Planung für den Bank-Run
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Leben nach dem Bank-Run: EU will „Notauszahlung“ der Sparguthaben
Die EU will bei Bank-Runs die Banken verpflichten, den Kunden innerhalb von fünf Tagen wenigstens so viel Geld auszuzahlen, wie die Kunden als „Lebenshaltungskosten“ brauchen. Zugleich verspricht die EU im Zuge der Banken-Union nun auch plötzlich eine Garantie für „temporär hoher Beiträge“ aus. Wer die bezahlen soll weiß niemand.
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Die meisten Kunden haben im Durchschnitt 5k auf dem Sparbuch. Das dürfte in der Bandbreite liegen, die ausgezahlt werden "muss". Wenn 100k Kunden einer mittleren Sparkasse das haben wollen, ist sie Zahlungsunfähig. Denn 500 Mio an zusätzliche Liquidität hat sie garantiert nicht.
Rechen wir das hoch auf 30 Mio Menschen, sind das 150 Mrd. Für die ersten Tage. Die Folge, dass niemand mehr sein Geld zur Bank bringt, sehen die auch nicht. Wollen Sie dagegen auch ein Gesetz verabschieden.
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Die ING-DiBa (8 Millionen Privatkunden) hat kürzlich veröffentlicht, das durchschnittliche Guthaben auf deren Tagesgeldkonten läge bei 12.000 €.herakles hat geschrieben:Die meisten Kunden haben im Durchschnitt 5k auf dem Sparbuch.
Im Gesamtdurchschnitt sind auch Kunden mit hohen Guthaben dabei. Wenn man die Masse der normalen Kunden nimmt sind es ca 5k. Die 12k machen es aber nicht besser. Kunden von online Baken wären besonders hart betroffen. Denn die haben kein eigenes Bargeld sondern arbeiten mit Dienstleister für die Paar Automaten. Der Rest der Abhebungen erfolgt ja über andere Banken. Ob dann Fahrende Kassen eingeführt werden?Datenreisender hat geschrieben:Die ING-DiBa (8 Millionen Privatkunden) hat kürzlich veröffentlicht, das durchschnittliche Guthaben auf deren Tagesgeldkonten läge bei 12.000 €.herakles hat geschrieben:Die meisten Kunden haben im Durchschnitt 5k auf dem Sparbuch.
Das Problem lässt sich nicht lösen ohne massiv Geld zu drucken und zwar physisch
herakles hat geschrieben:
Das Problem lässt sich nicht lösen ohne massiv Geld zu drucken und zwar physisch
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- joecoin
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Ich würde mal einwerfen, dass eine der ureigensten Eigenschaften eines Bank Runs die Tatsache ist, dass ihn vorher niemand absehen kann. Sobald man ihn absehen kann ist er auch schon passiert, ja eigentlich ist das absehbar-werden eines Bank Run auch die Ursache oder zumindest die Initialzündung dafür .1107greg hat geschrieben:..einen Bank Run in BERD seh ich in den nächsten 10 Jahren zumindest nicht...
Immer mal die Kirche im Dorf lassen.
Sowas zeichnet sich nicht langsam ab sondern ist Folge einer Verkettung spontaner Ereignisse oder einer vorher geheim gehaltenen Enteignungs-Aktion wie einer Anwendung der 'zypriotischen Lösung' um humanitäre Hilfe für in Not geratene Banker zu erzwingen.
Wenn Putin heute Nacht die Einführung eines zentralbank-unabhängigen goldgedeckten Petro-Rubels bekannt gibt dann hast du morgen früh schon Schlangen vor den Banken, weil das damit einhergehende Ende des Dollars auch das Ende des Euros ist und die Leute das Zeug schnell gegen Gold oder Rubel oder sonstwas eintauschen wollen.
Denkt sich
Joe
Solange wir (sicherlich landesweit begrenzt) WIRTSCHAFTLICH & POLITISCH STABILE Verhältnisse haben, passiert so schnell dies nicht.
