Selbstschutz

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 03.10.2010, 10:05

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Ladon
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Spongebob hat geschrieben:Also, das muss man auch erstmal schaffen, abzudrücken wenn davor ein Mensch steht.
Ich kann zwar vieles, aber das nicht und das ist auch gut so.
Ich fürchte, man kann gar nicht abschätzen, wie man in der konkreten Situation reagiert - und daher ist es bestimmt besser, wenn man dann nicht gleich eine "scharfe" Waffe zur Hand hat und unter höchstem Stress im Adrenalinrausch abdrückt ohne nachzudenken.

Ganz zu schweigen von der "Verhältnismäßigkeit" - zum "erlaubten" Einsatz einer Schusswaffe gehört schon eine massiv lebensbedrohende Situation, damit das keine Straftat ist.

Ich bin mal als Student als Taxifahrer angegriffen worden. Gab 'ne Ohrfeige und 'nen blauen Fleck; dann habe ich die Schreckschusspistole benutzt. Das geht mir bis heute nach. Aber das Ding war greifbar und wenn man Angst hat ...
Vor ein paar Jahren habe ich mich in der U-Bahn zwischen einen Betrunkenen und zwei Cottbusser Fußball-Hooligans gestellt (der hat die beschimpft und es knisterte bedenklich). Ohne Waffe. Ich hab den besoffenen Deppen unbeschadet an der nächsten Station raus bekommen. Da hätte ich mir fast in die Hosen gemacht vor Schiss.
Aber was ist nun besser? Waffen zur Verteidigung oder besonnenes Verhalten? Für mich ist die Antwort klar.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 03.10.2010, 10:11

Spongebob
Zivilcourage.
Ich ziehe meinen Hut vor Dir, Ladon.
Wirklich.
Leider ist unserer Wegguckgesellschaft so etwas selten geworden und das ist sehr traurig.

Beitrag 03.10.2010, 12:46

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Blattgold
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Ladon hat geschrieben:
Spongebob hat geschrieben:Also, das muss man auch erstmal schaffen, abzudrücken wenn davor ein Mensch steht.
Ich kann zwar vieles, aber das nicht und das ist auch gut so.
Ich fürchte, man kann gar nicht abschätzen, wie man in der konkreten Situation reagiert - und daher ist es bestimmt besser, wenn man dann nicht gleich eine "scharfe" Waffe zur Hand hat und unter höchstem Stress im Adrenalinrausch abdrückt ohne nachzudenken.
Das ist eine ganz andere Sichtweise. Man schießt bzw. benutzt eine Waffe jeglicher Art vor lauter Angst zu voreilig und nicht weil man sich nicht traut zu spät. Der beste Selbstschutz ist sicherlich eine Hausratsversicherung, dann kann man seinen Tressor aufmachen, ohne das man Schaden hat. Der Dieb ist zufrieden und du auch zumindest halbwegs. Wenn man allerdings in einer Gegend mit Junkies etc. wohnt, sollte man meiner Meinung nach durchaus über eine Waffenbsitzkarte nachdenken.

Noch einmal etwas rechtliches: Ich habe heute Nachmittag meine Bücher über Jura herausgeholt und ein bisschen überflogen. Wenn ich es recht verstanden habe, ist die Bestrafung milder/ wird von Bestrafung abgesehen, wenn du z.b. um deine Ehefrau Bruder etc. zu retten zu unverhältnismäßiger Gewalt greifst.
Da ich keine Waffe besitzt braucht mich das eigentlich nicht zu interessieren, habe es nur aus Interesse einmal überflogen. smilie_24
Gott schuf den Menschen, weil er mit dem Affen nicht zufrieden war. Danach verzichtete er auf weitere Experiemente.

Beitrag 03.10.2010, 12:58

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Ladon
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Die "Verhältnismäßigkeit" ist, das ist richtig, auch dann gewahrt, wenn nicht Du selbst sondern z.B. die Ehefrau, Kinder, Eltern Ziel des Angriffs wären.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 03.10.2010, 18:10

Spongebob
Also wenn es an seine Frau oder Kinder ginge, würde wohl jeder eine Hemmschwelle haben die so hoch wie die Teppichkante ist.

