9-11 für Arme?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Beitrag 13.09.2012, 20:04

Suedwester
Ich möchte ebenfalls in keinem islamischen Land leben. Allerdings sollte es doch in erster Linie darum gehen, stolz auf die eigene Kultur, Sprache, Religion, Tradition usw. zu sein. Andere Kulturen abzuwerten bringt uns doch nicht weiter. Stärken wir doch lieber unsere eigene Kultur - und damit meine ich ganz gewiß nicht den American Way of Life.

Beitrag 13.09.2012, 22:05

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Otto
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Goldfriese hat geschrieben:
Suedwester hat geschrieben:Lieber das Deutsche positiv belegen (und damit stärken) als das Andere negativ.
"Scheiß Türke" ist ne Straftat, "scheiß Deutscher" nicht.
Und das steht auch im Koran? Ich frage Dich als offensichtlich Jemanden der das Buch studiert hat.

Es gibt für Deine Gesinnung andere Foren. Schau dich auf PI um. Dort bist Du besser aufgehoben. In diesem Forum geht es um Edelmetalle und meiner Meinung nach sollte es auch so bleiben!

Beitrag 13.09.2012, 22:34

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Streubesitz
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Danke, Otto !

Beitrag 13.09.2012, 22:35

Fenrir
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Das Recht auf freie Meinung sollte uneingeschränkt gelten !

Und wie die Moslemische Region mit nicht konformen Meinungen umgeht sieht man ja gerade wieder.

Beitrag 13.09.2012, 22:39

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Otto
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Fenrir hat geschrieben:Das Recht auf freie Meinung sollte uneingeschränkt gelten !

Und wie die Moslemische Region mit nicht konformen Meinungen umgeht sieht man ja gerade wieder.
Ändert nichts an der Tatsache, dass Du Dich damit hier im falschen Forum aufhälst. Das hier ist gold.de und nicht ichhabangstvomschwarzenmann.de

Beitrag 15.09.2012, 06:45

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Ladon
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Denkt nicht ich sei gekommen um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit dem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter (...) zu entzweien.






Das hier ist ein GOLDFORUM - dass man da ab und zu "politische" Fragen erötert ist klar. Dass wir hier ganz unterschiedliche Sichtweisen haben - haben, haben können und haben dürfen - ist ein wichtiges Merkmal dieses Forums und wird von vielen Usern außerordentlich geschätzt.

Deswegen hat hier WEDER DIE NAZIKEULE NOCH DIE GUTMENSCHENKEULE einen Platz!
Persönliche Herabsetzungen sind zu unterlassen!
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.09.2012, 09:24

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Goldfriese
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Ich schwinge keine Keule, ich mach mir berechtigte Sorgen um unser Land!

Beitrag 15.09.2012, 09:43

Quinar
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Hochintressant an welcher Stelle der chirurgische Eingriff durchgeführt wurde.
Bezeichnend!

Beitrag 15.09.2012, 10:04

Tandem
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Weia!
An jeder Ecke beschwert ihr euch über die gleichgeschalteten Medien, und wenns dann brennt, funktioniert ihr genauso wie es aus geostrategischem Interesse gewünscht wird.

Wie entstehen wohl die ersten Fernsehbilder mit wütendem Mob? Lieber Gott, diese Methoden sind doch alle alt, und es funktioniert immer und immer noch! In meinem Eröffnungspost habe ich die Ereignisse als Inszenierung bezeichnet, in rhetorischer Frage verpackt, aber doch deutlich, wie ich hoffe.

Das wäre das Thema gewesen.

Danke, Ladon schön sauber staubgesaugt hierjavascript:emoticon('smilie_11').

Tandem

Beitrag 15.09.2012, 10:14

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Goldhamster79
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Meine Zustimmung Tandem, der Mob wird instrumentalisiert, wie man annehmen muss.

Komisch woher der Mob auch immer die Flaggen hat, beim Angriff auf die deutsche Botschaft sieht man auch einen Mobisten eine kleine dt. Handflagge anzünden.

Der bekommt dafür ein paar Euro + Flagge und lässt sich dafür entsprechend ablichten...

