Wohlstand für alle?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 10.11.2014, 08:57

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Und - dass sich das immer noch nicht rum gesprochen hat ... Shocked
Entschuldige das ich dieses Beispiel mit Gold angeführt habe. Wie ich sehe bist du darüber weitaus besser informiert als ich. :)

Es ist aber völlig irrelevant ob es sich in meinem Beispiel um Gold, Silber oder anderen Ressourcen handelt.

Was spricht den dagegen eine zu 100% gedeckte Währung mit einer nicht vermehrbaren Ressource einzuführen? Wieso gibt uns der Staat ein gesetzliches Zahlungsmittel vor und lässt nicht lieber die Marktteilnehmer darüber entscheiden?

Warum muss die Frau Merkel den Sparern eine "Sparer-Garantie" aussprechen? Wäre das wirklich von Nöten wenn unsere Währung einen "Inneren Wert" hätte?

Warum gibt es einen Verbraucherpreisindex? (reicht die Berechnung der tatsächlichen Inflation nicht aus?) Ich meine damit natürlich die Inflation, die im Zusammenhang mit der Geldmenge und den Gütern berechnet wird.

Wieso steigen die Preise, obwohl sie tendenziell immer weiter fallen müssten durch technische Innovation oder verbesserter Produktionsprozessen?


Ich wollte mit den Fragen nur einen kleinen Denkanstoß geben und verlange von niemanden sie zu beantworten.

Beitrag 10.11.2014, 09:55

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Ladon
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Geldsammler hat geschrieben:Auf diese Frage gibt es doch eine ganz einfache und offensichtliche Antwort: Weil auch die Politiker davon profitieren. Das muss nicht mal bewusst sein. Wer seine Wählerklientel mit Wahlversprechen bedienen kann, die bequem und ohne selbst Verantwortung tragen zu müssen auf Pump finanziert werden können der bleibt an der Macht. Durch die Parteien und die vermeintliche Demokratie haben die Politiker zudem einen angenehmen Schutzkokon.
Ich verstehe das richtig?
Die Antwort auf die Frage
Warum sollten Staaten Nutznießer des (Geld-)Systems sein?
Sie gehen beinahe regelmäßig daran kaputt.

lautet:
Weil auch die Politiker davon profitieren

Gut, DASS Politiker profitieren ist keine Frage.
Aber die Staaten doch nicht! Die sind doch pleite. Und zu einem nicht unerheblichen Teil wegen des Geldsystems, das über Jahrzehnte gesehen zwangsläufig wegen des immanenten Wachstumszwangs auseinander fliegen muss.
Dass sich einzelne die Taschen füllen, ändert doch daran nix. Es wurde gesagt, die Staaten seien die Nutznießer - und das erscheint mir halt ziemlich fraglich. Immer noch.
Überdies: doch sehr häufig - und ich meine auch von Dir schon - ist zu hören, dass Politiker nur "Marionetten" sind, die eh nur tun, was ihnen gesagt wird.
Ja, aber diese Einflüsterer werden das ja wohl tun, um den eigenen Profit zu erhöhen. Folglich sind DIESE die wirklichen Nutznießer.
Preisfrage: Wer?
Ich würde mal 'ne Unze auf die großen, "hintergründigen" Strippenzieher der (Geld-) Wirtschaft setzen.
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Beitrag 10.11.2014, 10:10

lifesgood
... irgendwo sind die Staaten, bzw. die Politiker schon Nutznieser.

Denn das System ermöglicht eine ausufernde Verschuldung, die bei einem Goldstandard so nicht möglich wäre.

Da Politiker ja gerne Versprechungen machen, die aus den normalen Einnahmen nicht zu finanzieren sind, muss man diese Dinge dann über Kredite finanzieren. Ganz egal ob das nun Steuererleichterungen für die Klientel der eher rechten Parteien, oder höhere Sozialleistungen für die Klientel der eher linken Parteien sind.