Beitrag 03.10.2010, 21:23

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Argentum13
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@Blattgold
Der beste Selbstschutz ist sicherlich eine Hausratsversicherung, dann kann man seinen Tresor aufmachen, ohne das man Schaden hat.
Diesbezüglich bin ich nicht so sicher - man sollte sich bei seiner Versicherung genau erkundigen: Bei meiner sind es max. 15 % der Hausrat-Vers.summe, die an EM im Tresor (Kategorie B) ersetzt würden. Das dürfte wohl nicht bei allen EM-Eignern dieses Forums reichen...

Außerdem wurde mir angeraten, glaubhaft zu machen, dass ich EM in der von mir angegebenen Menge auch tatsächlich besitze, z.B. durch aktuelle Rechnungen oder Inaugenscheinnahme durch einen Vers.agenten (wozu ich wohl kaum Lust verspüre)...

Würde mich ca. 50 Euro pro Jahr mehr kosten, wenn ich die Summe auf 20% erhöhen möchte...zu teuer, find' ich.

Hat jemand andere oder bessere Erfahrungen gemacht?

Noch einen schönen Abend!

Beitrag 03.10.2010, 21:35

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Datenreisender
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Argentum13 hat geschrieben:Hat jemand andere oder bessere Erfahrungen gemacht?
Ja, es gibt mittlerweile auch Hausratversicherungen mit besseren Bedingungen, bei denen es keine feste Versicherungssumme mehr gibt. Wertgegenstände inkl. Bargeld und Edelmetalle sind in meiner Hausratversicherung mit bis zu 50.000,- € versichert, ohne daß ich dafür einen Tresor/Wertschrank benötigen würde. Im Versicherungsfall benötigt man natürlich entsprechende Nachweise, für Edelmetalle bieten sich an Anschaffungsrechnungen, Fotos und ggfs. vielleicht auch Zeugen.
Bargeld und Edelmetalle in Bankschließfächern zu versichern ist übrigens auch bei höheren Summen möglich und verhältnismässig billig (da passiert wohl seltenst mal ein Schadensfall). Versichert werden kann das entweder über die Hausratversicherung oder über eine Versicherung der Bank (wird dann zusammen mit der Schließfachmiete abgerechnet).

Beitrag 03.10.2010, 23:16

MapleHF
... Versicherung im Bankschließfach kostet jährlich 1 Promill des Versicherungswertes zuzügl. Versicherungssteuer. Man darf nur nicht vergessen, den Versicherungswert mit den Wertsteigerungen der Edelmetalle nachzuziehen :D

MapleHF

Beitrag 04.10.2010, 08:21

Spongebob
MapleHF hat geschrieben:... Versicherung im Bankschließfach kostet jährlich 1 Promill des Versicherungswertes zuzügl. Versicherungssteuer. Man darf nur nicht vergessen, den Versicherungswert mit den Wertsteigerungen der Edelmetalle nachzuziehen :D

MapleHF
Die Tücke steckt im Detail.
Wenn man das nicht macht, bekommt man leider nur den Gegenwert von dem Kaufwert damals wieder und dann beginnt das große Heulen. smilie_04

Beitrag 08.10.2010, 09:45

Spongebob
Ok, seit gestern ist er da.
9mm Revolver mit Pfefferpatronen und liegt fein säuberlich direkt oben im Tresor.
So hab ich immer ein gutes Gefühl, wenn ich mal nachschaue oder eben "nachschauen muss".
Jetzt bin ich fertig.

Beitrag 08.10.2010, 10:01

nameschonweg
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Hi Spongi,

wenn Dich schon jemand zum aufmachen "zwingen" kann, würde ich davon ausgehen, dass dieser jemand bewaffnet ist und Dir oder einer Dir nahestehenden Person so nahe ist, dass er seine Drohung auch jederzeit in die Tat umsetzen kann.

