Value Investing,Aktien,Vermögensplanung

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 13.05.2013, 17:57

donnyflame
Ich hab keine passende Rubrik im Forum gefunden, ich hoffe mal das es hier ok ist.

Value Investment ist den meisten vielleicht schon ein Begriff. Für diejenigen denen es nichts sagt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Value_Investing

Bekannte Personen dieser Anlagestartegie:

Benjamin Graham (1894–1976): Sein Buch „The Intelligent Investor“ gilt als Grundstein für diese Strategie

Philip Fisher(1904-2004): Gilt zusammen mit Graham zu den Vätern der Fundamentalanalyse


Warren Buffet(1930-): Kopf einer der erfolgreichsten Holdinggesellschaften Berkshire Hathaway



Dieses Thema interessiert mich vor allem, weil es wertorientiert ist. Wenn es um Aktien geht denken viele an die vielen Crashs und geplatzten Blasen, aber weniger an die eigentliche Idee der Aktie.

Es geht darum sein Geld in Unternehmen zu investieren und zwar langfristig. Durch diese Beteiligung am Unternehmen erhofft man sich das man am Gewinn des Unternehmen beteiligt wird und das Unternehmen gesund und langfristig erfolgreich wirtschaftet.

Für mich stechen folgende Aspekte diese Strategie heraus die es für mich interessant machen:

- wertorientiert
- langfristig
- vermögensbildend, aber nicht gierig, sondern nachhaltig
- möglichst sicher ( nichts ist 100% sicher, auch hier keine Ausnahme )
- die Zeit die dafür investiert werden muss ist tragbar( gezieltes intensives recherchieren zu beginn, aber mit jährlichem überschaubarem Aufwand )

Ich freue mich auf eure Meinungen und Diskussionsanregungen zu diesem Thema !!


Um den Ball mal ins Rollen zu bringen gleich ein paar Fragen:

Wie geht ihr bei der Wahl einer Aktie vor ?
Haltet ihr Aktien ? Warum ? Wenn nicht warum nicht?

Ich persönlich halte keine Aktien( befinde mich im Übergang Lernen -> Arbeiten ). Für die Zukunft denke ich, das Aktien einen gewissen Teil meiner Geldanlagen bilden werden. Was habt ihr für Empfehlungen beim Anteil der Aktien am Vermögen ? Wie sieht eure Gewichtung aus EM,Aktien,Bankkonten,Cash,Immobilie etc.? Was haltet ihr vom wertorientierten Anlegen ?





Grüße

DF

Beitrag 13.05.2013, 18:14

Ginsterkatze
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Buffet ist der einzige der fast immer richtig lag.
Nur,in seinen Fond gehen?Würde ich nicht.Seine Tips beachten und selber handeln.

Ich selbst bin sehr schlechtes Beispiel für "selber handeln"!Hatte 2000 noch keinen Internetzugang,
alles über Bank abgewickelt am "Neuen Markt".Voll in die Schüssel gefasst und 40000DM versemmelt.

Zum Glück nur mein eigenes Geld,keine Mark war geliehen(obwohl mir die Bank bis 100000DM Kredit gewährt hätte).
Seit dem,nur handfestes Edelmetall.Gold und Silber!Nichts anderes mehr.

Solltest du in Aktien gehen,halte dich an Buffet.Keine schnellen Gewinne,aber dafür sichere!.

Ps.Vergiss nur nicht genug Edelmatall zu bunkern!Handfest ,falls auch ein Buffet daneben liegt!

