Warum (jede) Geldpolitik scheitern muss.

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 30.10.2013, 13:51

herakles
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Die Hauptaufgaben einer Zentralbank sind lt. Definition die „Versorgung“ der Wirtschaft mit Geld und gleichzeitig die Einhaltung der Preisstabilität. Dabei wird die Ansicht vertreten, dass sich die Geldmenge parallel zur Wirtschaftsleistung entwickeln soll.
Die Notwendigkeit der Versorgung der Wirtschaft mit Geld ist ein Märchen. Fünf Tausend Jahre musste keine ZB die Wirtschaft mit „Geld versorgen“.

Tatsächlich wurden die Zentralbanken implementiert um die immer größeren Ausgaben des Monarchen und/oder des Staates zu finanzieren, die allein durch eintreibbare Steuern nicht mehr gedeckt werden konnten. Ich weiß, alles kalter Kaffee.

Ich möchte hauptsächlich auf die Behauptung, die Zentralbank sorgt derzeit dafür, dass weder Deflation noch (hohe) Inflation herrschen, eingehen. Das kann sie grundsätzlich nicht. Haben wir ja spätestens in den 1930-ern gesehen. Tatsächlich aber haben wir seit den grob 90-ern weder Deflation noch eine Hyperinflation. Zumindest nicht wie in den 30-ern, dass muss man zugeben. Also kann sie es derzeit doch?
Trügt da nicht der (Nominal)Schein?

Selbst wenn Preisstabilität herrscht kann es Inflation und Deflation geben. Real.

Wir müssen zunächst klarstellen was an Inflation und Deflation schlecht ist. Denn der Name allein und die Zahl auf dem Preisschild sind es sicher nicht.

Inflation ist schlecht wenn die Preise viel höher steigen als die Einkommen. Wenn beide parallel steigen ist es ja „egal“. Also geht es vor allem darum die Kaufkraft nicht zu verlieren.

Die Deflation ist schlecht wenn die Erlöse (Preise) unterhalb der Kosten fallen, denn nur DANN wird die Produktion zurückgefahren, was zu Massenarbeitslosigkeit führt. Wenn fallende Preise auf die Kostenseite weitergegeben werden können und dadurch die (eine) Marge bleibt, wird trotzdem produziert.

Also müssen wir die Aufgabe der Zentralbank „für Preisstabilität zu sorgen“ übersetzen in „Erhaltung der Kaufkraft der Bevölkerung und Förderung der Wirtschaftsleistung“.
Ich versuche zu zeigen, dass trotz einer nominalen Preisstabilität (ich nehme die offiziellen Zahlen als gegeben) wir sowohl Kaufkraftverluste als auch einen Rückgang der Produktion erlitten haben.

Derzeit haben wir einen massiven Kaufkraftverlust bei weiten Teilen der Bevölkerung, die heute immer weniger verdienen (Teilzeitkräfte, Niedrigverdiener, Arbeitslose, Frührentner). Die Kaufkraft dieser vielen Menschen sinkt kontinuierlich. Was nützt ihnen die nominale Preisstabilität? NIX. Man kann jetzt sagen, dass auch wenn viele, doch nicht alle betroffen sind. Kann man. Aber auch, dass nicht alle von einer nominalen Inflation betroffen sind. Bei manchen steigt das Gehalt automatisch (Beamte) bei anderen nicht. Die realen Vermögen der Reichen steigen nominal, also sind sie Inflationssicher.

Produktionsrückgänge haben wir auch. Weil die o.g. Gruppe kein Geld mehr hat, um Waren zu kaufen. Zusätzlich warten Arbeitgeber mit Einstellungen, bis noch mehr Arbeitslose, Teilzeitler etc bereit (oder gezwungen) sind für noch weniger zu arbeiten. Hersteller Verlagern die Produktion ins Ausland, um noch billiger zu produzieren.
Es müsste eigentlich jedem einleuchten, dass die Geldpolitik zunächst die Produktion aufbläst, dann Kaufkraftverlust herbeiführt um Inflation zu vermeiden, was die zuvor aufgeblähte Produktion zurückführt. Sie „versucht“ mit 0 Erfolg die selbst verursachten Probleme zu lösen.

