Brauchen wir ein neues Geldsystem?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 27.08.2013, 11:36

herakles
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Bankgesetz. Vom 14. März 1875.

http://de.wikisource.org/wiki/Bankgesetz

Private Notenbanken
§. 2.
Eine Verpflichtung zur Annahme von Banknoten bei Zahlungen, welche gesetzlich in Geld zu leisten sind, findet nicht statt und kann auch für Staatskassen durch Landesgesetz nicht begründet werden.



Das heißt konkret, dass Banknoten grundsätzlich kein gesetzliches Zahlungsmittel ("gesetzlich in Geld") waren. Wie ich schon schrieb, waren sie "Quittungen" für das hinterlegte Metall.


Damals war Geld nur das Metall. Allein das sollte eine weitere Diskussion erübrigen, weil hier über die Deckung von gesetzlichen Zahlungsmittel die Rede ist.


§. 4.
Jede Bank ist verpflichtet, ihre Noten sofort auf Präsentation zum vollen Nennwerthe einzulösen, auch solche nicht nur an ihrem Hauptsitz, sondern auch bei ihren Zweiganstalten jederzeit zum vollen Nennwerthe in Zahlung anzunehmen



Das ist zunächst nur die Einlösepflicht. Man beachte aber den Ausdruck sofort.

§. 7.
Den Banken, welche Noten ausgeben, ist nicht gestattet:
1. Wechsel zu akzeptiren,
2. Waaren oder kurshabende Papiere für eigene oder für fremde Rechnung auf Zeit zu kaufen oder auf Zeit zu verkaufen, oder für die Erfüllung solcher Kaufs- oder Verkaufsgeschäfte Bürgschaft zu übernehmen.


Heißt, dass diese Banken von der Finanzierung durch Wechsel, die damals gängigste Art, ausgeschlossen waren.

§. 8.
Banken, welche Noten ausgeben, haben
1. den Stand ihrer Aktiva und Passiva vom 7., 15., 23. und Letzten jedes Monats, spätestens am fünften Tage nach diesen Terminen und
2. spätestens drei Monate nach dem Schlusse jedes Geschäftsjahres eine genaue Bilanz ihrer Aktiva und Passiva, sowie den Jahresabschluß des Gewinn- und Verlustkontos
durch den Reichsanzeiger auf ihre Kosten zu veröffentlichen.
Die wöchentliche Veröffentlichung muß angeben:

1. auf Seiten der Passiva:
.....
den Betrag der umlaufenden Noten,
die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten,

2. auf Seiten der Aktiva:
den Metallbestand (den Bestand an kursfähigem deutschem Gelde und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Pfund fein zu 1392 Mark berechnet),
den Bestand:
an Reichs-Kassenscheinen,
an Noten anderer Banken,
an Wechseln,
an Lombardforderungen,
an Effekten,
an sonstigen Aktiven.


Man suche nach einer ähnlichen Anzeigepflicht (öffentlich) heute!


§. 9.
Banken, deren Notenumlauf ihren Baarvorrath und den ihnen nach Maßgabe der Anlage zugewiesenen Betrag übersteigt, haben vom 1. Januar 1876 ab von dem Überschusse eine Steuer von jährlich Fünf vom Hundert an die Reichskasse zu entrichten.


Damit war eine Unterdeckung der privaten Notenbanken zwar möglich, allerdings kontraproduktiv. Wir können also davon ausgehen, dass de Fakto eine 100% Deckung der privaten Banknoten vorhanden war.


Reichsbank


§. 17.
Die Reichsbank ist verpflichtet, für den Betrag ihrer im Umlauf befindlichen Banknoten jederzeit mindestens ein Drittheil in kursfähigem deutschen Gelde, Reichs-Kassenscheinen oder in Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Pfund fein zu 1392 Mark gerechnet, und den Rest in diskontirten Wechseln, welche eine Verfallzeit von höchstens drei Monaten haben, und aus welchen in der Regel drei, mindestens aber zwei als zahlungsfähig bekannte Verpflichtete haften, in ihren Kassen als Deckung bereit zu halten.


