Wie die Inflation die Renten frisst

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 13.11.2012, 20:41

Fata.Sibyllina
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Registriert: 02.01.2012, 11:01
Der Nettolohnrechner weist bei 50T€ brutto p.a. (=4.167€ brutto mtl.) ein jährliches Nettogehalt von knapp unter 30T€ aus (oder 2.465€ mtl.) - und das ohne Kirchensteuer! Man unterschätzt i.d.R. die tatsächliche Höhe direkten Abgaben. :roll:
http://www.focus.de/finanzen/steuern/ge ... 28104.html
Das Schließen der Rentenlücke erscheint gerade für die jüngere Generation wie die Wahl zwischen Pest und Cholera - entweder in jungen Jahren zu darben oder in alten - wobei nicht ganz unwahrscheinlich ist, dass letzten Endes sogar beide Seuchen zuschlagen! Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es schon erheblich weiterhelfen würde, wenn die private Verschuldung reduziert würde. Was nutzt ein Sparvertrag, wenn gleichzeitig Haus, Möbel und/oder Auto(s) kreditfinanziert werden? Und ich vermute mal, dass die meisten LV-Besitzer parallel noch Darlehen abstottern. Das kann nicht rentabel sein, Krise hin oder her!
( smilie_13, mein Beitrag hat sich mit dem vom Datenreisenden überschnitten!)
Zuletzt geändert von Fata.Sibyllina am 13.11.2012, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
Sapere aude, incipe!

Beitrag 13.11.2012, 20:43

SilverGator
Datenreisender hat geschrieben:
TiloS hat geschrieben:jetzt übertreibst du aber
Artikel gelesen?
SilverGator hat geschrieben:Als Rentner fallen auch manche Ausgaben weg...die aufgemachte Rechnung mag theoretisch richtig sein, ist aber mehr Panikmache als Realität.
Ich kenne nur Rentner, die ohne Ende Mehrkosten haben, zum Beispiel eine teure private Krankenversicherung, ein mittlerweile in die Jahre gekommenes Eigenheim, das im Alter dann sanierungsbedürftig ist, Pflegekosten oder Heimunterbringungskosten, für die die Leistung der Pflegeversicherung nicht ausreicht usw. usf.
Als Rentner fallen schon mal die teuren Versicherungen weg, die Kinder sind aus dem Haus usw...das mit dem Eigenheim ist ein Problem, aber Miete zahlen ist auch nicht besser. Würde mir auch keine weitere Immobilie zulegen, kostet nur und macht Ärger.
Und dann die Heimunterbringungskosten? Unter 2600 € Vermögen zahlt das Sozialamt. Da stellt sich sowieso die Frage, für was man viel Geld noch im hohen Alter braucht....
Sicher muss man schon etwas auf die Kante legen, aber jetzt um jeden Preis sparen, für eine Zukunft, bei man nicht weiss, ob man sie erlebt oder ob das Heim das Geld kassiert, halte ich für verkehrt. Und da wird immer wieder, auch seitens der Versicherer, mit der Angst der Leute gespielt...

Beitrag 14.11.2012, 00:36

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thEMa
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Panikmache oder Aufrütteln?
Dann spare ich also jetzt 5000€/Monat weg und in 30 Jahren auch, wenn die Kaufkraft nur noch rund 1250 € beträgt. Das scheint mir doch zumindest ein wenig tendentiell...

Zumal, ich bin ohnehin der Ansicht, dass letztendlich nur eine steuerfinanzierte einheitliche (!)* Umlagerente zukunftssicher ist, zu der es successive zu kommen gilt. Irgendeine volkswirtschaftliche Wertschöpfung wird es wohl auch in 30 Jahren noch geben, die sich dann verteilen lässt. Was man derzeit zur Rententhematik so hört, ist größtenteils haarsträubend und verkennt einfach, dass der Mensch niemals von seinen Ersparnissen lebt, sondern davon, was er dafür kaufen kann.

