Bankschließfächer werden knapp
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- HerrHansen
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Solange ich nicht im direkten Zugriff über mein EM verfügen kann, habe ich meine Position gegenüber dem Sparkonto nur eindimensional (im Bereich der Verzinsung) verbessert. Wer davon ausgeht, dass unsere Währung irgendwann auch zusammenbrechen könnte, der sollte aus meiner Sicht von einem Zugriff des Staates (oder einer darüber liegenden Institution) ausgehen. Und wenn der Zugriff auf das Papiergeld erfolgt, dann ist der Sprung zum praktischerweise bereits eingelagerten EM nicht mehr weit...
Ich bin nun wirklich kein Schwarzseher, aber wenn ich ein Szenario entwerfe, dann denke ich auch über verschiedene Varianten nach. Und diese gehört für mich einfach dazu.
Bei anderen Lagerorten mit weniger Staatsrisiko steigt mitunter das Raub- und Überfallrisiko usw. usw.
Daher ist man gut beraten, seine Edelmetalle auf verschiedene Lagerorte mit verschiedenen spezifischen Risiken zu verteilen.
Ein Bankschließfach kann da durchaus auch dabei sein ...
lifesgood
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Fazit: Schließfächer in libertären Staaten sind besser. Natürlich nicht und niemals in der "Bankkunden-CDs billig zu verkaufen!!!" Schweiz. Aber es gibt alternativ z.B.(!) in Indien Banktresore zu mieten, auch für Nicht-Staatsbürger. Und dort sehe ich mein Eigentum 1000000000000000000000000000mal sicherer als in so einem System wie der BRD. In Mumbai ist eher das Risiko, daß durchgeknallte Mohammedaner die Bank mal "bombig" aufmischen (das betrachte ich dann als "allgemeines Lebensrisiko") - aber der STAAT ist dort dazu da, das Eigentum seiner Bürger und Gäste zu schützen...
Selbst wenn ich wie Du einen Bezug zu Indien hätte und die Entfernung dadurch wegfiele, ganz ehrlich, nie und nimmer. Es ist schön, dass Du das so vorurteilsfrei sehen kannst, ich kann es nicht. Steuergeheimnis CD und Bankschliessfach in der Schwiiz sind für mich immer noch zwei Paar Stiefel, obwohl das wohl auch falsch gedacht ist.
Für meine drei Andorras wüsste ich hier in den Foren auf Anhieb vier User, denen ich sie lieber anvertrauen würde, einfach so mit Handschlag, weil ich genau weiß, dass nach welcher Zeit auch immer, ich auftauchen kann und die Andorras sind da. Das Gefühl fehlt mir bei Banken komplett. Wenn es so weitergeht mit unseren Verordnungen zur Eindämmung der freien Entscheidung, muss da sicher einmal eine andere Lösung her. Mein Bankschließfach eignet sich aber prima zum Aufbewahren von Dokumenten.
- Datenreisender
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Der spektakuläre Bankraub von Steglitz liegt jetzt gut zwei Monate zurück. Von den Tunnelgangstern fehlt bislang jede Spur. Jetzt haben sich Geschädigte, deren Schließfächer ausgeraubt worden sind, zu einer Interessengemeinschaft gegen die Volksbank formiert.
Der Inhalt ihrer Fächer war nicht versichert, sie fühlen sich von der Volksbank schlecht informiert. Die Abendschau hat mit der Polizei, Vertretern der Interessengemeinschaft sowie der Bank gesprochen.
http://www.rbb-online.de/abendschau/arc ... _bank.html
Aber mir geht es jetzt spontan auch so. Was soll das denn? Wenn man einen Schadensfall nicht versichert hat, hat man ihn eben nicht versichert. Das ist doch nicht Sache der Bank (Obwohl die natürlich immer versuchen einem ihren Vertragspartner als Versicherer aufzuschwätzen, aber das ist natürlich Kokolores! Kann man machen wie man will.)
"Schlecht informiert" - ja, was sind denn das für Leute? Genug Reichtümer, damit ein Schließfach in Frage kommt, aber dann steckt man das Zeug da rein, ohne sich mal schlau zu machen? Au weia!
Kann Sapnovela nur zustimmen. Eine peinliche Posse. Hoffentlich kommen die damit nicht durch ... jetzt muss man schon Banken "verteidigen"; ist ja Wahnsinn.