Konkret heißt dass, dass "nur" eine 33% Deckung durch vorliegendes Metall gegeben war, allerdings eine zusätzliche 66% Deckung durch Diskontierte Wechsel die kurzfristig in Geld (Gold) fällig waren. Also so gut wie Gold.

Beitrag 27.08.2013, 11:54

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Ken.Guru
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papiergold ist und bleibt papiergold da es nicht zu 100 % verfügbar wäre und damit einfach nicht da ist oder wäre. oder hätte gewesen sein soll.egal was wie gewesen wäre und/oder sein sollte weil es nicht ist wie es ist oder sein soll. smilie_02

Beitrag 27.08.2013, 12:30

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Titan
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Ken.Guru hat geschrieben:papiergold ist und bleibt papiergold da es nicht zu 100 % verfügbar wäre und damit einfach nicht da ist oder wäre. oder hätte gewesen sein soll.egal was wie gewesen wäre und/oder sein sollte weil es nicht ist wie es ist oder sein soll. smilie_02
Zustimmung...
Heute ist die Gesetzgebung ja eine andere--und die Geldscheine und Münzen
sind halt KEINE Wechsel.
Dafür gibt es ja jede Menge anderer Spielmöglichkeiten mir Hilfe von Derivaten aller Coleur
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 27.08.2013, 12:35

Ginsterkatze
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Geldsystem?
Wir brauchen ein neues KAPITALSYSTEM!
Aber,solange die Menschen den Baumwollzetteln trauen....................passiert nichts!!

Beitrag 27.08.2013, 12:44

lifesgood
herakles hat geschrieben:
Bei einem 100% Goldstandard, wie (grob) bis vor dem ersten Weltkrieg, ist diese Befürchtung obsolet. Denn der 100% Goldstandard sagt ja, dass jede Banknote zu 100% mit Gold gedeckt sein muss, und jederzeit von der emittierende Bank eingelöst wird.
herakles hat geschrieben:
Konkret heißt dass, dass "nur" eine 33% Deckung durch vorliegendes Metall gegeben war, allerdings eine zusätzliche 66% Deckung durch Diskontierte Wechsel die kurzfristig in Geld (Gold) fällig waren. Also so gut wie Gold.
ja ne, is klar.

Wenn eine Währung zu 33% durch Gold gedeckt ist und zu 66% durch Geld, das wiederum nur zu 33% durch Gold gedeckt ist, ist sie maximal zu 55% durch Gold gedeckt und nicht zu 100%.

lifesgood

Beitrag 27.08.2013, 12:53

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Datenreisender
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lifesgood hat geschrieben:Wenn eine Währung zu 33% durch Gold gedeckt ist und zu 66% durch Geld, das wiederum nur zu 33% durch Gold gedeckt ist, ist sie maximal zu 55% durch Gold gedeckt und nicht zu 100%.
Du hast da was falsch verstanden:
Das Gold war das Geld.
Die Banknoten hingegen waren nicht selbst Geld, sondern lediglich Lagerscheine für Geld.

Beitrag 27.08.2013, 12:56

lifesgood
... und was war der Wechsel? Ein Papierversprechen?