Beitrag 13.05.2013, 18:37

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MaciejP
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Value Investing ist ein spannendes Thema. Ich habe mich eine Zeit lang damit beschäftigt, dann aber doch für eine passive Strategie entschieden. Wenn man mit Value Investing langfristig eine bessere Rendite erwirtschaften will als durch passive Aktieninvests, bedarf es einiges an Arbeit: Unternehmenszahlen/Betriebsbilanzen studieren, Kennzahlen berechnen, Betriebsvermögen schätzen, idealerweise die Unternehmensführung einschätzen können, etc. Das nur für den Einstieg. Und dann kommt noch regelmäßiges Verfolgen der Quartalsberichte, Umsatz/Gewinnzahlen usw. dazu. Das kostet also schonmal einiges an Arbeit, um überhaupt erstmal ein kleines Anfangsdepot aufzubauen, und nimmt dann mit wachsender Depotgröße auch regelmäßig immer mehr Zeit ein. Auf die Dauer ist mir das zu umständlich, daher fällt meine Wahl auf ein passives Depot.

Auch wenn das hier nicht gern gehört wird, ich glaube Aktien werden bei einem Anlagehorizont von 10 Jahren und mehr wesentlich besser performen, als Gold. Momentan warte ich immer noch auf einen größeren Kurseinbruch, um günstiger in den Markt einsteigen zu können. Bin gespannt, ob der überhaupt noch kommt ... :roll:

Beitrag 13.05.2013, 19:04

delaboetie
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@MaciejP

Ohne unken zu wollen: der Einbruch, der nötig ist, um Mut zu fassen in den Aktienmarkt einzusteigen kommt so sicher wie das Amen in der Kirche! Musst Du bloss warten (vielleicht diesmal etwas länger). Das wird dann der Zeitpunkt sein, an dem keiner mehr Aktien haben will (wir aber auch nicht).

Jedesmal, wenn sich alle sicher waren, dass es nur noch bergauf geht (2000, 2007 zB) und das aus immer demselben guten Grund, weil ja DIESMAL ALLES ANDERS ist! Dann gings irgendwann feste bergab. Bis dahin kann man natürlich dabei zu sein versuchen...

Das Problem ist halt wie immer: attraktiv erscheinen einem die Aktien dann, wenn sie auf dem Allzeithoch sind und unattraktiv erscheinen sie nach einer fiesen Korrektur! Und wenn sie auf dem Allzeithoch sind, sollte man vielleicht die Finger davon lassen-genau so wie man vom Gold auf dem Allzeithoch die Finger hätte lassen sollen.

Höchstens man sichert sich seine Risiken mit Shorts ab. Oder man lässt die Risiken gleich weg und die Short-Postitionen auch. Dann hat man seine Ruhe und macht ne Flasche Wein auf...

Aber hej! Was weiss denn ich...
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Shakespeare

Beitrag 13.05.2013, 19:28

delaboetie
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@ donnyflame

Tschuldige, dass ich mich nur auf MaciejP bezog.

Jetzt ist das ja "dein" Faden und ich hatte die Ausgangsfragestellung gar nicht beachtet.

Das versuch ich jetzt etwas wieder gut zu machen (so gut ichs eben kann):

Klar macht es Sinn Aktien zu halten von Unternehmen, die in der Vergangenheit schon Krisen überstanden haben, ein gutes KGV haben und dazu noch 3-5% Dividende zahlen. Daran kann ich vor allem dann nichts Schlechtes finden, wenn sie ihr Geld nicht mit Tretminen, Überwachungstechnologie für Diktaturen und sonstigem Mist verdienen.
In unserer zinslosen Welt mit vielleicht abnehmender Kontensicherheit sowieso.

Das ist aber eine Frage des Temperaments. Mir ist das meistens zu langweilig. Denn das ist nix für Ungeduldige und Skeptiker. Gerade das LANGFRISTIGE und GESUNDE, das Dir so gefällt ist ein bisschen ein Geduldsspiel und hängt nicht zuletzt von Deiner finanziellen Ausstattung ab (wieviel Geld hast Du übrig um es 50Jahre liegen zu lassen?). Ausserdem wird nicht jeder 120 Jahre alt wie verschiedene Börsengurus...

Und wie gesagt: Aktien sollte man dann kaufen, wenn sie keiner haben will. Das Problem ist halt dann, dass man sie selbst auch nicht haben will und deswegen nicht kauft. Jetzt ist vielleicht kein so guter Zeitpunkt zu kaufen, weil sie jetzt halt alle haben wollen...