Es bleibt ein Mythos, dass man mit Fiatgeld die Wirtschaft „schmieren muss“, vor allem aber, dass dadurch mehr oder weniger alle davon profitieren. Am Ende hat einer (meisten viele) Kaufkraft verloren. Sie hat versagt. Ja, sie muss versagen, weil sie diese Ziele wenn überhaupt nur kurzfristig und mit Täuschung erreichen kann. Alten Wein in neue Schläuche zu gießen ist das einzige was sie kann.
Langfristig wird niemand willens sein etwas zu leisten, wenn er dafür keinen wertvollen(Kaufkraft) Lohn erhält. Das wird unabhängig von irgendeinem Nominalbetrag sein, der noch so stabil sein kann.
Sobald die Mehrheit hinter dieser neuen Masche „wir haben doch (nominale) Preisstabilität“ steigt, hören viele auf zu leisten (Geringverdiener nehmen Sozialleistungen in Anspruch, viele arbeiten schwarz) und die mit Leistungsüberschüssen (Sparer) tauschen diese nicht mehr in Fiatgeld um. Denn sie werden erkennen, dass langfristig die nominale Inflation(offensichtlicher Kaufkraftverlust) zum Vorschein kommen wird.

Beitrag 30.10.2013, 16:17

Suedwester
Nur einige kleine Anmerkungen:

Zentralbank und Finanzministerium sind in den meisten Staaten getrennt - man sollte sie also nicht einfach zusammen in einen Sack werfen und dann drauftreten.

Inflation und steigende Steuerbelastung haben vielleicht den selben Effekt - weniger Kaufkraft für den Bürger - man muß die beiden Dinge trotzdem auseinander halten und fragen, warum haben viele Bürger heute weniger Kaufkraft - wegen der Inflation oder doch eher wegen steigender Steuern?

Die Hyperinflation in Deutschland fand Anfang der 1920er Jahre statt - nicht in den 30er Jahren.

Daß eine Zentralbank sehr wohl Einfluß auf die Inflation hat oder haben kann, konnte man gut in Staaten wie Argentinien, Zimbabwe usw. beobachten. In Zimbabwe schickte die Zentralbank sogar Leute auf die Straße, um dort auf dem Schwarzmarkt US Dollar für die Zentralbank einzukaufen, gegen frisch gedrucktes Geld. - Und als Gegenbeispiel dazu die Bundesbank und die SNB, die mit ihrer konservativen Politik die Inflation niedrig hielten.

Beitrag 30.10.2013, 16:24

Marek
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Hi,

mein Senf:
- Wir haben kaum Kaufkraftverlust im engeren (= gesamtwirtschaftlichen) Sinne;
weil die Reichen immer reicher werden wird das "absacken"
der Mittel- und Unterschicht mehr als kompensiert.
Allerdings steigt die Sparquote (= der Reichen),
weil die halt schon mehrere Porsches etc. haben und deshalb nicht (-s zusätzlich) konsumieren.
- Wir haben keine (größeren) Produktionsrückgänge:
bei nur 6,5 % Arbeitslosen wird anscheinend noch genug produziert / verkauft?!
Verkauft wird das Zeug allerdings im Ausland, weil sich die deutsche Mittel- und Unterschicht die Produkte nicht mehr leisten kann....

Ich sehe die Probleme eher darin, das die Zentralbanken die (Zunahme der)
Geldmenge gar nicht mehr kontrollieren können (Stichwort: Giralgeldschöpfung der "normalen" Banken)
und in der Produktiviträtssteigerung von rd. 2 % pro Jahr (grob gesagt & über alle Branchen), an der die Arbeiter (praktisch) nicht beteiligt werden.

Freundliche Grüße
Marek

Beitrag 30.10.2013, 16:33

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Ladon
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@ Suedwester

Danke. Du hast zur Relevanz der aufgestellten Thesen praktisch alles gesagt.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 30.10.2013, 16:40

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Goldhamster79
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Nominal & real durcheinandergewürfelt mit schlechter Trefferquote, Kaufkraft trotz Infla, reine Preisfokusierung, historische Fehler, hahnebüchene Realwirtschaftsbetrachtungen,...
Selbst wenn Preisstabilität herrscht kann es Inflation und Deflation geben. Real.
Auch wenn kein Lüftchen weht, kann es sehr stürmisch sein - mit Sicherheit im wilden Bumerangistan smilie_20

Noch Fragen Kienzle? Nein, Hauser.