Beitrag 15.09.2012, 11:26

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RCM
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@ tandem

es wird immer etwas inszeniert, aber von wem, warum und wieso kannst auch du nicht mit Sicherheit sagen und wenn man, wie in diesem Falle, so leicht inszenieren kann, wie es einige unterstellen, dann muß die Frage erlaubt sein, was ist dann noch an wirklicher Kritik gestattet um keine Toten zu provozieren? Ein Film, ein belangloses Video? Offensichtlich Nein, Karrikaturen? Nein, dass wissen wir bereits. Ein Buch? Nein, auch satanisch...
War denn Salman Rushdi gekauft vom US Imperialismus?
Ist man ein gekaufter Agent wenn man eine der Weltreligionen kritisiert?
Wir gehen konform, inszeniert ist es, vielleicht von da vielleicht von dort, aber es braucht auch immer ein bestelltes Feld und Schafe!
Wer aber bestellte dieses Feld, wer scherte den Schafen den Kopf und sorgt für den nötigen Tunnelblick? Nur der Weltgendarm USA? Sie sind für vieles verantwortlich aber nicht für alles, was schreckliches passiert...
Auch die anderen können es und es ist so leicht...
http://www.welt.de/print-wams/article13 ... it-an.html
5 Monate nach Veröffentlichung ging erst der Sturm durch die Islamische Welt, es gab nur 12 Karrikaturen, doch 15 waren in der betreffenden islamischen Verbreitungsbroschüre gedruckt, 3 Bilder waren gefälscht und/oder aus dem Zusammenhang gerissen, hatten weder mit Dänemark noch den Karrikaturen das Mindeste gemein.

Grüße
RCM
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky

Beitrag 15.09.2012, 14:35

nameschonweg
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"Bestelltes Feld" ist hier wohl einer der wenigen Punkte, an denen man wirklich ansetzen müsste:

Warum reagieren Menschen so extrem wegen eines simplen Videos, noch dazu eines grottenschlecht gemachten? Ist es wirklich die Macht der Worte, die plumpe Provokation, welche diese heftige Reaktion auslöst? Manche Kulturen mögen ja etwas "emotionaler" reagieren als andere - aber das?

Als ich die Bilder der herumziehenden Mobs gesehen habe - insbesondere des getöteten US-Botschafters - fühlte ich mich an Mogadischu erinnert und meine erste Reaktion war, ehrlich gesagt, in etwa "Die lernen es nie. 20 Jahre und diese unzivilisierten Barbaren haben sich kein Stück weiterentwickelt. Bombt sie bitte zurück ins Mittelalter, da passen sie hin."

Ich nehme an, dies war auch die gewünschte Reaktion. Ich bin dann ziemlich erschrocken gewesen über mich selbst. Und dann ist mir aufgefallen, dass man sie da gar nicht mehr "hinbomben" muss. Sie sind immer noch da. Dank uns.

Weshalb gewinnt der Islam immer mehr an Zulauf - und weshalb radikalisiert sich dieser Glauben offensichtlich immer weiter?

Die attackierten Botschaften (es geht ja inzwischen gegen nahezu alle westlichen Botschaften, nicht nur der Heimat des Video-Urhebers) sind schlicht Symbole, die Religion das Ventil. Sie ist so ziemlich das Einzige, was wir ihnen noch nicht genommen haben bzw. vorenthalten können.

Die Götter der westlichen Welt sind Geld und materieller Wohlstand. In unserem Glaubensbekenntnis sind wir nicht weniger fanatisch, bei der Umsetzung unserer Glaubensziele nicht weniger barbarisch. Wir haben nur gelernt, dass es effektivere Methoden gibt, als Häuser anzuzünden und Menschen umzubringen.

Wir unterteilen geostrategisch relevante (Ressourcen, Einfluß, Kontrolle) Bereiche der Welt in weniger relevante.

