Der Bundesbank gehören 9 Kg Gold

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 01.10.2013, 12:10

herakles
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9 kilograms – how much of Germany's huge gold reserves are unallocated. That's less than 1 bar of wholesale gold. Meaning it owns the other 3389.7 tonnes outright, whether in Frankfurt, the New York Fed, Banque de France or Bank of England. And yes, the bars it's going to be shipped from the NY Fed are the specific bars already stated on its allocated bar lists, said Clemens Werner, deputy head of market operations at the Bundesbank...

http://goldnews.bullionvault.com/lbma-2013-093020131


Der Rest ist also "verliehen" (man lese verkauft, denn die Leihe setzt die Rückgabe der selben sache vor! ) an Andere, die natürlich es längst auf den Markt weiterverkauft haben etc.


Die BuBa kann sich also den "Rücktransport" sparen....

Beitrag 01.10.2013, 20:34

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Sinjawski
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... die
"nicht zugeordnet sind"
, also nicht auffindbar? Genaues ist hier leider der Kurzversion der Gold News zum Opfer gefallen.

Anders als Herakles uebersetze ich
it owns the other 3389.7 tonnes outright, whether in Frankfurt, the New York Fed, Banque de France or Bank of England.
Der Bundesbank gehoeren die 3389,7 Tonnen tatsaechlich, egal ob sie in Frankfurt, New York Fed, der Banque der France oder der Bank of England liegen.
-> Eben nicht verliehen oder verkauft...
Ganz im Gegensatz zu den Beispielen der Bank of England, der nur 2 Barren gehoeren, die anderen verwahrt sie lediglich fuer das Schatzamt...

Womit der Titel des Threads doch insgesamt etwas irrefuehrend ist, oder?
Half of what he said meant something else,
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)

Beitrag 02.10.2013, 08:51

herakles
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Beim nochmaligen, genauen Nachlesen, ist es tatsächlich anders als ich dachte....

Ich bin wohl fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das Meiste Gold an private Investore allokiert sei und bei der BuBa bzw. Ihrer Partnern lagert. Wenn mit alocated, an die BuBa bei diesen Partnern gemeint ist, dann ist das so wie Du das schreibst.

Ein wenige irreführend ist es schon. Insbesondere weil Frankfurt aufgeführt ist. Den an sich muss die BuBa ja nichts allokieren, denke ich.

Sagt aber trotzdem nix über eine weitere Verleihung des Goldes.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... k-ist-weg/


Wenn das hier oben stimmt, dann frage ich mich was auf diesen Listen für Nummern drauf stehen?

Erst wenn die BuBa Gold von Goldforderungen in der Bilanz unterscheidet, sind wir (etwas) schlauer.

Beitrag 02.10.2013, 09:17

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Sinjawski
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Tja, da muessen wir wohl noch 7 Jahre lang spekulieren...

Wenn es aber wirklich so ist, wie kingworldnews (ich denke da immer an Men in Black: "wenn Du die wirklich wichtigen Nachrichten lesen willst, musst Du in die Revolverblöaetter schauen") zitiert, wird es irgendwann kommen, wie mit den VW Aktien. Zu viele Leerverkaeufe, und zu irgendeinem Hexensabbat, wenn die Kontrakte glattgestellt werden muessen, merken Hunderte, dass sie sich nicht mehr eindecken koennen: dann kann - zumindest fuer kurze Zeit - der Kurs wirklich durch die Decke gehen. Irgendwann zwischen jetzt und 2022...

Ich finde immer noch meinen Vorschlag am besten, das BuBa Gold einfach anteilig pro Kopf der Bevoelkerung abzugeben, dann ist erstens nix mehr da, zweitens kurbelt es die Wirtschaft an, und das wollen doch immer alle, und drittens kann es sich nicht die EU/EZB unter den Nagel reissen.
Half of what he said meant something else,
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)

Beitrag 02.10.2013, 16:22

herakles
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Sinjawski hat geschrieben:Tja, da muessen wir wohl noch 7 Jahre lang spekulieren...

.... wird es irgendwann kommen, wie mit den VW Aktien. Zu viele Leerverkaeufe, und zu irgendeinem Hexensabbat, wenn die Kontrakte glattgestellt werden muessen, merken Hunderte, dass sie sich nicht mehr eindecken koennen: dann kann - zumindest fuer kurze Zeit - der Kurs wirklich durch die Decke gehen. Irgendwann zwischen jetzt und 2022...