Beitrag 30.10.2013, 17:04

herakles
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Suedwester hat geschrieben:
Zentralbank und Finanzministerium sind in den meisten Staaten getrennt -
Formal schon. Praktisch kaufen die Zentralbanken (allen voran die Fed) massenweise Staatsanleihen, weit über das was im Rahmen der Offenmarktgeschäfte üblich (legal?) ist.

Also schwindet diese Trennung.
Suedwester hat geschrieben:Inflation und steigende Steuerbelastung haben vielleicht den selben Effekt - weniger Kaufkraft für den Bürger - man muß die beiden Dinge trotzdem auseinander halten und fragen, warum haben viele Bürger heute weniger Kaufkraft - wegen der Inflation oder doch eher wegen steigender Steuern?
Am Anfang meines Posts habe ich ganz deutliche den Staat als Hauptursache bereits identifiziert. Er installiert und bedient sich der ZB um an Geld zu kommen. In dem Moment startet die "Geldpolitik" (das Problem). Ich bezog mich anschließend auf die Auswirkungen die durch die ZB angeblich durch die "Geldpolitik" im Griff gehalten werden.[/quote]
Suedwester hat geschrieben: Daß eine Zentralbank sehr wohl Einfluß auf die Inflation hat oder haben kann, konnte man gut in Staaten wie Argentinien, Zimbabwe usw. beobachten. In Zimbabwe schickte die Zentralbank sogar Leute auf die Straße, um dort auf dem Schwarzmarkt US Dollar für die Zentralbank einzukaufen, gegen frisch gedrucktes Geld. - Und als Gegenbeispiel dazu die Bundesbank und die SNB, die mit ihrer konservativen Politik die Inflation niedrig hielten.
Das habe ich auch nicht bestritten. Das geht eine Weile. Zunächst werden Schulden aufgetürmt, dann wird es immer enger wegen den Zinsen. Man bedient sich in den Phasen verschiedener Tricks. Dollarbindung in Argentinien, Dollarkauf auf dem Schwarzmarkt, Hohe Zinsen, etc funktionieren nur begrenzt.

Beitrag 30.10.2013, 17:53

Geldsammler
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Grober Irrtum Herakles.
Nicht der Staat bedient sich der Zentralbank, sondern die Zentralbanken als Ausfluss der mächtigen Banken (zumindest in den USA und Deutschland) bedient sich des Staates und am Staat. Die Banken profitieren davon, dass an dem Inverkehrbringen des Geldes in Form von Schulden immer verdienen. Auch wenn die Bundesbank eine Anstalt öffentlichen Rechts ist, so ist sie nicht vom Staat oder der Regierung abhängig. Und auch historisch wurde die Bundesbank als Bankenzusammenschluss gegründet. Der Staat überlässt also den Banken die Geldpolitik (und auch die Währungspolitik) zu regeln. Natürlich haben die Banken auch Interesse daran, dass die Wirtschaft läuft. Viel wichtiger ist aber, dass sie auch am Geld verdienen und zwar direkt mit Genehmigung des Staates.

Beitrag 30.10.2013, 21:40

herakles
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Geldsammler hat geschrieben:Grober Irrtum Herakles.
Nicht der Staat bedient sich der Zentralbank, sondern die Zentralbanken als Ausfluss der mächtigen Banken (zumindest in den USA und Deutschland) bedient sich des Staates und am Staat. Die Banken profitieren davon, dass an dem Inverkehrbringen des Geldes in Form von Schulden immer verdienen. Auch wenn die Bundesbank eine Anstalt öffentlichen Rechts ist, so ist sie nicht vom Staat oder der Regierung abhängig. Und auch historisch wurde die Bundesbank als Bankenzusammenschluss gegründet. Der Staat überlässt also den Banken die Geldpolitik (und auch die Währungspolitik) zu regeln. Natürlich haben die Banken auch Interesse daran, dass die Wirtschaft läuft. Viel wichtiger ist aber, dass sie auch am Geld verdienen und zwar direkt mit Genehmigung des Staates.
Naja, das riesige Staatsapparat ist nicht zu verachten. Die Mächtigen bedienen sich sowohl des Staates als auch der Zentralbank und kassieren dann durch die privaten Banken.

