Wohlstand für alle?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 31.10.2014, 09:32

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Datenreisender
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Wohlstand für alle?
Umverteiler, Geldausgeber: So schamlos macht die Regierung uns zum Sozialamt Europas

Die große Koalition ist eine Ansammlung von Umverteilern, Geldausgebern, Steuererhöhern und Subventionsvergebern: Unter dem Deckmäntelchen „Wohlstand für alle“, lullt die Politik die Bürger ein. Eine fatale Entwicklung, kritisiert FOCUS-Online-Experte Hermann Otto Solms.

http://www.focus.de/finanzen/experten/s ... 38461.html

Beitrag 31.10.2014, 16:51

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Kilimutu
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Herrmann Otto Solms macht es sich da ein bisschen zu einfach ...

Er sollte mal ein Jahr an der Kasse im Supermarkt XY arbeiten (hamsterradeln -> Stichwort "Leistungsbereitschaft *lol*) und versuchen von dem bisschen Geld zu leben. Dann wird er vielleicht verstehen, dass die Politik geradezu gezwungen ist, sehr viele Menschen irgendwie zu unterstützen.

Dass diese Art der Unterstützung in chaotischer Weise umgesetzt wird, ist aber leider wahr.

So lange aber (von "Oben" verordnete) Umsatzrenditen von 10 bis 20 % erwirtschaft werden müssen, wird sich daran nichts ändern, denn für "Unten" (ob im Inland oder im Ausland) bleibt da nicht mehr viel übrig.

Frustrierend ...
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 31.10.2014, 18:02

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AuCluster
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"Man kann aber nur das Geld ausgeben, das man vorher erwirtschaftet hat." schreibt Herr Solms. Für ihn ist der Staat eine Pommes-Bude. Das sagt schon alles!

Wenn jemand behaupten würde, dass man einen Euro zweimal ausgeben kann, so stürzt sein ganzes Weltbild zusammen.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 31.10.2014, 22:47

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Goldhamster79
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Vielen Firmen in Deutschland steht das Wasser bis zum Hals, der Klein- und Mittelstand stellt die Masse der Arbeitsplätze und kämpft selbst immer mehr ums Überleben.

Den letzten Resten des freien Marktes das anzulasten, was das Geldsystem täglich verbricht, nämlich immer mehr von der Unter- und Mittelschicht weg zu verteilen wirds letzten Endes nur zu einem neuen totalitären Sozialismus führen, der das letzte bischen Wirtschaft das ihn aktuell noch füttert auch noch ins Grab bringen wird.

Wir sind auf dem direkten Weg dazu, die Rattenfänger werden täglich mehr.

Solange die breite Masse nicht erkennt, dass der Staat und das Schuldgeld-Teilresersve-Monopol-Geldsystem die großen Feinde jedes Individuums sind, solange wird die Menschheit von einer Sklaverei in die nächste taumeln, nur die Couleur wechselt dabei.

Anyway, freuen wir uns über die heutigen Sonderangebote, im Supermarkt schimpfen wir darüber ja auch nicht.

smilie_57
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 02.11.2014, 10:57

Geldsammler
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Von Pommesbude konnte ich dem sehr guten Artikel jetzt nichts lesen. Aber jeder Pommesbudenbesitzer hat mehr Wirtschaftliche Kompetenz als diese korrupten Umverteiler. OPM=other peoples money verteilt sich immer ganz leicht. Leider sind die Wähler nicht weniger korrupt als ihre Versklaver..
Die Klientelpolitik zuungunsten der Fleißigen und der Unternehmer (wohlgemerkt: ich meine hier nicht Manager und Konzerne) führt so oder so zu einem schlimmen Ende. Für die kleinen Profiteure ebenso wie für die Mittelschicht und den Mittelstand. Die Fettblasen schwimmen ohnehin immer oben und werden schlimmstenfalls nur ausgetauscht.

Beitrag 03.11.2014, 13:35

frankdieter50
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Alter DDR-Spruch:

"Immer weniger arbeiten immer mehr, damit immer mehr immer weniger arbeiten müssen"

Wo das hingeführt hat haben wir vor 25 Jahren Live erlebt.
Wissen ist Macht und Nichtwissen macht nichts, da wirst Du nur über den Tisch gezogen

Beitrag 04.11.2014, 14:51

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hallo123456
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Wie schon gesagt wurde, sind die Firmen nicht das Problem, denn die wissen langsam nicht mehr , WIE sie überleben sollen.

http://sachsen-anhalt.parteidervernunft ... bgabenlast

Das sind die jetzigen abgaben eines Monatsgehalts.

Auch diese ganzen Streitereien (um mehr Lohn), werden nur gemacht um die Firmen weiter Kaputt zu machen.

Beitrag 04.11.2014, 14:56

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hallo123456
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Für die, die wissen wollen warum die Menschen immer wieder den gleichen Fehler machen, sollten dieses Buch lesen und sich mit dem Thema befassen.

http://www.amazon.de/gp/product/3406640 ... entries*=0

Beitrag 04.11.2014, 16:07

Geldsammler
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Solange man einen Keil zwischen Arbeitnehmer und Unternehmer (und ich meine hier nicht Manager von Konzernen!) treiben kann soll es dem Staat recht sein. Der kann weiterhin die Stellschrauben der Entmündigung und Steuer-/Abgabenlast drehen. Mittelstand und Mittelschicht halten das Land zwar am Laufen, haben aber keine Lobby.