Ich finde immer noch meinen Vorschlag am besten, das BuBa Gold einfach anteilig pro Kopf der Bevoelkerung abzugeben, dann ist erstens nix mehr da, zweitens kurbelt es die Wirtschaft an, und das wollen doch immer alle, und drittens kann es sich nicht die EU/EZB unter den Nagel reissen.
Zum ersten Teil, bin ich etwas skeptisch. Ich glaube nicht, dass es an den Termin(Papier)Börsen zum Gau kommt. Der hätte längst da sein müssen. Lineare Kurssprünge im EM Markt gibt es fast Täglich. Bei den Aktie kommt das äußerst selten vor.

Aktien kann man nicht klonen, Gold schon. Bei Aktien muss ich mich am Markt "physisch" eindecken, wenn ich ein short nicht mehr mit einem long glattstellen kann. Das passiert den Golddrückern nicht, denn sie verfügen unbegrenzt über short-Gold.

Heißt konkret, sie sind bereit zu jeder Zeit und zu jedem (niedrigen) Preis shorts auf den Markt zu werfen, weil sie keinerlei Kontrolle unterliegen. Die CFTC hat doch gesagt, dass der Silbermarkt nicht manipuliert wurde. smilie_10

Also kann es an der Comex nie zu einem Nachfrageüberhang kommen, wie bei der VW Aktie, die niemand an einem Kurssprung hindern wollte.

Außerdem kaufen die Schlauen, die das Metall haben wollen, nicht an der Comex auf Termin sondern zu Kasse, und zwar dort wo sie es gleich bekommen.
Deshalb wird der Gau auf dem physischen Markt auftreten, wenn der Kassapreis sich vom Terminpreis völlig abkoppelt. Aber nicht an der Comex, weil dort kein Anspruch auf Auslieferung besteht. Also tut es denen nicht weh, selbst einen Kassakurs festzulegen zu dem kein Metall zu bekommen ist, weil man ja nicht ausliefern muss.

Ganz blöd für alle Spekulanten (selber Sschuld) und Hedger wenn Ihre Hedge-Papiere auf den (dann künstlichen) Commexkurs referenzieren.

Heißt im Klartext, dass z.B. ein Solarpanel Hersteller der seine Einkaufspreise für 1 Jahr in vorraus fixieren wollten von seinem Long nix haben wird, weil der Fake-Kurs an der Comex viel niedriger sein wird als der Metallpreis in Asien, wo man es tatsächlich bekommen kann. An der Comex sagt man ihm, hier ist das Geld für die Differenz zwischen dem Preis von vor einem Jahr und dem heutigen Fake Preis, also sagen wir 20%. Wenn aber das Metall in Asien nur zu 200% mehr zu haben ist? Blöd gelaufen.

Heute wiegen sich die Hedger (leider) in Sicherheit, weil man das Metall noch irgendwie zum Comexpreis bekommt.


Das ist so wie mit den CDS. Sie gebe dir Sicherheit solange nix (großes) passiert. Und wenn etwas passiert, dann ändert man die Bedingungen, wie im Falle von GR. Es war "keine Pleite", sonder ein Forderungsverzicht, also kein Leistungsfall für die CDS. smilie_23

Mal schauen, ob die Wirtschaft daraus gelernt hat....

Zum zweiten Teil.

Das ist nur halbgut. Besser wäre es in der jetzigen Situation die Steuern zu senken und die Staatsausgaben mit Krediten zu finanzieren. Dann hätten wir erstmal mehr Geld in der Tasche und würden auch wir einkaufen gehen. Momentan gehen die PIIGS mit unserem Geld einkaufen. Wir würden uns zumindest nicht schlechter stellen als die Inflationsbrüder aus dem Süden. Solange der Euro existiert. Hier müssen wir an der Inflationierung beteiligt sein, sonst sind wir die Dummen. Das Gold sollte für den Fall danach "behalten" werden.

Als Exportweltmeister sehe ich für Deutschland ohnehin keine Probleme nach einer Währungsreform. Wer etwas anzubieten hat, steht immer gut oder zumindest besser da. Natürlich sind die Sparer rasiert (selbst Schuld), aber es geht zumindest von 0 weiter. Andere werden erst einmal zurück in die 50-er Jahre fallen (PIIGS).