In den relevanten Bereichen kaufen wir die Führer, sichern uns den Zugriff auf die Bodenschätze, schöpfen den meisten Profit ab und liefern den Despoten gegen Kredit unsere ausgediente Militärtechnik, um deren Herrschaft gegen jeden Widerstand abzusichern, der die Ressourcen gefährden könnte. Geht der Despot dann doch im Volkszorn unter, ist das Land so verschuldet, dass es über weitere Kredite und Auflagen der Geldgeber, allen voran des IWF, weiterhin von außen ausgeplündert und der Reichtum in den Westen exportiert werden kann. Was die Ungleichgewichte nur noch weiter vergrößert.
Auf diese Weise wird einer Vielzahl von eigentlich reichen Ländern jegliche Chance auf eine Weiterentwicklung verwehrt, Demokratien schaffen es nicht, sich gegen die Schulden durchzusetzen und ihre versprochenen Ziele umzusetzen. Was auch nicht gewünscht ist, denn dann könnte man sie ja evtl. nicht mehr so einfach ausplündern.
Wehrt sich dann doch mal jemand dagegen, wird das Volk aufgestachelt und den "Rebellen" (die dann doch oft nur gekaufte regionale Warlords sind) militärisch assistiert bzw. gleich ein als Flugverbotszone deklarierter Angriffskrieg gestartet. Alles mit der UN-Charta in der Hand, dem Heuchlerablaß schlechthin, welcher den angeblich zivilisierten Teil der Welt von der unzivilisierten unterscheiden soll.

Die weniger relevanten Weltgebiete werden schlicht sich selbst überlassen. Da können sich dann auch mal eben eine Millionen Hutus und Tutsi mit Macheten niedermetzeln ohne Gefahr zu laufen, von der teuren Smart Bomb einer Drohne ausgeschaltet zu werden - bush people ohne Einfluß auf Bodenschätze sind schließlich kein "Value Target".

Das ist nichts anderes mieseste Kolonialpolitik mit anderen Mitteln und hat nichts mehr mit der oft propagierten Menschenwürde zu tun.

Zum Dank für den Wohlstandstransfer werden den interessanteren armen Ländern unter dem Deckmantel des Gutmenschentums dann großzügig "Entwicklungshilfen" gewährt, die Schuldenstand und Abhängigkeit nur noch weiter vergrößern, anstatt wirklich zu helfen.

Haiti bspw. war mal eine der reichsten französischen Kolonien, bis es sich u.a. der Sklaverei wegen von Frankreich lossagte. Napoleon schickte seine Truppen, welche schließlich unterlagen. Als Dank dafür und als Preis für die künftige Garantie der Freiheit forderte der französischen Staat Reparationszahlungen, welche, Dank der Erfindung von Zins und Zinseszins, mehrfach die ursprüngliche Summe überschritten, umgerechnet 20 Milliarden Euro betrugen und deren Abzahlung 200 Jahre dauert.
Eine Zeitspanne, die gereicht hat, um die Insel zum Armenhaus der Karibik zu machen. Für die Franzosen eine glückliche Lösung - man kann den Staat weiterhin plündern, steht als großer Freiheitsgönner vor der Weltgemeinschaft gut da und muss nicht mal Truppen stationieren. Und diese neue Form des "Kolonialismus" ist beileibe kein Einzelfall, sondern quasi die Blaupause für heutige Wirtschafts- und Entwicklungshilfe - ähnliches Muster bei gleichen Zielen. Umverteilung. Nur mit besserem Marketing.

Die neuen Mitspieler aus Asien sind da noch einen Schritt weiter - sie nutzen ihre Wirtschaftshilfen gleich noch, um sich die nötige Infrastruktur zum Abbau der Ressourcen von den Einwohnern bauen zu lassen.

Mit anderen Worten - wir nehmen den ohnehin meist durch klimatische Bedingungen benachteiligten Weltregionen durch Ausbeutung der Bodenschätze jegliche Zukunftsperspektive. Viele der Länder stehen heute nicht besser da als zu der Zeit, als die Kolonialtruppen abzogen.
Im Gegenzug schicken wir Ihnen 24/7 Live-Bilder davon, wie wir ihre Ressourcen verschwenden und Produkte daraus machen die sie - Dank uns - nie haben werden. Und wir nicht brauchen. Während sie nach dem nächsten Eimer frischen Wassers anstehen, bekommen sie stattdessen Schiffsladungen voller Nuklearabfälle, Chemiemüll und giftigen Recycling-Schrotts zum Zerlegen - dort gelten ja unsere hohen - und teuren - Standards im Arbeitsschutz gottseidank nicht. Die Butterberge und Milchseen schmeissen wir hingegen schon lieber selber weg. Wie heißt es so treffend in einem Lied von Nickelback: "when we could feed a starving world with what we throw away".