Gerade auch dieser Artikel hier auf gold.de http://www.gold.de/artikel,920,Politik- ... egert.html beschreibt die Misere der Politik, wenn auch vor dem Hintergrund weshalb die Lösung der Probleme verzögert wird.

Man könnte das Ganze auch sehr provokant formulieren, dass die Staaten an der Demokratie kaputtgehen. Weil die Demokratie die Politiker veranlaßt, Dinge zu versprechen, die sie nicht bezahlen können. Und das System ermöglicht es eben, dass diese Versprechen dann über Schulden eingelöst werden.

lifesgood

Beitrag 10.11.2014, 10:23

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Datenreisender
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lifesgood hat geschrieben:Man könnte das Ganze auch sehr provokant formulieren, dass die Staaten an der Demokratie kaputtgehen. Weil die Demokratie die Politiker veranlaßt, Dinge zu versprechen, die sie nicht bezahlen können. Und das System ermöglicht es eben, dass diese Versprechen dann über Schulden eingelöst werden.
Deshalb hat ja bereits in den 1970er Jahren der Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek und kürzlich der Ökonomieprofessor Hans-Hermann Hoppe sowie die AfD einen Wahlrechtsentzug für die Unproduktiven gefordert:

Entzieht den Nettostaatsprofiteuren das Wahlrecht!
Gerade in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erlebt: Beamte, Politiker, Arbeitslose und Rentner stimmen mit ihren Mehrheiten jeden noch produktiven Menschen nieder. Eine Polemik von A. F. Lichtschlag, Gründer und Herausgeber der radikalliberalen Zeitschrift "eigentümlich frei".
http://www.welt.de/print-welt/article15 ... recht.html

Beitrag 10.11.2014, 11:14

Fata.Sibyllina
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...aus den normalen Einnahmen nicht zu finanzieren sind, ...
Ich würde an dieser Stelle noch die Kriege nennen. Vor diesem Hintergrund ist es mir doppelt unverständlich, dass ausgerechnet der EURO den Frieden sichern sollte. smilie_18
Sapere aude, incipe!

Beitrag 10.11.2014, 11:28

lifesgood
Datenreisender hat geschrieben:
lifesgood hat geschrieben:Man könnte das Ganze auch sehr provokant formulieren, dass die Staaten an der Demokratie kaputtgehen. Weil die Demokratie die Politiker veranlaßt, Dinge zu versprechen, die sie nicht bezahlen können. Und das System ermöglicht es eben, dass diese Versprechen dann über Schulden eingelöst werden.
Deshalb hat ja bereits in den 1970er Jahren der Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek und kürzlich der Ökonomieprofessor Hans-Hermann Hoppe sowie die AfD einen Wahlrechtsentzug für die Unproduktiven gefordert:
... in diese Kerbe wollte ich mit meinem Posting aber absolut nicht schlagen, daher hatte ich ja auch geschrieben:
Ganz egal ob das nun Steuererleichterungen für die Klientel der eher rechten Parteien, oder höhere Sozialleistungen für die Klientel der eher linken Parteien sind.
Denn auch die "Produktiven" können sich vom Staat subventionieren lassen ... daher wäre ein Wahlrechtsentzug für die Unproduktiven wohl sehr einseitig, weil nur noch Politik für die Produktiven gemacht würde. Das würde meines Erachtens die Entwicklung hin zu der vom Großkapital gewünschten NWO nur beschleunigen.

lifesgood

Beitrag 10.11.2014, 12:23

Geldsammler
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Hallo Ladon,

das mit den Marionetten habe ich, glaube ich, so nicht gesagt.
Das System funktioniert viel diskreter.
Und wären die Politiker nicht auch Nutznießer, dann würde es gar nicht funktionieren. Dass sie dies oft in gutem Glauben machen, gestehe ich dem einen oder anderen durchaus zu. Neben den Politikern sind es auch Beamte, die sich ihren Job und ihre Lebensaufgabe mit teilweise unsinnigsten Aktionen erhalten.
Der Staat profitiert davon nicht, die Gesellschaft noch weniger.