Beitrag 07.11.2014, 00:40

Zamszyk
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auch die Wut war geplant,
arbeitslos kann fast jeder werden...
"Wer das Geld kontroliert,der kontroliert die Welt!"

http://www.youtube.com/watch?v=90hLwW37oJI

Denkt an die goldene 20-iger...


smilie_24

Beitrag 07.11.2014, 10:22

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Die Staaten werden niemals freiwillig ihre Monopolstellung im jetzigen Fiatgeldsystem hergeben.

Kaum ein Mensch versteht das Geldsystem noch und hinterfragt wie es zu dieser Ungerechtigkeit kommt.

Es müssten schon viele Menschen den Glauben bzw. das Vertrauen in das Fiatgeldsystem verlieren, dass es zu einer Änderung kommen kann. Solange werden wir halt alle noch weiter ausgebeutet. Die Masse der Menschen ist halt leider blöd und schon abhängig vom Ausbeuter (dem Staat).

Beitrag 08.11.2014, 10:45

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Ladon
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Student hat geschrieben:Die Staaten werden niemals freiwillig ihre Monopolstellung im jetzigen Fiatgeldsystem hergeben.
...
Ich hätte jetzt gedacht, es sind die von diffusen Gruppierungen kontrollierten Zentralbanken, die hier die Monopolstellung haben. So von wegen Geldschöpfung, in Verkehr bringen usw.

smilie_08

(Nicht dass das besser wäre)
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 08.11.2014, 14:07

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Natürlich hast du recht. Die Zentralbanken sind fast alle offiziel unabhängig. Meiner Meinung nach profitieren aber am meisten die Staaten von der Möglichkeit unbegrenzt Schulden aufnehmen zu können.

Sie können als erstes mit den neuen Geldern noch zu unveränderten Marktpreisen kaufen (begründet durch das Verhältnis zwischen Warenmenge und aktuelle Geldmenge).

Verschleiern das System durch die Kontrolle des Bildungswesen, abhängigkeit der Bürger durch die Sozialversicherungen etc.

Ich müsste euch jetzt noch viel mehr schreiben um das ganze verständlicher zu machen. Leider bin ich nicht der beste darin und kann euch allen nur ans Herz legen etwas über "Nationalökonomie" nachzulesen.

Beitrag 09.11.2014, 10:25

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Ladon
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Student hat geschrieben:...
Meiner Meinung nach profitieren aber am meisten die Staaten von der Möglichkeit unbegrenzt Schulden aufnehmen zu können.
...
Ich müsste euch jetzt noch viel mehr schreiben um das ganze verständlicher zu machen.
...
Die "Staaten" also. Hm. Aber die sind doch alle pleite und zum Teil nahezu handlungsunfähig.
Die haben Schulden (d.h. es gibt "irgendwen" der entsprechendes Guthaben hat). Ich verstehe nicht ganz, wo da "Profit" liegt (außer, dass sich Einzelpersonen die Taschen voll stopfen können - aber solche gibt es ja nicht nur in der Politik).
"Profite" machen doch eher jene internationale Konzerne (und möglicherweise Gruppierungen hinter den Kulissen), die zu Recht als die Protagonisten eines herauf ziehenden, neuen Feudalismus gelten und die die Staaten über Lobbyismus und direkte Einflussnahme und Abhängigkeiten als ihre Instrumente nutzen.

Da müsstest Du schon noch mehr schreiben, wenn Du solche plakativen Dinge postest.

Zumindest Grundkenntnisse über das, was sich mit dem Begriff "Nationalökonomie" verbindet, darfst Du hier getrost bei den meisten voraussetzen ;-)
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 09.11.2014, 11:25

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Kleine Korrektur: Das Gegenstück zu Schulden sind Forderungen. Dieser Unterschied ist beträchtlich. Zum Beispiel bei Staatsbankrotten.

Beitrag 09.11.2014, 12:00

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Ladon
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Vielleicht können wir vermeiden, das Thema wieder durch eine Begriffsdiskussion zu belasten?

smilie_08
Einerseits werd' ich immer geschimpft, wenn ich penibel bin bei den Begrifflichkeiten - andererseits werden Sachthemen gern umgekehrt zerredet, wenn ich es "umgangssprachlich" mache.
Was "gemeint" war, dürfte klar sein.
Auch Guthaben sind nichts anderes als Forderungen; exakter und weitgefasster ist natürlich letzteres. Der Geldsammler hat prinzipiell recht.



Die Frage war jedoch:
Warum sollten Staaten Nutznießer des (Geld-)Systems sein?
Sie gehen beinahe regelmäßig daran kaputt.