Beitrag 27.08.2013, 12:57

Ginsterkatze
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Datenreisender hat geschrieben:
lifesgood hat geschrieben:Wenn eine Währung zu 33% durch Gold gedeckt ist und zu 66% durch Geld, das wiederum nur zu 33% durch Gold gedeckt ist, ist sie maximal zu 55% durch Gold gedeckt und nicht zu 100%.
Du hast da was falsch verstanden:
Das Gold war das Geld.
Die Banknoten hingegen waren nicht selbst Geld, sondern lediglich Lagerscheine für Geld.
Du meinst "Lagerscheine für GOLD!"
So begann die Zettelwirtschaft,genannt PAPIERGELD!
Die erste Bänker waren Schmiede.
Sie hatten regelrechte Tresore für ihre Metalle!Massive Holzkisten mir schweren Metallbeschlägen und Schlössern.
Das hatte keiner zuhause im Mittelalter und zuvor.
Also lagerten die Leute ihr EM beim Schmied.Dessen Werkstatt war immer besetzt(Die Esse durft nie erlöschen!),also 24 std war alles bewacht.Zumal die Schmide damals natürlich über Waffen verfügten!Die produzierten sie ja selbst als Verkaufsware!Konnten damit auch umgehen zwangsläufig.Von ihren beruflichbedingt erworbenen Körperkräften nicht zu reden!
Für das EM bekamen die Leute einen Einlagerungsschein(Dafür berechnete der Schmid natürlich eine Gebühr!).Das erst Papiergeld!
Sehr schnell wurden diese Zettel als Zahlungsmittel benutzt und die Schmiede merkten das kaum 10% des eingelagerten EM tatsächlich abgeholt wurde!
Ergo,sie gaben mehr Zettel aus als eingelagertes EM vorhanden war!
Kommt euch das bekannt vor?
Das erste Bankensystem war geboren!
Wie funktionierte die erste Bausparkasse?
Ganz einfach:"10 Leute wollen bauen.Kosten für 1 Haus 100000was auch immer.10 Leute haben jeder nur 10000was auch immer per Jahr.So,jetzt schmeissen alle jährlich 10 Jahre lang in einen Topf und losen aus.Wer gewinnt kann sofort bauen.Den Letzen beissen die Hunde bei der Auslosung,er kann erst nach 10 Jahren bauen.
Aber alle Anderen früher.
Kapiert?Hätten sie sich nicht zusammen getan,hätte JEDER erst nach 10 Jahren ansparen bauen können!So konnten 9 der 10 Leute früher bauen.
Alles klar?
Zuletzt geändert von Ginsterkatze am 27.08.2013, 13:33, insgesamt 7-mal geändert.

Beitrag 27.08.2013, 13:01

lifesgood
Fakt ist, man bekam für die Banknote 1/3 Gold und 2/3 in Wechsel verbunden mit der Hoffnung, dass diese Wechsel kurzfristig in Geld (Gold) getauscht werden.

... wenn das Gold zu 100% hinterlegt gewesen wäre (wie von herakles ursprünglich behauptet), hätte man sich ja den Umweg über 66% Wechsel sparen können ... sagt mir zumindest der gesunde Menschenverstand smilie_08

Denn weshalb sollte man für etwas einen Zettel ausgeben, das man auch ohne Probleme physisch abgeben könnte? Das würde doch nur unnötig verkomplizieren, wenn nicht in dem System ein Vorteil (mehr Zettel als Ware) läge ...

lifesgood

Beitrag 27.08.2013, 15:25

herakles
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lifesgood hat geschrieben:Fakt ist, man bekam für die Banknote 1/3 Gold und 2/3 in Wechsel verbunden mit der Hoffnung, dass diese Wechsel kurzfristig in Geld (Gold) getauscht werden.

... wenn das Gold zu 100% hinterlegt gewesen wäre (wie von herakles ursprünglich behauptet), hätte man sich ja den Umweg über 66% Wechsel sparen können ... sagt mir zumindest der gesunde Menschenverstand smilie_08

Denn weshalb sollte man für etwas einen Zettel ausgeben, das man auch ohne Probleme physisch abgeben könnte? Das würde doch nur unnötig verkomplizieren, wenn nicht in dem System ein Vorteil (mehr Zettel als Ware) läge ...

lifesgood
Die 1/3+2/3 Regel galt nur für die Noten der Reichsbank. Die Noten der privaten Banken waren zu 100% gedeckt, oder 5% waren fällig. Dass für den Fall das die Liquidität mal unterschritten wurde. Also kannst Du von nahezu 100% ausgehen.

Auch für die Reichsbank galt mindesten zu 1/3 Gold un der Rest durch kurzfristig fällige Wechsel. Jeder Wechsel hatte 3, mindestens 2 solvente haftende Personen. Wie kann man sie mit einem Fiatgeldschein (keine Banknote, der Begriff fehlt nämlich auf unserem "Geld") gleich setzen?