Beitrag 10.11.2014, 13:47

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Ladon
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Geldsammler hat geschrieben:...
Der Staat profitiert davon nicht, die Gesellschaft noch weniger.
Dann sind wir uns ja einig.
Ich würde es so ausdrücken: Die Staatsgebilde selber profitieren offensichtlich nicht vom Geldsystem - jedoch lässt sich recht trefflich dadurch profitieren, indem man den Staat benutzt.
Das tun oder können einerseits die sog. Staatsdiener und andererseits diejenigen, die Einfluss auf die Politik nehmen können.

Ist das der "allgemeine Konsens" jetzt?
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Beitrag 10.11.2014, 14:21

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AuCluster
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Student hat geschrieben:Ich müsste euch jetzt noch viel mehr schreiben um das ganze verständlicher zu machen. Leider bin ich nicht der beste darin und kann euch allen nur ans Herz legen etwas über "Nationalökonomie" nachzulesen.
So viel schreiben muss man gar nicht. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie kennt nur ein Axiom, aus dem alles andere abgeleitet wird. Es handelt sich, im Gegensatz zu den Naturwissenschaften, um eine rein deduktive Theorie.
Axiom: Nur Dinge oder Ideen, die sich aus einem Wettbewerb entwickeln, sind gut.
Dieses Axiom braucht aufgrund seiner universellen Richtigkeit nicht überprüft zu werden. Es stimmt einfach immer. Ohne Ausnahme. Da es nun mal Tatsache ist, dass das Axiom grundsätzlich immer wahr ist, wird alles Ökonomische auf dieses Dogma per Deduktion zurückgeführt. Auf diversen Ö-Schule-Websites findet man genügend Beispiele, z.B.:
http://www.misesde.org
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 10.11.2014, 15:02

CrazybutOK
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Solange ein Geldsystem so funktioniert, wie das aller sogenannten "freien" Staaten, nämlich mit dem unkontrollierten Schaffen neuen Geldes und den daraus resultierenden Zinsen, wird dieses Geldsystem nach Ablauf einer gewissen Zeit kollabieren.

Das hat zum einen die Geschichte immer und immer wieder eindrucksvoll gezeigt und es ist zum anderen mathematisch auch gar nicht anders möglich. ( Stichwort "Josephspfennig" ) Irgendwann ist die Summe der Kredite, die ja permanent und im immer größeren Umfang geschaffen werden müssen, um den Kapitaleignern, die das Geld unproduktiv gegen Zinsen zur Verfügung stellen, eben diese Zinseinnahmen zu ermöglichen, so groß, dass die Schuldner unter der Last zusammen brechen.

Zwangsläufig führt dies ebenso dazu, dass immer weniger Leute immer mehr Geld besitzen und immer mehr Menschen immer weniger. Auch das hat ja die Geschichte immer wieder gezeigt...

Nur etwas, das nicht in unendlich dehnbaren Mengen ( wie Papiergeld und Buchgeld ) vorhanden sein kann, ist in der Lage diese wiederkehrenden Szenarien zu verhindern. Gold und Silber sind da wohl die bislang einzige und dauerhaft bewährte Lösung.

Allerdings steht der Welt, also auch uns, der nächste "Reset" der Währungssysteme ja erst noch bevor, denn weder die USA noch die europäischen Staaten werden jemals in der Lage sein, ihre Schulden zurückzuzahlen. Meiner höchstpersönlichen Meinung nach wird dieser Reset schon seit ein paar Jahren von langer Hand vorbereitet. In dieser Phase wird nach außen hin immer wieder dokumentiert, dass alles in bester Ordnung ist und alle Probleme lösbar sind.

Das hat die Politik schon immer so gemacht ( "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen." "Die Renten sind sicher." ), obwohl den Damen und Herren dort oben in der Politik, und denen, die ihnen sagen, was sie zu tun haben ( Geldadel und Wirtschaft ), schon lange bewusst ist, dass ein Reset des Systems, alternativ ein Weltkrieg, unausweichlich ist.