Aber das kann man natürlich auch anders sehen.

Grüße
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Shakespeare

Beitrag 13.05.2013, 20:08

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MaciejP
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delaboetie hat geschrieben:Und wie gesagt: Aktien sollte man dann kaufen, wenn sie keiner haben will. Das Problem ist halt dann, dass man sie selbst auch nicht haben will und deswegen nicht kauft.
Wie meinst du das? Warum sollte man die dann nicht wollen, wenn man doch die ganze Zeit auf den Einbruch wartet?

@donnyflame: Noch was zur Frage wieviel Prozent Aktien man haben sollte. Eine alte Faustregel sagt: Aktienquote = 100 - Alter in Jahren. Dabei werden persönliche Lebensumstände natürlich nicht berücksichtigt, weshalb allgemeine Empfehlungen immer mit Vorsicht zu genießen sind. Da du am Anfang deines beruflichen Schaffens stehst und somit (bei Aussicht auf einen festen Arbeitsplatz) noch viel Geld durch Arbeit zufließen wird (sog. Humankapital), empfiehlt sich für eine langfristige Anlage ein höherer Anteil an riskanten Anlagenformen. Einfach gesagt bleibt dir noch genug Zeit, um jetzige Verluste später wieder zu erarbeiten. Der Anteil an riskanten Anlageformen kann jetzt also hoch sein und bis zum Renteneintrittsalter reduziert werden. Vielleicht mal nach dem Stichwort "Asset Allocation" suchen, dazu finden sich reichlich Theorien im Netz.

Beitrag 13.05.2013, 20:22

delaboetie
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@ MaciejP

Ich hab wohl den Ironie-Button vergessen...

Was ich meine ist: Aktien sind dann attraktiv bewertet und versprechen eine hohe Rendite, wenn sie gerade billig zu kaufen sind. Billig zu kaufen sind sie dann, wenn sie gerade ein Problem haben. ZB Lipobay-Prozesse 2001: Bayer-Aktien gabs fast geschenkt; Oder Apple damals kurz vor der Pleite; Oder halt fast jede Aktie wenn der Dax gerade insgesamt ein Problem hat (meines Wissens zuletzt 2000 und 2007/8).

Das Problem ist dann halt, dass die Aktien DESWEGEN günstig zu erwerben sind, weil sie SEHR unattraktiv wirken. Keiner will sie haben. Sie sind auf Mehrjahrestiefs. Unattraktiv. Bäh.

JETZT allerdings ist der DAX auf Allzeithoch und es werden unendlich viele Gründe gefunden warum er noch immer weiter steigen muss! Sehr attraktiv. Aber vielleicht ein ungünstiger Zeitpunkt (auch wenn er nochmal 2% korrigiert)?!


Und was ich sagen wollte war eben: Es ist schwer Aktien zu kaufen wenn sie keiner haben will und trotzdem muss man sie DANN kaufen und nicht jetzt.

Ich könnte das alles ein bisschen besser recherchieren und unterlegen, aber habe keine Zeit mehr.

Falls wir irgendwie aneinander vorbeigeredet haben: Sorry.

grüße
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Shakespeare

Beitrag 13.05.2013, 20:31

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Streubesitz
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donnyflame hat geschrieben:Wie geht ihr bei der Wahl einer Aktie vor ?
Hallo DF,

