BITCOIN

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 22.03.2017, 17:43

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Grandmaster
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Siesta hat geschrieben:
Bitcoins werden eben nicht aus dem Nichts geschaffen und können auch nicht beliebig vermehrt werden.
Dachte BTCs entstehen im Computer...also quasi "per Knopfdruck"? Sind doch nichts anderes als Nullen und Einsen...oder habe ich da was falsch verstanden? Ich habe noch keinen gesehen, der die Dinger aus dem Gerät raus genommen und in die Tasche gesteckt hat. Oder "steckt " man die in einen Stick? Und wenn der kaputt geht? Sind die BTCs auch weg?

Und wenn BTCs nicht "aus Nichts" geschaffen werden: Aus was werden BTCs denn nun geschaffen? Wenn es nicht der Knopfdruck auf die Tastatur ist, was ist es dann? Strompartikel?

Und wenn BTCs erst mal auf dem großen "Markt" richtig angekommen sein sollten, dann ist die Frage nach "Limitierung" schneller ad acta, als man "Bitcoin" sagen kann, sofern es den richtigen Kreisen nützt. Ich kenne mich mit dem Zeug nicht wirklich aus, aber da bin ich mir sehr sicher.

Ich frage mich auch gerade: Wenn diese BTCs so fatal gefährlich für das herrschende (und übermächtige!!) Finanzkartell sind/werden, wieso werden sie nicht vehement bekämpft? Da gibt es mit Sicherheit lustige Möglichkeiten. Da stellt man sich aber nur hin und sagt "Oh Gott...eine dezentrale Währungskonkurrenz, die wir nicht kontrollieren können, Hilfe..." Finde ich so gar nicht glaubwürdig. Im Gegenteil: BTCs sind mit Sicherheit schon gut eingeplant im System.

Beitrag 22.03.2017, 20:08

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tdklaus
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Grandmaster hat geschrieben:Und wenn der kaputt geht? Sind die BTCs auch weg?.
Nicht, wenn man ein Backup oder den Seed irgendwo sicher verwahrt hat, damit lässt sich ein Wallet wiederherstellen. BTC gehen nicht kaputt, können nur un-ausgebbar werden wenn man die privaten Schlüssel (die in der Wallet gespeichert sind) verschusselt. Ist ein beliebtes Laberthema, wieviele der schon existierenden BTC solche Zombies sind.
Grandmaster hat geschrieben:wenn diese BTCs so fatal gef�hrlich f�r das herrschende (und �berm�chtige!!) Finanzkartell sind/werden, wieso werden sie nicht vehement bek�mpft?
Weil sie zZ noch unter der Bagatellgrenze liegen. Siehe "Helgoland-Taler" in meinem letzten Beitrag. Sollte sich das mal ändern, dann wird das System schon zuschlagen. Aber ich tippe auf "melken" als erste Aktion, nicht auf "schlachten".

Insider wissen, daß aktuell schon ein Wettstreit der Melker um die BTC-Zitzen läuft: das Miner-Lager (die möglichst viele Transaktionen "on-chain" wollen, für die sie Gebühren kriegen) gegen Andere, die zB mit "Lightning" eine zweite Ebene für viele, schnelle, billige Transaktionen "off-chain" aufbauen wollen - für die sie dann ihr Stück vom Gebührenkuchen kriegen. Ganz wie eine richtige Bank bei einer goldgedeckten Währung. Welcher von den Melkern die kälteren Hände hat, wird von den Kühen zB auf reddit als Glaubenskrieg aus"diskutiert".

