Gold für Bitcoin

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 02.07.2014, 11:15

Zamszyk
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"Bitcoins sind ein Millionengeschäft. Vor wenigen Jahren waren die digitalen Münzen nur wenige Cent wert, heute liegt der Kurs bei über 700 Euro. Nutzer schätzen die Unabhängigkeit, Anonymität und Fälschungssicherheit der Online-Währung, immer mehr Firmen akzeptieren sie als Zahlungsmittel. Und wie immer, wenn eine Geschäftsidee erfolgreich ist, versuchen auch diejenigen daraus Kapital zu schlagen, die es weniger ehrlich meinen."
http://www.stern.de/digital/online/drei ... 76803.html

Natürlich es geht um viel viel Geld und die versteckte Werbung ist nicht zu übersehen.

smilie_24

Beitrag 02.07.2014, 12:07

donnyflame
Um vielleicht nochmal auf Gold zurück zu kommen:

Gold ist zum größten Teil begehrt, weil es als Statussymbol ( Schmuck ) oder als Investment ( historisch hat man sich irgendwann mal überlegt, Gold taugt super als Wertspeicher ) genutzt wird.

Diese beiden zentralen Punkte sehe ich eben in Gefahr.

Ein Statussymbol ist etwas was gesellschaftlich irgendwie herauskristallisiert. Das muss gepfegt werden ( zB durch die tollen geschichten über Piratenschätze oder Dagoberts Goldspeicher oder weil es eben kulturell weitergegeben wird)

Ein Wertspeicher ist zum größten Teil eben etwas auf was sich die allgemeinheit einlässt bzw. sich darauf einigt. Wenn jemand morgen aufsteht und die Welt hat sich umentschieden, Gold kann man nicht essen also braucht man es nicht. Dann sitzt der Herr XY mit seinen 100 Unzen Gold auf einem Haufen Metall im Wert von.... ja im Wert von was ???

Das einzige universelle Argument für Gold im Vergleich zu immateriellen Gegenständen ( ohne produktiven Nutzen !!!! Ein Algorithmus, was nichts anderes ist als eine Handlungsanweisung sehe ich als produktiven Wert, denn eine Schreinerlehre ist auch nichts anderes als das Auswendiglernen und trainieren von Handlungen, die man produktiv Umsetzen kann ) ist der Nutzen zB in der Wirtschaft.

Der immer wieder aufkommende Satz, der Wert kann nicht auf Null fallen ist also relativ einleuchtend.

Das Problem an der Sache ist, weil Gold eben durch die obrigen beiden Bereiche dominiert wird. Kann man bei Gold sehr wohl einen enormen Wertverlust erleiden.

Der Satz, Eine Unze ist und bleibt eine Unze, ist somit sehr schwachsinnig. Eine 2€ Münze ist und bleibt auch eine 2€ Münze. Was mit dem Wert passiert ist eine andere Geschichte.

Eine Unze heute kann den Wert von zwei Kühen haben, morgen kann der Wert durchaus auf einen Hasen fallen.

Ich habe mal bewusst die Währungen die dazwischen geschaltet sind weggelassen.

Die Frage ist reicht das Argument,

Mein Gut kann nicht 100% seines Wertes verlieren aus ?
Verluste im Bereichen bis 99% sind ja durchaus möglich. Auch Gold kann viel zu teuer sein. Nicht im Bezug zu einer Papier- oder Internetwährung, sondern im Bezug zu realen Gütern.

1 oz für 10 Mio Rinder ?

Grüße
DF

Beitrag 02.07.2014, 13:33

Zamszyk
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Der Satz, Eine Unze ist und bleibt eine Unze, ist somit sehr schwachsinnig. Eine 2€ Münze ist und bleibt auch eine 2€ Münze. Was mit dem Wert passiert ist eine andere Geschichte.
ich betrachte das als sehr begrenztes Denkvermögen :mrgreen:

richtig ist:
1 Unze Gold besitzt inneren materiellen Wert,wertbeständig,inflationsgeschützt.
dagegen 2 Euro Münze hat inneren materiellen wert von vielleicht 2 cent.
Das ist der Unterschied.

