Mit Marx bin ich Bruder im Geiste - Mario Draghi

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 01.03.2013, 12:34

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„Mit Marx bin ich Bruder im Geiste“ - Mario Draghi


Bei einer Ansprache in der Katholischen Akademie in München ist Mario Draghi, aktueller Präsident der Europäischen Zentralbank und früherer Jesuitenschüler, sehr persönlich geworden. Hier die Rede im Wortlaut

http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 55732.html

Vorne weg, er mein nicht Karl Marx.

Aus dieser Rede kann man einiges erkennen. Sie fängt vielversprechend an.

Die Krise hat das Vertrauen der Menschen erschüttert, ob der Markt wirklich in der Lage ist, Wohlstand für alle zu generieren. Europas Sozialmodell wurde auf eine schwierige Belastungsprobe gestellt. Während einige wenige unglaubliche Reichtümer anhäufen, sind die Zeiten für viele andere sehr schwer. Ganze Länder leiden unter den Folgen fehlgeleiteter Politik der Vergangenheit; aber auch Marktkräfte, die manchmal nicht kontrolliert werden können, setzen diesen Ländern zu.

In diesem Punkt bin ich Bruder im Geiste mit Marx – wobei ich nicht Karl, sondern Reinhard Marx meine. Kardinal Marx vertritt zu Recht die Meinung, dass die Wirtschaft kein Selbstzweck ist, sondern im Dienst des Menschen steht.


Dann geht es aber schon los..

...wie schaffen wir wieder Vertrauen, dass unsere Volkswirtschaften in der Lage sind, Wachstum zu generieren, Wohlstand zu schaffen und somit letztlich den Menschen zu dienen?

....

unsere Maßnahmen keinesfalls nur dazu dienen, den Menschen in finanziell angeschlagenen Ländern zu helfen.

...die großen Ungleichgewichte im Zahlungssystem TARGET2, sind schlicht und ergreifend Ausdruck der Fragmentierung in den übrigen Euro-Ländern. ...

... diese Ungleichgewichte jedoch ausschließlich im Fall eines Zusammenbruchs des Euroraums auch Folgen für die deutschen Steuerzahler haben würden, bleibt in der Debatte sehr unterbelichtet.



Achso. Wenn DE im Euro bleibt, passiert doch nix, denn es sind nur durch Kapitalflucht entstanden Ungleichgewichte! Naja, und wen nicht? Na dann kann der deutsche Steuerzahler das Geld zum großen Teil vergessen :-)).

Wir (EUB) können keine unsoliden Haushalte in Ordnung bringen. Wir können strauchelnden Banken nicht wieder auf die Beine helfen. Wir können nicht die tief verwurzelten strukturellen Probleme der Volkswirtschaften in Europa lösen.


Dass stimmt nicht ganz. Denn die EZB hat sehr wohl Banken gerettet, die dann Staaten gerettet haben, oder umgekehrt? Wer blickt da noch durch.

Die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ist daher äußerst dringlich. Die Regierungen müssen die strukturellen Probleme in ihren Ländern angehen.


In einem Land im Euroraum findet über die Hälfte der jungen Menschen zurzeit keine Arbeit. Ist es etwa gerecht, dass ein Großteil der Last des wirtschaftlichen Abschwungs auf diese Generation abgewälzt wird?

Also Renteneintrittsalter bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit auf 70 heraufsetzen, und so "genereationenneutral" die aktiven und passiven AN "gleichberechtigt" treffen?


Vor wenigen Tagen rief uns Bundespräsident Joachim Gauck mit den Worten „Europa braucht jetzt keine Bedenkenträger, sondern Bannerträger“ dazu auf, mehr Mut zu mehr Europa zu haben.

Wie in jeder Schlacht, könne die Banneträger zwar die Moral der Truppe stärken, was unheimlich wichtig ist, jedoch dadurch allein nicht den Krieg gewinnen. Irgendwann fragen die Soldaten nach dem Sold!
Wenn er immer kleiner wird, oder für Viele wegbleibt, dann ist es mit dem Vertrauen und der Moral dahin....