- Mithras
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Aber Leute, davon abgesehen mal ehrlich: Glaubt Ihr, sowas wie eine "Versicherung" würde hier zahlen?!?! Die FINDEN da schon einen Dreh... Ich habe meine Schließfachinhalte nicht nur aus dem eben genannten Grunde nicht versichert, sondern vor allem auch, weil ich "Firmen", die solche "Produkte" anbieten, als Teil des HERRschenden Systems ansehe. Dann konnte ich meine paar Habseligkeiten (die aus Sicht der BRD/EUdSSR-Junta eh bereits jetzt oder künftig "illegal" sind/sein werden) ja gleich dem PG SSchOIble vorbeibringen. Dann muß er bei der allfälligen Enteignung keinen Zwang mehr via seiner entmenschten Schergenschar anwenden.....
PS: Lektion aus der Geschichte: Nur wer 1933 in den U$A was Gelbes in "seinem" Banksafe hatte, hatte ein Problem...
Euer Mithras, der Goldjunge
Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
Sondern um die Tatsache, dass heutzutage niemand Verantwortung hat: Wenn man beim Spazierengehen ausrutscht ist der Hausbesitzer Schuld, der den Gehsteig nicht richtig gefegt hat, fällt mein Kind von der Schaukel, verklage ich die Stadt, die den Spielplatz angelegt hat und gleich noch den Schaukelhersteller dazu ... obwohl man vielleicht dem Kleinen einfach mal hätte sagen sollen, dass er sich festhalten muss.
Diese Grundeinstellung der "Kunden" hat mich hier so gestört: Da haben Leute a) entschieden Vermögenswerte bei einer bestimmten Bank zu lagern (dass dieser kleine Bau in einem Park, abseits anderer Gebäude steht, muss einem doch auffallen), und b) haben sie entschieden den Inhalt nicht zu versichern (ach ja, die Bank hat sie ja nicht richtig informiert ... bei solchen Leuten muss wohl auch innen an der Klotür stehen: Damit sie keine peinlichen Blicke ernten, sollten sie sich nach dem Defäkieren den Popo abwischen) ... und jetzt ist das Geschrei groß.
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- 1 kg Barren Mitglied
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http://mediathek.rbb-online.de/rbb-fern ... d=13844348
Ganz klar, die Bank hatte Schließfächer ohne Versicherung vermietet, das wird im Video gesagt, also muss ich mich als Mieter eben selber drum kümmern.
Da eine Interessengemeinschaft zu gründen, ist der Witz in Tüten.
Interessant die Bilder des Tunnels, sehr exakt gearbeitet, wohl von Profis, außerdem muss das Ziel etwas Besonderes gewesen sein, und das Holz zum Abstützen kommt wohl aus Polen.
Vielleicht sollte man es sich nicht ganz so einfach machen. Da ich selbst schon seit Jahren ein Schließfach habe und EM darin lagere, habe ich mich frühzeitig um eine Höherversicherung bemüht und staunte vor einiger Zeit nicht schlecht. Früher haben Bankmitarbeiter Wertpapiere verkauft, die sie nicht verstanden haben, heute vermitteln sie Versicherungen, deren Umfang sie nicht kennen. Es ist nicht der Fehler der Bankmitarbeiter, sondern des Systems, das nur schwer zu durchschauen ist.
Mein Schließfach bei einer kleinen Dorfkreissparkasse ist bis 5000 gegen Feuer, Leitungswasser, Einbruch-Diebstahl und Raub versichert. Also habe ich gleich zu Beginn eine Höherversicherung abgeschlossen. Diese wird von der Bank vermittelt und von der Provinzial ausgeführt. Das entsprechende Formular der Bank bescheinigt die oben erwähnte Versicherung seitens der Bank bis 5000 Euro und dann die entsprechende Höherversicherung. Da gehe ich doch davon aus, dass nach wie vor Feuer, Leitungswasser, Einbruch-Diesbstahl und Raub versichert sind. Dazu habe ich mir sogar durch Vermittlung der Kreissparkasse die Versicherungsbedingungen zuschicken lassen und mit der Versicherung über Nachweise des Fachinhaltes (Rechnungen, Fotos usw.) diskutiert.
Also alles toll - DACHTE ICH!