etwas verkürzt, sorry... :?
Ich mach's so: Nicht streng nach Fundamentals, einfach nach KGV+Div%+Historie+Gefühl+Erfahrung, in letzter Zeit immer stärker auch politisch motiviert.
A) "ewige Aktien"mit buy & hold
- Altbestände deutscher Aktien von vor 2009 (werden erst mal nicht angerührt bis neue §§ kommen)
- Neukäufe nur noch Nicht-€-Länder
- bervorzugt auch außerhalb der EU (aus der EU kommen nur noch GB, NL dazu)
- neue Dividendenaktien v.A. USA, CH, GB (blue chips, KGV < 20)
- in letzter Zeit einige Wachstumstitel (Südkorea, Japan, RUS, AUS, NZD)
- Kauf mal nach Rücksetzern, mal gerade so
- paar Fonds dort, wo ich mich gar nicht auskenne...
- wenige Anleihen (auslaufende gehen in Aktien oder EM)
B) kleineres "Spieldepot" zum Zocken
- Haltedauer ~paar Tage bis Wochen
- für Kodak, CoBa und Konsorten (geht öfters in die Hose...)
- aber auch für abgestrafte Werttitel in Reboundhoffnung (geht auch öfters in die Hose...)

Vorbereitete Exits (EUR-Crash, Merkel-Amok, rot-grün etc.):
1. EM
AU:AG ca. 4:1
2. CHF
Konto:Depot:Cash ca. 3:6:1 (alles ganz legal smilie_04)
3. Depot in GB oder USA
Sichtung aktuell (Interactive Brokers?)
4. Wohnsitzverlagerung
geplant für 2015

Gruß
Streubesitz

Beitrag 13.05.2013, 20:42

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MaciejP
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@delaboetie: Aha, ich hatte das "man" irgendwie falsch verstanden, deshalb war ich verwundert, wieso man ausgrechnet nach so langem Warten dann einen Rückzieher machen sollte. Ansonsten geb ich dir völlig recht, "just buy the f***ing dip". :mrgreen:

Beitrag 13.05.2013, 20:44

donnyflame
Vielen dank für die Anregungen !!

@delaboetie

Sehr nett, aber nicht nötig. Ich wollte das Thema irgendwie beginnen. Jeder kann das schreiben was ihm zu diesem Thema als wichtig erscheint. Ich hab keinen Faden :)


Zum Thema Einbruch bin ich bei MaciejP.

Wenn ich in den Medien höre DAX auf Höhenflug, schlagen bei mir automatisch die Alarmglocken. Kostolany sei dank. Auf einen Crash warte ich im Prinzip auch, nur gibt es auch heute Bereiche die im Moment keinen interessieren oder jeder schreit "Finger Weg". Die gibt es auch in Haussen.

Ich habe sehr viel in der Richtung gelesen. Neben Graham, Fischer auch Sorros ( weniger Aktienwissen sonder eher Finanzkrisen wissen) und natürlich Kostolany.


Buffett hat einmal das Lochkarten Prinzip erwähnt. Damit sagt er das man nur 20 Käufe tätigen kann in seinem Leben ( natürlich nur eine Theorie ). Er wollte aber ausdrücken das man jeden Kauf extrem gut überlegen sollte.


Also ich hatte daran gedacht langsam ein Depot aufzubauen.
Was ich berücksichtigen würde wäre folgenden Aspekt, neben den klaren Aspekten aus dem Valuebereich:

- Möglichst regionale Titel um eine bessere Bindung zu haben. (Hat keinen Sinn zB französische Aktien zu kaufen wenn man nicht weiß was dort abläuft)


Der Nachteil hierbei ist, das wenn regional die Welt unter geht betrifft das 1zu1 mein Depot.


Eines der größten Probleme die ich bei mir sehen würde ist klar die Gedult und die ruhige Hand.
Im Zeitalter von Smartphones usw. hast du in paar Sekunden deine Kurse. Das ist meine größte Sorge. Bin leider auch nur ein Mensch. Angst und Gier betreffen auch mich :(


An der Idee an sich habe ich keinerlei Bedenken.

Zur Frage nach den Prozenten der Aufteilung bin ich auch unsicher. Aber die Faustregel erscheint mir zu groß. Beginnen würde ich mit max. 20-30% und wenn die Erfahrung da ist kann ich das auch auf max. 50% erhöhen. Bis jetzt sehe ich das so, aber keiner kann in die Zukunft sehen.



