Annexionen im Vergleich: Krim vs. DDR

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 01.04.2014, 15:39

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Annexionen im Vergleich: Krim vs. DDR

Der Anschluss der DDR an die BRD gilt als ein gelungenes Beispiel von Wiedervereinigung. Der Anschluss der Krim als böser Übergriff der Russen, als Annexion. Ein Blick hinter die Begriffe und Normen.

http://blogs.faz.net/wost/2014/04/01/an ... s-ddr-931/

Beitrag 01.04.2014, 16:14

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Polkrich
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Danke!
Dem ist nichts hinzufügen, gerade was die Unterwerfung der ehem. DDR angeht. smilie_01

Und noch heute, fast 24 Jahre nach dem Anschluss herrschen nahezu koloniale Zustände. Nahezu sämtliche einflussreiche Positionen in Politik, Verwaltung und notwendigerweise der Justiz sind mit "Wessis" besetzt. Ich spreche aus Erfahrung, habe selbst lang genug bei der Staatsanwaltschaft und bei Gericht gearbeitet.

Vergleiche die Definition einer Kolonie im Brockhaus etc. und man findet zahlreiche Parallelen dazu.

Aber diese Ansicht ist (im Westen) politisch nicht korrekt ;).
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Beitrag 01.04.2014, 16:50

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tdklaus
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>Aber diese Ansicht ist (im Westen) politisch nicht korrekt Wink.

Nicht nur politisch... auch rein faktisch verdammt schwer zu belegen. Ausser natürlich, Präsi und Kanzlerin wären nur Marionetten der geheimen Westverschwörung.

Oder, falls, wie so oft, nur der Einzelfall zählt: mein (bin Wessi im Westen) Chef ist von drüben, sein Chef auch...

Bestimmt alles alte Seilschaften smilie_10

Beitrag 01.04.2014, 16:51

Geldsammler
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So ganz stimmt das auch nicht. In den Behörden mag das richtig sein (insbesondere die Juristen wurden ja aus dem Westen mit viel Geld in die Provinz gelockt, um das Land mal ordentlich zu kolonialisieren).
Allerdings sind ein paar alte SED- und Stasiseilschaften immer noch - diesmal recht erfolgreich als Unternehmer - zugange.

Beitrag 01.04.2014, 16:55

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Mithras
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Ähemm, dafür hat aber auch "Der Westen[tm]" jetzt die FDJ-Propagandeuse aus der Uckermark an der Backe! Honnis letzte Rache eben .... schade, daß er das nicht mehr erleben durfte, da ganz fern, in seinem Chilenischen Exil, er wäre vor Stolz und Schadenfreude geplatzt... smilie_16

Obwohl: Wenn man die Margot so hört ... richtig gut scheint die's ja auch nicht zu finden, daß nunmehr eine der Ihren in der BRD rumherrscht: Jaja, "allen Leuten recht getan ..." smilie_24

Oder der "IM Larve" jetzt als Bundespräser... :roll: Ich habe den ja noch beim Evang. Kirchentag 1988 in Rostock "live" erlebt - da hat er voll Druck gemacht, daß diverse "Basisgruppen", wie exemplarisch wir Schwulen, KEINERLEI "öffentliches Podium" bekommen konnten. (Das ging erstmals 1989 in Leipzig.) Aber heute einen auf "Bürgerrechtler" mimen...

Dennoch: rein wirtschaftlich ist der Osten natürlich schon voll "eingekauft" worden. "Kolonie" trifft's wirklich gut. Allerdings: So wie in der Zone konnte es einfach nicht mehr weiter gehen!!! Wenn ich mir meine Vaterstadt Leipzig heute ansehe und dann die DVD mit dem Geschichtsdokument "Ist Leipzig noch zu retten?" vom Okt./Nov. 1989 in den Player schiebe .... Gerade, wenn man da nur noch als Tourist durchkommt, werden die Änderungen mehr als augenfällig! (Bloß daß dort bzgl. unseres Hobbys die ABSOLUTE Pampa ist ... von dem bekannten Händler in Güldengossa mal abgesehen, der Leuten aber auch nix nützt, die allein auf den ÖPNV angewiesen sind...)
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Beitrag 01.04.2014, 17:28

Turnbeutelvergesser
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De facto war die Zone doch schon 1961 am Ende. Da stand der Sieger der Systeme schon längst fest. Mit der Mauer konnte man´s halt noch für 28 Jahre kaschieren (immerhin würden da einige sagen). Da lief doch erst gestern 'Pläne, Pech und Pleiten' auf Phoenix. Na ja, so Dinge passieren eben, wenn man Ideologie über wirtschaftliche Realitäten setzt.