Woher das Wachstum kommen soll, sagt er nicht. Ach ja, Vertrauen schafft Wachstum, und das wiederum Arbeitsplätze.
Gruß

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Beitrag 01.03.2013, 13:47

capazo
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Dass stimmt nicht ganz. Denn die EZB hat sehr wohl Banken gerettet, die dann Staaten gerettet haben, oder umgekehrt? Wer blickt da noch durch.
es gib eine Hierarchie des Wissens....


http://www.youtube.com/watch?v=Qr8qpgF_E1Y


eine schöne neue Welt...




http://www.youtube.com/watch?v=Kkq1Fl7fdlU

eine schöne neue Welt...

smilie_10

Beitrag 01.03.2013, 16:51

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Deichgraf
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Bumerang hat geschrieben:„Mit Marx bin ich Bruder im Geiste“ - Mario Draghi

Vor wenigen Tagen rief uns Bundespräsident Joachim Gauck mit den Worten „Europa braucht jetzt keine Bedenkenträger, sondern Bannerträger“ dazu auf, mehr Mut zu mehr Europa zu haben.

Wie in jeder Schlacht, könne die Banneträger zwar die Moral der Truppe stärken, was unheimlich wichtig ist, jedoch dadurch allein nicht den Krieg gewinnen.
Das hast du aber schön gesagt!
Ich stelle mir gerade ein Heer von Bannerträgern vor, das in eine Schlacht zieht und -natürlich- untergeht.
Die Bedenkenträger waren ja vorher schon aussortiert.
Ein toller Feldherr unserer Gaukl.. GAU, na, wie hieß der noch gleich?

Beitrag 01.03.2013, 17:17

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Titan
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Deichgraf hat geschrieben: Das hast du aber schön gesagt!
Ich stelle mir gerade ein Heer von Bannerträgern vor, das in eine Schlacht zieht und -natürlich- untergeht.
Die Bedenkenträger waren ja vorher schon aussortiert.
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Beitrag 01.03.2013, 17:23

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Der Goldene Kiel
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Bumerang hat geschrieben: Wir (EUB) können keine unsoliden Haushalte in Ordnung bringen. Wir können strauchelnden Banken nicht wieder auf die Beine helfen. Wir können nicht die tief verwurzelten strukturellen Probleme der Volkswirtschaften in Europa lösen.


Dass stimmt nicht ganz. Denn die EZB hat sehr wohl Banken gerettet, die dann Staaten gerettet haben, oder umgekehrt? Wer blickt da noch durch.
Doch, das stimmt. Denn genau das waren die "Rettungen" der letzten Jahre nämlich nicht: "unsolide Haushalte in Ordnung bringen" und "strauchelnden Banken wieder auf die Beine helfen".

Beitrag 04.03.2013, 02:24

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MaciejP
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Bumerang hat geschrieben:... diese Ungleichgewichte jedoch ausschließlich im Fall eines Zusammenbruchs des Euroraums auch Folgen für die deutschen Steuerzahler haben würden, bleibt in der Debatte sehr unterbelichtet.
Das ist ja mal interessant! Wurde das Problem der TARGET-II-Salden überhaupt schonmal so deutlich von offizieller Seite angesprochen? :shock:

Beitrag 04.03.2013, 12:53

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MaciejP hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:... diese Ungleichgewichte jedoch ausschließlich im Fall eines Zusammenbruchs des Euroraums auch Folgen für die deutschen Steuerzahler haben würden, bleibt in der Debatte sehr unterbelichtet.
Das ist ja mal interessant! Wurde das Problem der TARGET-II-Salden überhaupt schonmal so deutlich von offizieller Seite angesprochen? :shock:
Naja, dass ist eigentlich ziemlich klar. Solange es so bleibt wie es ist, ist es egal. Die EZB reguliert wenn es problematisch wird. Aber ohne eine EZB wie heute müssen die Salden umgerechnet und "eingetrieben" werden!