Entscheidend ist, dass das Geld immer und nur Gold war und Wechsel oder auch Banknoten nur einen Anspruch auf Gold waren, also keine gesetzliches Zahlungsmittel und eben als solche betrachtet. Das ist entscheidend, weil es für die Banknoten keinen Annahmezwang gegeben hat.
Genau darüber streiten wir hier aber, ob gesetzliche Zahlungsmittel (voll)gedeckt waren oder eben nicht. Denn um irgendwelche Papiere die nicht zwingend angenommen werden mussten, geht es eigentlich nicht.

Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Deckung aller im Umlauf befindlichen Noten (Private Banken und RB) zu einem sehr großen Teil durch Gold gegeben war.

100% waren es wohl nicht. Formal lag ich falsch. Faktisch war die Einlösung jedoch keineswegs nur ein "Versprechen".

Um auf das Titel Thema zurückzukommen, ja, wir brauchen m.E. ein "neues" Geldsystem. Nämlich das "Alte" das, bis man sich für einen (nicht bezahlbaren und sinnlosen) Krieg entschlossen hatte, wunderbar funktionierte.

Kriege wären unbezahlbar, wäre Gold die Währung. Da reicht "Patriotismus" m.E. bei weitem nicht aus.
Das wussten schon die Römer.

Beitrag 27.08.2013, 16:55

herakles
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herakles hat geschrieben:
100% waren es wohl nicht. Formal lag ich falsch. Faktisch war die Einlösung jedoch keineswegs nur ein "Versprechen".
Hier muss ich noch was ergänzen. Das System das bis kurz vor dem WWI galt kann in keiner Weise mit den darauf folgenden Goldstandards gleich gesetzt werden.
Nachträglich waren die Noten von einer ZB ausgegeben als gesetzliche Zahlungsmittel, und es gab nur die Einlöseverpflichtung mit schwache (bis Bretton Woods) bzw. gar keine Regeln (während des BW) zur Golddeckung.

Deshalb die Aussage, davor war eine "100%" Deckung gewährleistet, nicht nur versprochen.

Beitrag 28.08.2013, 07:47

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Ladon
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Der Goldstandard vor dem 1. WK (das anglisierende WW1 find ich komisch) war ein System, das von privaten Bankstern "erfunden" wurde, um Möglichkeiten zur Kreditausweitung zu schaffen. Das waren genau die gleichen Leute und die gleichen Interessen, die heute das Geldsystem kontrollieren.
Der GOLDSTANDARD hatte NICHTS mit einer Deckungsquote zu tun. In Frankreich gab es z.B. überhaupt keine Deckungsquote. In England war die Deckung ganz anders geregelt und so weiter. Den historischen Goldstandard auf die Deckung zu reduzieren ist ein gewaltiger Verständnis-Fehler!

Wer von Metallgeld träumt darf sich auf keinen Fall vom trügerischen Schein diese globalen Kontrollsystems einlullen lassen! Der war ein System der Hochfinanz, um Ausbeutung und Profitmehrung zu erleichtern! Es ist doch kein Wunder, dasses um die Zeit von kolonialem IImperialismus, Raubtierkapitalismus und unvorstellbarem Elend der Arbeiterschaft geht! Eine Zeit von schmerzhaften (!) Konjunkturschwankungen, regelmäßigen Bankkrisen und vielem mehr, was die gebkendeten Anhänger nur allzu gern "vergessen".
GEBT DAS GOLD NICHT DEN ZENTRALBANKEN!!!!
DAS ist nämlich Effekt und Kern des Goldstandards gewesen! Den PRIVATEN Zentralbanken, deren Besitzer einen Anspruch auf das Reservegold haben!
Wie kann man sowas wollen?

Auch besaß der Goldstandard offensichtlich keinen intrinsischen Schutzmechanismus zur Selbsterhaltung. Er konnte ganz einfach ausgehebelt werden. Funktioniert hat er genau so lange wie sich die Teilnehmer an due Regeln hielten. Unter dieser Voraussetzung würde aber auch das Eurosystem funktionieren.