Das auf einem Planeten, welcher zu ca. 70% mit Wasser bedeckt ist, tagtäglich hundertfach Menschen verdursten müssen, obwohl Entsalzungstechnologie sowie die erforderliche Energie zur Verfügung steht, wäre ein Treppenwitz der Geschichte, wenn es nicht so ein erbärmliches Zeugnis für unsere Species darstellen würde. Wir behandeln unsere Hunde besser als unsere Mitmenschen.

In ihrer politischen Führung finden sie keine Hilfe, da diese bereits in das System eingebunden sind. Frei nach Rothschild - "wer das System kennt, wird so daran interessiert sein, es für sich zu nutzen, dass von ihm kein Wiederstand zu erwarten sein wird".

Was bleibt, sind religiöse Führer, die ihre eigenen, machtpolitischen Ziele verfolgen, aber mit Geld nur bedingt zu kaufen sind. Diese Leute in die Umverteilung einzubeziehen, ist anscheinend nicht weitreichend genug gelungen - oder wurde schlicht nicht für relevant befunden. Deren Predigten fallen nun auf "ein bestelltes Feld". Und wir haben Ihnen weißgott genug Argumente geliefert.

Ein Feld, auf dem schließlich der Westen gesät hat - und nun die Ernte dafür einfährt.

Etwas, an das auch ich mich immer erinnern muss, wenn ich die Bilder im Fernsehen sehe. Der Mob wurde geschaffen, und zwar von uns.

Just my two misanthropian insights.

PS: Um dies noch klarzustellen - dies soll keine "Rechtfertigung" für verabscheungswürdigen, blanken Mord darstellen, aber einfache Schuldzuweisungen greifen hier zu kurz. Das Thema hat im Kern auch nichts mit Religion zu tun. Diese ist auch hier nur Mittel zum Zweck. Manchmal muss man sich erst gewisse Dinge in Erinnerung rufen, um den eigenen Emotionen etwas entgegenzuhalten.
Zuletzt geändert von nameschonweg am 15.09.2012, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 15.09.2012, 15:54

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Otto
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@nameschonweg: wenn dein kommentar auf ein t-shirt passen würde, würde ich mir eins drucken lassen!

Beitrag 15.09.2012, 16:23

Suedwester
Sehr guter Kommentar. Vielleicht sollte man nochmals darauf hinweisen: Ein paar Hundert (oder selbst ein paar Tausend) gekaufte Idioten repräsentieren keine 1,5 Milliarden Muslime! (Genauso wenig wie 2 oder 3 Mörder repräsentativ für Deutschland oder für die deutsche Rechte sind). Wir sollten uns nicht instrumentalisieren lassen, egal von wem.

Beitrag 15.09.2012, 17:33

schlüsselmeister
@nameschonweg

Ich lese in diesem Forum eigentlich nur mit und halte mich bei politischen Diskussionen im Internet generell sehr zurück. Aber hier muss man einfach mal ein ganz großes Ausrufezeichen setzen. Danke für diesen Beitrag!