@Streubesitz:
Vorbereitete Exits (EUR-Crash, Merkel-Amok, rot-grün etc.):
Geniale Überschrift !!

smilie_12


Grüße

DF

Beitrag 13.05.2013, 20:59

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Argentum13
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@Donnyflame
Gute Idee mit diesem Faden! smilie_01
Kenne mich mit diesem Invest-Ansatz allerdings wenig aus. Habe erst kürzlich die Reste meines Aktienbestandes liquidiert und in Renovierung und EM umgesetzt. Halte den gegenwärtigen Zeitpunkt für ein Aktieninvest - auch in ein sogen. wertorientiertes - für verspätet oder verfrüht, je nach dem, wie man es sehen will. Erwarte 2013/14 drastische Rücksetzer auf 6000 beim Dax oder tiefer. Im Mom funktioniert noch die innere Logik einer Blase.

@Streubesitz


Interessante Auflistung, weil du mal konkrete Parameter nennst. smilie_01

Kann die Entscheidungen insgesamt gut nachvollziehen, erscheinen mir auch soweit begründbar,

Könntest du deine Exit-Planungen für EM für die von dir genannten Fälle erläutern? Da haben wir evtl. doch andere Szenarien im Kopf. Beispiel: Nächste BR wird von Rot-grün gestellt.

Was mir dazu einfällt: Mehr Staat / noch mehr Steuern und Abgaben / Wirtschaftsfeindlicher als Schwarz-gelb / Eurobonds und weitere Transfertöpfe für das sieche Euroland / Konjunktur- und ausufernde Sozialprogramme / Umverteilung von Subventionen auf den ökologischen Landbau usw.. um nur ein paar erwartete Richtungen zu nennen.

Warum angesichts dieser Tendenz in noch größere Verschuldungen, Toleranz gegenüber Währungsschwäche und Inflation ein Exit aus EM? Vielleicht bin ich tatsächlich zu EM-fixiert und habe grundlegende Dinge übersehen. Für Eye-Opener wäre ich schon dankbar - vielleicht andere in diesem Faden auch.


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Beitrag 13.05.2013, 22:53

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Streubesitz
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Argentum13 hat geschrieben:@Donnyflame
Gute Idee mit diesem Faden! smilie_01
Kenne mich mit diesem Invest-Ansatz allerdings wenig aus. Habe erst kürzlich die Reste meines Aktienbestandes liquidiert und in Renovierung und EM umgesetzt. Halte den gegenwärtigen Zeitpunkt für ein Aktieninvest - auch in ein sogen. wertorientiertes - für verspätet oder verfrüht, je nach dem, wie man es sehen will. Erwarte 2013/14 drastische Rücksetzer auf 6000 beim Dax oder tiefer. Im Mom funktioniert noch die innere Logik einer Blase.

@Streubesitz


Interessante Auflistung, weil du mal konkrete Parameter nennst. smilie_01

Kann die Entscheidungen insgesamt gut nachvollziehen, erscheinen mir auch soweit begründbar,

Könntest du deine Exit-Planungen für EM für die von dir genannten Fälle erläutern? Da haben wir evtl. doch andere Szenarien im Kopf. Beispiel: Nächste BR wird von Rot-grün gestellt.

Was mir dazu einfällt: Mehr Staat / noch mehr Steuern und Abgaben / Wirtschaftsfeindlicher als Schwarz-gelb / Eurobonds und weitere Transfertöpfe für das sieche Euroland / Konjunktur- und ausufernde Sozialprogramme / Umverteilung von Subventionen auf den ökologischen Landbau usw.. um nur ein paar erwartete Richtungen zu nennen.