Interessant finde ich in diesem Rahmen die Versuche, durch entsprechend angepasste Sachverhalte die Bildung der öffentlichen Meinung zu manipulieren. Anders kann ich mir das permanente Schlechtreden des Investierens in Edelmetalle als einzig erwiesen funktionierendem Mittel der Werterhaltung nicht erklären. Dazu passend auch die Steueranpassung auf Silber mit der Einführung der Mehrwertsteuer darauf....

Dazu die schleichende Enteignung der Sparer durch künstlich herunter gerechnete Inflationsraten und Nullverzinsung auf Guthaben usw. usw.

Wer also ernsthaft irgendwelchen Prognosen und Analysen Glauben schenkt, die uns, also der breiten Masse zur Verfügung gestellt werden, dem sei ein Besuch bei einem guten Arzt seines Vertrauens dringend angeraten.

Ich bin nur ein einfacher Mensch, noch dazu ein Mitglied der arbeitenden Klasse, verfüge also nur über bescheidene monetäre Mittel. Aber alles, was ich irgendwie beiseite legen kann, investiere ich in Edelmetalle. Denn die hatten immer ihren Wert und werden ihn auch weiterhin haben.

Warum ich das mache? Weil ich der festen Überzeugung bin, dass mit dem unausweichbaren Reset der Finanzsysteme für den Großteil der Bevölkerung die größte Enteignung in der Geschichte der Menschheit einhergehen wird. Und ich sehe keine sinnvolle Alternative zu den Edelmetallen, um das bisschen, was ich habe zu schützen.

Hier wird es jetzt verdammt spekulativ: Ich bin der Überzeugung, dass die nächste amerikanische Währung silbergestützt sein wird. Anders lassen sich die jahrelang künstlich niedrig gehaltenen Silberpreise schwer erklären.

Meine Strategie an dieser Stelle ist auch relativ einfach dargelegt:

Ich kaufe Gold und Silber in kleinen Stückelungen in einem Verhältnis von etwa 80/20 insgesamt und schaue, dass ich wann immer die Preise zum Kaufen einladen, die Bestände erhöhe. Kleine Stückelungen deshalb, weil es dann leichter ist, im Ernstfall die vorhandenen Mittel unauffällig wieder abzusetzen. Denn auch der Privatbesitz von Gold ( und auch Silber! ) könnte verboten werden, wie es in den USA ja schon ein Mal für ein paar Jahrzehnte der Fall war. Sollte das System mich also zwingen, in die Illegalität abzurutschen, um mein Hab und Gut zu schützen, bin ich bereit dies zu tun.

Ich mache das schon eine ganze Zeit lang so und habe bis jetzt immer nur gekauft und noch nie wieder etwas verkauft, weil ich nicht in den Bereich der Spekulation abgleiten möchte und weil der oben angesprochene Reset jederzeit erfolgen kann und dann möchte ich mit maximal möglichen Edelmetallbeständen da stehen.

Ach ja, ich bin ganz neu angemeldet hier und das ist mein erster Beitrag. Ich grüße alle Forianer und freue mich auf den Meinungsaustausch!

Peter
Manchmal hat man Pech, dann wieder haben nur die anderen Glück.

Beitrag 10.11.2014, 15:30

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hallo123456
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Die Zinsen sind nicht das Problem. Jeder Sparer der auf was verzichtet, möchte dafür eine Entschädigung (Zinsen). Oder würdest du der Bank dein hart erarbeitetes Geld leihen ohne dafür etwas zurück zu bekommen.

Das Problem ist eher, dass unser Geldsystem nicht gedeckt ist und dadurch unendlich Geld gedruckt werden kann. Deswegen müssen wir auch immer mehr Arbeiten um die Inflation auszugleichen (Deswegen sprechen auch alle immer von Wachstum).