Beitrag 15.09.2012, 18:13

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RCM
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@nameschonweg
Ja es ist zweifellos alles richtig was du schreibst, ich bitte dennoch folgendes zu bedenken:
Du schiebst das Problem auf eine Ebene, aus der es keinen Ausweg gibt. Mit einer solchen Delegierung
können wir nichts mehr lösen, es sei denn wir ändern global alle Systeme zum Machterhalt...
Dies ist schlicht unmöglich, ein erster Schritt wäre aber es bei Meinungsverschiedenheiten nicht mehr zu Toten kommen zu lassen. Eine Kultur des Streitens ohne Blut.
Gestatte mir noch folgende Anmerkungen
1. Die Verwendung des Wortes "wir" in deinem Text...Wir haben, wir nehmen, wir unterteilen...
Nein, wenn schon, dann sind "wir" in der übergroßen Mehrheit ebenso Spielbälle, Schachfiguren im ewigen Spiel um Macht und Reichtum, genau mit so viel oder so wenig Einfluß wie der Mob den du beschreibst.
2. Eine nicht unerquikliche Menge an islamischen Staaten, dass heisst die, wo bereits jetzt Staat Islam und Islam Staat bedeutet,sind durchaus nicht so arm wie dargestellt und auch sie nutzen ihre Macht, den der Reichtum ihnen verleiht, um ihre Ziele durchzusetzen. Auch sie teilen ihre Einflußzonen. Nehmen wir nur die ehemaligen Staaten der Sowjetunion in Asien oder im Kaukasus. Und auch dieser Strom an Know How oder Geldern aus Saudi Arabien, dem Iran oder den Golfstaaten in diese Länder war und ist an Bedingungen geknüpft.
3. Die Religion ist natürlich Mittel zum Zweck, wie das griechische Feuer, die Atombombe oder so viele andere Dinge, mit einem Unterschied, sie braucht keine Rechtfertigung, die ist dem Gläubigen immer gegeben. Gläubige brauchen keinen Zwischenfall von Tonkin, keinen Sender Gleiwitz, sie stehen immer bereit, um sich nutzen zu lassen. Das macht Religion gefährlich und zu einem Hauptinstrument
zur Durchsetzung von Interessen auch gegenüber dem von dir leider pauschal verteufelten Westen.
Das Versprechen an ein Leben nach dem Tod im Paradies oder sich öffnende Tore zum Jennah verhindern rationale Gedankengänge zum Schutz des eigenen Lebens. Ich würde es demnach keineswegs relativieren. Der Islam ist eine Weltreligion und damit eine eigene Macht.
Sicher gibt es innerhalb der islamischen Welt teils erhebliche Differenzen aber auch starke Strömungen die einer al-Umma al-islamiyya das Wort reden und genau so sicher ist es, dass wenn diese Staaten
die militärische und waffentechnische Dominanz des Westens hätten, die Welt keineswegs sicherer und die Verteilung der Ressourcen gerechter wäre.


Grüße
RCM
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Kurt Tucholsky

Beitrag 15.09.2012, 19:09

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Sapnovela
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Zuletzt geändert von Sapnovela am 12.05.2013, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 15.09.2012, 19:26

nameschonweg
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@all Ganz herzlichen Dank für Eure Kommentare

Zu den Anmerkungen würde ich gerne kurz Stellungnehmen

@RCM
Ja es ist zweifellos alles richtig was du schreibst, ich bitte dennoch folgendes zu bedenken:
Du schiebst das Problem auf eine Ebene, aus der es keinen Ausweg gibt. Mit einer solchen Delegierung
können wir nichts mehr lösen, es sei denn wir ändern global alle Systeme zum Machterhalt...
Genau dies ist mein Dilemma. Diese ganze Problemtaik zieht sich durch die letzten Jahrhunderte wie ein roter - und leider immer breiter werdender und professioneller gewobenerer Faden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir da die Kurve nochmal bekommen werden. Diese Art von Denkweise ist wohl inzwischen im Generationengedächtnis angekommen und zur Selbstverständlichkeit - nicht nur im politischen Handeln - geworden, wie man an der so oft von uns kritisierten parasitären Grundstruktur des Geldsystems erkennen kann.
Dies ist schlicht unmöglich, ein erster Schritt wäre aber es bei Meinungsverschiedenheiten nicht mehr zu Toten kommen zu lassen. Eine Kultur des Streitens ohne Blut.
Das wäre ein absoluter Fortschritt, aber dafür müsste über die Ursachen Konsens herrschen und gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden. Doch die Profiteure dieser globalen Umverteilungsmaschinerie werden daran kaum ein Interesse haben. Und noch haben sie die militärischen Mittel dazu, sich einer erzwungenen Einigung zu widersetzen.
1. Die Verwendung des Wortes "wir" Wir haben, wir nehmen, wir unterteilen...
Nein, wenn schon, dann sind "wir" in der übergroßen Mehrheit ebenso Spielbälle, Schachfiguren, im ewigen Spiel um Macht und Reichtum, genau mit so viel oder so wenig Einfluß wie der Mob den du beschreibst.
Ich hatte in der Tat lange überlegt, ob ich die Verantwortung "vergemeinschaften" sollte. Letzten Endes aber tolerieren wir dieses Handeln, orientieren uns im Privaten zum persönlichen Vorteil im Großen wie im Kleinen oft genug an gleichen Maximen und machen uns durch unserer "Wegschauen" bzw. stillschweigendes "Ignorieren" - sobald Dinge wie diese unsere Komfortzone stören - quasi mitverantwortlich. Es sind wir - ohne uns als duldende und nutznießende Konsumenten wäre dies nicht möglich. Ohne eine Zuweisung von Verantwortung kann kein Umdenken anfangen. Und die Dinge, die ich nur zusammengefasst und bewertet habe, sind kein Betriebsgeheimnis.