Nach meinem Urlaub können wir gerne nichmal einen History-Thread aufmachen. Hier ist das jetzt aber doch "ot".
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 28.08.2013, 11:50

herakles
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Ladon hat geschrieben:Der Goldstandard vor dem 1. WK (das anglisierende WW1 find ich komisch) war ein System, das von privaten Bankstern "erfunden" wurde, um Möglichkeiten zur Kreditausweitung zu schaffen.
Das waren genau die gleichen Leute und die gleichen Interessen, die heute das Geldsystem kontrollieren.
Der GOLDSTANDARD hatte NICHTS mit einer Deckungsquote zu tun. In Frankreich gab es z.B. überhaupt keine Deckungsquote. In England war die Deckung ganz anders geregelt und so weiter. Den historischen Goldstandard auf die Deckung zu reduzieren ist ein gewaltiger Verständnis-Fehler!

Wer von Metallgeld träumt darf sich auf keinen Fall vom trügerischen Schein diese globalen Kontrollsystems einlullen lassen! Der war ein System der Hochfinanz, um Ausbeutung und Profitmehrung zu erleichtern! Es ist doch kein Wunder, dasses um die Zeit von kolonialem IImperialismus, Raubtierkapitalismus und unvorstellbarem Elend der Arbeiterschaft geht! Eine Zeit von schmerzhaften (!) Konjunkturschwankungen, regelmäßigen Bankkrisen und vielem mehr, was die gebkendeten Anhänger nur allzu gern "vergessen".
GEBT DAS GOLD NICHT DEN ZENTRALBANKEN!!!!
DAS ist nämlich Effekt und Kern des Goldstandards gewesen! Den PRIVATEN Zentralbanken, deren Besitzer einen Anspruch auf das Reservegold haben!
Wie kann man sowas wollen?

Auch besaß der Goldstandard offensichtlich keinen intrinsischen Schutzmechanismus zur Selbsterhaltung. Er konnte ganz einfach ausgehebelt werden. Funktioniert hat er genau so lange wie sich die Teilnehmer an due Regeln hielten. Unter dieser Voraussetzung würde aber auch das Eurosystem funktionieren.


Nach meinem Urlaub können wir gerne nichmal einen History-Thread aufmachen. Hier ist das jetzt aber doch "ot".

Ich bin Befürworter einer Metallwährung nicht eines Goldstandards und schon garn nicht einer ZB.

Warum das Silber als Geld abgeschafft wurde, ist bekannt. Offiziell wegen der festen Wechselkurse. Inoffiziell weil der Empire ihren Silber "versoffen" hat(Tee und sonstiges aus China). Siehe auch die Opiumkriege.


Ich möchte eine stabile, harte Währung, die nichts mit den unterschiedlichen Kreditarten und sonstigen Bankprodukte zu tun haben sollte. Letztere haben (teilweise) ihre Daseinsberechtigung und ihre Vorteile. Dabei ist jeder selbst verantwortlich wenn er sie nutzt.

Wer sie aber nicht nutzt, sollte kein Risiko tragen, so wie heute mit der Fiatwährung.

Der Übergang von der Metallwährung (eigentlich Silberwährung) zum Goldstandard war sicher unterschiedlich und geschah nicht überall zum selben Zeitpunkt. Ist auch irrelevant, denn der Goldstandard war bereits der erste Schritt in die falsche Richtung, nämlich die Abschaffung des Metallgeldes als einziges gesetzliches Zahlungsmittel. Wir wissen wie "gut" die Deckung war.

Man kann nicht vom Metallgeld erwarten, alle Probleme der Welt zu lösen. Genauso wenig geeignet hat sich aber auch die Fiatwährung gezeigt. Du willst mir nicht sagen, dass die Ausbeutung der Arbeiterschaft nur auf das Metallgeld zurückzuführen ist. Schaue Dir die 5€ Jobs an.

