Kommt jetzt der Strafzins auf mein Sparbuch?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 09.01.2021, 22:39

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MaciejP
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Salami6 hat geschrieben:
08.01.2021, 20:56
Eastwood spricht von Bundesschatzbriefen,die haben die Inflation immer geschlagen,das gleiche gilt für Kassenobligationen,Finanzierungsschätze und ähnlichen risikolosen Anlageformen mit Laufzeiten von 1 bis 6 Jahren.
Es ging ja um die Frage, welche Inflation. Die "echte" wurde geschlagen, das sieht man auch im Bild (grüne Linie). Haben die aber auch die "gefühlte" geschlagen? Wie hoch war die damals? Wessen Gefühle sind da maßgeblich? usw.

Ich bin ja der Auffassung, dass eine erfolgreiche langfristige Geldanlage immer eine gewisse Streuung über verschiedene Anlageklassen erfordert. In den 80ern waren Termineinlagen eine "einfache" Möglichkeit, sein Geld zu vermehren, dann Aktien, dann Gold. Kommt immer auf den Betrachtungszeitraum an.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 09.01.2021, 22:58

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Sapnovela
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MaciejP hat geschrieben:
09.01.2021, 22:39
In den 80ern waren Termineinlagen eine "einfache" Möglichkeit, sein Geld zu vermehren, dann Aktien, dann Gold. Kommt immer auf den Betrachtungszeitraum an.
Die D-Mark war allerdings auch eine Hartwährung. Diesen Vorwurf muss sich der Euro nicht machen lassen. smilie_02

Insofern genau richtig, es zählt der Betrachtungszeitraum und die dann geltenden Rahmenbedingungen. Bis vor einigen Jahren haben auch kleine Firmen noch mit Termingeld gearbeitet, z.B. als Resere für absehbare Steuern oder als Parkplatz vor einer größeren Investition. Aktuell ist das natürlich witzlos. Dummerweise gibt es kaum Anlageformen, die aktuell a) sicher sind und b) fungibel sind c) positive oder zumindest neutrale Zinsen haben und d) niedrige Volatilität besitzen. Das ist schon ein echtes Problem, man kann Firmen mit Angestellten ja nicht ohne Liquiditätspolster fahren. Da hängen ja auch Leute mit Famlien dran.

Beitrag 16.02.2021, 16:53

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VfL Bochum 1848
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Kunden "fluten" Sparkassen mit Geld

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kunden-f ... 65847.html
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Beitrag 16.02.2021, 17:31

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Sapnovela
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
16.02.2021, 16:53
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Mir ist schleierhaft wieso die Verantwortlichen nicht sehen, dass sie alleine damit schon eine Bankenkrise auslösen werden. Einerseits werden die Banken in der Krise zur Ader gelassen, andererseits geht ihnen ein zentraler Baustein ihres Geschäftsmodells verloren - das Einlagengeschäft. In wenigen Jahren ist dann das Gejammer groß...

Beitrag 16.02.2021, 19:39

Barny68
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Sapnovela hat geschrieben:
16.02.2021, 17:31
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
16.02.2021, 16:53
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Kunden "fluten" Sparkassen mit Geld

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kunden-f ... 65847.html
Mir ist schleierhaft wieso die Verantwortlichen nicht sehen, dass sie alleine damit schon eine Bankenkrise auslösen werden. Einerseits werden die Banken in der Krise zur Ader gelassen, andererseits geht ihnen ein zentraler Baustein ihres Geschäftsmodells verloren - das Einlagengeschäft. In wenigen Jahren ist dann das Gejammer groß...
Weite Teile der Deutschen sind froh Ihr Geld sicher bei der Bank liegen zu haben. Das spiegeln doch die dort genannten Summen wieder.
Wenn Ihr Euch irgendwann wieder einmal fragt wie es damals soweit kommen konnte, dann ist die Antwort die: Weil sie damals so waren wie Ihr heute seid. Henryk M. Broder

Beitrag 17.02.2021, 01:17

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Deichgraf
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Nahmd Barny,
das da von Dir "... Geld sicher bei der Bank ...", bitte ich ausnahmsweise nicht mir zu erklären, obwohl ich es nicht kapiere. Trotz dramatischster Bemühungen habe ich das nämlich nie kapiert. - Klappt auch morgen wieder nicht... .