Hätten wir ein gedecktes Geldsystem, würde sowas wie eine „Deflation“ entstehen. Wir würden immer mehr Wohlstand erarbeiten und müssten dafür immer weniger bezahlen/arbeiten.

Beitrag 10.11.2014, 15:37

lifesgood
... es gab auch in gedeckten Geldsystemen eine maßvolle Inflation.

Selbst zu Zeiten des Warengeldes (Gold- und Silbermünzen als Geld) gab es eine Inflation, die sich dann in Form von Münzverschlechterung (einfach mal googeln) bemerkbar machte.

lifesgood

Beitrag 10.11.2014, 15:47

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hallo123456
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Wie soll Inflation entstehen, wenn immer mehr produziert wird.
Ich rede auch über ein freies Geld im freien Markt (Bezahlen mit was man möchte, so langes es von deinen Handelspartner akzeptiert wird).

Ein verstaatlichtes Geldsystem führt immer wieder zu Inflation und zu einem System Crash.
Zuletzt geändert von hallo123456 am 10.11.2014, 15:57, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 10.11.2014, 15:48

Geldsammler
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Hallo Lifesgood: Für eine Inflation in einer EM-gedeckten Währung musst du die Münzen nicht verschlechtern, es reicht auch vieeeel Silber günstig zu erschließen. Nach der Entdeckung und Ausbeutung Lateinamerikas durch die Spanier gab es eine Silberinflation durch die z.B. viele Maharadschas in Indien sehr reich geworden sind...

Beitrag 10.11.2014, 15:58

lifesgood
... oder so. smilie_01

Auch der Goldwert sank ja, als die Spanier das ganze Zeug von den Inkas nach Spanien brachten.

lifesgood

Beitrag 10.11.2014, 16:59

Klecks
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CrazybutOK hat geschrieben: Zwangsläufig führt dies ebenso dazu, dass immer weniger Leute immer mehr Geld besitzen und immer mehr Menschen immer weniger. Auch das hat ja die Geschichte immer wieder gezeigt...

Nur etwas, das nicht in unendlich dehnbaren Mengen ( wie Papiergeld und Buchgeld ) vorhanden sein kann, ist in der Lage diese wiederkehrenden Szenarien zu verhindern. Gold und Silber sind da wohl die bislang einzige und dauerhaft bewährte Lösung.
smilie_08
Irgendwie scheint mir entgangen zu sein, dass die arbeitende Bevölkerung im 19. Jh. (also zu Zeiten echter EM-Währungen) unermesslich reichwar während es der Oberschicht verglichen mit heute deutlich schlechter ging...
smilie_10

Ich weiß ja nicht, warum gerade beim Thema "Geld-Deckung" viele zu einer derart romantisierten Realitätsverweigerung neigen.... Fakt ist: Wer behauptet, mit Gold- oder Silberwährungen ginge es allen besser, betreibt Geschichtsverfälsschung erster Güte. Noch NIE, wirklich niemals in der Geschichte der Menschheit war hat Geld, egal welcher Art, etwas anderes getan als von der Masse weg hin zu den Besitzenden zu wandern.

Und wer glaubt, die breite Masse würde heute stärker verarmen während wenige Reiche so reich würden wie nie zuvor, dem wünsche ich einen einzigen Tag im Leben eines Arbeiters vor 100 Jahren. Eine gemietete Schlafstatt (im Schichtwechsel mit anderen geteilt) in der Zweiraumwohnung einer sechsköpfigen Familie, Toilette im Treppenhaus, zum Frühstück einen Kanten Schmalzbrot und Zum Abendessen dünne Brotsuppe. Die gesamte persönliche Habe passt in einen Rucksack und ist es nicht einmal wert, geklaut zu werden. Des morgens neidische Blicke auf die Angehörigen einer dünnen Mittelschicht, der es nur wenig besser geht (und die diesen Namen eigentlich nicht verdient). Die tatsächlich Besitzenden bekommt man bestenfalls zu Paraden zu Gesicht: Adlige und reich gewordene Kaufleute, insgesamt vielleicht ein paar hundert in ganzem deutschen Reich. Ihne gehört buchstäblich das Land - und gut 95% des gesamten Vermögens. Willkomen im Jahrhundert der Gold- und Silberwährungen.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 10.11.2014, 17:42