Ich weis es nicht besser, aber denke, dass wenn DE austritt, wir Euros bekommen werden von der noch vorhandenen "Rest-EZB". Wie viel der Rest-Euro Wert sein wird, weiß keiner. Aber eher weniger als eine neue DM.

Wenn z.B. GR oder IT austreten, dann gibt es zwei Alternativen. Entweder wir bekommen Drachmen oder Lira zurück, oder keine Euros, weil GR und IT Pleite :?

Juristisch wohl ziemlich unterschiedliche Lösungen, faktisch gleich besch....
Gruß

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Beitrag 04.03.2013, 12:55

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Der Goldene Kiel hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben: Wir (EUB) können keine unsoliden Haushalte in Ordnung bringen. Wir können strauchelnden Banken nicht wieder auf die Beine helfen. Wir können nicht die tief verwurzelten strukturellen Probleme der Volkswirtschaften in Europa lösen.


Dass stimmt nicht ganz. Denn die EZB hat sehr wohl Banken gerettet, die dann Staaten gerettet haben, oder umgekehrt? Wer blickt da noch durch.
Doch, das stimmt. Denn genau das waren die "Rettungen" der letzten Jahre nämlich nicht: "unsolide Haushalte in Ordnung bringen" und "strauchelnden Banken wieder auf die Beine helfen".
Also, gibst Du mir Recht, oder nicht? Ich verstehe Dein Post nicht ganz... smilie_08
Gruß

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Beitrag 04.03.2013, 13:20

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AuCluster
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MaciejP hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:... diese Ungleichgewichte jedoch ausschließlich im Fall eines Zusammenbruchs des Euroraums auch Folgen für die deutschen Steuerzahler haben würden, bleibt in der Debatte sehr unterbelichtet.
Das ist ja mal interessant! Wurde das Problem der TARGET-II-Salden überhaupt schonmal so deutlich von offizieller Seite angesprochen? :shock:
Wurde es!

Sie (die Target-Salden) sind keine eigenständige Quelle originärer Risiken in der Währungsunion. Letztere entstehen aus der Liquiditätsbereitstellung, nicht aus ihrer nachträglichen geographischen Verteilung über das TARGET2-Zahlungssystem.

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile

Oder anders gesagt: Nicht die Salden sind das Problem, sondern die einseitige Bereitstellung von EZB-Krediten an südeuropäische Banken gegen zweifelhafte Sicherheiten.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 04.03.2013, 15:04

jaeger19
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Solche Leute wie Draghi, Gauck und andere Lügner, sind im Geiste dem Karl Max sehr nahe, wann nicht gleich.
Alle verbreiten den gleichen Unsinn, nämlich dass der Staat, oder die Regierung, oder die Kirche, oder die Gewerkschaften, oder sonst irgend eine öffentliche Institution, etwas tun könnte ( was sinnvoll) wäre.
Das einzige was diese können ist, denen die arbeiten und etwas erwirtschaften, möglichst viel weg zu nehmen, und den Großteil davon erst mal sich selbst einzustecken, und dann ein Bisschen hier und da dem Stimmvolk hinzuwerfen.

Das einzige was funktioniert ist freier Markt, nämlich richtiger Kapitalismus, und das ohne Eingriffe dieser unsäglichen Institutionen, sonst nicht.

Der Staat muss sich auf ein Minimum beschränke, nämlich für innere und äußere Sicherheit und Ordnung sorgen, sonst nicht.

Allen die das nicht für richtig und vernünftig halten, empfehle ich, sich mit der österreichischen Schule der Nationalökonomie (intensiv) zu befassen. Etwas (möglichst viel) von diesen leider wenigen aber dafür sehr klugen Menschen zu lesen, und es dann auch zu verstehen.