Beitrag 31.10.2013, 10:58

herakles
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Marek hat geschrieben:Hi,

mein Senf:
- Wir haben kaum Kaufkraftverlust im engeren (= gesamtwirtschaftlichen) Sinne;
weil die Reichen immer reicher werden wird das "absacken"
der Mittel- und Unterschicht mehr als kompensiert.
Das stimmt nur eingeschränkt, insbesondere für den "Warenkorb". Die Reichen essen nicht mehr Butter, kaufen sich nicht 3 VW Golf, mieten oder kaufen nicht 3x ein 100qm Wohnungen, sondern essen mehr Kaviar, holen sich einen Maybach anstatt früher eine S-Klasse und eine größere Villa. Alles Güter deren Preise für Otto Normal irrelevant sind.

Marek hat geschrieben:Allerdings steigt die Sparquote (= der Reichen),
Ja, was zusätzlich für Preisstabilität sorgt. Es sind aber nicht nur die Reichen, sondern Otto Normal mit seinen Rücklagen. Diese werden inflationert, jedoch in der Zukunft, was sich aber heute nicht auf die Preise auswirkt.

Das ist eben eine Art der Täuschung (solange es funktioniert). Würde er das heute merken, in Form von höheren Preisen, würde er heute seine Ersparnisse auflösen und einkaufen gehen. Dann wäre die Preisstabilität futsch.

Marek hat geschrieben:- Wir haben keine (größeren) Produktionsrückgänge:
bei nur 6,5 % Arbeitslosen wird anscheinend noch genug produziert / verkauft?!
Es wird weniger produziert und nicht alles verkauft. Große Teile davon auf Kredit an Schuldner aus DE und den PIIGS Staaten.

http://www.motor-talk.de/news/keine-bet ... 26371.html

http://www.dattelner-morgenpost.de/nach ... 05,1134592

http://www.noz.de/deutschland-welt/wirt ... -osnabruck

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... 385fc.html

Marek hat geschrieben:Verkauft wird das Zeug allerdings im Ausland, weil sich die deutsche Mittel- und Unterschicht die Produkte nicht mehr leisten kann....
Toll. Dann haben wir irgendwann "Preistabilität" wie in der DDR, bei leeren Regalen, weil die Ware in den Export geht.
Marek hat geschrieben:Ich sehe die Probleme eher darin, das die Zentralbanken die (Zunahme der)
Geldmenge gar nicht mehr kontrollieren können (Stichwort: Giralgeldschöpfung der "normalen" Banken)
und in der Produktiviträtssteigerung von rd. 2 % pro Jahr (grob gesagt & über alle Branchen), an der die Arbeiter (praktisch) nicht beteiligt werden.

Freundliche Grüße
Marek
Die Zentralbanken können sehr wohl die Geldmenge kontrollieren, nur bewriken sie damit irgendwann nichts mehr. Die Theorie sagt ja, dass in der Rezession Geldmittel zur Verfügung gestellt werden müssen um die Wirtschaft anzukurbeln.

Die Möglichkeit der Giralgeldschöpfung durch private Banken wurde ja bereits bis zum Maximum hochgetrieben DURCH die Zentralbank, die den MR Satz von früher 10% auf 1% reduziert hatte. Das Ergebnis ist, im besten falle ein Stagnation in Wahrheit eine (wenn auch leicht) schrumpfende Wirtschaft.

Ein MR Satz von wieder 10% würde zur Reduzierung der gesamten Giralgeldmenge um 90% (nicht um 9%!) führen.

Kannst Dir vorstellen welche Auswirkungen dies auf die Wirtschaft hätte?

Diese Kreidte sind ja nur aus der Zukunft geliehen. Sie müssten wie Du es richtig sagst, durch Produktivitätssteigerung zurückbezahlt werden, die aber, falls sie entstehen, nicht an die Schuldner weiter gegeben werden. Somit können diese Ihre Schulden nicht begleichen.

Die Lösung kann dann nur Inflation (die Schulden entwerten), oder Deflation (die Schulden abschreiben nach Pleiten)sein.

Momentan ("Preisstabilität") sieht das so aus, als könnte die ZB zaubern und alles im Gleichgewicht halten. Was sie im Gleichgewicht halten kann ist (noch) die Wahrnehmung über das Gleichgewicht.

