier ein Island-Kenner, der mal was über das Land erzählen könnte?
http://www.youtube.com/watch?v=8_iDPZzy6WM
Die einzige McDonalds-Filiale des Landes hat die Wirtschaftskrise übrigens nicht überlebt, weil die zu importierenden Original-McDonalds-Zutaten in isländischen Kronen unbezahlbar wurden.
Zum Essen: Naja, ist halt traditionelles Essen da, aber hey, ich bin sicher, Leute, die Bänkstern Kopfgeldjäger hinterherschicken kann man einfach nicht anders beschreiben als "zivilisiert", daher gibts da bestimmt auch gescheites Essen...
Und wenn nicht: Exportieren wir halt gute deutsche Küche, dann ists für beide Seiten eine win-win-Situation
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Sie saufen den Met, bis keiner mehr steht ...Onepiece hat geschrieben:Ach, bestimmt hat einfach noch niemand die netten Seiten der Wikinger beschrieben...
Ich habe nicht vor, auszuwandern, aber wenn ich müßte, wäre es die Destination meiner Wahl... Das ganze Land hat etwas mehr als 300.000 Einwohner, das ist etwas mehr als meine Heimatstadt hat. Die Menschen sind extrem freundlich, im Sommer geht die Sonne zwar unter aber es bleibt die ganze Nacht hell (dafür ist der Winter dunkel), jede Menge superschöne Wasserfälle und Gletscher, in meinen Augen ein Paradies. Der verrottete Hai ist wirklich nur was für hartgesottene, aber ich bin dort auch nicht verhungert - Es gibt gutes Brot, das auch mal in nicht ganz erkalteter Lava gebacken wird.Onepiece hat geschrieben:Ist hier ein Island-Kenner, der mal was über das Land erzählen könnte?
Back to topic:
Ich halte das für eine extrem sinnvolle Lösung. Grundsätzlich sieht das Gesetz auch hierzulande vor, Betrüger vor Gericht zu stellen und zu verurteilen, bedauerlicherweise gilt dieses Gesetz scheinbar nicht, wenn der Betreffende ausreichend Beziehungen zur Politik hat. Kurioserweise verschwinden diese Bankster plötzlich oder sie werden freigesprochen, was auch immer. Islands Weg ist definitiv der richtige.
Während die Isländer die Betrüger jagen, werden die hier noch bezahlt, kriegen eine Abfinden und werden im Vorstand der nächsten Firma willkommen geheißen.
Irgendwie sehe ich da einen Unterschied in dem kulturellen Umgang mit Kriminellen.
1. Die hatten einen Zusammenbruch schon - das muss also hier erst mal passieren. Und dann könnte man gucken, wie sich die Situation darstellt.
Interessant dabei ist aber, dass - wie ja auch schon mehrfach bemerkt - ein "Crash" keinen Rückfall in die Steinzeit bedeuten muss!
2. Meines Wissens lebt auch Island nach wie vor mit und in dem weltweiten Geldsystem ... genauso wie alle anderen auch. Es hat sich also NICHTS geändert.
Also: Kein Grund zur Euphorie.
3. Der Artikel sagt, dass in Island Banker wegen "Betrug" strafrechtlich verfolgt werden - und zwar wegen ganz "normalen" Betruges. Nicht etwa, weil sie das getan haben, was Banker überall in der Welt nun mal tun. Auch in D, F oder sonstwo, wird jemand angeklagt, wenn er einen Betrug im strafrechtlichen Sinne verübt - ob er nun "Bänker" oder Müllmann ist (Dass es keine Verurteilungen hier gäbe, ist nicht wahr - und die richtigen Beziehungen helfen sicher auch in Island weiter)
Und wieder: Ein paar Köpfe sind gerollt und alle rufen "Hurrah! Endlich erwischt es sie" ... aber es ändert sich im Grunde nüscht. Ein paar große Raubtiere haben ein paar kleinere Raubtiere geopfert.
4. Hüstel, nix für ungut, aber wollt Ihr wirklich die "Großbanken wie Kaupthing, Glitnir und Landsbanki" mit den Playern in der Wallstreet, London oder auch Frankfurt vergleichen? Diese Banken waren eben einfach nicht "too big to fail" ... global gesehen.
Was nicht heißt, dass ich der Meinung bin, die systemrelevanten müssen um jeden Preis "erhalten" werden. Das liegt aber daran, dass ich das System nicht würde erhalten wollen.
Dass es kleine Staaten "einfacher" haben - wenn sie sich nicht im Privatbesitz von Onassis&Co befinden ... - ist nicht verwunderlich. Die wirkliche Konsequenz kann also eigentlich nur das TATSÄCHLICHE "Europa der Regionen" sein, weil Gebilde wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien aufgrund ihrer Inhomogenität (siehe Länderfinanzausgleich, Nord-Süd-Ungleichgewicht in I, Aragon, Katalonien, Kastilien in Sp ...) auch für sich einfach "zu groß" sind, um "menschliche" Strukturen haben zu können.