Weniger ironisch ausgedrückt geht es darum, in welche Richtung Bitcoin wachsen soll: digitales Gold (jede Transaktion garantiert, aber langsam und mit relativ hohen Gebühren) oder digitales Cash (schnelle, billige Transaktionen, die aber zB nur einmal täglich als Saldo mit der Blockchain abgeglichen und dann erst garantiert werden). Die Miner sorgen mit ihrer Rechenarbeit für die Sicherheit der Blockchain, und bezweifeln, daß der Kuchen im zweiten Fall schnell genug wachsen wird um den prozentualen Rückgang der bei ihnen gebührenpflichtigen Transaktionen auszugleichen. Das "off-chain"-Lager hat nichts zu verlieren, Und alle, inklusive der User, merken grade erst, daß es keineswegs klar ist, wer diese Entscheidung überhaupt und wie treffen sollte. Das von Satoshi in Bitcoin eingebaute Konsenssystem setzt sehr hohe Hürden für Veränderungen, und hier wollen zwei Lager in zwei verschiedene Richtungen. Die wären technisch sogar problemlos kompatibel, hier geht es aber darum, ein bestimmtes Geschäftsmodell zu schützen, Spannend. Ganz wie im richtigen Leben...

Und jetzt mal nur aus der Perspektive eines Investors:

"gute" Szenarien:
1. man einigt sich, und der BTC-Kurs steigt weiter Richtung Mond
2. man einigt sich nicht, ein Lager bleibt hart und spaltet sich ab (Stichwort: Hard Fork, in dem Fall hat man Coins auf beiden Seiten), eine oder sogar beide Varianten finden weiter neue Kundschaft und die Kurse einer oder sogar beider Coins steigen weiter Richtung Mond.

"schlechtes" Szenarium:
Die Masse der Kundschaft wendet sich nach einem Hard Fork angeekelt ab, und nur ein paar Freaks halten den Kurs der beiden Coins noch knapp über Null.

Bewertung: mündelsicher ist anders smilie_24

Beitrag 23.03.2017, 03:27

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joecoin
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Goldfanatiker hat geschrieben: Fiat heißt doch wertlos, im Sinne dass es keinen sonstigen (inneren) Wert, außer dass es als Tauschmittel genutzt werden kann oder muss. Insofern ist BTC auch Fiat, aber kein staatliches Fiat.
Es gibt so etwas wie einen "inneren Wert" nicht.

Es gibt auch so etwas wie "nicht staatliches Fiat" nicht.
Goldfanatiker hat geschrieben: Ich muss an Gold nicht glauben. Es gibt eine ständige Nachfrage nach Gold, aufgrund seiner physischen Eigenschaften. Es ist knapp und begehrt dafür. Dadurch wurde es überhaupt zu Geld.
Nun denn:

Ich muss an Bitcoin nicht glauben. Es gibt eine ständige Nachfrage nach Bitcoin, aufgrund seiner digitalen Eigenschaften. Es ist knapp und begehrt dafür. Dadurch wurde es überhaupt zu Geld.

Beitrag 23.03.2017, 05:56

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Ladon
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@ joecoin

Ich mal wieder:
Angenommen irgendein ein richtig schwerer "Investor" geht mit Geduld zur Sache und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins.

Abgesehen von der Kurssteigerung, die der "richtig große" einfach aussitzt, was dann?
Ein blödsinniges Szenario (und ich gebe den advocatus diaboli, schon klar), aber rein von der "Mechanik des Systems" her. Mann kann es aber auch anders herum sehen:
Wenn immer wieder Bitcoins "verloren" gehen, weil Besitzer ihre Schlüssel verschusseln ... dann sind sie irgendwann alle weg.
Auch blödsinnig das Szenario, weil das wahrscheinlich Jahrhunderte dauern würde, bis es relevant wird.
Aber trotzdem: ist da nicht irgendwie eine Lücke? Und wenn eine Lücke da ist, gibt es auch jemanden, der eine viel bessere Idee als ich hat, wie man sie nutzen kann.

Zur Erinnerung: ich bin von BC angetan.
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Beitrag 23.03.2017, 07:53

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Goldfanatiker
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joecoin hat geschrieben:
Goldfanatiker hat geschrieben: Fiat heißt doch wertlos, im Sinne dass es keinen sonstigen (inneren) Wert, außer dass es als Tauschmittel genutzt werden kann oder muss. Insofern ist BTC auch Fiat, aber kein staatliches Fiat.
Es gibt so etwas wie einen "inneren Wert" nicht.

