ich habe mir heute mal Peer Steinbrücks Aufsatz Vertrauen zurückgewinnen: Ein neuer Anlauf zur Bändigung der Finanzmärkte durchgelesen. Da davon auszugehen ist, dass bei einem Wahlsieg (oder zumindest einer Regierungsbeteiligung der SPD) bei den nächsten Bundestagswahlen, dieser Maßnahmenkatalog umzusetzen versucht werden wird, würde mich mal eure Meinung zum Thema Rohstoffmärkte-Regulierung interessieren. Konkret heißt es:
Das Verbot der Nahrungsmittelspekulationen unterstütze ich, bei dem Rest bin ich nicht ganz sicher, inwiefern das den privaten Handel mit Edel- oder Technologiemetallen betrifft. Verstehe ich das richtig, dass hier auf privater Seite ausschließlich der "Papierhandel" gemeint ist, bei dem keine echten Rohstoffe ausgetauscht werden, der physische Kauf von bspw. Edelmetallen also unberührt bleibt? Und welche Auswirkungen seht ihr bei Umsetzung dieser Vorschläge (oder ggf. zusätzlicher Maßnahmen) für die privaten Anleger?Peer Steinbrück hat geschrieben:Warentermingeschäfte ohne konkreten Bezug zu realwirtschaftlichen Warentransaktionen und der physische Rohstofferwerb durch Finanzinstitutionen führen zu einer gefährlichen Entkoppelung der Rohstoffmärkte von der Realwirtschaft und müssen verboten werden. [...] Der realwirtschaftliche Hintergrund von Geschäften muss dann im Nachhinein auch durch Nachweise in Form von Kundenaufträgen belegt werden können. Der Handel mit Index- und Investmentfonds, die Rohstoffpreise oder Rohstoffpreisindices abbilden, dient vorwiegend der Spekulation und sollte Banken und Schattenbanken für Agrarrohstoffe, Nahrungsmittel und Energierohstoffe verboten werden.
Viele Grüße
Maciej