smilie_02 smilie_02 smilie_02

Die Sache mit dem Einlagengeschäft finde ich lustig. Die GB tritt eine Staatsanleihe an die ZB ab und besorgt sich damit das Geld für Kreditkunde A. A zahlt eine Rechnung von B. B trägt die Lappen wieder zur GB und packt sie in ein Festgeld. GB könnte damit ihre (anteiligen) Schulden bei ZB begleichen und die Anleihe zurückbekommen. Tut sie aber nicht. Sie geht lieber mit dem Geld zocken. Sie kauft das WP X , das der Großinvestor C abstößt. Die Lappen liegen nun auf dem Reservekonto, allerdings der "falschen" GB. Kauft C nun WP von D, der Kunde der ersten GB ist, wandern die Lappen wieder auf deren Reservekonto. Wer nun von Liquiditätsfalle und Hortung spricht, scheint zu glauben, dass Geld, nur weil es in der ZB liegt sich nicht bewegte. Wäre nett, unter Hortung jeglichen Aufenthalt in der Irrealwirtschaft zu verstehen. Bedenkt man, wie die Staatsanleihe einst in den Besitz der ersten GB gekommen war, erscheint das momentane System ( solche Systeme kann man immer richtig mit momentan im Sinn von vorübergehend bezeichnen) als mindestens leicht verbesserungswürdig.
:shock:

Beitrag 17.02.2021, 07:49

Barny68
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Sorry, hatte den Ironiebutton bei „sicher“ nicht gedrückt.
So aber die allgemeine Einstellung vieler Deutscher.
So erst am WE beim Schwager.
Ich hatte in einem anderen Zusammenhang ein Mögliches Aktien Invest angesprochen.
Er sagte daraufhin das man dort auch Geld verlieren könne und er lieber das Geld sicher auf der Bank hat.

So wie er denkt der Großteil der Deutschen.
Dem ist es letztendlich auch egal ob er 0,5 % Zinsen bekommt oder 0,5 Strafzinsen zahlt. Ist doch in Summe kein Unterschied.

Wir Deutschen waren in der Vergangenheit abgesichert durch unsere Sozialsysteme und Gesundheitswesen.
Das dieses alles massiv bröckelt haben die wenigsten wahrgenommen, geschweige denn verinnerlicht.
Warum also eine private Vorsorge und das Geld mehren?
Wenn Ihr Euch irgendwann wieder einmal fragt wie es damals soweit kommen konnte, dann ist die Antwort die: Weil sie damals so waren wie Ihr heute seid. Henryk M. Broder

Beitrag 17.02.2021, 10:54

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HerrHansen
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Wo soll die Reise bei den Aktien noch hingehen? DAss am Ende der gemeine michel wieder die zeche bezahlen wird ist doch klar. Die Krankenkassen werden die Beiträge wesentlich erhöhen müssen, weil ihnen Leistungen aufgedrückt werden, mit denen sie nichts zu tun haben. Die Bundesanstalt für Arbeit wird eine wesentliche Budgeterhöhung benötigen und die Pflege- und Rentenkassen sind sowieso blank. Und auch die Munition einer "Bazooka", die eher einer 30 Ct-Wasserpistole aus China ähnelt, wird irgendjemand bezahlen müssen. Nichts ist kostenlos! Irgendjemand bezahlt dafür, und wenn es nur der kostenlose Coronatest ist - auch der ist nicht vom Himmel gefallen.

War zum Thema Einstieg der Privaten in den Aktienmarkt in den letzten Tagen ein großer Artikel in der Welt, der auf hohe Risiken hingewiesen hatte? Muss ich heute Abend nochmal die Digitalausgaben durchschauen.
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Beitrag 17.02.2021, 11:22

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Sapnovela
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HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 10:54
Wo soll die Reise bei den Aktien noch hingehen?
Am Ende werden die (zuminest die US-) Aktien steigen müssen, ganz allein aus der Notwendigkeit heraus, dass die wirklich großen Anleger, die US-Pensionsfonds, laufende Erträge benötigen und eben keine negativen Realzinsen verkraften können. Zur Entschuldung der Staaten werden die Notwenbanken die Zinsen unterhalb der Inflationsrate halten. Die Pensionsfonds werden daher die auslaufenden Bonds in Aktien ggf. teilweise auch in BTC oder EM umschichten. Dabei sprechen wir von Bllionen von USD. Die Bonds werden dann von der FED gekauft.