Regel die von Menschen gemacht werden, können von ihnen auch geändert werden.

Die Metallwährung hat in der Geschichte mehrmals gezeigt, dass sie nach kurzen Phasen von fiatähnlichen Inflationen, wieder als Zahlungsmittel ihren Platz zurückerobert hat.

Bisher hat eine Fiatwährung noch nicht die Gelegenheit gehabt zu zeigen, wie sie nach einem Zusammenbruch aus der Asche wiedergeboren wird. Ob die Fiatwährung ein Schutzmechanismus hat, wird sich also noch zeigen müssen. Ich glaube nicht daran. Zumindest nicht in einem freien Land. Denn in einer Diktatur erübrigt sich die Währungsdiskussion ohnehin.

Ganz OT finde ich das nicht. Es geht ja um das Geldsystem.

Beitrag 28.08.2013, 17:25

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Ken.Guru
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der witz bei einer metallwährung wäre nur der dass es GLOBAL eingeführt werden müsste um abfluss zu vermeiden, ähnlich der lmu nur halt global. wenn du jetzt noch schreibst wie das gehen soll und wie die münzen "verpackt" sein sollen damit der abrieb vermieden und noch hochrechnest bei 7 mill. menschen wieviel gold/währungseinheit aus dem großen goldwürfel aurum von dem was es gibt auf der welt kommen soll, sowie entsprechende "geldbeutel" dazu könnte man unter umständen diskutieren. selbst silbergeld wäre kaum machbar weil es abgelehnt wird aufgrund der "geldbeutel" und die leute nunmal scheine gewöhnt sind.
lass es sein mit deinem em metallgeld, geht nicht bei 7 millarden menschen. ist zumindest nicht wirklich praktikabel.

auf die politischen probleme und verwicklungen sowie hochfinanz etc. will ich gar nicht erst eingehen.

Beitrag 28.08.2013, 19:00

donnyflame
History Thread hört sich super an !!! smilie_09



Zum Thema:


Du kannst mit EM in jedes Land gehen und es gegen die Währung des Landes eintauschen. Wozu brauchst du etwas wie eine EM-Wärung? Ich kann mich da nur Ladon anschließen es macht keinen Sinn und wäre kontraproduktiv im Sinne der "Freiheit" einer Handelsware bzw. ein Konstrukt das von irgendwem gesteuert wird...


Wenn etwas als "Währung" oder "Wertanlage" fungiert und sich weltweit durchsetzt ,oder zumindest nicht komplett verschwindet ( nicht verboten, wenn etwas verboten wird heißt es nicht das es den Zweck nicht erfüllt) , dann aus dem Grund das diese "Wertanlage" weltweit ihren Dienst erfüllt. Es kommen neue Arten mit denen die Menschen versuchen einen "Wert" zu speichern und es verschwinden andere die entweder nicht mehr funktionieren oder durch bessere abgelöst werden. Das ist ein natürlicher Prozess.

EM hat seinen Dienst bis jetzt mehr oder weniger gut gemacht. Mal sehen was die Zukunft bringt.


Grüße
DF

Beitrag 28.08.2013, 19:35

Countdown
Das System ist ein falsches System und sollte weg. Aber das eigentliche Problem sind die Administratoren, die Programmierer des Systems. Solange die da sind und die werden immer da sein, wird es kein vernünftiges System geben.

Beitrag 29.08.2013, 10:40

herakles
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Ken.Guru hat geschrieben:der witz bei einer metallwährung wäre nur der dass es GLOBAL eingeführt werden müsste um abfluss zu vermeiden, ähnlich der lmu nur halt global. wenn du jetzt noch schreibst wie das gehen soll und wie die münzen "verpackt" sein sollen damit der abrieb vermieden und noch hochrechnest bei 7 mill. menschen wieviel gold/währungseinheit aus dem großen goldwürfel aurum von dem was es gibt auf der welt kommen soll, sowie entsprechende "geldbeutel" dazu könnte man unter umständen diskutieren. selbst silbergeld wäre kaum machbar weil es abgelehnt wird aufgrund der "geldbeutel" und die leute nunmal scheine gewöhnt sind.
lass es sein mit deinem em metallgeld, geht nicht bei 7 millarden menschen. ist zumindest nicht wirklich praktikabel.