Zum Thema Bitcoin :
Vorwürfe eines Schneeballsystems existieren bereits länger; die Entwickler und Früheinsteiger profitieren exorbitant und können mit ihren Anfangs wertlosen Bitcoin-Guthaben im Laufe der Zeit Multimillionäre werden da immer neue Leute einsteigen in der Hoffnung, von Kurssteigerungen zu profitieren oder ihre Assets vor demFinanzamt zu verstecken. Wechseln die Entwickler und Früheinsteiger rechtzeitig und nicht zu schnell ihre immens im Wert gestiegenen Bitcoins wieder in Dollars um, sind sie nicht betroffen von Kursabstürzen. Die meisten Benutzer werden zu spät merken, dass Bitcoins keinen intrinsischen Wert besitzen, sondern dass der Kurs auf 3 Faktoren beruht: Das Vertrauen in die Währung, die Gier der Spekulanten und der Glaube, dass Bitcoins anonym sind. Die Entwickler (wohl clevere Wirtschaftsinformatiker) und Früheinsteiger wohnen dann wohl in der Karibik wenn betrogene Benutzer nach Gerichtsverfahren rufen. Am Ende handelt es sich nämlich vielleicht um eine völlig legale Abzocke.
http://www.youtube.com/watch?v=9sp1tKLUlVU

Beitrag 02.07.2014, 14:41

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Ken.Guru
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allein der fakt das au und ag irgendwann mal alle sind, also nichts mehr zu schürfen und gleichmässig :D verteilt, reicht mir als proargument betreffs oben genannten völlig aus. irgendwelche zukünftigen möglichkeiten edles metall von asteroiden und co. zu bergen mal ausen vor gelassen. computerdaten sind und bleiben nur selbige und nichts mehr, zum datenverlust hab ich mich schon mal ausgelassen.
als spekulationsobjekt oder zum spielen halte ich das zeuges nach wie vor für interessant.
ich wil ja nicht ausschliesen das dat zeugs ein zukunft hat, verlassen würd ich mich aber nicht drauf. so wie alle zettel früher oder später altpapier wurden, werden wohl auch bitcoins irgendwann mal datenmüll sein, bis dahin kann man ja noch altpapier draus machen und daraus altgold.. smilie_08 smilie_02
Diese Oneman Show hier hat soviel mit Meinungsfreiheit zu tun wie ein Zitronenfalter mit Zitronen falten. Meine Sperrung war wohl das Beste was mir passieren konnte. Danke an alle linken Weltverbesserer. Irgendwann merkt ihr wie bescheuert ihr seid.

Beitrag 02.07.2014, 15:52

Geldsammler
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zu den vorhergehenden Kommentaren:
1. Bitcoins sind auch endlich. Hier ist die Endlichkeit eingebaut, beabsichtigt und klar bestimmbar.
2. Gold hat seinen intrinsischen Wert unter anderem durch einzigartige physikalische und chemische Eigenschaften. Die werden hier gerne unter den Tisch gekehrt. Man kann nicht alles digital machen. Selbst die Computer, die Bitcoins "minen" und speichern, brauchen Gold als Hardware. Andersherum braucht Gold die Bitcoins nicht.

Beitrag 02.07.2014, 16:12

Geldsammler
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Warum werden die Bitcoins eigentlich nicht einfach unter allen Interessierten verteilt oder für einen gleichen Obulus verkauft? Dann hätte das eine wesentlich breitere Basis.
So wird es eine Privatveranstaltung mit spekulativem und Pyramidenspiel (Pilotenspiel etc).-Charakter. Alles schon mal da gewesen.

Beitrag 02.07.2014, 16:24

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IrresDing
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Wohnort: Ich bin dann mal weg.
Schon ewig durchgekaut.

Bitcoins haben mehrere große Probleme:

1.) Freie quellenoffene Software ist nicht (wie oft postuliert) gleichzusetzen mit sicherer Software. Siehe die Lücke "Heartbleed". Seit 2 Jahren der NSA bekannt. Was würde passieren wenn der NSA ein solcher Fehler bei Bitcoins entdecken würde?