Der €uro ist jetzt schon Geschichte. Wer Noten sammeln will, sollte aber noch warten smilie_16

Beitrag 02.10.2013, 16:47

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Goldmärker
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Wenns hart auf hart kommt sind die Goldpapiere die den Verleih regeln genauso wertlos wie das Papiergeld was wir Euro nennen.
Das heißt wir haben 9 kg Gold und das wars. Na herzlichen Glückwunsch Germany!

Und auch wenn es der Seiten Admin nicht gern hört in Fort Knox oder be ider FED in NY sieht es ganz genauso aus. Das physische Gold hat sich 1945 im Markt bzw. bei einigen wenigen aufgeteilt. Die Banken halten nur das Papiergold was ihnen den Besitz zwar garantiert aber wie gesagt, was diese Scheine in der Krise noch Wert sind kann sich jeder selbst denken.

Beitrag 04.10.2013, 10:42

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Sapnovela
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Goldmärker hat geschrieben:Wenns hart auf hart kommt sind die Goldpapiere die den Verleih regeln genauso wertlos wie das Papiergeld was wir Euro nennen.
Das heißt wir haben 9 kg Gold und das wars. Na herzlichen Glückwunsch Germany!
Nene, die 9 Kilogramm sind die, die in der Bilanz in der Summe unten stehen, die man aber in den diversen Tresoren nicht finden kann.

"And yes, the bars it's going to be shipped from the NY Fed are the specific bars already stated on its allocated bar lists" --> Sie haben offensichtlich genug passendes Material vor Ort. Also keine Panik.

Beitrag 06.10.2013, 15:06

herakles
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World Bank: –ALL GOLD IN FORT KNOX IS LEASED– ( & Is No Longer Included In Reserves…..)
Read more at http://investmentwatchblog.com/world-ba ... 55vkTEH.99


Dem nach zählt die Weltbank das verliehen Gold nicht mehr zu den Währungsreserven eines Landes.

Ende 2011 haben die USA Währungsreserven (inkl. Gold) i.H. von ca 537 Mrd USD gehabt.
Ende 2012 waren die Reserven nur noch 139 Mrd. Wert.

Die deklarierten Goldreserven der USA sind ca 241 Mio OZ. Sie waren Ende 2012 ca 368 Mrd Wert.
537-139 = 398 Mrd!


Die Weltbank zählt die nicht mehr zu den Reserven.

Verliehen heißt aber nicht zwingen weg aus den Tresoren der FED. Allerdings kann man davon ausgehen, dass wer Gold ausleiht, es im Markt physisch verkauft, um an Kapital zu kommen, das verzinst wird. Am Ende wird mit dem Geld das Gold zurückgekauft und zurückgegeben.

Es muss also irgendwann zu einr straken Nachfrage kommen, um das geliehen Gold wieder zurückgeben zu können. Wenn es immer wieder verlängert und zusätzliches verliehen wird, ist das Ende der Fahnenstange erreicht, wenn alles verfügbare Gold ausgeliehen wurde.

Das Kartell muss aber dafür sorgen, dass Gold am physischen Markt zum Spot preis zu kaufen ist. Deshalb wird es Versuchen es soweit nicht kommen zu lassen. Ob dies gelingt ist aber fraglich.

Als der Dollar nicht mehr zu 35/OZ eingelöst werden konnte, wurde 1971 der Standard aufgehoben und die Zinsen massiv erhöht. Heute muss zwar kein Standard aufgehoben werden. Die Zinsen können aber definitiv ohne eine unmittelbare Staatspleite nicht angehoben werden. Die Massen zum Verkaufen zu bewegen klappt auch nicht. Zudem sind im Gegensatz zu damals heute die USA abhängig von Importen während deren Exporte sehr schwach sind. Bei einem galoppierenden Goldpreis würden Exporte mit der eigenen, wertlosen Währung aus den Reserven bedient, während sie für die Importe nicht mehr akzeptiert würde.

Alles kann man aufblähen. Wann die Blase platz kann auch keiner genau sagen. Aber dass sie platzen wird, ist gewiss.

Eine Hyperinflation ist die Folge.

Beitrag 06.10.2013, 17:16

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Ladon
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herakles hat geschrieben:...
Allerdings kann man davon ausgehen, dass wer Gold ausleiht, es im Markt physisch verkauft, um an Kapital zu kommen, das verzinst wird. Am Ende wird mit dem Geld das Gold zurückgekauft und zurückgegeben.