Sie hat die Geldmenge im Bankensektor bis zum Maximum steigen lassen (1% MR). Sie verleiht Kredite an den Staat zu "0"%, in (fast) unbegrenzten Mengen. Trotzdem lahmt die Konjunktur (im besten Falle. Was kann sie denn noch tun? Geld aus dem Hubschrauber werfen. Aber das führt sofort zur Inflation.

Irgendwann werden diese Krediten auch bei 0% Zinsen nicht mehr zurückbezahlt werden können, weil die Einnahmen < Ausgaben sein werden. Dann hört die Produktion trotz Preisstabilität auf.

Kein Geldsystem kann die ungleiche (ich habe bewusst nicht ungerechte geschrieben) Verteilung der Produktivitätssteigerungen beseitigen. Das Fiatgeldsystem hat das Problem nicht nur nicht verhindert, es hat es beschleunigt.

Es kommt zwangsläufig zur Vermögenskonzentration in wenigen Händen. Selbst wenn das gerechtfertigt wäre, weil nur die Tüchtigsten alles bekommen würden, hat die Mehrheit irgendwann mal nichts und ist auch noch durch die Automatisierung zum größten Teil überflüssig.

Spätestens dann kann die VWL keine Lösung mehr bieten, sondern nur noch die Philosophie.

Beitrag 31.10.2013, 12:23

Metaller
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Goldhamster79 hat geschrieben:Tante Dolores hält das nur für Kokolores, noch viel mehr als Schwester Suedwester smilie_01


Nominal & real durcheinandergewürfelt mit schlechter Trefferquote, Kaufkraft trotz Infla, reine Preisfokusierung, historische Fehler, hahnebüchene Realwirtschaftsbetrachtungen,...
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Noch Fragen Kienzle? Nein, Hauser.
smilie_01

Danke, brauch ich nichts mehr hinzufügen.

Nu hat sich Ladon doch die Mühe gemacht und die Entwicklungen des Geldes und der Banken in einem eigenen Trööt ausgebreitet inkl. Betrachtung der Auswirkungen auf die Realwirtschaft ...
Was man so in einigen Minuten alles zusammengooglen kann...
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann

Beitrag 31.10.2013, 14:23

herakles
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Metaller hat geschrieben:
Goldhamster79 hat geschrieben:hnebüchene Realwirtschaftsbetrachtungen,...
Selbst wenn Preisstabilität herrscht kann es Inflation und Deflation geben. Real.
smilie_01

Danke, brauch ich nichts mehr hinzufügen.


Metaller und Goldhamster,

nicht alle Theorien verstehen unter Inflation den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Lt. Ludwig von Mises reicht schon die Ausweitung der ungedeckten Geldmenge. Die Art und Weise wie Ihr (ich hätte fast argumentiert geschrieben) reagiert, zeigt, dass Ihr diese Theorie nicht versteht und nicht, dass Ihr sie für falsch haltet.

Ich wünsche es Euch (und mir) nicht, die Bestätigung in der Praxis zu erleben. Befürchte aber das Gegenteil. Spätestens dann wird sich Eure Meinung ändern.

smilie_24

Beitrag 31.10.2013, 16:58

Metaller
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@ bumerang,

mir sind durchaus verschiedene Theorien zur Infla/Defla geläufig aber Danke für dein Urteil über mich. Ich bevorzuge allerdings eine differenziertere Betrachtungsweise der verschiedenen Geldmengen. Jedoch will ich diesem einen von dir zitierten Satz garnicht widersprechen.

Mein Dank an den Goldhamster bezog sich eher auf die allgemeine Kurzzusammenfassung des Geschwurbels.

Nun, um auf die Ausgangsthese zurückzukommen...

Warum scheitert jede Geldpolitik?

Eventuell scheitert sie ja nicht, sondern läuft nach Plan?
Eventuell orientiert sich Geldpolitik nicht (nur) am kleinen Otto-Normalverbraucher?

