Deutschland wird zum Zahlmeister der Eurozone

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Antworten

Beitrag 19.11.2010, 09:41

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
Aha, gut. :roll:

Der Herr Coroner hat dieses Szenario also schon live erlebt und weiß 100%ig, wovon er spricht. Das kann aber in Deutschland heutzutage niemand, es sei denn, er wäre mittlerweile ca. 85 Jahre alt und hat schon mal was anderes zusammenkrachen sehen.

Zum inhaltlichen: Holzhacken tut heutzutage jeder, daß man Gold nicht seinem Kind in den Mund stecken kann zum sattwerden ist logisch, genauso wie man einen Plünderer im Chaos nicht mit einer Tube Silber erschlägt sondern was effektiveres nehmen sollte. Wer das Chaos überlebt -sofern welches eintritt- wird wohl auch gelegentlich seine Hände zum Arbeiten brauchen. Auch einleuchtend. :wink: Hab ich noch was vergessen?

Nochmal: ich verstehe immer noch nicht, was damit gesagt werden sollte. Was ich aber verstehe, ist daß ihm anscheinend irgendwas in der Diskussion nicht gepasst hat und er deshalb so raushaut.

@Ladon: seine Meinung lass ich ihm, wie jedem anderen auch, gerne.

@Maple: welches rhetorische Stilmittel habe ich übersehen?

Beitrag 19.11.2010, 09:53

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
Gringo hat geschrieben:Der Herr Coroner hat dieses Szenario also schon live erlebt und weiß 100%ig, wovon er spricht. Das kann aber in Deutschland heutzutage niemand, es sei denn, er wäre mittlerweile ca. 85 Jahre alt und hat schon mal was anderes zusammenkrachen sehen.
Man sollte Oma und Opa ruhig mal aufmerksam zuhören, wenn diese mal wieder "von früher" erzählen.

Beitrag 19.11.2010, 10:05

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Ich wollte ja eigentlich zu solchen Disputen nix mehr sagen, aber vielleicht meinte unser Bestatter ja die in einigen Beiträgen herauszulesende "Hoffnung", es möge doch bitte knallen, damit man sich mit seinem EM-Investment eine goldene Nase verdienen, mit 5 Unzen seinen ganzen Straßenzug aufkaufen und allen vorherigen Zweiflern den unzüchtigen Mittelfinger zeigen kann. Solche Leute wurden früher gerne mal "Kriegsgewinnler" genannt.

In diesem Falle wäre ich sogar einer Meinung mit ihm, denn ich würde in der Tat gerne darauf verzichten, noch mehr Leute auf der Straße betteln zu sehen. Vielleicht stiege dann sogar das EM im Wert, dafür wäre wohl mein Einkommen weg und ich würde mich trotz EM ziemlich bescheiden fühlen, wenn rundherum alles den Bach hinuntergeht.

Für mich besteht zwar die latente Gefahr, dass soetwas eintreten kann, aber im Kern will ich eigentlich nur den Wert meiner bereits erbrachten Arbeitskraft gegen inflationierende Tendenzen absichern. Auf die Bereicherung am Elend andere Leute (auf dies würde eine solche Hoffnung letzten Endes hinauslaufen) kann ich sehr gut verzichten.

Beitrag 19.11.2010, 10:19

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
@Datenreisender
Das stimmt. Und auch ich hatte diesen Fall in der Familie. Glücklicherweise gehörten sie (kl. Bauernhof) zur verteilenden Seite. Tauschwährungen waren seinerzeit Lebensmittel, Zigaretten, Alkohol und eben auch Gold und sonstige Wertsachen.

Bevor hier jetzt ein gänzlich falscher Eindruck entsteht: ich will auch nicht hoffen, daß dieser Fall jemals eintritt. Himmel, ich habe ein kleines Kind, es gibt nichts, was ich ihm mehr wünsche wie ein friedliches Heranwachsen. Trotzdem werde ich ihn sobald es geht in eine Kampfkunstschule schicken. Ich wünsche mir im Grunde noch nicht einmal einen Zusammenbruch des Euro...obwohl man schon gewaltig mit den Zähnen knirschen muss dabei.