Es muss also irgendwann zu einr straken Nachfrage kommen, um das geliehen Gold wieder zurückgeben zu können.
...
Ein großer Posten bei den Verleihgeschäften der Zentralbanken (siehe Speck e.a.) ist das, was AN MINEN verliehen wird. Diese sichern ihre Lieferverträge damit ab und bedienen ihren "Goldkredit" später mit frisch gefördertem Gold. Zumindest für diesen Bereich gelten die ganzen Schlussfolgerungen also schon mal nicht.
Dies als vielleicht erklärende Ergänzung.

Was mich aber wirklich verwundert, sind die 537 Mrd US-Dollar Währungsreserve in 2011, welche die USA gehabt haben sollen. Die makroökonomische Datenbank von Thomson Reuters (Datastream) stützt, vermeldet für 2010/2011 132 Mrd.; für 2008 gerade mal 72 Mrd. Für 2013 sagt statista 144 Mrd.
Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?


Dass man in dem Konglomerat verschiedenster Instrumente innerhalb der "Währungsreserve" einer Zentralbank das Gold nicht überbewerten darf, zeigt ein Blick auf die Definition von "Währungsreserve":
Währungsreserven sind die von einer Noten- oder Zentralbank auf der Aktivseite in ausländischer Währung, Edelmetallen, Sonderziehungsrechten und Reservepositionen im Internationalen Währungsfonds (IWF) gehaltenen Mittel.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 06.10.2013, 20:21

smilelover
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Ladon hat geschrieben:Was mich aber wirklich verwundert, sind die 537 Mrd US-Dollar Währungsreserve in 2011, welche die USA gehabt haben sollen. Die makroökonomische Datenbank von Thomson Reuters (Datastream) stützt, vermeldet für 2010/2011 132 Mrd.; für 2008 gerade mal 72 Mrd. Für 2013 sagt statista 144 Mrd.

http://www.treasury.gov/resource-center ... spx?page=5

U.S. International Reserve Position

Treasury's Weekly Release of U.S. Foreign Exchange Reserves shows the levels of various official foreign assets (foreign exchange, SDRs, U.S. reserve position in the IMF, and gold). Only the foreign exchange and SDR components of official reserves are assets of the ESF. Of the foreign exchange component, the total is divided between the ESF and the Federal Reserve's System Open Market Account (SOMA). The foreign exchange assets of SOMA are not U.S. government assets and are not reflected in any U.S. government financial statement. The U.S. reserve position in the IMF and gold are not assets of the ESF but of the Treasury General Account.

http://www.treasury.gov/resource-center ... 02011.aspx

da sind es 146 Mrd. zum 30.12.2011
The U.S. reserve position in the IMF and gold are not assets of the ESF but of the Treasury General Account.
Wahrscheinlich liegt da der Hund begraben, wieder mal alles Definitionssache.
res ipsa loquitur

Beitrag 06.10.2013, 20:42

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Ladon
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smilelover hat geschrieben:...

Wahrscheinlich liegt da der Hund begraben, wieder mal alles Definitionssache.

...
So wird es sein. Wobei die Definitionen ja nicht neu sind - und damit ist dann eigentlich der oben vom herakles verlinkte "Artikel" vom investmentwatchblog ziemlich unseriös, weil er sich augenscheinlich nicht stringenter Zahlenreihen bedient. Einmal insgesamt, einmal Zentralbank, einmal Schatzamt ...


Das erinnert mich an den lustigen Aufschrei, der durch gewisse Kreise ging, als einmal ein hoher Mitarbeiter der FED öffentlich gesagt hat, dass die FED überhaupt kein Gold besäße. Ach, was wurde daraus auf einschlägigen Seiten ein "Beweis" konstruiert, dass alles Gold aus Fort Knox und New York schon längst verschwunden wäre ... dabei hat der Mann nur erklärt, dass das Gold in New York ausländischen Zentralbanken und das in Fort Knox der Regierung gehört ;-)

(Im Gegensatz zum Buba-Gold, das - vorhanden oder nicht - formal und unbestreitbar der Bundesbank gehört und NICHT dem Staat (nicht mal indirekt, da die Buba nur organisatorisch und z.B. bei den Besoldungsstufen einer Behörde gleichgestellt, jedoch kein Teil der Regierung (Exekutive), Ministerialfrei und ja schließlich so dolle "unabhängig" ist.)).
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Beitrag 07.10.2013, 14:53

herakles
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Ladon hat geschrieben:
smilelover hat geschrieben:...