Dann überzeugte ich meine Schwester, Geld in EM anzulegen und in derselben Bank ein Schließfach zu mieten, da sie dort schon Kunde war. Ich regele den Einkauf und lege die Sachen per Vollmacht ins Fach. Als sie die Formalitäten bei der Bank erledigte und nach der Höherversicherung fragte - AUCH WENN TAGSÜBER JEMAND IN DIE BANK SPAZIERT UND DIE FÄCHER AUSRAUBT -, mussten die Bankmitarbeiter zweimal mit der Versicherung telefonieren. Und sieh an, bei der Höherversicherung war Diebstahl eingeschlossen, Leitungswasser und Raub (Mitarbeiter zum Öffnen der Fächer zwingen) nicht. Das kostet etwa das Doppelte.
Nach Information durch meine Schwester habe ich wieder mit der Versicherung telefoniert. Die mussten sich erst einmal in Köln informieren und konnten mir dann sagen, dass meine Höherversicherung seit Jahren den Raub nicht abdeckt. Inzwischen haben die Bankmitarbeiter ein neues Formular, wo bei der Höherversicherung unterschieden wird, welche Schadensursache versichert ist: Diebstahl und Feuer, Raub extra, Leistungswasser extra.
In dem Bereich ist vieles zwischen Banken und Versicherungen in Unklaren / Dunklen, weil man eben nicht von der Edelmetalllagerung 5-6stelligen Bereich ausgeht.
- Datenreisender
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Diese unterirdische Provinzial-Police hat man mir bei der Spasskasse auch angeboten. Die ist das Papier nicht wert, auf der sie gedruckt ist. Viel zu viele Ausschlüsse und hoher Preis, eine der schlechtesten Policen am Markt.Aurifer hat geschrieben:Mein Schließfach bei einer kleinen Dorfkreissparkasse ist bis 5000 gegen Feuer, Leitungswasser, Einbruch-Diebstahl und Raub versichert. Also habe ich gleich zu Beginn eine Höherversicherung abgeschlossen. Diese wird von der Bank vermittelt und von der Provinzial ausgeführt.
Die sind gesetzlich dazu verpflichtet, Dir unaufgefordert alle Versicherungsbedingungen inkl. Widerrufsbelehrung und allem Zipp und Zapp auszuhändigen. Haben sie das nicht gemacht, gut für Dich - jetzt kannst Du die Versicherung rückwirkend widerrufen, Dir alle Beiträge zurückzahlen lassen und eine brauchbare Versicherung abschliessen.Aurifer hat geschrieben:Das entsprechende Formular der Bank bescheinigt die oben erwähnte Versicherung seitens der Bank bis 5000 Euro und dann die entsprechende Höherversicherung. Da gehe ich doch davon aus, dass nach wie vor Feuer, Leitungswasser, Einbruch-Diesbstahl und Raub versichert sind. Dazu habe ich mir sogar durch Vermittlung der Kreissparkasse die Versicherungsbedingungen zuschicken lassen und mit der Versicherung über Nachweise des Fachinhaltes (Rechnungen, Fotos usw.) diskutiert.
Edit:
Ich habe soeben nochmal in die Versicherungspolice geschaut, die man mir bei der Spasskasse angeboten hat:
Provinzial, Allgemeine Bedingungen, § 3 Absatz 6. "Nicht versicherte Sachen":
Nicht versichert sind (...)
a) Bargeld und Wertsachen; Wertsachen sind Urkunden (z. B. Sparbücher und Wertpapiere), Briefmarken, Münzen und Medaillen, Schmucksachen, Perlen und Edelsteine, auf Geldkarten geladene Beträge, unbearbeitete Edelmetalle sowie Sachen aus Edelmetallen, ausgenommen Sachen, die dem Raumschmuck dienen;
b) Geschäftsunterlagen;
(...)
Noch dazu war die Police rund zweieinhalb Mal so teuer wie eine "All Risk"-Police mit guten Bedingungen bei der Konkurrenz.
Also auch in diesem Fall von einer Bank besser nicht "beraten" lassen ...
Eine externe Versicherung hat übrigens zusätzlich noch den Vorteil, daß Deine Spasskasse nicht weiß, wie hoch Du Dein Bankschließfach bei denen versichert hast.