Leider sind seit über 80 Jahren fast alle auf dem Trip des John Maynard Keynes, der mit seinen blödsinnigen Ideen fast alle Ökonomen geblendet hat.
Und die Masse glaub es, dass es weiter so funktioniert.

Wird es aber nicht, ganz sicher nicht.
Und dass wird dann richtig weh tun.

Beitrag 04.03.2013, 15:59

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jaeger19 hat geschrieben:
Das einzige was funktioniert ist freier Markt, nämlich richtiger Kapitalismus, und das ohne Eingriffe dieser unsäglichen Institutionen, sonst nicht.

Der Staat muss sich auf ein Minimum beschränke, nämlich für innere und äußere Sicherheit und Ordnung sorgen, sonst nicht.

Allen die das nicht für richtig und vernünftig halten, empfehle ich, sich mit der österreichischen Schule der Nationalökonomie (intensiv) zu befassen. Etwas (möglichst viel) von diesen leider wenigen aber dafür sehr klugen Menschen zu lesen, und es dann auch zu verstehen.

Leider sind seit über 80 Jahren fast alle auf dem Trip des John Maynard Keynes, der mit seinen blödsinnigen Ideen fast alle Ökonomen geblendet hat.
Und die Masse glaub es, dass es weiter so funktioniert.

Wird es aber nicht, ganz sicher nicht.
Und dass wird dann richtig weh tun.
Absolut sehenswert, leider nur Englisch

http://www.zerohedge.com/news/2013-02-2 ... age-part-1

Alle 4 Teile

Grundsätzlich teile ich Deine Meinung. Doch lösen auch die "Österreicher" mit Ihrer Ökonomie das Problem der bereits ungerechten Vermögensverteilung nicht!. Sie entstand in der Vergangenheit größtenteils durch das Faustrecht. Sie nachträglich als rechtens zu deklarieren und durch Gesetz zu schützen, ist mindestens merkwürdig.
wenn wenige fast Alles haben, kann der Kleine mann sich zu Tode schuften, er wird nicht weit kommen!

Letztendlich sind die Keynesianer auch nur Verteidiger des Establishments, mit anderen Methoden als die Ausies.
Ökonomisch betrachtet haben Letztere Recht, ohne Zweifel.

Doch was wäre die plötzliche Folge der Einstellung der Kreditvergabe an den Staat?
Militärausgaben, Sozialausgaben, Pensionen kürzen?

Entweder zunächst bittere Armut für Viele, Arbeitslosigkeit in vielen vom Staat abhängigen Branchen, oder direkt Revolution, und so eine gewaltsame Umverteilung der Vermögen.
Möglich wäre auch eine starke Besteuerung der Vermögen, um die Staatsausgaben zumindest teilweise zu halten, und einen sozialen Unfrieden zu vermeiden.

Im Film sagt einer, "Politik kann grundsätzlich auf Umverteilung von Vermögen reduziert werden". In welche Richtung auch immer.
Gruß

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Beitrag 04.03.2013, 16:21

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Goldhamster79
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Bumerang hat geschrieben: Möglich wäre auch eine starke Besteuerung der Vermögen, um die Staatsausgaben zumindest teilweise zu halten, und einen sozialen Unfrieden zu vermeiden.

Im Film sagt einer, "Politik kann grundsätzlich auf Umverteilung von Vermögen reduziert werden". In welche Richtung auch immer.

Ein Hoch auf den totalen Staat, Umverteilung bedingt Zwang und damit Diktatur, Unterdrückung, Gewalt und Tod smilie_40

Die Leistungsträger werden ihn vorher verlassen und was habt ihr dann davon?


Was die wenigsten kapieren, Vermögen ist keine Einbahnstraße, sondern eine Frage von Verzicht und Bewirtschaftung und kann damit genauso wieder verloren oder verspekuliert werden.