Warum angesichts dieser Tendenz in noch größere Verschuldungen, Toleranz gegenüber Währungsschwäche und Inflation ein Exit aus EM? Vielleicht bin ich tatsächlich zu EM-fixiert und habe grundlegende Dinge übersehen. Für Eye-Opener wäre ich schon dankbar - vielleicht andere in diesem Faden auch.


smilie_24 Argentum13
Hallo Argentum13,

ich meinte natürlich keinen Exit aus EM, sondern den Exit in u.a. EM. Bei den CHF kalkuliere ich übrigens, daß die Schweizer zwar mit ins EU-Schlamassel gezogen werden (ist bereits jetzt der Fall), aber klug genug sind, rechtzeitig die Reissleine zu ziehen und den Mindestkurs aufgeben. Ist vielleicht falsch gedacht von mir...
Was Du aufzählst, blüht uns (mehr oder weniger) meiner Meinung nach in jedem Fall, alternativlos. Wobei Rot-Grün noch eine Spur dummdreister vorgehen. Ich sehe es sportlich, so wird es wenigstens nicht langweilig.

Gruß
Streubesitz

Beitrag 14.05.2013, 05:10

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Ladon
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Argentum13 hat geschrieben:... Beispiel: Nächste BR wird von Rot-grün gestellt.

Was mir dazu einfällt: Mehr Staat / noch mehr Steuern und Abgaben / Wirtschaftsfeindlicher als Schwarz-gelb / Eurobonds und weitere Transfertöpfe für das sieche Euroland / Konjunktur- und ausufernde Sozialprogramme / Umverteilung von Subventionen auf den ökologischen Landbau usw.. um nur ein paar erwartete Richtungen zu nennen.
...
Auf die Gefahr hin - mal wieder - völlig fälschlich damit in eine politische Ecke gestellt zu werden:
Das Märchen der angeblich größeren Wirtschaftskompetenz von CDU/CSU und FDP ist längst widerlegt. Das wird von den (System-)Profiteuren (denen ja auch die Medien gehören) in die Welt gesetzt. So hat z.B. in der Geschichte der BRD einzig und allein die Brandt-Regierung (man glaubt es kaum) ein vernünftiges, nämlich gut positives Verhältnis von BIP Wachstum zu Schuldenwachstum hin bekommen (Musgrave-Faktor; eine volkswirtschaftlich enorm aussagekräftige Kennzahl). Und sowas wie die Agenda 2010 (ohne die Maßnahmen werten zu wollen) hätte sich kein schwarzer Kanzler getraut.
Fallt nicht immer auf die Propaganda aus dieser Richtung herein. Die gezielte Desinformation geschieht von ALLEN Seiten!
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 14.05.2013, 05:46

Barny68
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Interessante Diskussion und spannendes Thema.
Um die richtigen Aktien zu finden kann man doch gut in den entsprechenden Fond suchen.
Es gibt genug gute mit dem Value Ansatz.
Dazu mit dem Gedanken in unterbewertete Titel zu Investieren.
Hier ein Klassiker
http://www.onvista.de/fonds/Templeton-G ... 8801991048
Hätte zwischenzeitlich mit Murchinson einen nicht so erfolgreichen Manager. Nach dem Wechsel vor wenigen Jahren brummt es wieder

Dieser hat etwas unter Fukushima gelitten, da damals stärker in Japan investiert wurde
http://www.onvista.de/fonds/kennzahlen/ ... NT=7591596
In der langfristig Betrachtung Top

Der erfolgreiche Manager Ole Nielsen hat dann einen eigenen Fond eröffnet
http://www.onvista.de/fonds/kennzahlen/ ... T=22202871
Mein Liebling zu Zeit

Schau dir die oder andere Intensiev an. Wo haben die wieviel Investiert , welche Aktien sind Interessant usw.