Es gibt auch so etwas wie "nicht staatliches Fiat" nicht.
Wer den Unterschied zwischen dem inneren Wert und dem Preis nicht erkennt, der wird auch den Unterschied zwischen einer Tulpenzwiebeln und einer Unze Gold nicht erkennen. Beide haben einen inneren Wert, sogar ein Geldschein hat einen inneren Wert. Der Preis bzw die Kaufkraft der Geldscheine und der Tulpenzwiebeln ist bzw war um Faktor xtausend größer als der innere Wert. Auch der Goldpreis schwankt um den inneren Wert herum, meistens ziemlich nah an dem Wert, auch wenn manchmal Spekulationen oder Manipulationen für größere Diskrepanzen sorgen.

Nichtstaatliches Fiat ist das privat geschöpfte Giralgeld, das ca 90% der Geldmenge ausmacht.

joecoin hat geschrieben:
Goldfanatiker hat geschrieben: Ich muss an Gold nicht glauben. Es gibt eine ständige Nachfrage nach Gold, aufgrund seiner physischen Eigenschaften. Es ist knapp und begehrt dafür. Dadurch wurde es überhaupt zu Geld.
Nun denn:

Ich muss an Bitcoin nicht glauben. Es gibt eine ständige Nachfrage nach Bitcoin, aufgrund seiner digitalen Eigenschaften. Es ist knapp und begehrt dafür. Dadurch wurde es überhaupt zu Geld.
Es gibt wohl viele, die auf virtual sex schwören, ich gehöre nicht dazu. smilie_16
Davon abgesehen, sind diese digitalen Eigenschaften alles andere als sicher.

https://www.btc-echo.de/bitcoin-unlimit ... ste-runde/

Das sieht nicht gut aus
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Beitrag 23.03.2017, 12:45

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Ladon
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Gibt es für den inneren Wert von Gold auch eine Zahl?
Wieviel von was ist der?
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Beitrag 23.03.2017, 12:52

Mehrgoldfüralle
@Goldfanatiker
Und die Gemeinsamkeiten von Tulpenzwiebeln und Gold sind möglicherweise mehr als du denkst.....

Beitrag 23.03.2017, 14:42

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MaciejP
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Ladon hat geschrieben:Angenommen irgendein ein richtig schwerer "Investor" geht mit Geduld zur Sache und kauft Bitcoins. Und kauft Bitcoins. [...] Abgesehen von der Kurssteigerung, die der "richtig große" einfach aussitzt, was dann?
Was soll dann sein (abgesehen davon, dass derjenige dann sehr viele Bitcoins hat)?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 23.03.2017, 15:34

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Ladon
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Ich hab doch selber geschrieben: blödsinniges Szenario ...
... aber halt jetzt hier für mich, für Dich und wahrscheinlich einige mehr. Ich für meinen Teil komme auf kein zielführendes "Ausnutzen" dieser Lücke. Das heißt aber doch nicht, dass nicht andere in Zukunft ein Mittel finden, Kapital daraus zu schlagen.
Wenn BC mal eine weltweite Parallelwährung ist? Nun, dann wird ein "Währungskrieg" denkbar.
Ich "brainstorme" ja auch bloß.

Denn - ich hoffe wirklich auf eine Antwort vom joe - ich empfinde das wirklich als eine echte "Regellücke": es gibt reale "Verluste" (durch Unachtsamkeit; früher oder später wird der Opa beim Vererben vergessen haben, das Versteck der Wallet anzugeben usw.), aber es gibt auch ein absolute Begrenzung. Es ist unausweichlich, dass es irgendwann "eng" wird.
Das wiederum kann durch "meinen" dicken Investor initiiert oder zumindest erheblich befördert werden.

Ich will nur wissen, ob es dieses Szenario für BC gibt. Ob überhaupt die Frage "Was ist, wenn der letzte BitCoin geminet ist?" diskutiert wird.
Oder auch, ob das einfach unerheblich ist, weil noch so viele BCs "gefunden" werden können, dass bis zu diesem Ende eh nichts kalkulierbar ist.
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Beitrag 23.03.2017, 16:50

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Goldfanatiker
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@Goldfanatiker
Und die Gemeinsamkeiten von Tulpenzwiebeln und Gold sind möglicherweise mehr als du denkst.....
Nun, die sehe ich nicht. Während die Zwiebel, die vor 400 Jahren bis zu mehrere Kilo Gold gekostet hat, längst verfault ist, ist das Gold noch immer da und hat den Wert von Millionen von Zwiebeln.