2.) Die Systeme mit denen man diese Währung handeln kann (Heimanwender) sind ebenso nicht sicher. Siehe TAN-/Online-Betrug. Die Möglichkeiten der Manipulation von solchen Systemen können schon heute nicht ausgeschlossen werden.

3.) Bitcoins sind elektronisch und damit eben nicht physisch. Geht der Schlüssel des Anwenders verloren ist es weg. Wenn ich überlege wie oft ich schon Datenverlust zu beklagen hatte... Dagegen ist mir noch nie eine Goldmünze abhanden gekommen.

4.) Bitcoins haben keine Geschichte. Und das ist m.E. die WICHTIGSTE Eigenschaft von Gold und der GRÖßTE Nachteil von Bitcoins. Eine Frage: Wer kennt noch den Nemax? Wer kennt noch Studi-VZ? Wer kennt noch wer-kennt-wen? Wer kennt noch AOL? Wer kennt noch MySpace? Wer kennt noch FarmVille? Wer kennt noch Solarworld? Wer kennt noch Jamba? Das waren alles sinnvolle Projekte aus verschiedenen Richtungen. Aber sie hatten alle eines gemeinsam: Sie wurden durch etwas besseres ersetzt! Warum sollte nicht in 5 Jahren jemand daher kommen der eine viel bessere Idee hat, die Leute auf die "neuen PhänomenalCoins" ausweichen und damit Bitcoins wertlos machen. Das ist nebenbei ein großer Faktor bei meiner Anlagestrategie im Aktienmarkt: Das Geschäftsmodell muss über Jahrzehnte erprobt sein und Krisen durchgestanden haben. Sie dürfen nicht durch einfache andere Software austauschbar sein. Sie dürfen keiner Mode unterliegen. Denn sonst kann es ganz schnell wie bei StudiVZ gehen: Alle schwenken auf ein besseres Produkt um. Was ist die Hürde für einen Kunden der Bitcoins hält auf PhänomenalCoins umzusteigen? Keine? Richtig, keine. Und genau hier liegt meiner Erfahrung nach ein großes Problem. Dagegen hat sich Gold über Jahrtausende bewährt. Was hier immer vergessen wird: Seit Jahrtausenden behängen sich Frauen wie ich damit (weil jeder nur von der geringen industriellen Verwendung spricht).

Sicher gibts noch weitere Nachteile. Punkt 4 halte ich aber für den größten Nachteil. Denkt einfach daran wie viele Aktienhypes im Gründungssektor/Neuen Märkten wir hatten. Internet hatten wir. Biotec hatten wir. Neue Energien hatten wir. Der nächste kann ohne Probleme alternative neue Währungen heißen. Das weiß niemand. Auf jeden Fall sind die Wechselhürden nicht hoch.

LG
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 02.07.2014, 16:42

donnyflame
richtig ist:
1 Unze Gold besitzt inneren materiellen Wert,wertbeständig,inflationsgeschützt.
dagegen 2 Euro Münze hat inneren materiellen wert von vielleicht 2 cent.
Das ist der Unterschied.
Du hast mich nicht verstanden.

Die dick markierten Eigenschaften sind schwer zu belegen, desswegen sollte man sie erst gar nicht erwähnen. Das wirft nur Probleme auf: zB der Zeitraum der Betrachtung, welchen inflationindex usw.

Mein Vorwurf an dem Argument, eine Unze ist und bleibt eine Unze, ist das es nichtsagend ist.
Wenn man jetzt angfängt über Gold als langlebiges Material zu sprechen das sich schwer zersetzt. Ok, das kann man machen. Dann reden wir über physikalische Eigenschaften.

Goldbugs missbrauchen diesen Begriff aber all zu oft, in dem man den anschein weckt das Gold an sich nicht im Wert verfallen kann. Das ist schlicht und einfach falsch. Für eine Unze kannst du heute deinen Anzug bekommen, morgen reicht es vielleicht nur noch für die Armani Krawatte und übermorgen bekommste 3 Anzüge. Der Wert schwankt und ist nicht stabil.

Gold ist wie jedes andere Gut auch von Nachfrage und Angebot geprägt. Es hat in dieser hinsicht keine "eigenen Marktgesetze die es unmöglich machen das Gold im Wert sinkt".