Wieso mache ich es mir einfach? Dein Beispiel zeigt doch gerade, dass es KEINE Hexerei ist, sich zu informieren - selbst wenn es nicht ganz "einfach" ist. Aber - sorry - bei Schließfachbesitzern (ich weiß, das ist ein Vorurteil ...) gehe ich irgendwie davon aus, dass das Leute sind, die sich schon um ihren Besitz kümmern (so wie Du es beschrieben hast) und nicht, wenn der Schadensfall eintritt, völlig ahnungslos da stehen, die Hand aufhalten und rufen "Hab ich nicht gewusst".
Gerade Du zeigst doch, dass der verantwortlich Handelnde auch die richtigen Wege einschlägt.
Insofern: Fühle mich bestätigt
Dass es einfach ist sich eigenverantwortlich zu verhalten, habe ich nie gesagt - aber sich NICHT zu informieren, ggf. KEINE Versicherung abzuschließen und der Bank blind zu VERTRAUEN ... also alles was recht ist: das sind auch bewusst getroffene Entscheidungen, genau so wie Deine sich tiefer gehend zu informieren, es auch ist.
- IrresDing
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Grund: Eine technische Versicherung braucht andere Deckungseinschlüsse als eine Hausrat. Um nicht 50 verschiedene allgemeine Versicherungsbedingungen auszuarbeiten (mit dem Risiko, dass darin jeweils verschieden Fehler und Rechtsunsicherheiten passieren) macht man nur eine Ausfertigung, die erst mal wirklich fast alles ausschließt und die, da man sich auf nur ein paar dieser AGBs konzentrieren kann, weit effektiver ist. Nachher setzt man das eigentliche Produkt oben drauf. Also Hausrat, Schließfachversicherung, etc. Darin schließt man dann einiges wieder ein.
Anders herum kann man das toll an der Haftpflichtversicherung beispielhaft erklären, da die durch die Branche hinweg sehr konsequent aufgebaut sind. So will man in der Privathaftpflicht nicht das berufliche Risiko eines Architekten versichern. Auch nicht des eines Rechtsanwalts. Oder eines Sprengmeisters... Bevor man nun für jede Berufsrisiko oder private Risiko (Haus- und Grund, Öltank, Privathaft, Architektenhaft, Bootshaft, Flughaft,...) eigene Bedingungen entwirft, schließt man erst mal alles komplett in den AGBs aus, um dann in den besonderen Bedingungen die einzelnen für die Kundengruppe relevante Risiken einzuschließen.
LG
- Datenreisender
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Hat er seiner Bank etwa nicht blind vertraut? Er hat einfach ohne Vergleich die Versicherung genommen, die die Bank ihm angeboten hat, und damit eine von den Bedingungen her völlig unbrauchbare und im Marktvergleich völlig überteuerte Schrott-Police erhalten. Evtl. rettet ihn das vermutlich nicht vorhandene Beratungsprotokoll und die nicht erfolgte Übergabe der Police inkl. der vollständigen Versicherungsbedingungen, da rückwirkend wieder rauszukommen.Ladon hat geschrieben:Dass es einfach ist sich eigenverantwortlich zu verhalten, habe ich nie gesagt - aber sich NICHT zu informieren, ggf. KEINE Versicherung abzuschließen und der Bank blind zu VERTRAUEN ... also alles was recht ist: das sind auch bewusst getroffene Entscheidungen, genau so wie Deine sich tiefer gehend zu informieren, es auch ist.
- IrresDing
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Edelmetalle/Wertgegenstände sind in der Hausrat meistens auf 50.000 € begrenzt. Zudem schliesst meine Hausrat keinen Raub mit ein, schon gar nicht auf dem Weg von oder zum versicherten Ort, zudem sind auch innere Unruhen usw. ausgeschlossen. Also Augen auf bei den Versicherungsbedingungen. Ich habe jedenfalls noch keine "All Risk"-Police im Hausrat-Bereich gefunden.IrresDing hat geschrieben:Nebenbei: Bevor man eine Versicherung fürs Schließfach abschließt, sollte man sich erst informieren, ob nicht die Hausrat das Schließfach mit einschließt. Machen heute bei neueren Policen fast alle. Da die Hausrat in der Regel die Gefahren Feuer, Einbruchdiebstahl/Raub, Leitungswasser, Sturm/Hagel abdeckt, besteht auch meist kein Bedarf an einer weiteren Versicherung. Liegt aber natürlich auch an den gelagerten Waren und Umfang.