Was Stasi-Seilschaften betrifft, kenne ich auch mehr als einen Fall. Auch was die Treuhand abgezogen hat spottet jeder Beschreibung.

Aber mal im Ernst, glaubt einer ernsthaft, so wie im Text von einigen suggeriert, dass genug Leute nach dem Mauerfall geblieben wären, um was besseres aufzubauen anstatt den Anschluss an die alten Bundesländer voranzutreiben? M.E. sehr naiv bei dem wirtschaftlichem Niedergang. Da wären ganz schnell wieder die Leistungsträger weg gewesen.

Beitrag 01.04.2014, 19:50

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Polkrich
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Ein erheblicher Anteil derer, die naiv in den goldenen Westen gegangen sind, wären sicherlich wieder nach Hause gekommen. Die Lebensqualität war hier eine völlig andere als in der BRD, aber in keiner Weise schlechter. Menschen, die das Materielle intensiv schätzen und damit aufgewachsen sind, werden das nur schwer verstehen können, ginge mit selbst auch so.
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Beitrag 01.04.2014, 21:39

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AuCluster
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Polkrich hat geschrieben:Danke!
Dem ist nichts hinzufügen, gerade was die Unterwerfung der ehem. DDR angeht. smilie_01

Und noch heute, fast 24 Jahre nach dem Anschluss herrschen nahezu koloniale Zustände. Nahezu sämtliche einflussreiche Positionen in Politik, Verwaltung und notwendigerweise der Justiz sind mit "Wessis" besetzt. Ich spreche aus Erfahrung, habe selbst lang genug bei der Staatsanwaltschaft und bei Gericht gearbeitet.

Vergleiche die Definition einer Kolonie im Brockhaus etc. und man findet zahlreiche Parallelen dazu.

Aber diese Ansicht ist (im Westen) politisch nicht korrekt ;).
Es ist genau umgekehrt! Der böse Osten hat Länder wie Schleswig-Holstein überfallen und an Preußen angliedert. Das gleiche gilt für Bayern und Baden-Württemberg (bzw. den Vorläufern davon). Diesen Ländern wurde von den ostdeutschen Machthabern die Pistole auf die Brust gesetzt und vom Deutschen Reich annektiert. Schämen sollen sich die ostdeutschen Imperialisten. Und jetzt hier die Geschichte verdrehen wollen. smilie_18
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Beitrag 02.04.2014, 00:15

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Titan
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AuCluster hat geschrieben:Es ist genau umgekehrt! Der böse Osten...(bzw. den Vorläufern davon). Diesen Ländern wurde von den ostdeutschen Machthabern die Pistole auf die Brust gesetzt und vom Deutschen Reich annektiert. Schämen sollen sich die ostdeutschen Imperialisten. Und jetzt hier die Geschichte verdrehen wollen. smilie_18
Icke schäme mir--aba die Jeschichte verdrehen--ne,ne,
wo komm wa denn da hin...schließlich hat schon imma der Sieger die Jeschichte,
die jegloobt werden soll,uffjeschrieben bzw.uffschreiben lassen
(dette iss keen April-Scherz mehr---schon 70 Minuten drüberwech,aba det macht ooch nüscht mehr wejen der paar Minuten)
Seit den blühenden Landschaften im Osten jehts im Rum-Pott mächtig den
Bach runter...icke werde jen Westen ziehen-det Jenie beherrscht ja jede Art
von Kaos,da werden wir den Westen nochmal richtig wenden!!
Ob mit smilie_10 oder ohne...abhängig von der Brillenfarbe smilie_24
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 02.04.2014, 07:34