Wahrscheinlich liegt da der Hund begraben, wieder mal alles Definitionssache.

...
So wird es sein. Wobei die Definitionen ja nicht neu sind - und damit ist dann eigentlich der oben vom herakles verlinkte "Artikel" vom investmentwatchblog ziemlich unseriös, weil er sich augenscheinlich nicht stringenter Zahlenreihen bedient. Einmal insgesamt, einmal Zentralbank, einmal Schatzamt ...

Der Blogger behauptet nicht, alle Geheimnisse der offensichtlich absichtlich durcheinander kommunizierten Daten zu kennen. Er weist lediglich darauf hin, dass die offiziellen Währungsreserven der USA lt. der Weltbank kleiner sind als die offiziellen US-Goldreserven, was nicht sein kann, weil letztere nach jeder Definition Bestandteil der Währungsreserven sind.

Seine Schlussfolgerung: inzwischen sieht auch die Weltbank ein, dass als Reserven eigentlich nicht etwas dienen kann, dass juristisch einem nicht gehört (Goldleihe). Deshalb soll die Weltbank ab 2012 eben das geliehen Gold heraus gerechnet haben.

Tatsache ist, dass auf der Seite der Weltbank für Ende 2011 537 Mrd angezeigt werden, während auf der Treasury Seite nur 146 Mrd. Was aber nicht verwunderlich ist, da die Fed nicht der Treasury gehört. Anders als die Buba, ist sie eine private Institution, wenn auch durch Gestzt reglementiert. Die Treasury hat ihr eigens Gold in Höhe von ca 11 Mrd innerhalb der 146 Mrd ausgewiesen.


Ladon hat geschrieben:Im Gegensatz zum Buba-Gold, das - vorhanden oder nicht - formal und unbestreitbar der Bundesbank gehört und NICHT dem Staat ....... jedoch kein Teil der Regierung (Exekutive), Ministerialfrei und ja schließlich so dolle "unabhängig" ist.))

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland ... . Sie ist eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts und gehört zur mittelbaren öffentlichen Verwaltung.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96ffen ... Verwaltung
Öffentliche Verwaltung (auch Administrative genannt) ist der Oberbegriff für die Verwaltungen, die Aufgaben des Staates einschließlich Einrichtungen des öffentlichen Rechtes wahrnehmen. Sie ist daher der administrative Teil der Exekutive (vollziehenden Gewalt).
Zwar ist die BuBa "unabhängig", aber nur weil der Gesetzgeber dies vorsieht. Sie darf als teil der Executive das Geldsystem administrieren. Wenn der Gesetzgeber dies ändert, wie derzeit in Ungarn, verliert sie Ihre "Unabhängigkeit" ohnehin.

Beitrag 07.10.2013, 16:39

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Ladon
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herakles hat geschrieben:...
Der Blogger behauptet nicht, alle Geheimnisse der offensichtlich absichtlich durcheinander kommunizierten Daten zu kennen.
...
Immerhin tut er so, als lege er einen "Beweis" vor.


Was die Rechtsform der Buba angeht, ihre äußerst seltsame Stellung und die "Nebelbank" in dem sich das Ganze abspielt (mit einer derartigen Menge an Ungeklärtheiten, dass sich einem die Haare sträuben), sollte man sich vielleicht nicht unbedingt auf Wiki verlassen. Dazu ist das Thema einfach zu komplex. Die Frage des rechtlichen Status ihrer Beziehung zu den "normalen" Staatsorganen füllt ganze Bücher.
Mit meiner Anmerkung habe ich lediglich auf diese Frage aufmerksam machen wollen und das grundsätzliche Definitionsproblem einmal genannt.