- IrresDing
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Jein.Datenreisender hat geschrieben:Edelmetalle/Wertgegenstände sind in der Hausrat meistens auf 50.000 € begrenzt. Zudem schliesst meine Hausrat keinen Raub mit ein, schon gar nicht auf dem Weg von oder zum versicherten Ort, zudem sind auch innere Unruhen usw. ausgeschlossen. Also Augen auf bei den Versicherungsbedingungen. Ich habe jedenfalls noch keine "All Risk"-Police im Hausrat-Bereich gefunden.IrresDing hat geschrieben:Nebenbei: Bevor man eine Versicherung fürs Schließfach abschließt, sollte man sich erst informieren, ob nicht die Hausrat das Schließfach mit einschließt. Machen heute bei neueren Policen fast alle. Da die Hausrat in der Regel die Gefahren Feuer, Einbruchdiebstahl/Raub, Leitungswasser, Sturm/Hagel abdeckt, besteht auch meist kein Bedarf an einer weiteren Versicherung. Liegt aber natürlich auch an den gelagerten Waren und Umfang.
Raub ist auch durch die Außenversicherung auf dem Weg zum und vom Schließfach versichert.
Natürlich begrenzt (siehe Versicherungsschein: Außenversicherung und Wertsachengrenzen), aber "on Top". Also die Entschädigungsgrenzen der verschiedenen Versicherungen summieren sich. Sollte man bei einer separaten Schließfachversicherung berücksichtigen, das kann einem Prämie sparen.
Innere Unruhen sind ausgeschlossen, das ist richtig. Alle Risiken z.B. der EC-Deckung sind nicht für den privaten Hausrat versicherbar. Fraglich ist aber, ob ein wütender Mob jemals das Know How und die Zeit hat einen Tresorraum zu öffnen, bevor die Polizei anrückt. Fraglich ist auch, ob jemals eine Versicherung bei einer inneren Unruhe greifen wird. Dann ist unsere Gesellschaft so zerrüttet, dass ich Bedenken habe. Innere Unruhen sind ja nicht eine kleine Horde von Fussballfans. Ein Indiz für innere Unruhen ist, dass das Ausland vor Reisen nach Deutschland explizit warnt und ggf. Mitbürger aus Deutschland ausfliegt, Botschaften geräumt werden, etc. Hinter dem Begriff verbirgt sich also schon eine gewisse Qualität. Das ist in etwa so, wie wenn du dich gegen eine zweite Sintflut versichern willst. Meiner Meinung nach ist die entsprechende Gefahr der EC Deckung wegen anderen Risiken weit wichtiger und realistischer. Z.B. Mut-/Böswillige Beschädigung (mal nicht das Schließfach betreffend).
Meines Erachtens hast du genügend Zeit dein Schließfach zu räumen, bevor der Begriff der inneren Unruhe erfüllt ist.
LG
- Datenreisender
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Ich halte die Bedingungen normaler Hausratversicherungen (und ich habe schon eine mit sehr guten Bedingungen) bei Wertsachen wie Edelmetallen nicht unbedingt für sachgerecht, dafür gibt es bessere (Spezial-)Deckungen. Meine Hausratversicherung (ebenso wie die oben genannte Provinzial-Versicherung) entschädigt beispielsweise zum Neuwert. Was bei normalem Hausrat Sinn machen kann, ist bei Edelmetallen vielleicht nicht so angebracht, sonst zahlen die mir für meine Edelmetalle im Schadensfall hinterher den Preis gemäß Anschaffungsrechnung, zum Beispiel Gold mit Kaufrechnung von 2002? Ich hätte dann wohl lieber den (höheren) Zeitwert bzw. Wiederbeschaffungswert.IrresDing hat geschrieben:Raub ist auch durch die Außenversicherung auf dem Weg zum und vom Schließfach versichert.
Natürlich begrenzt (siehe Versicherungsschein: Außenversicherung und Wertsachengrenzen), aber "on Top". Also die Entschädigungsgrenzen der verschiedenen Versicherungen summieren sich. Sollte man bei einer separaten Schließfachversicherung berücksichtigen, das kann einem Prämie sparen.