Ich habe diese und andere Fonds schon lange.
Den Templeton über 17 Jahre. Daher sind die Fonds teilweise mit Steuerfreien Gewinnen beim Verkauf.
Gewinne werden regelmäßig teilweise oder ganz abgeschöpft und anders Investiert.
Sondertilgungen Immobilie, EM zum Beispiel.
Dann tut ein Crash nicht so weh. Mindert "nur" die Gewinne.
Vor Lehmann bin ich da Gottseidank mit 2/3 der Anteile raus und hatte vorher sehr gute Gewinne.
Die 40% - waren Ärgerlich. Aber haben nur die Gewinne gemindert.
Da die Alten Fonds Steuerfrei sind war es ok. Die Verluste sind längst wieder im Plus gelandet

Zum Schluss eins noch
Vergesst nicht zu leben. Gewinne werden in der Regel teilweise in Lebensqualität Investiert.
In Dinge die ich mir so nicht geleistet hätte
Zusätzlicher Urlaub, tolles Möbelstück, besseres Fahrrad usw

Beitrag 14.05.2013, 08:03

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k1
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Ladon hat geschrieben: Auf die Gefahr hin - mal wieder - völlig fälschlich damit in eine politische Ecke gestellt zu werden:
Das Märchen der angeblich größeren Wirtschaftskompetenz von CDU/CSU und FDP ist längst widerlegt. Das wird von den (System-)Profiteuren (denen ja auch die Medien gehören) in die Welt gesetzt. So hat z.B. in der Geschichte der BRD einzig und allein die Brandt-Regierung (man glaubt es kaum) ein vernünftiges, nämlich gut positives Verhältnis von BIP Wachstum zu Schuldenwachstum hin bekommen ....
Hey, hat da jemand Ladon in die schwarz-gelbe Ecke gestellt? Geht ja ü-ber-haupt nicht, musst sofort in Ordnung gebracht werden, smilie_16
ebenso wie Willy Brandts Wirtschaftssachverstand.
Dass seine Regierung anfänglich gute Wirtschaftszahlen lieferte, lag in erster Linie daran, dass Kiesinger ihm 1969 einen sehr geordneten Haushalt übergeben hatte.
Dies weckt allerdings sofort Begehrlichkeiten, sodass er 1974 nicht nur auf Grund von Stasi-Guillaum zurücktrat, sondern auch wg der sich rapide verschlechternden Wirtschaftssituation.
Erinnere mich noch gut an die wütende öffentliche Rede gegen seinen Parteigenossen und ÖTV-Vorsitzenden Klunker, der die Regierung Brandt zwang, sich enorm zu verschulden, um die 7-8%igen Gehaltsforderungen des öffentlichen Dienstes bedienen zu können.
Brandt damals:
„ Man kann nicht dauernd mehr fordern, ohne auch mehr leisten zu wollen!“.
Abgang.
Erstaunliche Erkenntnisse für einen Sozialisten.

K1
Just landed at John Galt´s gulch,

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Beitrag 14.05.2013, 08:06

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Zu den Märchen, die von den Systemprofiteuren in die Welt gesetzt werden, gibt es eine interessante Veröffentlichung der schweizer Medien-Woche:
Ich siedelte den Vertrauensstatus der Journalisten nie besonders hoch an, eher unterhalb dem der Politiker, etwa auf dem Niveau der Hütchenspieler.
Wie auch immer, gleichwohl bekennen sich 61% aus dieser Truppe, die die öffentliche und die GEZ-Meinung manipulieren, ganz offen zu RotGrün,
nur 15% zu Schwarzgelb
http://medienwoche.ch/2012/10/29/mein-s ... more-10428

K1
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Beitrag 14.05.2013, 08:50

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@Ladon und K1

Hab' mich eigentlich gar nicht zur Wirtschaftskompetenz der Parteien äußern wollen. Die halte ich grundsätzlich quer durch die polit. Landschaft für mehr als eingeschränkt. Bestes Beispiel: Die Panikreaktion und die sogenannte "Energiewende" nach Fukushima: Ideologie und Aktionismus ohne Verstand auf Kosten der Energienutzer, speziell der Privatleute.

Aber lassen wir das. Habe nur ein paar Vermutungen für die erwartete (!) Politik von Rot-Grün geäußert.
Liege ich denn damit falsch?