Feuchte träume von Vermögenssteuer sind die blinden Rufe nach einem zunehmend totalitären Staat!
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 04.03.2013, 16:45

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Goldhamster79 hat geschrieben:
Ein Hoch auf den totalen Staat, Umverteilung bedingt Zwang und damit Diktatur, Unterdrückung, Gewalt und Tod smilie_40

Die Leistungsträger werden ihn vorher verlassen und was habt ihr dann davon?


Was die wenigsten kapieren, Vermögen ist keine Einbahnstraße, sondern eine Frage von Verzicht und Bewirtschaftung und kann damit genauso wieder verloren oder verspekuliert werden.

Feuchte träume von Vermögenssteuer sind die blinden Rufe nach einem zunehmend totalitären Staat!
Löse Dich mal von Ideologien, wenn Du sie schon Anderen vorwirfst!
Niemand will den totalen Staat. Doch konzentriert sich das Vermögen grundsätzlich auf natürliche Weise von Unten nach Oben. Egal ob durch den Wasserköpfigem Staat oder durch die "freie" Marktwirtschaft!

Das scheinst Du nicht zu verstehen.

Beide Wege führen nach Rom!

Der Kommunismus hat dazu gefürht, dass Putin wohl der reichste Russe ist, und wenige seiner Kumpels Russland besitzen!

Der Kapitalismus hat zum Gleichen Ergebnis in den USA geführt.

Deutschland ist wohl besser dran. Noch. Wenn nichts unternommen wird, landet auch Deutschland genauso dort wo die Amis heute sind!

Ich sage Dir was in Amiland bald passiert. Bürgerkrieg und oder Diktatur.
Gruß

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Beitrag 05.03.2013, 08:49

jaeger19
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Bumerang hat geschrieben:
Goldhamster79 hat geschrieben:
Ein Hoch auf den totalen Staat, Umverteilung bedingt Zwang und damit Diktatur, Unterdrückung, Gewalt und Tod smilie_40

Die Leistungsträger werden ihn vorher verlassen und was habt ihr dann davon?


Was die wenigsten kapieren, Vermögen ist keine Einbahnstraße, sondern eine Frage von Verzicht und Bewirtschaftung und kann damit genauso wieder verloren oder verspekuliert werden.

Feuchte träume von Vermögenssteuer sind die blinden Rufe nach einem zunehmend totalitären Staat!
Löse Dich mal von Ideologien, wenn Du sie schon Anderen vorwirfst!
Niemand will den totalen Staat. Doch konzentriert sich das Vermögen grundsätzlich auf natürliche Weise von Unten nach Oben. Egal ob durch den Wasserköpfigem Staat oder durch die "freie" Marktwirtschaft!

Das scheinst Du nicht zu verstehen.

Beide Wege führen nach Rom!

Der Kommunismus hat dazu gefürht, dass Putin wohl der reichste Russe ist, und wenige seiner Kumpels Russland besitzen!

Der Kapitalismus hat zum Gleichen Ergebnis in den USA geführt.

Deutschland ist wohl besser dran. Noch. Wenn nichts unternommen wird, landet auch Deutschland genauso dort wo die Amis heute sind!

Ich sage Dir was in Amiland bald passiert. Bürgerkrieg und oder Diktatur.
Hallo Bumerang,
Ich sitmme Goldhamster79 zu, und muß dir widersprechen.
Das heutige Staatsgebilde und das Einführen des Papiergeldes wie wir es heute (seit ca. 100 Jahren) haben, ist das Problem, nicht der Kapitalismus. Was wir heute haben ist Sozialismus, mit ein wenig REST- Kapitalismus. Nicht viel anders wie in der DDR und in den andern Ostblockstaaten vor 1989.
Auch das hat nur solange einigermaßen funktioniert, weil es auch da einen Rest von freiem Markt gab, teils legal mit kleinen privaten Handwerks und Gewerbegebieten, und natürlich nicht zuvergessen, der schwarze Markt.
Den hat es immer gegeben und wird es immer geben.
Nämlich weil die Menschen sich versuchen dem Staatzwang zu entziehen.
Du solltest die vielleicht doch erst einmal mit der österreichischen Schule der Nationalökonomie intensiever befassen. Dann würdest du verstehen, dass diese Ökonomen leider nichts ändern können, eben weil das System seit ca. 100 Jahren so falsch aufgestellt ist.
Das geht nur mit Schmerzen für alle. die einen mehr die anderen weniger.
Aber das will keier der heute verantwortlichen Politiker, egal welcher Coleur den Menschen sagen.
Weil wie du so treffend geschrieben hast:

"Entweder zunächst bittere Armut für Viele, Arbeitslosigkeit in vielen vom Staat abhängigen Branchen, oder direkt Revolution, und so eine gewaltsame Umverteilung der Vermögen.
Möglich wäre auch eine starke Besteuerung der Vermögen, um die Staatsausgaben zumindest teilweise zu halten, und einen sozialen Unfrieden zu vermeiden. "

Hallo Bumerang,
Ich stimme Goldhamster79 zu, und muss dir widersprechen.
Das heutige Staatsgebilde und das Einführen des Papiergeldes wie wir es heute (seit ca. 100 Jahren) haben, ist das Problem, nicht der Kapitalismus. Was wir heute haben ist Sozialismus, mit ein wenig REST- Kapitalismus. Nicht viel anders als in der DDR und in den andern Ostblockstaaten vor 1989.
Auch das hat nur solange einigermaßen funktioniert, weil es auch da einen Rest von freiem Markt gab, teils legal mit kleinen privaten Handwerks und Gewerbegebieten, und natürlich nicht zugvergessen, der schwarze Markt.
Den hat es immer gegeben und wird es immer geben.
Nämlich, weil die Menschen sich versuchen dem Staatzwang zu entziehen.

Du solltest dich vielleicht doch erst einmal mit der österreichischen Schule der Nationalökonomie intensiver befassen. (Dazu braucht man aber mindestens 2 Jahre)
Dann würdest du verstehen, dass diese Ökonomen leider nichts ändern können, eben weil das System seit ca. 100 Jahren so falsch aufgestellt ist. Aber die heute noch aktiven versuchen es weiter die Menschen aufzuwecken. Es ist nur ein sehr ungleicher Kampf.
Wir müssen es ändern von unten, nicht von oben, die wollen so weitermachen, die werden es nicht ändern und wenn sie etwas ändern, dann wird es schlechter!
Eben weil es so einfach ist den Fleißigen viel weg zu nehmen und es dann zu verprassen.
Oft genug sinnlos.

Veränderungen, d.h. Bereinigung, des falschen und durch und durch korrupten Systems, das geht nur mit Schmerzen für alle, für die einen mehr die anderen weniger.
Aber das will keiner der heute verantwortlichen Politiker, egal welcher Couleur den Menschen sagen. Die meisten glauben ja leider den Blödsinn den sie sagen.
Weil wie du so treffend geschrieben hast:

"Entweder zunächst bittere Armut für Viele, Arbeitslosigkeit in vielen vom Staat abhängigen Branchen, oder direkt Revolution, und so eine gewaltsame Umverteilung der Vermögen.
Möglich wäre auch eine starke Besteuerung der Vermögen, um die Staatsausgaben zumindest teilweise zu halten, und einen sozialen Unfrieden zu vermeiden. "

Vom Staat abhängig, genau das ist das Problem!!! Der hat nichts, rein gar nichts. Alles was er
den von ihm abhängigen gibt, nimmt er vorher jemanden anderen weg. Und nun darfst du, zur Not auch dreimal, raten, wer das ist?!?!?
Richtig, du und ich.

Beitrag 05.03.2013, 10:29

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Bumerang
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@jäger19

Unser Ansichten sind gar nicht so verschieden!

Das Fiatgeldsystem in Kombination mit dem wachsenden Statt ist sicherlich die Kombination schlechthin mit der der desolate Zustand WIEDER erreicht wurde, der noch im 19-ten Jahrhundert TROTZ des Goldstandards herschte!!