Und selbst wenn in der Hausratversicherung Raub mitversichert ist, meinetwegen auch inkl. Außendeckung, was ist beispielsweise mit Schäden durch Raub an Mitarbeitern der Bank? Oder Schäden durch Betrug, sowohl gegenüber dem Versicherungsnehmer als auch gegenüber Mitarbeitern der Bank?
Wieso sollten innere Unruhen ausgeschlossen sein? Und was ist mit Schäden durch Terrorakte? Meine Schließfachversicherung (Allgefahrendeckung inkl. "unbenannte Gefahren") hat genau drei Ausschlüsse: Schäden durch Kernkraft, Schäden durch Krieg und Verfügungen von hoher Hand. Mehr Ausschlüsse will ich nicht, sonst brauche ich keine Versicherung mehr.IrresDing hat geschrieben:Innere Unruhen sind ausgeschlossen, das ist richtig. Alle Risiken z.B. der EC-Deckung sind nicht für den privaten Hausrat versicherbar. Fraglich ist aber, ob ein wütender Mob jemals das Know How und die Zeit hat einen Tresorraum zu öffnen, bevor die Polizei anrückt. Fraglich ist auch, ob jemals eine Versicherung bei einer inneren Unruhe greifen wird. Dann ist unsere Gesellschaft so zerrüttet, dass ich Bedenken habe. Innere Unruhen sind ja nicht eine kleine Horde von Fussballfans. Ein Indiz für innere Unruhen ist, dass das Ausland vor Reisen nach Deutschland explizit warnt und ggf. Mitbürger aus Deutschland ausfliegt, Botschaften geräumt werden, etc. Hinter dem Begriff verbirgt sich also schon eine gewisse Qualität. Das ist in etwa so, wie wenn du dich gegen eine zweite Sintflut versichern willst. Meiner Meinung nach ist die entsprechende Gefahr der EC Deckung wegen anderen Risiken weit wichtiger und realistischer. Z.B. Mut-/Böswillige Beschädigung (mal nicht das Schließfach betreffend).
Vielleicht will ich mein Schließfach ja gar nicht räumen, wenn ich es immer noch als sicherer erachte, als mein Haus? Und für so undenkbar halte ich es jetzt nicht, daß beispielsweise ein wütender Mob eine Bankfiliale abfackeln könnte?IrresDing hat geschrieben:Meines Erachtens hast du genügend Zeit dein Schließfach zu räumen, bevor der Begriff der inneren Unruhe erfüllt ist.
@ Ladon
Mit Sich-einfach-Machen meinte ich nur, dass ich schon versuche, die Verträge genau zu lesen und doch keinen Durchblick bekommen konnte, weil die Versicherungsbedingungen für die Bank nicht dieselben sind wie bei der privaten Höherversicherung. Durch mein energisches Nachhaken ist das jetzt den Bank- und Provinzialmitarbeitern klar, es gibt ein neues Formular für die Höherversicherung.
@ Datenreisender
Dass du in solchen Dingen Experte bist, habe ich schon mehrfach mitbekommen. Und nun zu meiner Rolle.
1) Ich habe mehrere Versicherungen angeschrieben und auch das Internet durchforstet, um eine vernünftige Versicherung für das Bankfach zu erhalten, die NICHT über die Bank vermittelt wird. Wenn man kein Gewerbetreibender ist, gibt es nichts - so bisher meine Erfahrungen.
BITTE: Name der Versicherung - gerne per PN - mitteilen, bei der ich eine Bankfachversicherung bekomme.
2) Die von dir zitierten Versicherungsbedingungen der Provinzial sollte man genau lesen. Unter § 4 Versicherungsort Nr. 3 steht zu lesen:
Nur in verschlossenen Behältnissen, die erhöhte Sicherheit auch gegen Wegnahme des Behältnisses gewähren, oder in Tresorräumen sind versichert:
a) Bargeld
b) Urkunden, ...
c) Briefmarken
d) Münzen und Medaillen
e) unbearbeitete Edelmetalle sowie Sachen aus Edelmetall,... (kein Raumschmuck)
f) Schmucksachen, Perlen und Edelsteine
Ausnahmen: Sachen von Juwelier-, Uhrmacher- und Bijouteriegeschäften ...