Der Vergleich zu Papierwährungen lässt Gold immer als Sieger dastehen, das ist keine Kunst. Der Vergleich mit anderen realen Güter, produktiven Gütern oder eben mit immateriellen Gütern ist viel interessanter.

Bitcoins sind vielleicht nicht das beste Beispiel für immaterielle Güter.

Die Anleitung zum Bau einer besonderen Maschine ist auch immateriell und hat dennoch einen Wert, der den einer Unze Gold durchaus übersteigen kann.

In einer Welt in der das Internet vieles verändert hat ist so eine Diskussion durchaus interessant.


Grüße
DF

Beitrag 02.07.2014, 17:05

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tut.anch.amun
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Goldbugs missbrauchen diesen Begriff aber all zu oft, in dem man den anschein weckt das Gold an sich nicht im Wert verfallen kann. Das ist schlicht und einfach falsch. Für eine Unze kannst du heute deinen Anzug bekommen, morgen reicht es vielleicht nur noch für die Armani Krawatte und übermorgen bekommste 3 Anzüge. Der Wert schwankt und ist nicht stabil.
smilie_08
Mhm, also so ganz blöde sind Goldkäfer nicht, wenn sie es wären würde es schwer werden mit Gold und so. Dennoch ist an dieser Stelle sicher Klärungsbedarf entstanden und zwar hinsichtlich der Begrifflichkeiten von "Wert" und "Preis".
Angewendet auf reale Sachwerte am Beispiel Gold
Der Wert: Die Goldförderung und Aufbereitung verursachte im Jahr 2009 einen Aufwand in Höhe von ca. 717 US$. (Quelle) Dem ist noch der Aufwand für die Prägung der Feinunzenmünze (31,1 Gramm) hinzuzufügen. Der Geologe Dr. Joachim Berlenbach spricht von einem Selbstkostenpreis der Goldminenbetreiber in Höhe von 1.000 $ pro Unze. (Stand: 01.03.11, Quelle)
Würden alle am Herstellungsprozess beteiligten Arbeitskräfte den gleichen Lohn erhalten, z.B. 20 $ pro Stunde, dann beträgt der Wert der Feinunze ca. 40 Arbeitsstunden. Und der ändert sich auch nicht mehr, wenn die Feinunze zum Verkauf beim Händler im Regal liegt.

Der Preis: Am 31.03.2010 lag der Preis einer Feinunze Gold (Londoner Fixing) bei 1.115 $, heute (genau ein Jahr später) kostet eine Feinunze Gold 1.439 $. Der Preis ist gestiegen, aber am Wert der Feinunze hat sich nichts verändert.

Diese Erkentnis bedeutet für fallende Goldpreise, dass der Preis kurzfristig unter den Selbstkostenpreis, nehmen wir an es seien immer noch 717 $, fallen könnte. Allerings würden dann die Goldminen die Förderung einstellen. Warum sollten sie Gold in wenig ergibiegen und teuren Regionen fördern, wenn sie unter Wert verkaufen müssten? Aufgrund dessen verknappt sich das Angebot bei gleicher Nachfrage und der Preis steigt wieder. Auf Dauer kann der Goldpreis nicht unter den Wert fallen!
http://www.petersdurchblick.com/2011/03 ... preis.html
Denke das verdeutlicht gut die Problematik und durcheinanderschwubbeln sollte man diese Begriffe besser auch nicht, weil, wer kauft nicht gerne preislich unter Wert ein! smilie_16
Grüsse
Tut
" Um klar zu sehen genügt oft schon eine geringe Veränderung des Blickwinkels "

Beitrag 02.07.2014, 17:08

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joecoin
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Ich will mal in diesem Thread auf keinen Kommentar eingehen, der die Worte Betrüger, Abzocke, Schneeballsystem und ähnliches enthält, sonst wird das wieder so ein Rumgezanke.

"Es ist unmöglich, jemanden zu finden, der gegen Bitcoin ist und es eigentlich verstanden hat. Ich habe vier Monate nach so jemandem gesucht."
(Rachel Stern, NPR-Journalistin: http://www.reddit.com/r/Bitcoin/comment ... is_against)

So ist es in der Tat.