Der "Geldanleger" ist auf jeden Fall der Dumme. Passt aber zum Michel. Der jammert ja auch über Altersarmut und wählt munter die Parteien weiter, die ihm seit 20 Jahren die Rente runieren.

Beitrag 17.02.2021, 11:43

domrepp
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In den letzten Büchern zum Thema "Finanzen" (grob gesagt) habe ich bzgl. der Schuldenquote unter Berücksichtigung der "impliziten Schulden" Zahlen von 160% (im günstigsten Fall) bis über 300% gelesen.
Wir werden immer mit den ca. 80% (jetzt durch Corona) Staatsschuldenquote BIP im Mainstream abgespeist und Scholz / Altmeier reden uns ein, dass wir uns das alles locker leisten können. Das lustige daran ist, in den Büchern wird auch beschrieben, dass z. B. Italien mit diesem Problem (implizite Schulden) fast nix am Hut hat, sie diesbzgl. also viel besser dastehen. Klingt für mich wie Hohn, wenn man überlegt, was wir jetzt wieder über den Umweg Brüssel dorthin überweisen.

Mir ist das ein absolutes Rätsel, wie das noch lange funktionieren kann. Wenn ab 2025 das Rentensystem im Prinzip neu gedacht werden muss, werden spätestens die ersten Katastrophen für alle sichtbar - weniger Rente, höhere Beitrage, länger arbeiten usw. usf. - um nur einen Bereich zu nennen, der in die impliziten Schuldenquote fällt.
Solange wir natürlich Lenker am Ruder haben, die Umsatz von Gewinn nicht unterscheiden können, sehe ich wenig Hoffnung. Fakt ist, das Rad kann nicht ewig so weitergedreht werden.

Beitrag 17.02.2021, 11:46

Salami6
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HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 10:54


War zum Thema Einstieg der Privaten in den Aktienmarkt in den letzten Tagen ein großer Artikel in der Welt, der auf hohe Risiken hingewiesen hatte? Muss ich heute Abend nochmal die Digitalausgaben durchschauen.
Jede Geldanlage ist heute ein Risiko,egal ob Edelmetalle,Bitcoin,Immobilien oder Aktien.
Kapital-Lebensversicherungen und Riesterverträge sind auch nicht risikofrei,das Erwachen kommt erst bei Fälligkeit.
Ohne Aktien bekommt die Mehrheit in Deutschland Probleme im Rentenalter,die Ersparnisse werden nicht reichen um das Rentenloch zu stopfen.
Natürlich kann man am Aktienmarkt auch Geld verlieren,in der Regel wenn man zu gierig wird und z.b. Tesla kauft.
Die Geldanlage braucht ruhiges Fahrwasser.
Träumer erwachet.

Beitrag 17.02.2021, 12:19

Barny68
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Salami6 hat geschrieben:
17.02.2021, 11:46
HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 10:54


War zum Thema Einstieg der Privaten in den Aktienmarkt in den letzten Tagen ein großer Artikel in der Welt, der auf hohe Risiken hingewiesen hatte? Muss ich heute Abend nochmal die Digitalausgaben durchschauen.
Jede Geldanlage ist heute ein Risiko,egal ob Edelmetalle,Bitcoin,Immobilien oder Aktien.
Kapital-Lebensversicherungen und Riesterverträge sind auch nicht risikofrei,das Erwachen kommt erst bei Fälligkeit.
Ohne Aktien bekommt die Mehrheit in Deutschland Probleme im Rentenalter,die Ersparnisse werden nicht reichen um das Rentenloch zu stopfen.
Natürlich kann man am Aktienmarkt auch Geld verlieren,in der Regel wenn man zu gierig wird und z.b. Tesla kauft.
Die Geldanlage braucht ruhiges Fahrwasser.
Das interessante daran ist das dieses vielen Egal ist. Die haben aufgegeben und machen die Augen zu. Ich kenne so viele die sagen das es eh keine Rente geben wird und jetzt wenig übrig ist. Das was übrig ist, möchte man nicht oder nur zu einem kleinen Teil für die ungewisse Zukunft zurücklegen, sondern jetzt leben. Was auch verständlich ist.
Wenn Ihr Euch irgendwann wieder einmal fragt wie es damals soweit kommen konnte, dann ist die Antwort die: Weil sie damals so waren wie Ihr heute seid. Henryk M. Broder