3) Hausratversicherungen: umfangreicher Vergleich der Stiftung Warentest liegt mir vor. Viele Versicherer leisten nicht bis 50.000 sondern bis 20 oder 30 % der Versicherungssumme, das dürften selten mehr als 20.000 bis 30.000 Euro sein, wobei die Versicherung selbst bei hochwertigem Hausrat über 100.000 das Bankfach bei 20.000 oder 25.000 begrenzen. Höherer Schutz, teilweise bis zur Höhe der Gesamtversicherungssumme, besteht lt. Vergleich nur bei der Darmstädter Haftpflichtkasse und der Ammerländer Versicherung (Vertrag Excellent bis 50.000). Mit der Schadensregulierung dieser Versicherungen ist mancher allerdings nicht zufrieden.
Zitat Stiftung Warentest:
Sie heißen Excellent-, Premium- oder Toptarif: Kunden, die beim Hausratversicherer eine hochwertige Wohnungseinrichtung und viele Wertsachen versichern, erhalten oft leistungsstarke Tarife. In manchen ist explizit ein Kundenschließfach bei einem Bankinstitut mitversichert. Die Entschädigungshöhe ist meist begrenzt, zum Beispiel auf 10.000 Euro oder 50.000 Euro. Die Haftpflichtkasse Darmstadt entschädigt allerdings im Tarif VarioPlus für den Fall, dass der Tresor bei der Bank leergeräumt wird, 100 Prozent der Versicherungssumme.
Die Hausratversicherung springt allerdings erst ein, wenn die Bank nicht haftet oder kein anderer Versicherungsschutz greift. Kreditinstitute bieten bei der Vermietung von Bankschließfächern häufig eine spezielle Schließfach-Versicherung an. Manchmal ist die Versicherung auch schon im Mietpreis enthalten. Beispielsweise ist bei der Hamburger Sparkasse der Schließfachinhalt bis zu einer Summe von 20.000 Euro bei einem Mietpreis von 25,60 Euro im Jahr für ein kleines Fach versichert.
- IrresDing
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Ich kenne keine private Hausrat, die standardgemäß etwas anderes versichert, wie den Wiederbeschaffungswert. Das ist normal (z.B. auch GDV Musterpolice).Datenreisender hat geschrieben:Ich halte die Bedingungen normaler Hausratversicherungen (und ich habe schon eine mit sehr guten Bedingungen) bei Wertsachen wie Edelmetallen nicht unbedingt für sachgerecht, dafür gibt es bessere (Spezial-)Deckungen. Meine Hausratversicherung (ebenso wie die oben genannte Provinzial-Versicherung) entschädigt beispielsweise zum Neuwert. Was bei normalem Hausrat Sinn machen kann, ist bei Edelmetallen vielleicht nicht so angebracht, sonst zahlen die mir für meine Edelmetalle im Schadensfall hinterher den Preis gemäß Anschaffungsrechnung, zum Beispiel Gold mit Kaufrechnung von 2002? Ich hätte dann wohl lieber den (höheren) Zeitwert bzw. Wiederbeschaffungswert.IrresDing hat geschrieben:Raub ist auch durch die Außenversicherung auf dem Weg zum und vom Schließfach versichert.
Natürlich begrenzt (siehe Versicherungsschein: Außenversicherung und Wertsachengrenzen), aber "on Top". Also die Entschädigungsgrenzen der verschiedenen Versicherungen summieren sich. Sollte man bei einer separaten Schließfachversicherung berücksichtigen, das kann einem Prämie sparen.
Raub an Mitarbeitern der Bank sind auch versichert. Betrug bzw. Vertrauensschäden durch Veruntreuung der Mitarbeiter sind nicht versichert. Aber da die Bank keinen Zugriff auf den Inhalt deines Fachs hat, ist das unwahrscheinlich. Aber selbst wenn, würde die Bank bei solch etwas einspringen müssen. Die Banken selbst sind wiederum gegen Vermögensschäden durch Veruntreuung (sog. Vertrauensschäden) versichert.Datenreisender hat geschrieben: Und selbst wenn in der Hausratversicherung Raub mitversichert ist, meinetwegen auch inkl. Außendeckung, was ist beispielsweise mit Schäden durch Raub an Mitarbeitern der Bank? Oder Schäden durch Betrug, sowohl gegenüber dem Versicherungsnehmer als auch gegenüber Mitarbeitern der Bank?