Warum stellst du in deinem Eingangspost die Aufgabe der Versorgung mit Geld in Frage? Passt sie nicht in dein Bild?
Der Hinweis auf Alternativen zieht da nicht. Du wischt Teile deiner zitierten Definition beiseite und deutest die Preisstabilität um in Kaufkrafterhalt.
NACHDEM du deine verwendete Definition in deinem Sinne umgedeutet hast, wirst du Recht behalten, da du andere Begriffe ebenso umbiegst, bis sie ins Puzzle passen.
Das hatten wir doch alles schon mehrmals.

Schade eigentlich, ich glaube zu ahnen, was du meinen könntest.
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann

Beitrag 31.10.2013, 17:53

herakles
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Metaller hat geschrieben: mir sind durchaus verschiedene Theorien zur Infla/Defla geläufig aber Danke für dein Urteil über mich. Ich bevorzuge allerdings eine differenziertere Betrachtungsweise der verschiedenen Geldmengen. Jedoch will ich diesem einen von dir zitierten Satz garnicht widersprechen.

Mein Dank an den Goldhamster bezog sich eher auf die allgemeine Kurzzusammenfassung des Geschwurbels.

Nun, um auf die Ausgangsthese zurückzukommen...

Warum scheitert jede Geldpolitik?

Eventuell scheitert sie ja nicht, sondern läuft nach Plan?
Eventuell orientiert sich Geldpolitik nicht (nur) am kleinen Otto-Normalverbraucher?

Warum stellst du in deinem Eingangspost die Aufgabe der Versorgung mit Geld in Frage? Passt sie nicht in dein Bild?
Der Hinweis auf Alternativen zieht da nicht. Du wischt Teile deiner zitierten Definition beiseite und deutest die Preisstabilität um in Kaufkrafterhalt.
NACHDEM du deine verwendete Definition in deinem Sinne umgedeutet hast, wirst du Recht behalten, da du andere Begriffe ebenso umbiegst, bis sie ins Puzzle passen.
Das hatten wir doch alles schon mehrmals.

Schade eigentlich, ich glaube zu ahnen, was du meinen könntest.
Das ist schon Mal die richtige Art auf den Post eines Users zu reagieren (unabhängig von einer Zustimmung oder Ablehnung).

Geurteilt habe ich über die Art der Reaktion vom Goldhamster der Du zugestimmt hast. Sie zeigt, dass Ihr ihn nicht verstanden habt. Denn wenn es nicht so ist, bleibt nur Böswilligkeit übrig.

Ich freue mich, dass du ahnst was ich sagen will. Wärst Du gleich darauf eingegangen, hätte sich sofort ein Dialog ergeben.

Ich habe die Definition der Inflation nicht umgedeutet, sonder Ihre unmittelbare Auswirkung betrachtet - Kaufkraftverlust.

Du hast, in dem Du die Frage stellst, ob die Geldpolitik doch nicht nach Plan läuft und ganz und gar erfolgreich ist, doch gerade eine Umdeutung gemacht. Es ist die (berechtigte!) Unterstellung, dass sie andere als die per Definition deklarierten Ziele verfolgt. Hierüber herrscht im Forum doch Konsens.

Ich habe nichts anderes mit meinem Beitrag verfolgt, als dies zu unterstreichen.

Warum also eine unterschiedliche Meinung suchen, wo sie nicht ist?


Nur am Rande habe ich die Versorgung der Wirtschaft mit Geld genannt. Aus meiner Sicht ist dazu keine ZB notwendig.

Beitrag 31.10.2013, 19:29

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herakles hat geschrieben:Nur am Rande habe ich die Versorgung der Wirtschaft mit Geld genannt. Aus meiner Sicht ist dazu keine ZB notwendig.
[img]https://forum.gold.de/userpix/4672_3509 ... ch_n_1.jpg[/img]

Schon wieder so einer, der die so heiß geliebten EZB-Lappen abschaffen will!

[img]https://forum.gold.de/userpix/4672_vari ... otes_1.jpg[/img]

smilie_31
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 31.10.2013, 22:12

herakles
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AuCluster hat geschrieben:
Schon wieder so einer, der die so heiß geliebten EZB-Lappen abschaffen will!
Um Gottes Willen, ich will sie nicht abschaffen, sondern ihnen Wert verleihen.
Historischen.
smilie_21

Beitrag 31.10.2013, 22:28

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herakles hat geschrieben: Um Gottes Willen, ich will sie nicht abschaffen, sondern ihnen Wert verleihen.Historischen. smilie_21
Selbst das klappt nicht...etwas Wert-Loses kann höchstens einen
ideellen Wert in der Zukunft haben....dann aus dieser Sicht "historisch" smilie_24
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 01.11.2013, 07:36

Metaller
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@ bumerang

auf deine Spitzen mag ich jetzt nicht eingehen.
Aber du verdrehst schon wieder die Aussagen.