Ich will nicht mal mehr dagegen argumentieren. Nur soviel ganz allgemein:

Wer eine Grundlagentechnologie, die bislang ungelöste technische und mathematische Probleme löst (allein für die Lösung des sogenannten "Problems der byzantinischen Generäle" wäre wahrscheinlich ein Nobelpreis fällig, wenn man nur wüsste wem man den geben soll), die die erste funktionierende Implementierung eines triple-entry-accountings darstellt, das erste erlaubnisfreie und globale Finanzsystem und das erste globale Konsensfindungs-Werkzeug dazu, als Schneeballsystem und dessen Entwickler als Betrüger ansieht, dem ist da halt nicht zu helfen und der bleibt halt sitzen, während die Welt sich um ihn rum weiter dreht.

Ich muss halt immer schmunzeln weil es genau die gleichen Leute sind, die solch unsubstantielle Kritik anbringen und dann nur drüber reden ob sich Bitcoin zum spekulieren eignet. Aber das ist nun wirklich der uninteressanteste Aspekt daran, für mich zumindest.

Da kann ich nur den alten Ratschlag geben, dass man in nichts investieren sollte, was man nicht versteht ;).

Dass Kryptowährung eine bedeutende Rolle in der Zukunft spielen wird ist mittlerweile so vielen Leuten klar, wie es Leuten vor 20 Jahren klar war dass das Internet in der Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird. Und damals gab es genauso viele Stimmen, die das Internet als Unfug und Spielerei abgetan haben wie es heute Stimmen gibt, die das mit Bitcoin tun, ja es sind teilweise sogar die gleichen Leute mit den gleichen Argumenten (siehe Paul Krugmann).

In diesem Sinne. Ich geh mir mal 'nen Schneeball backen. ;)

Joe

Beitrag 02.07.2014, 17:25

donnyflame
Ich weiß nicht wie viel "Durchblick der Peter hat", aber ja du hast recht, die Begriffe allein sind da schon das Problem:


einer Sache innewohnende Qualität, aufgrund deren sie in einem gewissen Maße begehrenswert ist [und sich verkaufen, vermarkten lässt]

(marxistisch) in einer Ware vergegenständlichte, als Tauschwert erscheinende gesellschaftliche Arbeit, deren Maß die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ist

Dinge, Gegenstände von großem Wert, die zum persönlichen oder allgemeinen Besitz gehören
positive Bedeutung, die jemandem, einer Sache zukommt

http://www.duden.de/rechtschreibung/Wert

In der Volkswirtschaftslehre ergibt sich der Wert einer Ware aus ihren Produktionskosten (Angebot) einerseits und der Nachfrage andererseits.
Quelle: Wikipedia "Horst Seidel, Rudolf Temmen: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. 2007"


Um einen BTC zu erzeugen braucht man XXXXX Stunden XXXXXXXX Kilowattstunden Strom,
eine Nachfrage exestiert im Moment.

Rein formal haben diese Zahlen also einen Wert.

Ich persönlich würde keinen Cent dafür bezahlen.


PS: Wenns um Quellen geht ist vielleicht der Blog von einem Peter der einen kritischen Blog zum "Falschen"-Geldsystem hat vielleicht etwas zu subjektiv smilie_20

Beitrag 02.07.2014, 17:44

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IrresDing
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Aha Joe,

der Fehler jedes Fehlinvestment ist es anderen die Objektivität abzusprechen und zu meinen man hätte die Weisheit mit Löffel gefressen.

Es gibt viele Konzepte auf dieser Welt die auf dem Papier gut sind.

z.B. die Piratenpartei mit ihrer liquid democracy.
z.B. die Solarindustrie.

Das erste Beispiel ist von innen korrumpiert und zerfressen von der eigenen Struktur.
Das zweite Beispiel ist eine tolle Sache - bis heute - außer man hat in die falsche Unternehmen investiert.

Joe, niemand sagt, dass Kryptowährungen grundsätzlich schlecht wären. Nur seit wann ist der Markt so effizient, dass Ideen entgegen ihren Machthabern sich durchsetzen? Der Staat ist der größte Profiteur von Fiat-Money. Gleich dahinter kommen die Banken. Beide bilden durch Schuldner und Gläubiger ein Klüngel. Warum sollte dieses korrupte Staatswesen die Währung zuungunsten ihrer Macht gewähren lassen?