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AuCluster
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Aha, der Titan, wahrscheinlich ein ostelbischer Junker. War es nicht ein Merkmal der Balina Regierung vorzugsweise westfälische Soldaten als Kanonenfutter einzusetzen? So schnell wird das nicht vergessen. Die Deutsche Geschichte ist älter als der Zeitraum von 1989 bis 2014. Da gab es doch mal einen Thread „Wie lange gibt es Deutschland“. Also das Datum 1989 ist nicht der Beginn der (Unrechts)Geschichte in Mitteleuropa.
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Beitrag 02.04.2014, 07:37

avalon
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Mithras hat geschrieben:Ähemm, dafür hat aber auch "Der Westen[tm]" jetzt die FDJ-Propagandeuse aus der Uckermark an der Backe! Honnis letzte Rache eben .... schade, daß er das nicht mehr erleben durfte, da ganz fern, in seinem Chilenischen Exil, er wäre vor Stolz und Schadenfreude geplatzt... smilie_16
Mithras, Du irrst Dich da aber schon etwas (keine Rache) - wahrscheinlich, wie so viele hier! Offensichtlich habt Ihr das Ganze immer noch gar nicht richtig durchschaut und mitbekommen. Das war alles weitsichtig und vorausschauend geplant - in einem geheimen 20 Jahrplan!!! Vielleicht solltet Ihr Euch dazu mal diese Doku anschauen - speziell zu diesem Thema ab der 25. Minute, wo der Fahrer Honneckers auspackt. => Der schwarze Kanal kehrt zurück smilie_01

smilie_10

Beitrag 02.04.2014, 10:23

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Titan
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AuCluster hat geschrieben:Aha, der Titan, ...
AU,Danke für Deinen Beitrag smilie_24
Wenn wir ernsthaft aus der Geschichte lernen wollen:
Der SIEGER bestimmte und bestimmt auch heute die Regeln...
Die deutsche Geschichte-da ist es sinnvoll rund 1000 Jahre
Vergangenheit in Ruhe zu studieren und die eigenen Erfahrungen
dabei auch auf den Prüfstand zu stellen smilie_22
Ja,die Macht von Fakten im Völkerrecht bis heute...
T.
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und Du veränderst Dein Leben"
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Pythagoras von Samos

Beitrag 02.04.2014, 11:28

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AuCluster
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Titan hat geschrieben:
AuCluster hat geschrieben:Aha, der Titan, ...
AU,Danke für Deinen Beitrag smilie_24
Wenn wir ernsthaft aus der Geschichte lernen wollen:
T.
so muessen wir feststellen, dass der Balina gar nicht so doof ist und sich nicht
staendig unterbuttern laesst. smilie_15

OK, er laesst sich aber gerne ueberpuderzuckern. smilie_02
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Beitrag 02.04.2014, 11:40

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Mithras
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Balina sind sowieso helle, tolerant und weltoffen. Sie hawen et "Herz" am rischtijen Fleck. Und "Schnauze" ham'se ooch - und dette nich zu knapp, wa!? smilie_24

Wa ham in den letzten ca. 100 Jahr'n schon een Kaisa üwalebt (da jab et wenichstens noch richtijes Jeld, wa!?). Inne "Golden Twenties" war'n wa "roaring". Eenen "Führa" ham wa anschließend ooch durchjestanden (mit ville Blessuren alladings...), und denne in eenem Teil vonne wieda aufjebaute Stadt een sächselnden Zickenbart und den Exil-Saarlända Honni. Und jetzt halt die FDJ-Tusse ausse Uckamaak... Et jeht awa allet mal vorüwa, oda etwa nich?! smilie_08
Goldigste Grüße,

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Beitrag 03.04.2014, 13:02

frankdieter50
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Registriert: 16.02.2011, 16:09
Wohnort: Thüringen das grüne Herz Deutschlands
Tja, wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Sowohl das Thema DDR, als auch die Krim, ich denke,

der Drops ist gelutscht smilie_02
Wissen ist Macht und Nichtwissen macht nichts, da wirst Du nur über den Tisch gezogen

Beitrag 05.04.2014, 12:31

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Der Kampf um die Krim als Problem des Staats- und Völkerrechts
Karl Albrecht Schachtschneider, Berlin

Das Selbstbestimmungsrecht der Bürger der Krim kann durch völkerrechtliche Verträge oder die Verfassung der Ukraine nicht aufgehoben werden. Die Krim hatte und hat als autonome Republik jedes Recht, einen eigenen Weg zu gehen und sich von der Ukraine zu separieren. Die Hilfestellung Rußlands beim Sezessionsprozeß der Krim war verhältnismäßig und kein Verstoß gegen das Völkerrecht.

http://www.wissensmanufaktur.net/krim-zeitfragen

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