Geldsammler
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Klecks, Du hast schon recht: es war damals "unten" definitiv kein Zuckerschlecken.
Dass dies wohl kaum am EM-Standard lag, ist eine andere Geschichte.
Aber gerade in der Gründerzeit haben es viele mit Fleiß, Glück und Bildung (sicher auch Rücksichtslosigkeit und gute Beziehungen) geschafft, sich einen Platz an der Sonne zu erkämpfen. In dieser Zeit wurde eben der Adel durch den Geldadel ersetzt. Was man auch nicht vergessen sollte, ist der extrem niedrige Steuersatz zu dieser Zeit und auch das Bevölkerungswachstum, das mit durch den Fortschritt begründet ist (Kunstdünger, Ernährung, Medizin etc.). Ob man diese Zeiten, die härter, aber nicht nicht unbedingt schlechter waren, nun dem Edelmetall-Standard zugute rechnen darf, wage ich allerdings auch zu bezweifeln.

Beitrag 10.11.2014, 18:46

Klecks
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@ Geldsammler: Natürlich konnten sich viele mit Fleiß, Glück und Bildung ein besseres Leben erarbeiten; das ging schon immer, sogar im angeblich so starrem und finsteren Mittelalter. Die große Masse scheiterte aber bereits an der Bildung. Und deshalb behaupte ich auch, dass die Zeiten damals nicht nur härter sondern eben auch deutlich schlechter waren (siehe Kindersterblichkeit, Lebenserwartung, Mangelerkrankungen, Hygiene, allgemeine Lebensbedingungen...).

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte ist die schlichte Tatsache, dass es die ungerechte Vermögensverteilung von der großen produktiven Masse hin zu wenigen Mächtigen schon immer gegeben hat und diese in den vielen Jahrhunderten mit echtem Gold-/Silbergeld noch viel ausgeprägter war als heute. Und dass die Idealisierung von EM-Währungen aus eben genau diesem Grund völlig unangebracht ist.
Eine wie auch immer geartete Rückkehr zum Goldstandard wird an den Verteilungsmechanismen nichts ändern. Im Gegenteil, wenn das Mittel zur Macht in den Tresoren der Mächtigen gehortet werden kann, bleibt für den kleinen Mann nur noch viel weniger übrig.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 11.11.2014, 00:27

Zamszyk
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Registriert: 09.03.2014, 00:26
Bitte die Beschreibung lesen!
Auch mal suchen: Operation paperclip, die USA haben sehr viele Kriegsverbrecher nach dem 2. Weltkrieg in die USA importiert, weil sie sie brauchte für u.a. die Bevölkerungsreduzierung weiter voranzutreiben. Viele Leute aus den Kz's, von IG Farben. Hitler wurde finanziert von der Wall Street.
Siehe auch: Agenda 21 (UN 1992)
Dr. Rath: EU-Politische Perspektiven
http://www.youtube.com/watch?v=17JHV1...
Und sucht das Video "Von der IG Farben zur EU"
Keine Verschwörungstheorie, aber alles belegt mit Dokumenten auch aus lang verschollenen Akten des Nürnberger Prozesses.
Eben genau das, was man nicht in der Schule lernt.
Bitte lesen:
http://farmwars.info/?p=3613
(30.12.2011)
quelle:

https://www.youtube.com/watch?v=OcJGhRsT6fw

da war die Ukraine perfekt für ein Konflikt,dann spaltet man leich Europa= West gegen Ost...
und die Kriegstreiber verdienen dabei genug,das Gold aus der Ukraine ist schon weg...