Bumerang schreibt:
Also müssen wir die Aufgabe der Zentralbank „für Preisstabilität zu sorgen“ übersetzen in „Erhaltung der Kaufkraft der Bevölkerung und Förderung der Wirtschaftsleistung“.

Metaller antwortet:
Du wischt Teile deiner zitierten Definition beiseite und deutest die Preisstabilität um in Kaufkrafterhalt.

Daraufhin Bumerang:
Ich habe die Definition der Inflation nicht umgedeutet, sonder Ihre unmittelbare Auswirkung betrachtet - Kaufkraftverlust.


Ich habe angemerkt, dass du Preisstabilität in Kaufkrafterhalt umdeutest und du antwortest, dass du die Definition der Inflation nicht umgedeutet hast.
Ich spreche die Preisstabilität an und du antwortest mit Inflation. Zwar gibt es Wechselwirkungen zwischen beiden, sie sind dennoch nicht das Selbe.
So funktionieren Dialoge nicht. Wenn ich schreibe, dass du ein A in ein B umdeutest, und du antwortest, dass du aus einem C Schlüsse auf ein B ziehst, dann wird es zu mühsam, da man erst herausfinden muss, was du meinst und erst danach darauf eingehen kann.

Nochmal
Schade eigentlich.
Und das, obwohl ich Mises nachvollziehen kann (und demzufolge deiner Definition nach böswillig bin) smilie_24
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann

Beitrag 04.11.2013, 13:23

herakles
500 g Barren Mitglied
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Metaller hat geschrieben:

Ich habe angemerkt, dass du Preisstabilität in Kaufkrafterhalt umdeutest und du antwortest, dass du die Definition der Inflation nicht umgedeutet hast.

Ich spreche die Preisstabilität an und du antwortest mit Inflation. Zwar gibt es Wechselwirkungen zwischen beiden, sie sind dennoch nicht das Selbe.
So funktionieren Dialoge nicht. Wenn ich schreibe, dass du ein A in ein B umdeutest, und du antwortest, dass du aus einem C Schlüsse auf ein B ziehst, dann wird es zu mühsam, da man erst herausfinden muss, was du meinst und erst danach darauf eingehen kann.

Nochmal
Schade eigentlich.
Und das, obwohl ich Mises nachvollziehen kann (und demzufolge deiner Definition nach böswillig bin) smilie_24
http://www.duden.de/rechtschreibung/Inflation
Bedeutung
1 a) (Wirtschaft) mit Geldentwertung und Preissteigerungen verbundene, beträchtliche Erhöhung des Geldumlaufs im Verhältnis zur Produktion

Synonyme für Inflation : Geldentwertung, Kaufkraftminderung, Preissteigerung.
Somit habe ich nichts umgedeutet. Wenn man sich auf den Duden nicht mehr verlassen kann (wobei der gesunden Menschenverstand auch schon reichen würde), ist es tatsächlich mühsam zu diskutieren.

Wenn ich die Geldmenge erhöhe, diese Erhöhung aber in einen Keller einlagere, hat das sicher keine Auswirkungen auf die Preisstabilität. Weil diese Szenario absurd ist, wird im allgemeinen unter Inflation die Geldmengenerhöhung die zu einer Kaufkraftminderung (früher oder später) führt verstanden. Die Preissteigerung ist das Sichtbar werden der Inflation.


Eine massive Kaufkraftminderung kann in der Volkswirtschaft auch anders eintreten. Das wollte ich unterstreichen, aber darauf willst Du leider nicht eingehen.

Beitrag 04.11.2013, 15:32

lifesgood
... dieses Forum verkommt immer mehr zum Irrenhaus.

Schade eigentlich. :cry:

lifesgood

Beitrag 04.11.2013, 18:07

donnyflame
... dieses Forum verkommt immer mehr zum Irrenhaus.

Schade eigentlich. :cry:

Besser kann man das nicht formulieren.


Grüße
DF

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