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Thora (rrrrr) hat gesagt, Island werde voraussichtlich seinen Antrag auf EU-Mitgliedschaft zurückziehen. Begründung: Man wolle nicht in ein brennendes Hotel einziehen.Ladon hat geschrieben:Bevor die Island-Euphorie überschwappt:
Der Zusammenbruch einer Währung/des Zahlungsverkehrs kann aber lustige Folgen nach sich ziehen. Island war vom Aussenhandel komplett abgeschnitten (siehe obenstehendes McDonalds-Beispiel). Ich stelle mir gerade vor, die Millionen deutschen Urlauber würden in diesem Sommer weltweit stranden, weil die Fluggesellschaften die Tankfüllungen für den Rückflug nicht mehr bezahlen können ...Ladon hat geschrieben:Die hatten einen Zusammenbruch schon - das muss also hier erst mal passieren. Und dann könnte man gucken, wie sich die Situation darstellt.
Interessant dabei ist aber, dass - wie ja auch schon mehrfach bemerkt - ein "Crash" keinen Rückfall in die Steinzeit bedeuten muss!
In Deutschland wird noch nicht einmal organisierte Kriminalität verfolgt, wenn die Nähe zur Politik stimmt und da Arbeitsplätze dranhängen ...Ladon hat geschrieben:Der Artikel sagt, dass in Island Banker wegen "Betrug" strafrechtlich verfolgt werden - und zwar wegen ganz "normalen" Betruges. Nicht etwa, weil sie das getan haben, was Banker überall in der Welt nun mal tun. Auch in D, F oder sonstwo, wird jemand angeklagt, wenn er einen Betrug im strafrechtlichen Sinne verübt - ob er nun "Bänker" oder Müllmann ist (Dass es keine Verurteilungen hier gäbe, ist nicht wahr - und die richtigen Beziehungen helfen sicher auch in Island weiter)
Und wieder: Ein paar Köpfe sind gerollt und alle rufen "Hurrah! Endlich erwischt es sie" ... aber es ändert sich im Grunde nüscht. Ein paar große Raubtiere haben ein paar kleinere Raubtiere geopfert.
Deutschland ist doch auch schon viel zu gross, könnte sich aufgrund seiner förderalen Struktur aber relativ einfach in seine Bundesländer zerlegen ...Ladon hat geschrieben:Dass es kleine Staaten "einfacher" haben - wenn sie sich nicht im Privatbesitz von Onassis&Co befinden ... - ist nicht verwunderlich. Die wirkliche Konsequenz kann also eigentlich nur das TATSÄCHLICHE "Europa der Regionen" sein, weil Gebilde wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien aufgrund ihrer Inhomogenität (siehe Länderfinanzausgleich, Nord-Süd-Ungleichgewicht in I, Aragon, Katalonien, Kastilien in Sp ...) auch für sich einfach "zu groß" sind, um "menschliche" Strukturen haben zu können.
Der geografische Abstand zum Festland scheint Vorteile zu haben: Offensichtlich ist die Reichweite des EU-Hirerweichungsfiebers begrenztDatenreisender hat geschrieben: Thora (rrrrr) hat gesagt, Island werde voraussichtlich seinen Antrag auf EU-Mitgliedschaft zurückziehen. Begründung: Man wolle nicht in ein brennendes Hotel einziehen.
Hmm... Vielleicht sollte ich dieses Jahr ein paar güldene einstecken... Dann könnte mir eine solche Urlaubszwangsverlängerung sogar ein entspanntes Grinsen entlockenDatenreisender hat geschrieben: Der Zusammenbruch einer Währung/des Zahlungsverkehrs kann aber lustige Folgen nach sich ziehen. Island war vom Aussenhandel komplett abgeschnitten (siehe obenstehendes McDonalds-Beispiel). Ich stelle mir gerade vor, die Millionen deutschen Urlauber würden in diesem Sommer weltweit stranden, weil die Fluggesellschaften die Tankfüllungen für den Rückflug nicht mehr bezahlen können ...
[img]http://www.free-smileys.biz/smileys/was ... z-0162.gif[/img]
Nur in Deutschland? Du glaubst doch nicht, dass das irgendwo auf der Welt (einschließlich Island) anders wäre. Kein Politiker beißt die Hand, die ihn füttert.Datenreisender hat geschrieben: In Deutschland wird noch nicht einmal organisierte Kriminalität verfolgt, wenn die Nähe zur Politik stimmt und da Arbeitsplätze dranhängen ...
Datenreisender hat geschrieben: Deutschland ist doch auch schon viel zu gross, könnte sich aufgrund seiner förderalen Struktur aber relativ einfach in seine Bundesländer zerlegen ...
Das Thema hatten wir schon in einem anderen Thread: Der Rückfall in die Kleinstaaterei würde mehr Probleme mitbringen als lösen. Mehr Mitspracherecht der Länder und eine Verlagerung bestimmter Zuständigkeiten vom Bund zu den Ländern, also Rückbesinnung auf den föderalen Gedanken, würde schon einiges bringen.
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Schaue dir doch einfach mal wieder Griechenland, Spanien, etc. an. Das gehen 100te Milliarden ins Land und den Leuten geht es immer beschie***.
Das schöpfen sich die korrupten noch mehr ab, Banken werden aus ihrer Pflicht genommen und der Bürger kann nicht mal zum Arzt, weil die nichts mehr bezahlt wird.
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http://der-klare-blick.com/2012/07/irla ... nhaftiert/