auf die politischen Probleme und Verwicklungen sowie hochfinanz etc. will ich gar nicht erst eingehen.
Wenn einer anfängt , müssen die anderen mitziehen. Die anderen mit Papierwährung müssten mit der Stabilität des Goldes mithalten, was nachgewiesenermaßen nicht geht. Oder würde irgendeiner noch Papiere wollen? Also wird es ziemlich schnell global werden.

Mal angenommen die DM würde als Goldgeld eingeführt werden. Wer würde noch in die USA Benz und BMW für $ exportieren? Keiner. Also würden eben Inder und Chinesen die Autos fahren. Das Gold würde hierher fließen, in folge einer natürlichen Marktentwicklung. Und dann wieder zurück zu den Arabern und Russen für Ressourcen. Nicht viel trouble in "Eur-Asien", dafür aber in den USA!

Dann gibt es eben keinen Abfluss, so wie heute vom Westen nach Osten, weil heute im Westen der Preis nicht dem Wert entspricht, sondern ein natürlicher Fluss, der vom Markt bestimmt wird. Nicht für jedes Land förderlich.

Zu den Münzen.

Wer sagt denn, dass Banknoten (keine Fiatgeldscheine!) verboten sein sollen? Die Sparkasse und Volksbank um die Ecke können nach ÄNDERUNG der Bankgesetze EIGENE Noten ausgeben die 100% gedeckt sind, und dafür eine Gebühr verlangen. Wie damals eben. Die Gefahr kommt sicher nicht von ihnen. Sondern von den Großbanken, die aber ziemlich schnell verschwinden würden. Wer ihnen traut, kann gerne sein Gold ihnen anvertrauen. Wenn ihre Noten "kaputt gehen", leiden aber die anderen nicht darunter.

Auch dürfen Geschäftsleute gegenseitige Konten führen ein Clearing betreiben und dabei in bar nur die Differenz begleich. Banken könnten das Geschäft übernehmen. Wie damals eben. Diese Buchgeld wäre aber privat, und hätte KEINEN Einfluss auf die Währung. Das ist das Entscheidende. Wie damals eben.

7 Mrd Mensche vs wenig gold, spricht eher für ziemlich kleine Münzen im Geldbeutel. :-)

Manche sprechen sogar von Goldfäden in Banknoten. Eine Gewisse Abnutzung ist immer vorhanden. Die heutigen Scheine und Scheidemünzen kosten auch Geld. Die Münzanstalten dürfen gerne auch eine kleine Seigniorage verlangen. Wie damals eben. Schließlich muss ich einer Münze vertrauen, dass sie das drin hat was sie verspricht ;-) Das Geldsystem wurde nicht 1913(1971) erfunden, auch wenn das gebetsmühlenartig wiederholt wird.

Natürlich kann auch Silber (Platin) genutzt werden. Auf einem Freien Markt würde sich eine relativ stabile Ratio bilden. Heute hat man ja auch verschieden Währungen mit denen man hantieren muss.



donnyflame hat geschrieben:
Du kannst mit EM in jedes Land gehen und es gegen die Währung des Landes eintauschen. Wozu brauchst du etwas wie eine EM-Wärung? Ich kann mich da nur Ladon anschließen es macht keinen Sinn und wäre kontraproduktiv im Sinne der "Freiheit" einer Handelsware bzw. ein Konstrukt das von irgendwem gesteuert wird...

Wenn etwas als "Währung" oder "Wertanlage" fungiert und sich weltweit durchsetzt ,oder zumindest nicht komplett verschwindet ( nicht verboten, wenn etwas verboten wird heißt es nicht das es den Zweck nicht erfüllt) , dann aus dem Grund das diese "Wertanlage" weltweit ihren Dienst erfüllt. Es kommen neue Arten mit denen die Menschen versuchen einen "Wert" zu speichern und es verschwinden andere die entweder nicht mehr funktionieren oder durch bessere abgelöst werden. Das ist ein natürlicher Prozess.