Wenn ja, bitte ich um Korrektur oder alternative Erwartungen. Die Frage, was politisch in D kommen wird, ist zwar angesichts der Global Player in Wirtschaft und Politik eher sekundär, könnte aber doch unmittelbare Auswirkungen auf die Bürger haben.

Allerdings dürfte es sicher sein, dass dem, der noch etwas in der Tasche hat, in eben diese gegriffen werden wird, um es einer ominösen "Gerechtigkeit" zuzuführen. Die soviel haben, dass es nicht in diese besagte Tasche passt, werden wieder weitgehend ungeschoren davon kommen. Keine Frage der politischen Couleur, sondern eher eine Lebenswirklichkeit.
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Beitrag 14.05.2013, 11:11

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Ladon
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Und ich weiß eigentlich nur nicht, warum ich die Erhalter des bestehenden Systems besser finden soll als die Utopisten aus dem anderen Lager. Sorry, k1, da kannst Du sagen was Du willst. Außerdem waren die Schwarzen in den 50er Jahren "sozialistischer" als fast schon heute die Linke. Musst Dir mal so ein paar Statements von Erhard zur sozialen Marktwirtschaft zu Gemüte führen.
Und: Wieso zweifelst Du eigentlich erst Willys "Wirtschaftssachverstand" an, um ihn dann geradezu gegenteilig zu zitieren?
Aber egal. Mir wird das jetzt einfach zu parteipolitisch hier. Und da ich prinzipiell etwas gegen Parteien (zumindest in ihren beobachtbaren Auswüchsen) habe, möchte ich das eigentlich nicht weiter vertiefen. Das ist überhaupt nicht mein Metier. Für jeden Beispiel-Unfug der einen wird sich ein ebensolcher der anderen finden lassen in der BRD-Geschichte.
Also, was soll's?

Mich stört nur, wenn so getan wird, als ob die Schwarz-Gelben ein Segen wären. Kohl-Regierung schon vergessen?
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Beitrag 14.05.2013, 11:21

lifesgood
... ich denke, darüber dass die Schwarz-Gelben kein Segen sind, herrscht hier breiter Konsens.

Die unterschiedlichen Meinungen beschränken sich vermutlich darauf, ob andere besser, oder noch schlechter wären smilie_08

Das wiederum ist sehr subjektiv und hängt davon ab, was man für sich selbst von den jeweiligen Parteien erwartet, wenn sie denn Regierungsgewalt übernehmen sollten.

Aber parteipolitische Statements sind auch nicht so mein Ding.

lifesgood

Beitrag 14.05.2013, 11:31

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Argentum13
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Ladon hat geschrieben:
Mich stört nur, wenn so getan wird, als ob die Schwarz-Gelben ein Segen wären. Kohl-Regierung schon vergessen?
Hoffe, nicht ich bin der Anlass für deine Replik gewesen. Das wäre ein beachtliches Missverständnis.

Es ging mir nur darum, meine Erwartungen bzgl. eines Reg.wechsels zu Rot-Grün auszudrücken. Motto: Jetzt ist's schon schlimm, vielleicht kann's noch a bisserl schlimmer kommen.

Ob wir mit einer Gr.Koalition unter Merkel besser bedient wären, weiß ich nicht: Gr.Koalitionen verleiten dazu, noch weniger Rücksicht auf das Wahl(vieh)volk zu nehmen. Das Üble für den Bürger wird in jedem Fall erst nach der BT-Wahl kommen. Dann sind die Kreuzchen gemacht und die Bürger können wieder ungeniert abgezogen werden.

Aber es geht ja eigentlich um was anderes hier im Faden.

Finde auch die Empfehlung von barny68 nicht schlecht. Wobei man bei den Fonds auch immer auf das Währungsrisiko achten muss: Welche notieren z.B. in Dollar, welche in Euro oder anderen Währungen.
Beschäftige mich auch eher präventiv mit dem Thema: Erneut einsteigen, wenn die gegenwärtige Aktienblase platzt und einige Blue chips unter Wert zu haben sind.
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