Aber: es ist Zeit, Schuldige zu benennen. Und auch wenn es mal eine bestimmte Sorte Ausländer sind, deren Sozialschmarotzertum einen kleinen Teil zur Misere beiträgt. Genauso wie es gewisse Banker, Industriebosse und Politiker sind. Wenn das Ruder jetzt nochmal rumgerissen werden kann, dann muss endlich mal Tacheles geredet werden, sonst gehts immer so weiter.

Beitrag 19.11.2010, 10:23

Spongebob
Aber lieber Gringo, weisst Du, wieviele Deutsche es gibt die Sozialschmarotzer sind?
Ich hatte 8 Jahre lang einen Nachbarn der Mitte 20 war und NIE arbeiten war.
Grund war der, das ihm bei seinem Lebensstandard das Sozialgeld reichte. Der hatte wirklich keinen Bock zu arbeiten und ist damit durchgekommen.

Also nicht immer auf die Ausländer.

Beitrag 19.11.2010, 10:26

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
Spongebob hat geschrieben:Ich hatte 8 Jahre lang einen Nachbarn der Mitte 20 war und NIE arbeiten war.
Wie hat der es denn geschafft, 8 Jahre lang Mitte 20 zu sein?

Sorry, could not resist ... smilie_13

Beitrag 19.11.2010, 10:26

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
@nameschonweg

Auch Du würdest, wenns mal ganz dunkel wird, versuchen, daß Beste für Dich und deine Familie herauszuholen. Du würdest zwar (wie ich auch) je nach moralischem Anstand anderen etwas abgeben. Aber in der Not ist man sich zunächst mal selbst der Nächste, dafür sind wir zu instinktiv.

Hat natürlich alles seine Grenzen. Nach dem 2. WK gabs ne Menge Raubritter...mit der Einstellung kann ich auch nicht.

Beitrag 19.11.2010, 10:28

MapleHF
Datenreisender hat geschrieben:
Spongebob hat geschrieben:Ich hatte 8 Jahre lang einen Nachbarn der Mitte 20 war und NIE arbeiten war.
Wie hat der es denn geschafft, 8 Jahre lang Mitte 20 zu sein?

Sorry, could not resist ... smilie_13
... das liegt daran, dass man ohne Arbeit nicht so schnell altert smilie_10

Beitrag 19.11.2010, 10:28

siggirabu
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 205
Registriert: 27.01.2010, 19:03
Wohnort: Dresden
BEIDE Seiten sollte man sehen.
Die Deutschen die nicht arbeiten wollen (ich arbeite bei der Bank, könnte auf Anhieb 5000 Leute nennen) und die Ausländer!

Ich hab schon mal geschrieben, das das eben das Problem ist wenn unsere Politik der Meinung ist das ja heutzutage alles sozial und fair sein soll.
Deutschland ist an der sozialen Krankheit erkrankt.

Beitrag 19.11.2010, 10:30

Spongebob
Datenreisender hat geschrieben:
Spongebob hat geschrieben:Ich hatte 8 Jahre lang einen Nachbarn der Mitte 20 war und NIE arbeiten war.
Wie hat der es denn geschafft, 8 Jahre lang Mitte 20 zu sein?

Sorry, could not resist ... smilie_13
*lach* Der war 21 als ich einzog und 29 Jahre alt als ich auszog smilie_14

Beitrag 19.11.2010, 10:35

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
@ Spongebob

Jaaaaaaaa. Natürlich gibts auch deutsche Bespiele, mehr wie man denkt. Kannst Du auch gern in meiner obigen Aufstellung mit reinsetzen. Aber: gerade WEIL es schon genug deutsche Schmarotzer gibt, braucht man nicht noch weitere ins Land holen.

Ich lass das jetzt mal besser hier, das Thema ist in diesem unseren Lande einfach kaputttabuisiert worden. Auch habe ich das Gefühl, je mehr man sagt, desto schlimmer wirds.