Ebenso sagt die Aussage, dass Kryptowährungen nicht schlecht sind nicht, dass Bitcoins sich durchsetzen werden. Heute ist sie die führende Währung. Aber was machst du heute mit Nokia-Aktien? Heulen?

In der Wirtschaft und am Markt setzt sich nicht das durch, was am besten ist. Dafür gibt es zahllose Beispiele. Das Internet hat sich durchgesetzt, richtig. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Eigentlich hat sich das WorldWideWeb durchgesetzt. Geh bitte auf die Straße und frage die Leute, was das Usenet oder ein IRC ist. Auch diese sind Formen des Internets. Nur keiner kennt sie heute mehr. Dabei hatten (und haben!) diese bis heute großes Potenzial und Existenzberechtigung.

LG
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 02.07.2014, 18:01

Zamszyk
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Hat schon jemand Gold gesehen was wertlos geworden ist? smilie_02
Gold hat den Wert seiner Seltenheit und den Wert seines guten Rufes, welches es bereits seit über 5000 Jahren geniest. Gold ist schon immer als begehrtes Luxusgut gehandelt worden und ist auch in bestimmten Bereichen der Industrie, Schmuckindustrie und Kunst nicht wegzudenken. Unser Papiergeld hat allerdings keinen inneren Wert! Zwar geniest unser Geld den (schwindenden) Glauben seiner Besitzer daran, dass es etwas wert ist. Doch Geld ist weder ein seltenes Naturvorkommen, noch ist es in bloßer Form für die Industrie verwertbar. Unsere Währung hat die Wirtschaftsleistung zum Gegenwert, daher verbrieft es die Waren und Dienstleistungen Deutschlands und der EU als Schuldanspruch auf das Geld. Steigt die Geldmenge schneller als die Wirtschaftsleistung, so verliert Geld an Wert. Verfechter des Papiergeldes hoffen also, dass die Leistungen als Gegenwert des Geldes in der Zukunft noch erbracht werden. Dagegen müssen Goldbesitzer nicht hoffen, sondern sie wissen, dass in einem Goldbarren die erbrachte Leistung schon mit enthalten ist. Diese Leistung wurde in der Vergangenheit erbracht, denn das Gold musste erst sehr aufwändig aus dem Boden gefördert und dann in einem Barren mit reinster Feinheit gegossen oder gestempelt werden. Gold hat also seine Leistung bereits selbst mitgebracht, während Geld auf die Leistungen der Zukunft hofft. Gold hat einen inneren Wert, den niemand nachträglich absprechen kann.
http://www.value-trade.de/TopGruende2.aspx

Dagegen Aktien ,Banknoten,BTC und andere virtuelle Schöpfung können schnell den Wert NULL erreichen. smilie_24

Beitrag 02.07.2014, 18:30

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joecoin
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IrresDing hat geschrieben: Joe, niemand sagt, dass Kryptowährungen grundsätzlich schlecht wären. Nur seit wann ist der Markt so effizient, dass Ideen entgegen ihren Machthabern sich durchsetzen? Der Staat ist der größte Profiteur von Fiat-Money. Gleich dahinter kommen die Banken. Beide bilden durch Schuldner und Gläubiger ein Klüngel. Warum sollte dieses korrupte Staatswesen die Währung zuungunsten ihrer Macht gewähren lassen?
Ich bin der Überzeugung, dass dezentralisierte Kryptowährung weder von Regierungen noch von Banken kontrolliert oder verhindert werden kann. Das ist ja was ich meinte, als ich sagte Bitcoin bringt den Markt, den Wettbewerb zwischen Fiat und Krypto einfach mit sich, weil es eben keine Instanz gibt, die ihn von diesem Markt verdrängen kann.

Genau da kommt für mich übrigens auch der "emotionale Moment" mit rein, den Geldsammler bei Bitcoin vermisst: allein diese Tatsache gibt mir Gänsehaut.
IrresDing hat geschrieben: Ebenso sagt die Aussage, dass Kryptowährungen nicht schlecht sind nicht, dass Bitcoins sich durchsetzen werden. Heute ist sie die führende Währung. Aber was machst du heute mit Nokia-Aktien? Heulen?