Eine OZ Gold hat in den letzten 100 Jahren den durchschnittlichen Wert von 16 Fass Rohöl, oder 16 Dow's gehabt.

Der Dollar hingegen hat in der gleichen Zeit einen Wertverlust von 99,x% in Gold und in ca 95% in Rohöl "realisiert".
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Beitrag 23.03.2017, 17:05

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tdklaus
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Ladon hat geschrieben:Ich will nur wissen, ob es dieses Szenario für BC gibt. Ob überhaupt die Frage "Was ist, wenn der letzte BitCoin geminet ist?" diskutiert wird.
Mißverständnis: "geminet" werden Blöcke , nicht Bitcoins. Dafür gibt's zZ noch eine Prämie von 12,5 neuen Bitcoins pro Block.

Das gefragte Szenario hat Satoshi durch das periodische Halbieren der Block-Prämie schon eingebaut, Die Sicherheit der Blockchain hängt an der ins Mining gesteckten Rechenleistung. Die kostet "echtes" Geld. und das holen sich die Miner aus den Blockprämien und den Transaktionsgebühren. Am Ende werden die BTC nur noch umgetrieben, und die Gebühren bezahlen das Mining vollständig.

Die Nachfrage nach BTC bestimmt den Kurs, und die eingefrorenen Coins fehlen halt auf der Angebotsseite. So wie beim richtigen Gold die eine oder andere gesunkene Galeone oder der im Krieg verbuddelte Notgroschen.

Unpraktisch würde das Ganze nur, wenn irgendwann die Nachfrage den Kurs so hoch treibt, daß die kleinste Einheit (1E-8 BTC = 1 Satoshi) über 1 cent stiege. Für micropayments im Internet der Dinge liegt die "Schmerzgrenze" deutlich niedriger, aber auch bis dahin ist's noch ein langer Weg.

Beitrag 23.03.2017, 17:35

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joecoin
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Goldfanatiker hat geschrieben: Wer den Unterschied zwischen dem inneren Wert und dem Preis nicht erkennt, der wird auch den Unterschied zwischen einer Tulpenzwiebeln und einer Unze Gold nicht erkennen. Beide haben einen inneren Wert, sogar ein Geldschein hat einen inneren Wert. Der Preis bzw die Kaufkraft der Geldscheine und der Tulpenzwiebeln ist bzw war um Faktor xtausend größer als der innere Wert. Auch der Goldpreis schwankt um den inneren Wert herum, meistens ziemlich nah an dem Wert, auch wenn manchmal Spekulationen oder Manipulationen für größere Diskrepanzen sorgen.

Nichtstaatliches Fiat ist das privat geschöpfte Giralgeld, das ca 90% der Geldmenge ausmacht.
Ich glaube wir haben einfach zu unterschiedliche grundsätzliche Definitionen der Dinge, über die wir hier sprechen.

Du redest immer von diesem intrinsischen Wert, den es aber nicht gibt und für den Du deshalb auch keine Messbarkeit oder irgendeinen Nachweis liefern kannst. Es ist schwer, gegen eine solche Idee zu argumentieren, die einfach so postuliert aber nicht begründet wird. Bitte lies Dich mal bei den Österreichern ein zu dem Thema. Vielleicht meinst Du ja in Wirklichkeit einen Nutzwert oder Gebrauchswert oder sowas aber das ist nichts, was man Bitcoin absprechen könnte. Auch Deine Analogie zu virtuellem / echtem Sex macht keinen Sinn. Sicherlich gibt es Dinge, die digital nicht abbildbar sind aber das ändert zB nichts an der Tatsache, dass der Zugang zu Email einen höheren Nutzwert hat als der Zugang zu Postkarten.