Beitrag 19.11.2010, 10:39

Spongebob
Guck mal Gringo, ich hab zwar unter anderem auch einen deutschen Pass, aber eben auch einen Anderen.
Ich fühle mich als Nicht-Deutscher als als Deutscher.
Dennoch mag ich dieses Land und lebe gerne hier und arbeite auch sehr gut und fleissig, deshalb stößt es mir sehr auf, solche Dinge zu hören.
Deutschland hat viele interne Probleme, die aber nicht durch Ausländer entstanden sind.
Als in den 50er und 60er Jahren Arbeitskräftemangel herrschte, war man froh über jede helfende Hand die ins Land kam und beim Aufbau half. Nun hat der "Mohr" seine Schuldigkeit getan und darf wieder gehen?
Sorry, aber da werde ich echt sauer.

Beitrag 19.11.2010, 10:54

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
Spongebob hat geschrieben: Deutschland hat viele interne Probleme, die aber nicht durch Ausländer entstanden sind.
Jein. Sie waren (und sind) einfach ein Teil des Problems. Nicht mehr und nicht weniger.

Das mit den Gastarbeitern ist auch nicht so einfach. Man hat ihnen damals gesagt, daß sie zur befristeten Gastarbeit ins Lande kommen sollten, aber es gefiel vielen hier so gut, daß sie einfach blieben. Von behördlicher Seite hat man dann nichts weiter unternommen bzw. das Rotationsmodell einfach nicht angewandt.

Beitrag 19.11.2010, 10:57

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
Gringo hat geschrieben:...
Ich lass das jetzt mal besser hier, das Thema ist in diesem unseren Lande einfach kaputttabuisiert worden ...
Also hier, im Rahmen dieses Forums wird garantiert überhaupt nix "kaputttabuisiert" !
Vielmehr hast Du auf Deine Aussagen ein paar Antworten bekommen, die fast alle zu bedenken gegeben haben, dass man vielleicht etwas differenzierter an die Dinge herangehen sollte. Wenn Du Dich der Diskussion entziehst, indem Du Kritik als "kaputttabuisieren" bezeichnest, dann entwickelt sich allerdings wirklich kein fruchtbares Gespräch., weil Du genau damit ja abweichende Meinungen "erschlägst".

Dies hier ist kein "Wir-sind-uns-alle-einig" Forum, wo man sich ausschließlich gegenseitig applaudiert, sobald auf ............... (setze hier beliebiges, zum Forum passendes Feindbild ein) geschimpft wird.

Wiederum: Nix für ungut.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 19.11.2010, 11:13

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
Ladon:

Ich habe auch nicht unbedingt das Forum als solches gemeint.

Aber es ist definitiv so, hier und anderswo: spricht man Probleme an, wie auch Sarrazin es tut, dreht man sich so lange im Kreis, bis nix mehr geht und alles so weitergeht wie bisher.

Beispiel: ich sage: ein Teil des unkontrollierten Zustroms von Ausländern sowie ein Teil der Nachfolgegenerationen der Gastarbeiter sind ein Problem. Daraufhin Spongebob: es gibt auch Deutsche, die ein Problem sind. Darauf ich: ja klar gibts die, die sind auch ein Problem. Und so geht das immer und immer weiter...

Das Thema ist in Deutschland generell kaputttabuisiert worden, heisst: wer auch nur den Hauch einer Andeutung in Richtung Ausländerprobleme macht, darf sich eines total übertriebenen Gegenfeuers sicher sein, und kriegt -je nach Geisteszustand des Publikums- auch noch einen mit der Nazikeule. Wo das herkommt, ist mir bis heute schleierhaft. Nazis haben Juden systematisch VERNICHTET. Niemand will aber heutzutage Türken vernichten, es sagt auch niemand, daß sie generell von Geburt an etwas minderwertiges sind.

Wenn aber (verdammt viele) Menschen im Land sind, die Deutschland und seine Bewohner für etwas minderwertiges halten, kein Deutsch sprechen, nicht integrationsfähig sind, ABER ordentlich Transferleistungen abzocken wollen, ist das ein ganz gewaltiges Problem. Nur ein Teil des Gesamtproblems, aber ein Teil der nicht unterschätzt werden darf.