Die Ursache bleibt immer noch die gleiche wie immer. Fehlende Freiheit (Hürden, Monopole, Patente) und die ungerechte Vermögensverteilung bzw. Besteuerung, der Wachstumswahn, der nicht ewig halten kann und bei einer bestimmten Vermögenskonzentration zwangsläufig zur Arbeitslosigkeit führt!

Ich gebe Dir recht, dass der heutige Staat sich zu einem Wasserkopf aufgebläht hat. Von dem profitieren aber die Eliten! Denn sie machen mit dem Staat Geschäfte. Auch gebe ich Dir Recht, dass Du und ich, die Zeche zahlen. Weil wir den Mittelstand darstellen, der geschröpft wird.

Wo ich Dir nicht Recht gebe ist, dass das Geld zu den Armen geht! Aus zwei Gründen nicht.

a) Bekommen die Armen real immer weniger, auch wenn nominal die Hilfe steigt.
Der Sozialhilfesatz für eine Alleinstehende Person betrug 1980 600 DM!! Heute sind es 718 DM!
Die Arbeitslosenhilfe lag mal bei über 60% des letzten Nettolohns. Heute ist das ALGII = Sozialhilfe.


b) Immer mehr Menschen werden UNVERSCHULDET (fehlendes Wachstum) arbeitslos. Sie werden natürlich arm. Das Geld das insgesamt verteilt wird, ist real kaum gestiegen, muss aber auf deutlich mehr Menschen verteilt werden.



Dazu folgender sehr anschauliche Film über die Vermögensverteilung in den USA.
http://www.youtube.com/watch?v=QPKKQnij ... r_embedded

In Deutschland sieht es nicht viel Anders aus!
http://www.youtube.com/watch?v=9Q_jW9nOH-8

Das zeigt doch deutlich, dass wir alles Andere als Sozialismus haben! Im Sozialismus gab es nicht diese Vermögensverteilung die es jetzt gibt. Schlussendlich führte auch dieser Weg zur Vermögenskonzentration nach dem Zusammenbruch.


Der französische Adel im 18-ten Jh, der Russische im 19-ten Jh. glaubten auch, das Spiel endlos zu spielen. Ging aber schief!

Insb im Film über die USA sieht man sehr schön, wie das Geld noch oben fließt, wobei der Mittelstand stark verliert, und Teile davon sogar verschwinden.

WIE KANN MAN in so einem Zusammenhang vom Sozialismus sprechen?

Der Staat, der die Abhängigen versorgt, ist von den Eliten implementiert worden! Es ist gewollt, dass die ganz Armen nicht hungern, damit sie nicht auf die Straße gehen, und den Mittelstand mitziehen! Es ist erwiesen, dass man nur dann auf die Straße geht (die Masse) wenn es kaum noch weiter geht.

Die Debatte wird in den Medien aber so geführt, als ob die Armen faul sind, und die fleißigen aus dem Mittelstand ihr Geld mit Ihnen teilen müssen. Es wird aber "übersehen", dass 80% der Mittelstandsvermögen die verloren gehen, NACH OBEN fließen!

Diese Manipulation gepaart mit dem Fahrradfahrer-Charakter vieler in der Gesellschaft (nach oben bücken, nach unten treten) führt zur Annahme, die Unteren in der Gesellschaft wären das Problem.

Es ist traurig, aber der Mittelstand wird immer auf die Armen herumhacken, bis er selber arm wird. Erst dann ist die kritische Masse erreicht, die zu einer Veränderung führt.
Gruß

Bumerang
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Beitrag 05.03.2013, 11:14

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Goldhamster79
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Bumerang hat geschrieben: Das zeigt doch deutlich, dass wir alles Andere als Sozialismus haben! Im Sozialismus gab es nicht diese Vermögensverteilung die es jetzt gibt. Schlussendlich führte auch dieser Weg zur Vermögenskonzentration nach dem Zusammenbruch.
In der DDR und im Sowjet-Russland waren alle reich, satt und frei - ja klar. Was bist Du nur für ein Kaspar smilie_20

Ohne Reste von marktwirtschaftlichem Handeln wären v.a. in Sowjet-Russland noch viel mehr verreckt als auch so schon.