2. Eine nicht unerquikliche Menge an islamischen Staaten, dass heisst die, wo bereits jetzt Staat Islam und Islam Staat bedeutet,sind durchaus nicht so arm wie dargestellt und auch sie nutzen ihre Macht, den der Reichtum ihnen verleiht, um ihre Ziele durchzusetzen. Auch sie teilen ihre Einflußzonen. Nehmen wir nur die ehemaligen Staaten der Sowjetunion in Asien oder im Kaukasus. Und auch dieser Strom an Know How oder Geld war und ist an Bedingungen geknüpft.
Da hast Du absolut recht. Wie oben geschrieben - meist sind die Herrschenden, selbst wenn sie islamischen Glaubens sind, ebenso käuflich wie alle anderen. Wer nicht mitspielt wird ignoriert, wer das System stört, wird angegriffen. Da spielen die Meisten halt mit. Mit Ausnahme der Golfanrainerstaaten, deren eigene Bevölkerung so klein ist, dass das Abgeben von Reichtum den großen Profit der Mächtigen nicht wirklich stört und zugleich den sozialen Frieden (will heißen die ungestörte Machtausübung) sichert, sind doch die meisten Bevölkerungen muslimischer Staaten bei der Verteilung des Reichtums außen vor.
3. Die Religion ist natürlich Mittel zum Zweck, wie das griechische Feuer, die Atombombe oder so viele andere Dinge, mit einem Unterschied, sie braucht keine Rechtfertigung, die ist dem Gläubigen immer gegeben. Gläubige brauchen keinen Zwischenfall von Tonkin, keinen Sender Gleiwitz, sie stehen immer bereit, um sich nutzen zu lassen. Das macht Religion gefährlich und zu einem Hauptinstrument zur Durchsetzung von Interessen


Meine Einstellung zur (institutionellen) Religion läßt sich gut aus meiner Signatur ableiten, daher glaube ich uns beide gar nicht soweit auseinander. Was ich jedoch sehr achte, ist der individuelle Glaube. Institutionelle Religion - und damit meine ich die Organisation, nicht die Schrift - ist für mich lediglich Machtpolitik mit Tarnkappe. Für ebenso gefährlich halte ich sie auch.
Allerdings ist Glaube auch zugleich ein Bezugsrahmen und Wertmaßstab, geschrieben unter den Zeichen der Zeit. Die meisten Schriften lassen sich dann auch so auslegen, dass sie das friedliche Miteinander in einer Gesellschaft definieren. Im Kontakt mit anderen Gesellschaften / Schriften entstehen dann sehr schnell Reibungspunkte zwischen den Polen der Machtausübung - und die institutionelle Religion als Hoheit in der Schriftauslegung wird allzu oft dazu benutzt, die eigenen machtpolitischen Ziele zu legitimieren, indem die Schriften entsprechend (um-)gedeutet werden. Im Christentum hat die "Kirche" auf diversen Konzilen aus den Glaubensschriften schlicht nur diejenigen ausgewählt und im Neuen Testament zusammengefasst, welche ihr in den Kram gepasst haben.
auch gegenüber dem von dir leider pauschal verteufelten Westen.
Ich wollte den Westen als Ganzes nicht unbedingt pauschal verteufeln, aber er / wir haben doch anscheinend eine ganze Menge auf dem Kerbholz. Allerdings halte ich es für eine Laune der Geschichte, dass zufälligerweise "der Westen" in der Lage gewesen ist, sich den Rest der Welt untertan zu machen. Im Grunde sind es wohl dem Menschen innewohnende Eigenschaften, die uns zu solchen eigennützigen Handlungen auf Kosten anderer veranlassen. Es hätte also auch jede andere Zivilisation vor dem Westen sein können ... und der OSten macht es "uns" gerade nach.
Das Versprechen an ein Leben nach dem Tod im Paradies oder sich öffnende Tore zum Jennah verhindern rationale Gedankengänge zum Schutz des eigenen Lebens. Ich würde es demnach keineswegs relativieren. Der Islam ist eine Weltreligion und damit eine eigene Macht.
Sicher gibt es innerhalb der islamischen Welt teils erhebliche Differenzen aber auch starke Strömungen die einer al-Umma al-islamiyya das Wort reden und genau so sicher ist es, dass wenn diese Staaten
die militärische und waffentechnische Dominanz des Westens hätten, die Welt keineswegs sicherer und die Verteilung der Ressourcen gerechter wäre.
Manno, ich wollte doch gerade weg von diesem Religionsthema :) Das sind für mich im Grunde nur Stellvertreter-Konflikte. Die religiösen Schriften an sich haben - wie schon geschrieben - oftmals friedlichen Austausch und Koexistens selbst zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen propagiert. Es sind die Menschen, die diese Schriften für ihre - ganz weltlichen - Ziele uminterpretieren bzw. auf die einzelnen Passagen wie "Auge um Auge" abstellen. Nahezu jede Glaubensrichtung ist dafür anfällig - nicht zuletzt konnten mit dem christlichen Glauben die teils barbarisch geführten Kreuzzüge gerechtfertig werden, mal ganz abgesehen von Hexenverbrennungen, mit denen sich Nachbarn, Händler, Politiker und selbst eifersüchtige Ehemänner/-frauen unliebsame Konkurrenten aus dem Weg räumen konnten.