Ich sag ja nicht, dass eine Allrisk-Police schlecht ist. Im Gegenteil. Die Frage ist nur, ob man es wirklich benötigt. Terrorakte sind keine inneren Unruhen. So war der 11. September in den USA auch kein Tag von inneren Unruhen. Aber richtig, wenn man drauf Wert legt, muss man zu solch einer Versicherung greifen. Ich glaube nun nicht, dass meine Bank ein Ziel von Terroristen ist. Aber das muss jeder selbst wissen, richtig.Datenreisender hat geschrieben:Wieso sollten innere Unruhen ausgeschlossen sein? Und was ist mit Schäden durch Terrorakte? Meine Schließfachversicherung (Allgefahrendeckung inkl. "unbenannte Gefahren") hat genau drei Ausschlüsse: Schäden durch Kernkraft, Schäden durch Krieg und Verfügungen von hoher Hand. Mehr Ausschlüsse will ich nicht, sonst brauche ich keine Versicherung mehr.IrresDing hat geschrieben:Innere Unruhen sind ausgeschlossen, das ist richtig. Alle Risiken z.B. der EC-Deckung sind nicht für den privaten Hausrat versicherbar. Fraglich ist aber, ob ein wütender Mob jemals das Know How und die Zeit hat einen Tresorraum zu öffnen, bevor die Polizei anrückt. Fraglich ist auch, ob jemals eine Versicherung bei einer inneren Unruhe greifen wird. Dann ist unsere Gesellschaft so zerrüttet, dass ich Bedenken habe. Innere Unruhen sind ja nicht eine kleine Horde von Fussballfans. Ein Indiz für innere Unruhen ist, dass das Ausland vor Reisen nach Deutschland explizit warnt und ggf. Mitbürger aus Deutschland ausfliegt, Botschaften geräumt werden, etc. Hinter dem Begriff verbirgt sich also schon eine gewisse Qualität. Das ist in etwa so, wie wenn du dich gegen eine zweite Sintflut versichern willst. Meiner Meinung nach ist die entsprechende Gefahr der EC Deckung wegen anderen Risiken weit wichtiger und realistischer. Z.B. Mut-/Böswillige Beschädigung (mal nicht das Schließfach betreffend).
Ja, aber die Frage ist ob der wütende Mob schon als innere Unruhe gilt. Zum Begriff der inneren Unruhe gehört eine politische oder wirtschaftliche Instabilität mit nachhaltigen Rechtsverstößen von weiten Personenkreisen über lange Zeit, die die öffentliche Ordnung de facto außer Kraft setzen. Und das sehe ich nun nicht als großes Risiko. Wie gesagt, wenn die ersten Plünderungen und Straßenkämpfe laufen, werde ich schon zu meiner Bank gehen und das Zeugs heim holen. Egal ob und welche Versicherung ich hab.Datenreisender hat geschrieben:Vielleicht will ich mein Schließfach ja gar nicht räumen, wenn ich es immer noch als sicherer erachte, als mein Haus? Und für so undenkbar halte ich es jetzt nicht, daß beispielsweise ein wütender Mob eine Bankfiliale abfackeln könnte?IrresDing hat geschrieben:Meines Erachtens hast du genügend Zeit dein Schließfach zu räumen, bevor der Begriff der inneren Unruhe erfüllt ist.
Die Versicherer sind hier eh sehr konservativ mit der Auslegung. Erinnerst du dich an die Bombenexplosion der 2.WK-Bombe in München durch den etwas verunglückten Sprengversuch? Durch die Druckwelle gab es große Schäden und das durch die Helden verwendete Stroh verursachte auch noch Brandschäden. Die Versicherer hätten, wenn sie sich querstellen hätten wollen, dies als Kriegsschäden ablehnen können und es in einem Rechtsstreit klären können. Das war nicht so klar, wie dies zu werten ist. Keine Versicherung hat sich aber quergestellt und meines Wissens haben alle bezahlt.
Datenreisender, versteh mich richtig: Eine All-Risk-Police ist etwas hervorragendes! Keine Frage. Wer das will, dem kann ich es nur anraten. Jeder sollte aber verstehen, was er schon hat und was er/sie oben drauf setzen will. Dann kann jeder selbst entscheiden. Keine Versicherung ist überflüssig und nur wenige sind gleichzeitig unverzichtbar. Auch wenn das unsere "Verbraucherschützer" gerne pauschal beantworten. Ich wollte nur drauf hinweisen.