Die DDR hatte das Glück vom Volk beendet zu werden bevor die tödlichen Auswirkungen des Sozialismus dort zuschlugen.
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 05.03.2013, 11:42

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jaeger19 hat geschrieben:
Du solltest dich vielleicht doch erst einmal mit der österreichischen Schule der Nationalökonomie intensiver befassen. (Dazu braucht man aber mindestens 2 Jahre)
Dann würdest du verstehen, dass diese Ökonomen leider nichts ändern können, eben weil das System seit ca. 100 Jahren so falsch aufgestellt ist. Aber die heute noch aktiven versuchen es weiter die Menschen aufzuwecken. Es ist nur ein sehr ungleicher Kampf.

Mit der Formel

Staat = boese und schlecht, Markt = gut und gerecht

kann die Welt wohl nicht erklaert werden. Diese Theorie wird sich wohl erst beweisen koennen, wenn es keine Staaten mehr gibt. Solange es aber Staaten gibt, hoert man von den Anhaengern dieser Theorie immer den gleichen Quark. smilie_13


PS: Was ist das Schlimmste fuer einen ehrwuerdigen Kaufmann? Richtig, die Staatsdiener lassen sich nicht mehr bestechen. (Aus der letzten Ausgabe von Spiegel Geschichte). smilie_16
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Beitrag 05.03.2013, 11:58

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Goldhamster79
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AuCluster, Du machst es Dir zu einfach.

Der Markt ist immer die Summe der Entscheidungen von Einzelpersonen, wie bspw Dir und mir, und damit ein Ausdruck von Freiheit und Individualismus.

Ein Staatsgebilde kann unmöglich Entscheidungen treffen, die den Willen der beteiligten Personen besser treffen, als deren eigene Entscheidungen.


Ein ehrbarer Kaufmann hat Bestechung nicht nötig, solange die Rahmenbedingungen stimmen.
Erst in zunehmend totalitären Systemen ist ein freies Wirtschaften nicht mehr möglich und funktioniert zunehmend nur noch mit Bestechungen.
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 05.03.2013, 12:53

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Milly
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Machen wir mal eine kleine Umfrage:

Wen trifft die größere moralische Schuld?

a) denjenigen, der sich bestechen läßt

b) denjenigen, der besticht

Ich sag mal, die jeweilige individuelle Antwort verrät auch viel über die sonstigen politischen Einstellungen; speziell bzgl. der Interaktion Staat/Individuum.
Frauen kosten nunmal Geld, kurzfristig wie langfristig, fremde wie eigene... (Goldhamster79)

Beitrag 05.03.2013, 13:22

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Goldhamster79 hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben: Das zeigt doch deutlich, dass wir alles Andere als Sozialismus haben! Im Sozialismus gab es nicht diese Vermögensverteilung die es jetzt gibt. Schlussendlich führte auch dieser Weg zur Vermögenskonzentration nach dem Zusammenbruch.
In der DDR und im Sowjet-Russland waren alle reich, satt und frei - ja klar. Was bist Du nur für ein Kaspar smilie_20

Ohne Reste von marktwirtschaftlichem Handeln wären v.a. in Sowjet-Russland noch viel mehr verreckt als auch so schon.

Die DDR hatte das Glück vom Volk beendet zu werden bevor die tödlichen Auswirkungen des Sozialismus dort zuschlugen.
Sieht Sozialismus so aus?

Bild
In Deutschland ist es nicht viel anders.

Wem willst Du eigentlich weiß machen, dass der Himmel Gelb ist?
Gruß

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