Beitrag 19.11.2010, 11:29

Coroner
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 182
Registriert: 21.03.2010, 14:21
Um im Kontext mit dem eigentlichen Thema zu bleiben, ich sehe es als Selbstverständlichkeit, mehr noch, als vornehme Aufgabe in zwischenmenschlichen Beziehungen, auch zwischen Völkern, Staaten und Nationen, dass der Stärkere dem Schwächeren hilft. Dass es dabei zu Reibungsverlusten, Missverständnissen und Ungerechtigkeiten kommt, liegt in der Natur der Sache.

Ich verstehe auch die Reaktion von Gringo, denn wer austeilt, muss auch einstecken können. Er fühlte sich halt angesprochen, und hat mich auf der Stelle in die Nähe seiner persönlichen Feindbilder gerückt. Keine Sache, die sich nicht durch Reden und Schreiben aus der Welt schaffen liesse.
smilie_57

Beitrag 19.11.2010, 11:32

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
Gbureks Geld-Geklimper
Irland knickt ein, Deutschland zahlt

Aus Rettungsaktionen für Banken werden Staatsaffären in der EU.
Damit wächst die Gefahr, dass sogar deutsche Bundesanleihen nicht mehr sicher sind.

http://www.wiwo.de/finanzen/irland-knic ... lt-447679/

Beitrag 19.11.2010, 11:36

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
...
Zuletzt geändert von nameschonweg am 19.11.2010, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 19.11.2010, 11:40

Benutzeravatar
Gringo
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 150
Registriert: 07.06.2010, 23:02
Coroner hat geschrieben:Um im Kontext mit dem eigentlichen Thema zu bleiben, ich sehe es als Selbstverständlichkeit, mehr noch, als vornehme Aufgabe in zwischenmenschlichen Beziehungen, auch zwischen Völkern, Staaten und Nationen, dass der Stärkere dem Schwächeren hilft. Dass es dabei zu Reibungsverlusten, Missverständnissen und Ungerechtigkeiten kommt, liegt in der Natur der Sache.

Ich verstehe auch die Reaktion von Gringo, denn wer austeilt, muss auch einstecken können. Er fühlte sich halt angesprochen, und hat mich auf der Stelle in die Nähe seiner persönlichen Feindbilder gerückt. Keine Sache, die sich nicht durch Reden und Schreiben aus der Welt schaffen liesse.
smilie_57
smilie_09

Na so fast kann mans ja stehen lassen.

Aber (es gibt immer ein aber): Ich habe ja weiter oben schon beschrieben, daß ich gerne Haiti helfen würde. Auch mit richtig viel Geld. Ich würde auch gerne sehen, daß in Afrika kein Kind mehr Hunger leiden muss (der größte vorstellbare Horror, wer ein Kind hat, weiß, was ich meine). Muss man aber Staaten finanziell retten, die sich selbst in die Pleite manövriert haben? Die nachweislich Bilanzen gefälscht oder eine Bankenluftblase aufgebaut haben, die sich auf nichts stützt? Dafür eine 3-stellige Milliardensumme, und in Afrika sterben weiter Kinder an Hunger? Ist das gerecht?

Beitrag 19.11.2010, 11:51

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
Gringo hat geschrieben:... Ist das gerecht?
Nein, ist es nicht.

Nur (um das "aber" zu vermeiden: Die Milliarden für Irland würden niemals für die Kinder in Afrika "geschöpft", genausowenig wie für unser Bildungssystem. Es ist ja nicht so, dass Deutschland für irgendwelche Zahlungen - und ich meine wirklich "irgendwelche", von mir aus auch Beamtenpensionen - an den Sparstrumpf geht. ALLES Geld entsteht durch Kredit. Die Milliarden für Irland FEHLEN NIRGENDWO, denn sie existieren (noch) nicht. Es könnte daher damit auch nichts anderes gemacht werden, weil sie für etwas anderes nicht entstehen würden.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Antworten