Beitrag 17.02.2021, 12:46

domrepp
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Barny68 hat geschrieben:
17.02.2021, 12:19
Das interessante daran ist das dieses vielen Egal ist. Die haben aufgegeben und machen die Augen zu. Ich kenne so viele die sagen das es eh keine Rente geben wird und jetzt wenig übrig ist. Das was übrig ist, möchte man nicht oder nur zu einem kleinen Teil für die ungewisse Zukunft zurücklegen, sondern jetzt leben. Was auch verständlich ist.
...hinzu kommen die (und ich würde fast glauben, dass das die Mehrheit), die nie wirklich darüber nachdenken, was überhaupt auf sie zukommt / zukommen kann und was seit Jahren schiefläuft. Wenn ich manche reden höre, klingt das so.... "ach, uns geht es doch gut hier in DE, kann gar nicht schiefgehen, ich bin versorgt durch den Staat...!"

Beitrag 17.02.2021, 13:00

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VfL Bochum 1848
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Na ja, um es mal kurz zu machen sollte man sich nur folgendes vor Augen halten: Gesamtvermögen aller Deutschen Stand 2019, seit dem wahrscheinlich noch gestiegen: 6,5 Billionen €.
Staatsverschuldung Deutschland aktuell: 2,306 Billionen €, sekündlich stark steigend.

Ist doch klar wer den Deckel zahlt.
Und richtig drastisch wird´s im Herbst nach den Bundestagswahlen.
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Beitrag 17.02.2021, 13:34

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HerrHansen
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domrepp hat geschrieben:
17.02.2021, 12:46
Barny68 hat geschrieben:
17.02.2021, 12:19
Das interessante daran ist das dieses vielen Egal ist. Die haben aufgegeben und machen die Augen zu. Ich kenne so viele die sagen das es eh keine Rente geben wird und jetzt wenig übrig ist. Das was übrig ist, möchte man nicht oder nur zu einem kleinen Teil für die ungewisse Zukunft zurücklegen, sondern jetzt leben. Was auch verständlich ist.
...hinzu kommen die (und ich würde fast glauben, dass das die Mehrheit), die nie wirklich darüber nachdenken, was überhaupt auf sie zukommt / zukommen kann und was seit Jahren schiefläuft. Wenn ich manche reden höre, klingt das so.... "ach, uns geht es doch gut hier in DE, kann gar nicht schiefgehen, ich bin versorgt durch den Staat...!"
Uns wurden in den 80ern und Anfang der 90er noch die ganzen Vorteile der sozialen Marktwirtschaft in der Schule eingetrichtert - wie gut alle geregelt ist, wie tewas funktioniert etc.. Aber ich weiß aus vielen Schulen, dass die Schüler dort darüber fast gar nichts mehr lernen. Jetzt haben wir Schülergenerationen in D, denen nicht einmal die Eltern mehr etwas beibringen können. Was soll bitte aus jetzt jungen Erwachsenen werden, denen ihre Eltern schon nichts oder wenig in die Wiege gelegt haben? Die wissen weder welche Versicherungen sie haben sollten (geschweige denn, was die für sie leisten) noch über Altersvorsorge. Solange glauben sie die Mär, dass Alles gut ist... noch.
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Beitrag 17.02.2021, 14:19

Eastwood
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HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 13:34

Uns wurden in den 80ern und Anfang der 90er noch die ganzen Vorteile der sozialen Marktwirtschaft in der Schule eingetrichtert - wie gut alle geregelt ist, wie tewas funktioniert etc.. Aber ich weiß aus vielen Schulen, dass die Schüler dort darüber fast gar nichts mehr lernen. Jetzt haben wir Schülergenerationen in D, denen nicht einmal die Eltern mehr etwas beibringen können. Was soll bitte aus jetzt jungen Erwachsenen werden, denen ihre Eltern schon nichts oder wenig in die Wiege gelegt haben? Die wissen weder welche Versicherungen sie haben sollten (geschweige denn, was die für sie leisten) noch über Altersvorsorge. Solange glauben sie die Mär, dass Alles gut ist... noch.
Uns wurden in den 80ern und Anfang der 90er noch die ganzen Vorteile des Sozialismus in der Schule eingetrichtert - wie gut alle geregelt ist, wie tewas funktioniert etc.. Auch Presse, Rundfunk, Wissenschaft, Justiz und Sport standen Seit an Seit mit den Genossen und berieselten uns Tag für Tag mit ihrer Wahrheit.