Mit einem Messer an Deinem oder dem Hals Deiner Frau(?) würde ich in jedem Fall vermeiden wollen, dass er das Ding auch nur sieht und als Bedrohung auffassen könnte. Sofern dieser jemand mit einer Schusswaffe unterwegs ist, ist ein Gasrevolver ohnehin in den meisten Fällen kontraproduktiv für den Besitzer. Sie erzeugt ein subjektives Sicherheitsgefühl, obwohl sich damit das Risiko für den Besitzer in meisten Fällen wohl noch vergrößern dürfte. Das führt leicht zu einer Fehleinschätzung der Gesamtsituation.

Im Zweifel würde ich mir ein Pfefferspray reinlegen - erfüllt die selbe Wirkung und wird wahrscheinlich weniger als Bedrohung empfunden, sofern es denn entdeckt wird. Ansonsten: echte Waffe reinlegen. :)

PS: Auf die Abschreckungswirkung, dass der Angreifer die Waffe für echt halten könnte, würde ich mich nicht verlassen wollen.

Alles wie immer nur IMHO :)

Beitrag 08.10.2010, 10:21

Spongebob
Naja, das ist nur zur Beruhigung.
Es gibt da noch eine Andere die woanders liegt und die ist immer in Griffnähe.

Beitrag 08.10.2010, 10:59

Joachim
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Meiner Meinung nach ist gerade der Tresor der Ort, wo jeder Räuber am ehesten eine Waffe vermuten würde.

Ich habe einen Pistolenhalfter unter die Tischplatte meines Schreibtischs (zu Hause!!) geschraubt, in dem sich eine Pistole befindet. Man sieht dieses "von außen" nicht.
So ist sie griffbereit, durchgeladen und GESICHERT - aber ich wohne auch alleine und habe beispielsweise auch keine Kinder die plötzlich auf die Idee kommen könnten mit Papas Pistole herumzuspielen.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben: ich wohne in einem "sozialen Brennpunkt" - da muss man mit Allem rechnen :roll:
Ein dummer Mensch macht Fehler und lernt nicht daraus.
Ein intelligenter Mensch macht Fehler und lernt daraus.
Ein schlauer Mensch lässt andere die Fehler machen und lernt daraus.

Erfolgreich gehandelt mit: Ja!

Beitrag 08.10.2010, 11:04

Spongebob
@Joachim
Ach Du sch.....
Ok, also daran hab ich nicht gedacht.
Das wäre für mich allerdings auch nur eine kurzfristige Lösung, denn ich will nächstes Jahr eigentlich mit der Familienplanung beginnen.

Beitrag 08.10.2010, 16:45

Joachim
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Bei mir wurde letzte Woche am hellichten Tag eingebrochen, morgens um halb elf.
2 Typen hebelten die Wohnungstür mit einem Ruck mittels eines Brecheisens auf und standen somit schon im Flur.

Ich saß gerade an meinem Rechner und ging meinem Tagesgeschäft nach (zu dem Zeitpunkt: Schreiben meiner Diplomarbeit).
Zum Glück habe ich hier immer ein Schußwaffe in Reichweite (ich glaube ich erwähnte bereits, das ich an einem sozialen Brennpunkt wohne?) und stand mit dieser im Wohnzimmer an die Wand gelehnt und ließ sie reinkommen.

DABEI LERNT MAN WAS ANGST IST!!!!!

Kurzes Ende: sie lehnten die Wohnungstüre von innen zu, kamen in´s Wohnzimmer, sahen mich mit meiner Knarre, befolgten (GOTT SEI DANK!!!) meine Anweisungen und ließen sich kurz darauf unkompliziert von der gerufenen Polizei abholen.

An diesem Tag kam ich danach nicht mehr vom Klo runter und habe - natürlich - seit dem jede Nacht schlecht bis gar nicht geschlafen. Jedes Geräusch machte mich nervös.

Nun habe ich Sicherheitsbeschläge an der Türe und die Versicherung der Polizisten, das diese einen Einbruch auch nur um 5 Sekunden verzögern wird. So lange brauchen den Einbrecher dafür, das Brecheisen ein zweites Mal anzusetzen.

Danke lieber Herr Polizist smilie_10

Was ich ohne Waffe gemacht hätte? Keine Ahnung - das möchte ich mir einfach nicht vorstellen.
Junkies auf Entzug sind zu allem fähig ... das habe ich schon oft genug mitbekommen - da aber nur passiv.
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Ein intelligenter Mensch macht Fehler und lernt daraus.
Ein schlauer Mensch lässt andere die Fehler machen und lernt daraus.