In der Wirtschaft und am Markt setzt sich nicht das durch, was am besten ist. Dafür gibt es zahllose Beispiele. Das Internet hat sich durchgesetzt, richtig. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Eigentlich hat sich das WorldWideWeb durchgesetzt. Geh bitte auf die Straße und frage die Leute, was das Usenet oder ein IRC ist. Auch diese sind Formen des Internets. Nur keiner kennt sie heute mehr. Dabei hatten (und haben!) diese bis heute großes Potenzial und Existenzberechtigung.

LG
Mannmannmann, jetz werde ich nostalgisch, wenn Du IRC und Usenet erwähnst. Und muss grinsen weil ich selbt dem dmals neuen WWW erstmal keine grossen Chancen eingeräumt habe und lieber weiter das Usenet genutzt habe ;). Wobei das nicht "Formen von Internet" sondern einfach Internetanwendungen sind, Anwendungsschichten, die auf IP als Transportschicht aufsetzen. Ähnlich kann das mit dem Bitcoin-Protokoll passieren: es werden bereits Anwendungschichten gebaut und genutzt, die eben auf der Bitcoin-Blockchain aufsetzen und diese als Transportschicht nutzen (Counterparty, Mastercoin).

Du hast vollkommen recht: kein Mensch weiss, ob es Bitcoin oder eine andere Kryptowährung oder mehrere verschiedene Kryptowährungen für verschiedene Zwecke oder irgenetwas auf Bitcoin obendrauf (so wie das WWW auf TCP/IP obendrauf) sein wird.

Der Verdacht drängt sich allerdings auf, dass es erstmal Bitcoin sein wird, alleine schon wegen der wahnsinnigen Infrastruktur, die darum herum und darauf aufgebaut wird.

Du hast ebenso recht, dass sich nicht immer das beste am Markt durchsetzt. Es muss aber auch gar nicht immer das beste sein. Ab einem gewissen Grad von "gut genug" hat alles das Potential, sich durchzusetzen, auch wenn es bessere Alternativen gibt. Es gab bessere Systeme als VHS aber VHS war eben "gut genug". IPv6 hat gegenüber v4 viele Vorteile und ist bald zwei Jahrzehnte alt aber wir surfen alle hier immer noch auf v4, weil es eben "gut genug" ist.

Und so kann es auch sein, dass Bitcoin einfach gut genug ist.

Denkt

Joe

Beitrag 02.07.2014, 21:10

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PS: Wenns um Quellen geht ist vielleicht der Blog von einem Peter der einen kritischen Blog zum "Falschen"-Geldsystem hat vielleicht etwas zu subjektiv smilie_20
Mag schon sein... doch warum nicht komplizierte Sachverhalte einfach erklären?
Verkehrt ist diese Aussage dennoch nicht, soll ich die jetzt mit Marx begründen oder mit einer VWL/BWL Theorie strecken bis sie überhaupt keiner mehr versteht?
Manche Sachen sollte man sicher nicht komplizierter machen als sie ohnehin sind... wen es interessiert findet sicher genug Lektüre bei Tante Gurgel dazu.
"Wer für einen Wert einen Preis zahlt"... öha, dann wars denjenigen wohl in dem Moment wertig genug ihn zu bezahlen.
Darf man sicher nicht so ganz starr betrachten, Werte ändern sich, Preise ändern sich.
Persönlich bei dieser Thematik frage ich mich auch immer... was habe ich hier an Wert an sich vorliegen und was kann ich dafür an Preis verlangen?
Das wäre allerdings eine generelle Fragestellung die man nicht unbedingt an den Shit-Coins oder Güldenes festtütern könnte.
Schwierige Kiste das mit Werten und Preisen.
Grüsse
Tut
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Beitrag 02.07.2014, 21:11

Geldsammler
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Hmmmm, lass es mich mal so formulieren: Durchschnittlich und auf lange Zeit gesehen ist Gold das stabilste Geld.

Beitrag 11.07.2014, 14:13

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joecoin
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