Uns war zu 85% bewusst das wir belogen wurden. Auch dank dem damaligen ARD und ZDF.

Heute glauben 80% das es ihre Meinung ist die sie von sich geben.

Statt sich zu fragen "Quo vadis" und was ist widersprüchlich?

Kritisch ist es ja immer dann, wenn Religionen,Sekten,Staaten, Finanzsysteme und Menschen behaupten sie hätten die "Wahrheit" für alle gefunden.

Schlimmer wird es wenn du gezwungen wirst sie kritiklos zu übernehmen.

mit philosophischem Gruß
Clint
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 17.02.2021, 14:46

domrepp
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HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 13:34
Uns wurden in den 80ern und Anfang der 90er noch die ganzen Vorteile der sozialen Marktwirtschaft in der Schule eingetrichtert - wie gut alle geregelt ist, wie tewas funktioniert etc.. Aber ich weiß aus vielen Schulen, dass die Schüler dort darüber fast gar nichts mehr lernen. Jetzt haben wir Schülergenerationen in D, denen nicht einmal die Eltern mehr etwas beibringen können. Was soll bitte aus jetzt jungen Erwachsenen werden, denen ihre Eltern schon nichts oder wenig in die Wiege gelegt haben? Die wissen weder welche Versicherungen sie haben sollten (geschweige denn, was die für sie leisten) noch über Altersvorsorge. Solange glauben sie die Mär, dass Alles gut ist... noch.
...dafür können sie, zumindest die Besseren, die weniger werden, eine Alliteration oder Metapher erkennen. Ich weiß ich weiß, da reden wir schon von gaaaaannnnz großen Ansprüchen.
Im Ernst, du hast völlig recht. Problem ist auch hier, wie fast überall, dass die wichtigste Ressource in unserem Land durch Ideologien (völlig) verhunzt wird. Nix mehr mit Land der Dichter und Denker, ein Freund sagt immer.... Land der Bekloppten und Bescheuerten. Ich sagte es bereits irgendwo, ich bin ziemlich nah dran am Bildungssytem und kenne viele Beteiligte. Mit jeder neuen Regierung kommen neue Ideen, ständig wird eine neue Sau durch's Dorf getrieben (neue Bildungspläne, neue Methoden, neue Schulformen, ...). Wie wurde es mal in der Heute Show gesagt..."Operation am offenen Hirn vom Nachwuchs ohne Narkose". Alles wird natürlich halbherzig umgesetzt, ohne die notwendigen Ressourcen und Plan. Man siehe sich nur die Digitalisierung an.... bis auf wenige Ausnahmen behaupte ich für NRW, dass noch gar nichts passiert ist und seit Jahren nur geredet wird. Gerade jetzt wäre es extrem wichtig! Was wird gemacht!?!? Nur Geschwätz!!!
Jahre galt schreiben nach Gehör, bis jemand merkt, dass produziert "Analphabeten". Meine Cousine, zwei Töchter, selbe Schule.... die eine 3. Klasse, hat so noch begonnen, die jüngere 1. Klasse, macht es so nicht mehr. Bis uns was neues einfällt...
Von den Inhalten ganz zu schweigen... Null Lebensrealität!!!
In allen Vergleichsstudien rangieren wir hinter Ländern, bei denen ich mal dachte, dass es dort gar keine Schulen gibt. Dumm nur, dass die offensichtlich deutlich besser sind!
Problem bei dem ganzen: Unser Wohlstand kommt nur darüber, durch nix sonst. Wie und wer soll das erwirtschaften, um diesen Masse an Umverteilung auch zukünftig überhaupt zu ermöglichen?!?!? Die Schlauen wandern seit Jahren netto ab und der Mittelstand schrumpft. Macht sich das niemand Sorgen?? Anscheinend nicht...

Beitrag 17.02.2021, 15:24

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sammler2012
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Geld auf dem Konto versauern lassen, war schon immer eine schlechte Option.