Auch wenn Putin seine Goldwährung erfinden sollte wir zahlen in € und nicht in $.
beim Aldi wird doch eh mit EC bezahlt
ernsthaft: so viel wie 5000,- wird wohl nicht gemeint sein für "Deckung täglicher Bedarf"
trotzdem ist es natürlich Käse, die Bargeldversorgung vorzuschreiben, denn: greif mal nem NAckten in die Tasche
da kannst ihn noch so anschreien, befehlen, drohen
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Inhaltlich kann ich Deine Gedanken nachvollziehen, aber glaubst Du, dass die Leute hierzulande so weit denken? Ich finde, die Lehman-Pleite war geradezu der 'klassische' Auslöser für einen Bank-Run, und dieser wurde von der Allgemeinheit komplett verschlafen, so dass die Meisten, die ich kenne, erst mit dem Merkel-Steinbrück-Gestammel von "sicheren Sparguthaben" mal eben kurz argwöhnisch wurden. Und so schnell, wie ihre Bedenken auftraten, waren sie auch wieder beruhigt; ohne Analyse, was wirklich stattgefunden hat, statt dessen blindes Vertrauen in dieselben Leute, über die sie beim Feierabendbier - heute immer noch! - schimpfen. Ich würde darauf wetten, dass es lediglich eines eindringlichen medialen Appels bedarf, und man hält dem europäischen Giralgeld, dem hochstilisierten Sinnbild des friedlich vereinten Kontinents, die Treue, egal, was kommen mag, vielleicht in der Krise erst recht.Wenn Putin heute Nacht die Einführung eines zentralbank-unabhängigen goldgedeckten Petro-Rubels bekannt gibt dann hast du morgen früh schon Schlangen vor den Banken, weil das damit einhergehende Ende des Dollars auch das Ende des Euros ist und die Leute das Zeug schnell gegen Gold oder Rubel oder sonstwas eintauschen wollen.
In jedem Fall aber scheint dieses Geldthema auf eine unberechenbare Weise irrational in den Köpfen verankert, obwohl sich alle ach so vernunftbetont präsentieren. Warum sonst besparen Putzfrauen immer noch emsig ihre mickrigen Banksparpläne, werden immer noch unnötige Konsumentenkredite aufgenommen, als wäre nichts gewesen? Ich sehe das System erst dann vom Bürger (welch passendes Wort!) ernsthaft bedroht, wenn für beides das Geld nicht mehr reicht und die Banken an dieser Stelle keine neue Nahrung mehr finden.
Das scheint mir etwas unterzugehen.
"Früher" mal hat ein Bankrun dazu geführt, dass die Basis der gesamten volkswirtschaftlichen Geldmenge herausgezogen wurde: Die Leute holten GOLD von der Bank. Z.B. bei einer Dritteldeckung, wie es sie im dt. Kaiserreich gab wurde mit jeder GOLDmark, die in den Umlauf gelangte (= von der Bank geholt wurde), die GELDmenge um das Dreifache verringert.
Das greift direkt die Macht der Zentralbank an.
"Heute" jedoch können die Leute nur Guthaben gegen Banknote tauschen! Die Gesamt-Geldmenge verändert sich dadurch nicht! Im schlimmsten Fall sind gerade nicht genug "Zettel" da. Und natürlich kann man mal EINE BANK über den Jordan schicken - "systemisch" hat der Bankrun für das Establishment längst seinen Schrekcen verloren!
Das ist doch eine der "gewollten und angestrebten" Eigenschaften des FIAT-Geldes!
Im Gegensatz zu früher musst "du" heute nämlich beim Bankrun nach wie vor Vertrauen in die Währung haben!
Du bekommst nämlich beim "Runnen" heutzutage nichts anderes mehr ...
Edith meint noch:
Fata war etwas schneller und hat (weniger "abstrakt" als ich) im Grunde das gleiche gesagt.