Das Problem liegt nämlich weit tiefer, als Du meinst und ist mit 5 Minuten Wiki-Schmökern nicht gelöst.
KEIN TEIL DER REGIERUNG hatte ich geschrieben - hören wir doch mal, was die die Bundesbank selbst (in "50 Jahre Deutsche Mark"; Beck Verlag, S. 147f) dazu sagt. Das scheint mir irgendwie fundierter zu sein als Wikipedia:
Angesichts der Funktion ... ist allerdings die Bezeichnung als Behörde [i.e. TEIL der Regierung] nur sehr eingeschränkt verwendbar: Die Bundesbank ist selbst rechtsfähig und ihr Aufgabenbereich umfasst vorwiegend nicht-typische Verwaltungstätigkeiten. Dies ist indirekt auch durch den Gesetzgeber [...] bestätigt worden. Sie ist NICHT einer (Bundes-)Verwaltungsbehörde [...] vergleichbar und daher den obersten Staatsorganen zuzurechnen.
Ich würde mal sagen, die Formulierung "kein Teil der Regierung" war dann schon korrekt.
Damit ist übrigens auch das Problem der Ministerialfreiheit erklärt! Denn in unserem System der gegenseitigen Kontrolle gibt es für jede Verwaltungstätigkeit einen "obersten Dienstherren" (den Minister), der dem Parlament gegenüber die Verantwortung tragen muss. Das ist ein Grundsatz der parlamentarischen Demokratie. Eine Behörde, also EIN TEIL DER REGIERUNG könnte und dürfte nach allgemeiner Auffassung gar nicht in einem "ministerialfreien Raum" agieren!
Nur bei einem (obersten) Staatsorgan mit Regierungsqualität wäre die Ministerialfreiheit selbstverständlich.

Der Clou kommt aber erst jetzt: Wie kann so etwas Seltsames geschaffen werden? Praktisch eine Art Nebenregierung (nicht demokratisch legitimiert) für Geldangelegenheiten. Per Gesetz natürlich ... und damit haben wir wieder die alte Geschichte von den Staaten, die ihre Hoheitsrechte an Banken verhökern.
Egal in welchen politischen Systemen, egal mit welchem Geld ... und auch egal, was Wiki schreibt ;-)
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Beitrag 07.10.2013, 17:33

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Goldmärker
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Ladon hat geschrieben:dass alles Gold aus Fort Knox und New York schon längst verschwunden wäre ... dabei hat der Mann nur erklärt, dass das Gold in New York ausländischen Zentralbanken und das in Fort Knox der Regierung gehört ;-)
Tja offizelle gehört es der Regierung aber selbst die darf keine Inventur machen!

Ab 1:03 wirds interessant!

http://www.youtube.com/watch?v=4naoMsVAznY

Beitrag 07.10.2013, 18:23

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Ladon
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Sie hat's ja auch schon vor Jahrzehnten an die FED "verpfändet" (weiß jetzt nicht, ob das der richtige "juristische" Ausdruck ist).

Aber lustig ist die Sache doch nur, wie so etwas missverstanden wird: Der Mann erklärt, dass die Goldvorräte formal nicht der FED gehören ... und konstruiert wird daraus ein Geständnis dass alles weg geschafft wurde!
... so hört eben jeder nur was er will. Selektive Wahrnehmung oder so.
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Beitrag 07.10.2013, 18:44

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smilie_08
Naja...wo doch jedes Jahr son paar Kilo an Hunderten ans gemeine Völkle verjubelt werden, kanns ja so schlimm mit den 9 kg net sein.
Tolle Leistung seit 2002 smilie_12
Die Prägezahlen x Gewicht kann sich ja jeder selber hochrechnen, den unverschämten Aufschlag mal außenvorgelassen.
Aber immerhin, 9 kg sind besser als 9 Gramm. smilie_16
Vielleicht sollten sie nen Spendenaufruf starten...? Locker bleiben und einkaufen wenn der Preis ungefähr stimmt. "smiley Grins"
Grüsse
Tut
" Um klar zu sehen genügt oft schon eine geringe Veränderung des Blickwinkels "

Beitrag 08.10.2013, 12:35

herakles
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Ladon hat geschrieben:
herakles hat geschrieben:...
Der Blogger behauptet nicht, alle Geheimnisse der offensichtlich absichtlich durcheinander kommunizierten Daten zu kennen.
...
Immerhin tut er so, als lege er einen "Beweis" vor.
Seine Schlussfolgerung ist absolut plausibel.

Ladon hat geschrieben: Was die Rechtsform der Buba angeht, ihre äußerst seltsame Stellung und die "Nebelbank" in dem sich das Ganze abspielt (mit einer derartigen Menge an Ungeklärtheiten, dass sich einem die Haare sträuben)...