Den Hasspredigern entzieht man die erforderlichen Massen, in dem man für Gerechtigkeit und wirschaftlichen Ausgleich, gute Lebensbedingungen, Bildung und Zukunftsperspektive sorgt, sprich keine Argumente für Hass auf andere bietet. In einem solch ausgeglichenen Umfeld läßt sich nach dem MOtto "divide et impera" nicht mehr so leicht verführen und "vor den Karren spannen". Oft sind viele dieser Kriterien in weiten Teilen der Welt nicht vorhanden. Oftmals auch als Folge der im ersten Kommentar geschilderten Verfahrensweisen des "Westens".

Insofern hat sich der "Westen" quasi das Problem hausgemacht. Und nur er ist es, der den Druck aus dem Kessel nehmen könnte. Dies wird irgendwann passieren müssen. Die zunehmend asymetrisch geführten Konflikte werden spätestens mit dem Auftreten der ersten Bio- und Chemiewaffen aus dem Küchenschrank bzw. schmutziger Bomben ein Umdenken einleiten. Damit wird dann wieder Chancengleichheit hergestellt und "Verhandlungsbereitschaft" erzwungen.

Wenn es da nicht bereits zu spät ist.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
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Beitrag 15.09.2012, 19:37

nameschonweg
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@sapnovela

Kleines Missverständnis - ich hatte eigentlich aufzeigen wollen, warum es einigen Staaten so schwer fällt, für ihre Bevölkerungen akzeptable wirtschaftliche, soziale und politische Lebensbedingungen herzustellen und weshalb man einen Gutteil der aktuellen Eskalation damit wohl wird begründen können.

Dein Umkehrschluß, dass ich damit meinte, dass "nur westlichen Staaten" der Zugang zu wirtschaftlichem Wohlstand ermöglicht wird, war nicht so angedacht ;)
Längst nicht allen im Westen geht es soooo toll, dass alle auf den Anspruch besser leben zu wollen locker verzichten können.
Stimmt, aber wir "tragen" ein System, in welchem der von Außen angezogene Wohlstand ungleich verteilt wird - was sozusagen unser Teilproblem ist. Das dies auch bei uns zu Konflikten und Gewaltausbrüchen führen kann, konnte man u.a. in Rostock-Lichtenhagen beobachten. Auch hier herrschte soziale Desorientierung nach der Wende sowie wirtschaftliche Missstände nach - also Perspektivlosigkeit, die sich ihren Weg gesucht und in Beifall und Duldung für die radikalen Brandstifter gemündet hat.

Womit wir durchaus wieder bei unserem Forenthema angekommen wären. Das Geldsystem, welches uns gerade so zu schaffen macht, ist mit seinem Zinseszins- und Schuldgeldmechanismus maßgeblicher Teil der politischen, sozialen und religiösen Probleme weltweit. Es ist quasi das Werkzeug der Umverteilung und trifft - wenn auch ganz unterschiedlich in Auswirkung und Position auf der Zeitachse - alle von uns.

lg, nsw
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Beitrag 16.09.2012, 09:28

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Ken.Guru
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mit den religionen ist es wie mit vielem anderen. kannst du es nicht ausrotten dann benutze es.

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