Auch Deine Unterscheidung zwischen Fiat-Geld, welches direkt von der Zentralbank geschöpft wird und Giralgeld hinkt mindestens ganz furchtbar, weil das Fiat-Dekret sich nunmal auf beide gleichermassen bezieht. Der Staat zwingt mich, EUR zu akzeptieren, vollkommen egal, wer den einzelnen Euro geschöpft hat.

Drum weiss ich hier nicht mehr weiter zu argumentieren.

Joe

Beitrag 23.03.2017, 17:52

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joecoin
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Ladon hat geschrieben:
Ich will nur wissen, ob es dieses Szenario für BC gibt. Ob überhaupt die Frage "Was ist, wenn der letzte BitCoin geminet ist?" diskutiert wird.
tdklaus hat das schon befriedigend beantwortet.

Und ja, beide Fragen werden diskutiert und Gold ist die beste Analogie hier.

Wenn Gold verloren geht, verringert sich die Angebotsseite und der Preis steigt. Gleichermassen bei Bitcoin. Ja es gibt Leute die der Meinung sind, dass Bitcoin deshalb bereits zum Scheitern in einer fernen Zukunft verdammt ist. Sehe ich aber nicht so. Und: wenn man etwas limitiertes, nicht reproduzierbares baut dann ist man sich offensichtlich der Nicht-Reproduzierbarkeit bewusst ;) und deshalb:

It's not a bug, it's a feature!

Wenn jemand ganz viel Gold oder bitcoins kauft dann treibt er den Preis in die Höhe und wenn er wieder verkauft fällt der Preis wieder. Dadurch hohe Volatilität zu erzeugen ist natürlich bei Bitcoin (noch) sehr viel einfacher als bei Gold einfach aufgrund der Grösse des Marktes. Das ist allerdings kein realistisches Angriffsszenario denn auf dem Weg würde der Angreifer alle Bitcoiner ganz furchtbar reich machen und der Preisanstieg würde einen Run auf Bitcoin auslösen, der alles bislang gesehene in den Schatten stellt.

Wenn der letzte Bitcoin geschürft ist dann müssen wir mit dem klarkommen, was es gibt und die Miner werden von den Transaktionsgebühren leben müssen.

Joe

Beitrag 23.03.2017, 17:59

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Goldfanatiker
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joecoin hat geschrieben:
Ich glaube wir haben einfach zu unterschiedliche grundsätzliche Definitionen der Dinge, über die wir hier sprechen.

Vielleicht meinst Du ja in Wirklichkeit einen Nutzwert oder Gebrauchswert oder sowas
Definitionen sorgen immer für Verwirrung, lassen wir sie mal weg. Ja, ich meine so einen Nutzwert, der sicher auch von der Knappheit und von den Alternativen abhängt, was wir bisher etwas ignoriert haben.

Den haben BTC sicher auch, die Frage ist, ob sie es behalten und wie hoch er ist. Sobald Alternativen oder Schwierigkeiten da sind, darf man an ihren Wert zweifeln. Ich bin keine BTC Gegner, glaube aber nicht an ihrem Erfolg. Gerade weil Ihr Nutzen irgendwann 0 sein könnte.

joecoin hat geschrieben: Auch Deine Unterscheidung zwischen Fiat-Geld, welches direkt von der Zentralbank geschöpft wird und Giralgeld hinkt mindestens ganz furchtbar, weil das Fiat-Dekret sich nunmal auf beide gleichermassen bezieht. Der Staat zwingt mich, EUR zu akzeptieren, vollkommen egal, wer den einzelnen Euro geschöpft hat.

Drum weiss ich hier nicht mehr weiter zu argumentieren.