"Wohlstand für alle?"
wie es aussieht leider nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=sTAJvcjTBeo
https://www.youtube.com/watch?v=7p-FYFEKiYY




smilie_24

Beitrag 11.11.2014, 05:42

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Ladon
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Das Problem scheint mir - nicht zum ersten Mal - folgendes zu sein:

Wenn Leute vehement einen "Goldstandard" fordern, dann ist ihnen manchmal nicht bewusst, dass es in der Geschichte Geldsysteme gab, die unter diesem Begriff bekannt sind - jedoch "Lichtjahre" von dem entfernt sind, was gewünscht wird.

Der "Internationale Goldstandard" des späten 19. Jahrhunderts ist DAS Geldsystem, das diesen Namen tatsächlich trug. Historisch Interessierte werden bei der Nennung des Begriffs "Goldstandard" also automatisch daran denken.
Und dieses Geldsystem war nun mal das erste global angelegte und von privat kontrollierten Zentralbanken gesteuerte Geldsystem.
Ähnliche Bedenken kann man für weiter zurück liegende Ereignisse formulieren.

Da prallen also zwei "Goldstandards" aufeinander!

Die einen wollen eigentlich nur, dass sie sicher sein können Guthaben und "Geldsurrogate für den täglichen Gebrauch" jederzeit in einem festgelegten Verhältnis in Gold tauschen zu können.
Die anderen hören die Forderung nach einem Geldsystem, das noch unverhohlener als heute die Umverteilung nach oben betrieb (allerdings ohne die heute zusätzliche nach unten).


Des Pudels Kern ist, dass die Forderung nach einem "Goldstandard" immer die Schaffung eines "Geldsystems" beinhaltet (Wer legt den Wert des Goldes fest? Welche Regeln gelten für das Alltagsgeld (es ist ja nicht möglich ALLE Transaktionen zu jeder Zeit ausschließlich mit Goldmünzen zu machen)?) Und ein solches "Geldsystem" würde irgendwo "verwaltet" - ob das nun zentral geschieht oder im Wettbewerb verschiedener Organisationen, ist gleichgültig. Denn so oder so konzentriert sich dort "Information". Insiderwissen, Möglichkeiten die Spielregeln zu "dehnen" usw. Immer hat eine solche Informationsasymmetrie die Verschiebung von Werten zur Folge: es wäre unnatürlich, einen "Vorteil" nicht zu nutzen.
Das heißt nichts anderes: Diejenigen, deren Geschäft "Geld" ist, haben immer einen Vorteil. Und sie werden ihn nutzen.

Wenn also Leute schreiben: "Um Himmels Willen keinen Goldstandard!", dann haben sie vor Augen wie um 1900 herum in der Reichsbank beschlossen wird, vermehrt klein gestückelte Banknoten auszugeben, weil das den Rückfluss von Gold zur Zentralbank befördert!
Um mal jugendlich zu sein: Wie geil ist das denn?
Diese Enteignung hat kein Mensch gemerkt! Wenn man aber das Geld einer Volkswirtschaft kontrolliert, dann kommt da schon das eine oder andere Tönnchen zusammen.
Und SO ETWAS wollen die "Gegner" eines Goldstandards halt auf keinen Fall erleben.

Das sind die Gründe, warum auch ich persönlich eher sage:
Ich will NICHT, dass Gold wieder zu "Geld" wird. Nicht in dem Sinn, dass es ein Staat, eine Bank oder sonst eine Organisation zu "Geld" erklärt.
Ich finde, wünschenswert wäre eine breite "Akzeptanz" von Gold als Wertspeicher und durchaus ggf. auch mal als "anerkannte Tauschware" (vielleicht beim Autokauf?) - aber dafür brauche ich nun wirklich kein "offizielles Geldsystem". Denn die haben in der Vergangenheit, selbst wenn sie auf EM basierten, auch nichts "Gutes" bewirkt. Außerdem wurden sie stets "bei Bedarf" außer Kraft gesetzt. "Systeme" kann man nun mal an- und abschalten.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

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