EM hat seinen Dienst bis jetzt mehr oder weniger gut gemacht. Mal sehen was die Zukunft bringt.

Grüße
DF
Freiheit? In einem Markt in dem das wichtigste Wirtschaftsgut und "Wertspeicher", das Geld, kontrolliert wird? Das ist wohl ein Witz. Seit Abschaffung der Goldwährung(Silber auch), haben wir alles andere als einen freien Markt. Darüber kann auch nicht die Erkenntnis weniger Goldbugs, die jetzt die Chance haben einen massiven Vorteil daraus zu ziehen, hinwegtäuschen.

Der Goldpreis wird manipuliert. Deshalb taugt es jetzt als langfristige Anlage zwar trotzdem, kann aber kurzfristig Probleme bereiten. Vor allem denen, die nicht viel haben. Außerdem will ich jeden Monat in Gold bezahlt werden. Natürlich dürfen gerne anderen Wertspeicher auftreten. Wer sollte sie stoppen? Gold wurde ja nicht mit Gewalt eingeführt(mal von der Demonetisierung vom Silber abgesehen), sondern hat sich von allein etabliert. Sollte etwas anderes sich als Geld besser eigenen, bitte schön. Nur nicht per Zwang. Damit habe ich persönlich ein massives Problem.

Beitrag 29.08.2013, 12:05

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wie wäre statt mit einem neuen geldsystem mit neuen erdenbewohnern, also mit richtig guten menschen welche ohne lug und trug, ohne falscheit und bereicherungstrieb, selbstlos auf das wohl der anderen achtend immer das richtige tuend in der gewissheit die weisheit und gerechtigkeit gepachtet zu haben eine völlig neue welt aufbauend auch ein neues geldsystem zu schaffen ?

Beitrag 29.08.2013, 15:12

herakles
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Ken.Guru hat geschrieben:wie wäre statt mit einem neuen geldsystem mit neuen erdenbewohnern, also mit richtig guten menschen welche ohne lug und trug, ohne falscheit und bereicherungstrieb, selbstlos auf das wohl der anderen achtend immer das richtige tuend in der gewissheit die weisheit und gerechtigkeit gepachtet zu haben eine völlig neue welt aufbauend auch ein neues geldsystem zu schaffen ?
Dazu brauchen wir wohl ein Upgrade von oben. Die aktuelle Firmware scheint da ein Bug zu haben.
In dem beschriebenen Zustand bräuchten wir überhaupt kein Geld.

Habe mich oft gefragt, ob die Menschheit den Materialismus überwinden könnte. Ich glaube leider nicht (mehr) daran. Denn selbst bei einer wundersamen Lösung aller Ressourcenprobleme, werden Gier und Machtsucht es nicht zulassen.

Solche Tendenzen sind klar erkennbar:
Schutz des Geistigen Eigentums (= andere es nicht machen zu lassen auch wenn sie es könnten), Künstliche Verknappung von Ressourcen, Technologien in der Schublade, etc.

Der Mensch ist das einzige Tier, das mehr tötet als es essen kann.

Beitrag 29.08.2013, 17:23

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Nikotinbolzen
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Ken.Guru hat geschrieben:wie wäre statt mit einem neuen geldsystem mit neuen erdenbewohnern, also mit richtig guten menschen welche ohne lug und trug, ohne falscheit und bereicherungstrieb, selbstlos auf das wohl der anderen achtend immer das richtige tuend in der gewissheit die weisheit und gerechtigkeit gepachtet zu haben eine völlig neue welt aufbauend auch ein neues geldsystem zu schaffen ?
Dazu hätten Adam und Eva Chinesen sein müssen.

Die hätten nicht den Apfel gegessen sondern die Schlage, ergo??

Wir wären heute noch im Paradies !! smilie_07
Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler,
aus denen man lernen kann,
möglichst früh zu begehen.
W.S.Churchill

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