Joe
Leider liegst Du falsch. Das Gesetz zwingt mich eben nicht Giralgeld zu akzeptieren. Nur Zentralbankgeld ist gesetzliches Zahlungsmittel, das ich nicht ablehnen kann.
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Beitrag 23.03.2017, 18:50

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joecoin
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Goldfanatiker hat geschrieben: Definitionen sorgen immer für Verwirrung, lassen wir sie mal weg.
Geilster Vorschlag zur Lösung dieses Problems den ich jemals gehört habe! :)
Zuletzt geändert von joecoin am 23.03.2017, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 23.03.2017, 18:56

Mehrgoldfüralle
@Goldfanatiker
Wenn schon, denn schon. So ist es genau:

Gesetz über die Deutsche Bundesbank
§ 14 Notenausgabe
(1) Die Deutsche Bundesbank hat unbeschadet des Artikels 128 Absatz 1 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union das ausschließliche Recht, Banknoten im Geltungsbereich dieses Gesetzes auszugeben. Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel. Die Deutsche Bundesbank hat die Stückelung und die Unterscheidungsmerkmale der von ihr ausgegebenen Noten öffentlich bekanntzumachen.
(2) Die Deutsche Bundesbank kann unbeschadet des Artikels 128 Absatz 1 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union Noten zur Einziehung aufrufen. Aufgerufene Noten werden nach Ablauf der beim Aufruf bestimmten Umtauschfrist ungültig.

Beitrag 23.03.2017, 19:37

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Ladon
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Goldfanatiker hat geschrieben:...
Definitionen sorgen immer für Verwirrung, lassen wir sie mal weg
...
Prost! smilie_15

Der Unterschied zwischen formaler Lage und faktischer Lage ist leicht zu überprüfen, wenn man versucht seine Steuern mit etwas anderem als Giralgeld zu bezahlen.
Ob das gesetzliches Zahlungsmittel ist oder nicht. Zwang wird ausgeübt.

Es gehört zum "Fiat-Spiel" dazu, dass der Staat das Geld Schulden tilgend akzeptiert. Ist quasi die "Vertrauensbasis" und meines Wissens immer der Fall gewesen - ob Giralgeld oder Kerbholz.


@ td* und joe*
Danke.


Ach, jetzt hätte ich es fast vergessen:
Goldifanatiker! Der innere Wert des Goldes. Den wolltest Du noch beziffern.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 24.03.2017, 09:01

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joecoin hat geschrieben:
Goldfanatiker hat geschrieben: Definitionen sorgen immer für Verwirrung, lassen wir sie mal weg.
Geilster Vorschlag zur Lösung dieses Problems den ich jemals gehört habe! :)
Man kann Begriffe umschreiben und so Polemiken derer vermeiden, die mangels Argumente, Begriffe beschlagnahmen, uminterpretieren, "an die heutige Zeit anpassen" etc.

Ich habe wohl das Interesse am Inhalt völlig überschätzt...

Giralgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, also privates Fiat, darum ging es. Niemand hat bestritten, dass Giralgeld nicht angenommen wird.

Der Unterschied im Gesetz ist kein Fehler, oder etwa eine veraltete, obsolete Reglung, sondern in einem Mindestreservesystem zwingend notwendig.

Wäre Giralgeld gesetzliches Zahlungsmittel, könnte jeder Bankier (Inhaber) 100 Mio Giralgeld schöpfen, einem Kumpel aufs Girokonto buchen, der für beide einkaufen geht, am Ende zwei Tickets nach Rio.
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Beitrag 24.03.2017, 09:20

Mehrgoldfüralle
Wäre Giralgeld gesetzliches Zahlungsmittel, wäre es Vollgeld, das du vehement ablehnst und könnte nicht von einem privaten Banker erschaffen werden. Der betrügerische Vorgang, den du beschreibst, findet wohl durchaus immer mal wieder statt.

Beitrag 24.03.2017, 09:28

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Goldfanatiker
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Wäre Giralgeld gesetzliches Zahlungsmittel, wäre es Vollgeld, das du vehement ablehnst und könnte nicht von einem privaten Banker erschaffen werden. Der betrügerische Vorgang, den du beschreibst, findet wohl durchaus immer mal wieder statt.
Es ging gerade nicht darum. Giralgeld it privates Fiat, was joecoin nicht wusste.

Außerdem habe ich schon mal gesagt, dass ich Fiat-Vollgeld als besser ansehe als das jetzige System, glaube aber nicht dass es langlebig wäre.
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