Meiner Ansicht nach ist das ein Märchen, das die wirklichen Nutznießer verbreiten und stützen.
Und das dürften die gleichen sein, die (da wo es geht) Anteile an Zentralbanken halten und die ganz großen Versorgungskonzerne (Nahrung, Rohstoffe ...) kontrollieren. Aber das sind nur meine 2 "grains"...
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 09.11.2014, 13:06

rapi
frankdieter50 hat geschrieben:Alter DDR-Spruch:

"Immer weniger arbeiten immer mehr, damit immer mehr immer weniger arbeiten müssen"

Wo das hingeführt hat haben wir vor 25 Jahren Live erlebt.
Dem pflichte ich bei - wohl wahr.

Beitrag 10.11.2014, 07:19

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Die Frage war jedoch:
Warum sollten Staaten Nutznießer des (Geld-)Systems sein?
Sie gehen beinahe regelmäßig daran kaputt.
Warum verhindern die Staaten dann nicht das jetzige Geldsystem als Entscheider in der letzten letzten Instanz? Deutschland könnte doch einfach ihr Gold aus Amerika zurückholen und eine Währung einführen die zu 100% gedeckt ist? (das wäre innerhalb kürzester Zeit erledigt, glaubt bloß nicht an die Märchen die sie in den "Nachrichten" verbreiten.

Würde es ein zu 100% gedecktes Währungssystem geben, müssten die Staaten ja tatsächlich erst mal sparen bevor sie ausgeben können und auf Wählerfang gehen können. Ich glaub das ist bei den Politikern aber nicht so beliebt das Wort "sparen".

Aber du hast natürlich recht, es profitieren nicht nur die Staaten sondern auch alle größeren Konzerne / Unternehmen die über das "neue Geld" zuerst verfügen und noch zu unveränderten Marktpreisen kaufen können. Als Angestellter, Rentner und Arbeitslosengeld Bezieher gehört man zu den Verlierern im System.
Alter DDR-Spruch:

"Immer weniger arbeiten immer mehr, damit immer mehr immer weniger arbeiten müssen"

Wo das hingeführt hat haben wir vor 25 Jahren Live erlebt.
Wohl wahr, wir befinden uns auf dem besten Weg in die Planwirtschaft. Der Staat subventioniert und interveniert wo er nur kann um die Wirtschaft zu steuern.

Beitrag 10.11.2014, 07:40

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Ladon
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Student hat geschrieben:
Die Frage war jedoch:
Warum sollten Staaten Nutznießer des (Geld-)Systems sein?
Sie gehen beinahe regelmäßig daran kaputt.
Warum verhindern die Staaten dann nicht das jetzige Geldsystem als Entscheider in der letzten letzten Instanz? Deutschland könnte doch einfach ihr Gold aus Amerika zurückholen und eine Währung einführen die zu 100% gedeckt ist?
...
Puh.
Frage mit Gegenfrage "beantworten". Das bringt uns jetzt auch nicht wirklich weiter.

Und - dass sich das immer noch nicht rum gesprochen hat ... :shock: - Deutschland kann deswegen sein Gold nicht aus Amerika holen, weil es gar nicht sein Gold ist. Der Bund hat gemäß dem Bundesbankgesetz "Anspruch" auf das Startkapital der Buba (ich glaube 3 Milliarden), nicht aber auf deren Besitz, den sie mit ihrer Tätigkeit als Abwickler der Außenwirtschaft und "Währungshüter" SELBST ERWIRTSCHAFTET hat.
Niemand (auch das ist gesetzlich geregelt) darf der Bundesbank "Weisungen" erteilen - schon gar nicht der Finanzminister. Die Bundesbank müsste also WOLLEN.
Sie WILL aber nicht. Verteilte Lagerorte sind für die meisten Zentralbanken in gutem Einvernehmen allgemeine Praxis - da täuschen auch gelegentlich populistische Aktionen nicht darüber hinweg.
Vielleicht interessiert es niemanden, wenn der Inselstaat Togo eine neue Währung einführt. Es dürfte den "Mächtigen der Welt" auch herzlich egal sein, wenn das eine goldgedeckte ist. Wenn aber eine "Mittelmacht" wie Deutschland mit ihrer außergewöhnlichen geostrategischen Lage Alleingänge unternimmt ...
... nun, seit es einen deutschen Nationalstaat gibt (1871), ist das ja schon das eine oder andere Mal probiert worden. Das ruft "Geister" auf den Plan, die man nicht mehr los wird.
Das ganze Geheule über Abhängigkeiten in Bündnis- und Vertragssystemen nutzt alles nix. Das sind halt die Tatsachen.


Kommt mir alles wie wenig unhinterfragte Phrasen vor. Sorry.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.11.2014, 08:28

Geldsammler
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Auf diese Frage gibt es doch eine ganz einfache und offensichtliche Antwort: Weil auch die Politiker davon profitieren. Das muss nicht mal bewusst sein. Wer seine Wählerklientel mit Wahlversprechen bedienen kann, die bequem und ohne selbst Verantwortung tragen zu müssen auf Pump finanziert werden können der bleibt an der Macht. Durch die Parteien und die vermeintliche Demokratie haben die Politiker zudem einen angenehmen Schutzkokon.

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