*d.h. keine Pensionen und Politikerruhebezüge o.ä.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 14.11.2012, 05:43

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Ladon
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Wohnort: Terra
thEMa hat geschrieben:... Was man derzeit zur Rententhematik so hört, ist größtenteils haarsträubend und verkennt einfach, dass der Mensch niemals von seinen Ersparnissen lebt, sondern davon, was er dafür kaufen kann.
...
Und das impliziert - was nicht nur meist, sondern praktisch immer nicht gesagt wird - dass im Wirtschaftsraum auch entsprechende Werte geschaffen werden müssen, die der Rentner überhaupt konsumieren kann! Ob er nun das Geld hat oder aus einem wie auch immer gespeisten Topf bekommt: Seine Konsumgüter und sein Dienstleistungsbedarf müssen erst einmal "da" sein.
Das ist zunächst mal ein etwas ungewohnter Gedankengang, der einem aber bei etwas Nachdenken rasch einleuchtet.

Das ist übrigens auch die Basis der Überlegungen zu einer komplementären "Pflegezeit-Gutschein"-Komplementär-Währung. Auch so eine Idee, über die man sich ruhig - jenseits aller Ideologie - mal seine Gedanken machen kann.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 14.11.2012, 16:14

dneef
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thEMa hat geschrieben:... Was man derzeit zur Rententhematik so hört, ist größtenteils haarsträubend und verkennt einfach, dass der Mensch niemals von seinen Ersparnissen lebt, sondern davon, was er dafür kaufen kann.
...
Absolut richtig, aber was man von seinen Ersparnissen kaufen kann, hängt davon, auf welche Weise man das Ersparte durch mehr oder weniger krisengeschüttelte Zeiten bringt.
Simples Beispiel:
1000 Mark aus der Kaiserzeit in Goldstücken (heute ein kleines Vermögen)
gegen
1000 Mark aus der Kaiserzeit auf buntbedrucktem Papier.

Beitrag 15.11.2012, 15:42

frankdieter50
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Ein besseres Argument um weiterhin EM nachzukaufen und langfristig aufzubewahren gibt es doch kaum. :idea:
Wissen ist Macht und Nichtwissen macht nichts, da wirst Du nur über den Tisch gezogen

Beitrag 15.11.2012, 20:05

Silberhamstern
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Also ich für meinen Teil muß sagen,bin vor 2 Monaten auch das Projekt Eigentumswohnung angegangen.Weil eis einfach mit für den Rentner wie auch für normal Arbeitender,der größte Kostenblock mit im Monat ist.In 10 Jahren dürfte die Wohnung bei mir abgezahlt sein,da bin ich 40 u. habe ein eigenes Dach überm Kopf.Den Herrn Rieser hab ich stillgelegt,wegen Rohrkrepierer u. ich baue seid geraumer Zeit Edelmetallposten auf,paar Aktien u.Anleihefonds sind auch dabei.Zur Zusammenfassung würde ich sagen,ein paar Dinge wird man schon in die Rentenzeit rüberretten,auch wenn wohl harte Zeiten vor uns stehen,nur wer sich gegen das Papierflutsystem aktiv wehrt,sprich ordentlich Edelmetalle kauft,wird wohl einigermaßen glimpflich durch kommen.

Beitrag 16.11.2012, 05:21

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Ladon
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Silberhamstern hat geschrieben:... habe ein eigenes Dach überm Kopf. ...
Naja, formal gesehen gehört jeder Dachziegel, jeder Mauerstein, jeder Quadratzentimeter Grund eigentlich immer ALLEN Eigentümern des Anwesens gleichermaßen (bzw. eben anteilig). Wie heißt es so schön: Bei einer Eigentumswohnung GEHÖRT Dir der Raum zwischen den Tapeten ...

smilie_15
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 16.11.2012, 09:44

frankdieter50
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Eine bezahlte Eigentumswohnung ist aber immer noch besser als ein Haufen Wind hinter dem Haus
( bei Mietern ) smilie_07
Wissen ist Macht und Nichtwissen macht nichts, da wirst Du nur über den Tisch gezogen

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