Für die 0815 Bank ist das Papiergeld wie das Gold während des Goldstandards. Das Buchgeld ist heute im schlimmsten Falle nur mit 1% (MR) Bargeld (oder ZB Guthaben) "gedeckt".
Würde bei einem Run die Menge das Geld verlangen, müsste die Bank Großteile ihrer Aktiva verkaufen. Das sind vor allem Kredite (nicht nur Immo). Wer soll sie womit kaufen? Selbst wenn die ZB diese mit Bargeld kauft, was sie gar nicht darf, würden die Bilanzen gen 0 schrumpfen(Entlassungen wären vorprogrammiert)und die Geldmenge auf der Straße explodieren. Niemand würde mehr Buchgeld im Laden oder als Gehalt akzeptieren.
Schlimmer als während des Goldstandards, müssten die Menschen Ihr Bargeld sofort loswerden, weil sie auch den Zetteln (zurecht) nicht trauen würden. Damals musste man nur das Gold bunkern, falls man es noch bekommen hat. Eine (Hyper)Inflation würde sofort einsetzen.
Um dem entgegen zu wirken müssten die Banken die Zinsen stark anheben, damit die Kunden das Geld wieder zurückbringen, eventuell. Das bedeutet aber für den Staat den Gau. Also wäre die Hyperinflation nicht mehr zu stoppen und die Währungsreform der einzige Ausweg.
Die Menschen wollten und wollen Ihre Kaufkraft retten. Deshalb ist es irrelevant ob die Währung mit Gold gedeckt ist oder nicht.
Während eines Goldstandards bekamen sie bei einem Bankrun kein Geld(Gold), heutzutage bekämen sie bestenfalls wertloses Geld. Im Ergebnis das Gleiche. In beiden Fällen wären die Banken stark betroffen. Ihre Forderungen wären schnell wertlos.
Wenn die Zentralbänker mit dem Fiatgeld das verhindern wollten, werden sie bald feststellen, dass es nicht klappt. Aber das wissen sie längst.
- joecoin
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Nein, unser Öl zahlen wir, wie der Rest der Welt auch, in Dollar.1107greg hat geschrieben:…na ja, ich glaube halt, das zeichnet sich VORHER ab, zumindest für den, der es auch sehen will…
Solange wir (sicherlich landesweit begrenzt) WIRTSCHAFTLICH & POLITISCH STABILE Verhältnisse haben, passiert so schnell dies nicht.
Auch wenn Putin seine Goldwährung erfinden sollte wir zahlen in € und nicht in $.
Ich glaube sogar, dass wir auch unsere Gasrechnung bei den Russen in Dollar bezahlen, da bin ich mir grade aber nicht so sicher wie bei dem Öl.
Zu dem Thema Bar- versus Giralgeld:
in einer solchen Situation haben die Leute ja auch über das Giralgeld keine Verfügungsgewalt mehr, siehe Argentinien oder Zypern. Also kann man dann auch nicht mehr mit EC bezahlen, wenn das Limit erschöpft ist. Die Leute werden aber Bargeld wollen, weil sie das eben wegpacken und in die eigene Verfügungsgewalt bringen können und sei es weil sie es unter die Matraze legen.
Wird Zeit, dass mal jemand ein elektronisches Bargeld erfindet, welches man selbst verwalten kann, aber warte, dazu gibt es ja schon einen Thread im Freetalk-Bereich .... (sorry, could not resist ).
Joe
Grüße
DF
Spaß bei Seite. Was heute gilt muss morgen nicht gelten. Wenn die USA baden gehen, wird Öl sicher in allen möglichen Währungen bepreist nur nicht in USD!
Ob man mit elektronischem Bargeld weiter kommt, dass nicht schuldbefreiend wirkt und dessen Verbreitung unterhalb der der Briefmarken liegt, wird sich zeigen (sorry, could not resist).
Grüße
DF