...
Die Frage des rechtlichen Status ihrer Beziehung zu den "normalen" Staatsorganen füllt ganze Bücher.

... das grundsätzliche Definitionsproblem einmal genannt.


KEIN TEIL DER REGIERUNG hatte ich geschrieben - hören wir doch mal, was die die Bundesbank selbst (in "50 Jahre Deutsche Mark"; Beck Verlag, S. 147f) dazu sagt.

Ich würde mal sagen, die Formulierung "kein Teil der Regierung" war dann schon korrekt.

Der Clou kommt aber erst jetzt: Wie kann so etwas Seltsames geschaffen werden? Praktisch eine Art Nebenregierung (nicht demokratisch legitimiert) für Geldangelegenheiten. Per Gesetz natürlich ... und damit haben wir wieder die alte Geschichte von den Staaten, die ihre Hoheitsrechte an Banken verhökern.
Ich habe irgendwo gelesen, wie schwer es ist etwas offensichtliches zu "beweisen".

Bevor wir uns also auf WiKi und ein Buch in dem wohl ein Mitglied der BuBa frei über sie spricht, sollten wir uns tatsächlich auf konkrete Dinge konzertieren.

Z.B. auf das Gesetz über die Deutsche Bundesbank:

§ 2 Rechtsform, Grundkapital und Sitz
Die Deutsche Bundesbank ist eine bundesunmittelbare juristische Person des
öffentlichen Rechts
. Ihr Grundkapital im Betrage von zweihundertneunzig Millionen
Deutsche Mark steht dem Bund zu. Die Bank hat ihren Sitz in Frankfurt am
Main.
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile

Auf der BuBa seite findet man auch noch folgendes
Ihr Status ist somit vergleichbar mit dem des Bundesverfassungsgerichts
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/S ... sbank.html

Wem gehört das Bundesverfassungsgericht? Es trifft schließlich von der Regierung unabhängig seine Entscheidungen. Hat wohl etwas mit der Gewaltenteilung zu tun.

Man kann natürlich die BuBa mit anderen Juristischen Personen des öffentlichen Rechts vergleichen, und dabei auch große Unterschiede finden.

Aber wem sie gehört, denn hier entzündete sich die Diskussion, sollte jedem klar sein.

Beitrag 08.10.2013, 15:43

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@ herakles

Was willst Du eigentlich aussagen?

Mir wirfst Du vor ein von der Buba publiziertes Buch anzuführen um gleich darauf von Buba-Webseiten zu zitieren?

Ich würde sagen:

________________________________________________
(Schlussstrich an dieser Stelle)


Solche Art der "Gesprächsführung" hatten wir schon und brauchen wir hier nicht ... warum kommen mir wiederkehrende Wurfhölzer in den Sinn?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 08.10.2013, 18:15

herakles
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Ladon hat geschrieben:@ herakles

Was willst Du eigentlich aussagen?
Dass es keinen Zweifel darüber gibt, wem die BuBa, und damit auch ihre Goldreserven gehören. Nämlich dem Deutschen Staat.

Kein Grund sich angegriffen zu fühlen!

Beitrag 08.10.2013, 22:11

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herakles hat geschrieben:...
Dass es keinen Zweifel darüber gibt, wem die BuBa, und damit auch ihre Goldreserven gehören. Nämlich dem Deutsche. Staat.
...
Ah. Soso.
Daher hat dieser Besitzer auch nur Anspruch auf das Grundkapital - also eindeutig nicht auf das darüber hinaus erwirtschaftete Vermögen, wie Du ja auch richtig zitiert hast. Da würde ich mir als Eigentümer aber ganz schön verarscht vorkommen. Und der Finanzminister muss das Gold für die Münzprägung von der Buba kaufen. Und die Buba rückte das Gold nicht raus, als der Bund verkaufen wollte (Waigel? Weiß ich nicht mehr genau). Denn AUF DEN GEWINN hat der Bund wiederum erheblichen Anspruch, deswegen ist der Verkauf der einzige Weg für den Bund irgendwie an diesen Besitz der Buba kommen könnte. Und so weiter.

Von solchen Aussagen wie Du sie da auf Halbwissen aufbaust kann man sich gar nicht "angegriffen" fühlen. Die tun nur weh.

Ich bitte dringlich solche augenscheinlich dem Wunschdenken entsprungenen Behauptungen auch als solche zu kennzeichnen.
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