Beitrag 17.02.2021, 16:00

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HerrHansen
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domrepp hat geschrieben:
17.02.2021, 14:46
HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 13:34
Uns wurden in den 80ern und Anfang der 90er noch die ganzen Vorteile der sozialen Marktwirtschaft in der Schule eingetrichtert - wie gut alle geregelt ist, wie tewas funktioniert etc.. Aber ich weiß aus vielen Schulen, dass die Schüler dort darüber fast gar nichts mehr lernen. Jetzt haben wir Schülergenerationen in D, denen nicht einmal die Eltern mehr etwas beibringen können. Was soll bitte aus jetzt jungen Erwachsenen werden, denen ihre Eltern schon nichts oder wenig in die Wiege gelegt haben? Die wissen weder welche Versicherungen sie haben sollten (geschweige denn, was die für sie leisten) noch über Altersvorsorge. Solange glauben sie die Mär, dass Alles gut ist... noch.
...
Jahre galt schreiben nach Gehör, bis jemand merkt, dass produziert "Analphabeten". Meine Cousine, zwei Töchter, selbe Schule.... die eine 3. Klasse, hat so noch begonnen, die jüngere 1. Klasse, macht es so nicht mehr. Bis uns was neues einfällt...
Von den Inhalten ganz zu schweigen... Null Lebensrealität!!!
In allen Vergleichsstudien rangieren wir hinter Ländern, bei denen ich mal dachte, dass es dort gar keine Schulen gibt. Dumm nur, dass die offensichtlich deutlich besser sind!
Problem bei dem ganzen: Unser Wohlstand kommt nur darüber, durch nix sonst. Wie und wer soll das erwirtschaften, um diesen Masse an Umverteilung auch zukünftig überhaupt zu ermöglichen?!?!? Die Schlauen wandern seit Jahren netto ab und der Mittelstand schrumpft. Macht sich das niemand Sorgen?? Anscheinend nicht...

Danke, ich habe diese Diskussionen mit der Deutschlehrerin unserer Tochter (4. Klasse) satt. Und jetzt in der vierten klasse bekommen wir das nur schwer vermittelt. Lesen. Lesen. Lesen.
Während unser Sohn (2. Klasse) ganz anderen unterricht genießt und richtig fit ist. Was das Thema Humankapital angeht hat der Standort D leider massiv verloren.

Tja, wer ist noch bei der Sparkasse? Es gibt durchaus Gründe z.B. S-Kapitalkonten zu führen, z.B. um regional Fiat abzugeben um es zu transferieren :-)
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Beitrag 17.02.2021, 17:10

domrepp
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HerrHansen hat geschrieben:
17.02.2021, 16:00
Danke, ich habe diese Diskussionen mit der Deutschlehrerin unserer Tochter (4. Klasse) satt. Und jetzt in der vierten klasse bekommen wir das nur schwer vermittelt. Lesen. Lesen. Lesen.
Während unser Sohn (2. Klasse) ganz anderen unterricht genießt und richtig fit ist. Was das Thema Humankapital angeht hat der Standort D leider massiv verloren.
Glaube ich sofort! Es ist das Beste, was du machen kannst: Hoffen / anregen / unterstützen zum Lesen und zu Hause ausgleichen. Leute wie ihr, offensichtlich, oder die Familie meiner Cousine können sowas zu Hause noch auffangen. Ich möchte nicht wissen, bei wieviel tausend / millionen von Schülern das nicht so ist und sie für das ganze Leben ein Handicap direkt mit auf den Weg bekommen - ohne Selbstverschuldung, rein der Ideologie geschuldet!
Ich hatte mal ein interessantes Gespräch zu dem Thema mit einem Uni Lektor. Der hat Jahrzehnte Erfahrung und kann entsprechend vergleichen. Er meinte, dass die Auswirkungen von Schreiben nach Gehör bis hin zu den Akademikern deutlichst spürbar sind und eine Katastrophe. Man sollte meinen, dass die es i. d. R. besser können. Allerdings ist das System auf Durchlässigkeit und nicht mehr Leistung / Können ausgelegt - zumindest ein erheblicher Teil. Ein Abifreund hat darüber berichtet, dass er im Ref dazu angehalten wurde vom Schulleiter, nicht zu schlechte Noten zu geben und sich zu kümmern (im Sinne von besseren Noten). Die konkrete Schülerin konnte nix in dem Fach und sollte ein Fünf bekommen, das war aus Sicht des Schulleiters nicht akzeptabel. Tja, was macht man, um Ärger zu vermeiden.... jeder wird durchgelassen und Vorgaben werden aufgeweicht.

Die Geschichten könnte ich ewig fortführen...

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