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Beitrag 08.10.2010, 17:01

Metallicum
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Ich kann nur dringend dazu raten, in diesen Zeiten aus den ballungsräumen raus auf's Land zu ziehen. Muß ja nicht das allerletzte Kaff sein, gibt genug große Käffer mit 2000 - 10000 Einwohnern und bester Infrastruktur. Aber dort lebt es sich doch um einiges sicherer...
Nennt mich doch einfach "Prophet"!

Beitrag 08.10.2010, 17:14

Joachim
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Metallicum hat geschrieben:Ich kann nur dringend dazu raten, in diesen Zeiten aus den ballungsräumen raus auf's Land zu ziehen. Muß ja nicht das allerletzte Kaff sein, gibt genug große Käffer mit 2000 - 10000 Einwohnern und bester Infrastruktur. Aber dort lebt es sich doch um einiges sicherer...
Wem sagst Du das? smilie_01

Mein Plan:
Noch ein paar Jahre hier "ausharren", EM nachkaufen und auf steigenden Wert desselbigen hoffen .... dann Eigentumswohnung am Stadtrand mit dem Verkauf aus dem EM und das Leben genießen ... smilie_02
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Beitrag 11.10.2010, 07:55

Spongebob
Das ist natürlich wirklich eine heftige Geschichte.
Mich würde da interessieren, hast Du einen großen Waffenschein?
War der Einsatz der Waffe gerechtfertigt?
Hast Du Konsequenzen zu fürchten?

Beitrag 11.10.2010, 08:30

Joachim
5 Unzen Mitglied
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Spongebob hat geschrieben:Das ist natürlich wirklich eine heftige Geschichte.
Mich würde da interessieren, hast Du einen großen Waffenschein?
War der Einsatz der Waffe gerechtfertigt?
Hast Du Konsequenzen zu fürchten?
"Heftig" ist die Untertreibung des Jahres ... ich halte mich eigentlich nicht für einen Feigling, aber mir ging nachdem alles vorbei war, reichlich die Pumpe und die Nerven.

Ich habe "nur" den kleinen Waffenschein. Dieser war aber in dieser Situation nicht nötig zu besitzen, da man Gaswaffen in seinem eigenen "befriedeten" Gebiet auch ohne diesen besitzen und benutzen darf.

War der Einsatz gerechtfertigt? Also, wenn Du in Deiner Wohnung/Haus plötzlich 2 Einbrechern gegenüberstehst, dann wirst Du dir diese Frage nicht stellen, das kann ich Dir sagen. Ich war froh das Ding in Reichweite zu haben - deswegen lag sie ja auch eigentlich da.

Konsequenzen habe ich keine zu befürchten, da ich den Jungs ja nichts getan habe. Ich habe ja nicht abgedrückt, kein Warnschuß oder sowas abgegeben. Ich habe sie nur dazu gebracht sich hinzuknien, die Beine über Kreuz zu nehmen, die Hände auf den Kopf zu legen mit den Handflächen nach außen und so zu verharren.

Ich habe die beiden dann so den Polizisten übergeben.
Beim Anruf auf der Notrufleitung habe ich allerdings sehr deutlich darauf hingeweisen, das ICH derjenige mit der Pistole bin und mich danach noch beschrieben ... eben mit den Hintergedanken das die Streifenbullen mir keine Kugel verpassen ...
Ist aber alles gut gegangen.

Ich erwarte jetzt noch einen Brief von der Staatsanwaltschaft wegen Zeugenvernehmung etc. und vor Gericht werde ich wahrscheinlich auch aussagen müssen ... darauf stehe ich allerdinge überhaupt nicht!!
Ein dummer Mensch macht Fehler und lernt nicht daraus.
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Beitrag 11.10.2010, 09:11

Spongebob
Also Gaswaffen habe ich auch, zwei Stück um genau zu sein, aber ich habe da so gelesen, dass Du eine Scharfe hättest.
Mutig mutig, ehrlich.
Wieso machst Du keinen Schein? So kompliziert ist das nicht.

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