Wie kommst du darauf, dass ich etwas abfällig bescheiden würde? Es ging überhaupt nicht um die Kriterien bei der Auswahl der Investition, sondern um das Ziel.Ladon hat geschrieben: @ Cardy
Wie kommst Du dazu, die Kriterien, die andere an ihre Investments knüpfen, so abfällig zu bescheiden?
Ich bin da genauso "old fashioned" wie der lifesgood. Bei allen Aktien, die ich als Altersvorsorge betrachte, stehe ich hinter dem was da gemacht wird, mit voller Überzeugung. Nach dem Motto: das würde ich selbst auch mit Spaß machen.
Da ist z.B. kein einziger "Bluechip" dabei. Und auch die Spielsachen müssen für mich Kriterien erfüllen, die nicht ausschließlich "Kohle" bedeuten. Was ist Selbstbetrug daran? Wäre es doch nur, wenn man es unbewusst macht.
Und ja, ich linksgrüner Gutmensch lasse also aus ethischen Gründen "Rendite" liegen.
... hm ... ne, eigentlich nicht. Ich hole sie mir halt woanders. Geht schon ziemlich lange ziemlich gut. Aber ich bin auch ein grundzufriedener Mensch. Was ich als "ziemlich gut" in punkto Rendite sehe, ist anderen vielleicht zuwenig. (Das sind oft diejenigen, die sich in einer Krise blutige Nasen holen. Wer unter'm Strich besser gefahren ist auf, sagen wir mal die letzten zehn Jahre, lässt sich schwer sagen.)
Ja, ich halte es für Selbstbetrug, wenn man an eine falsche (im Sinne verlustreiche) Investition festhält in der Hoffnung auf bessere Zeiten beim Geschäftsmodell. Oder sein Gewissen beruhigt, "Hauptsache die Firma verwendet recycling Papier"... Dafür investiert man doch nicht. Da ist überhaupt nichts abfälliges dabei und es tut mir leid, wenn es so angekommen sein sollte.
Du sagst doch selbst, du hast Aktien zur Altersvorsorge gekauft, egal ob Bluechips oder Nebenwerte. Um 50% Minus zu erwirtschaften? Sicher nicht. Du willst den Wert erhalten und steigern, mit der Rendite bist du zufrieden. Dass dir das Geschäftsmodell zusagt ist ein netter Nebeneffekt und fließt vielleicht in die Kaufüberlegung ein. Aber das Ziel ist Geld verdienen.
Und auch lifesgood investiert, weil er überzeugt ist, dass sich seine Investition auszahlt. Für die Spielereien hat er seine Vitrinen, eine Investition ist das aber nicht.
Auch die Ausrede "war ja nur Spielgeld" halte ich für Selbstbetrug, denn niemand startet eine Investition mit der Überzeugung, dass er verliert. Man lag falsch. Punkt. Eine ehrliche Analyse der Gründe bringt viel mehr, als nach Gründe zu suchen, warum man eigentlich richtig lag.
Zum Glück zählt die Gesinnung beim Investieren nicht. Ob linksgrün, rot oder rechts, was zählt, ist die Performance.