Papierwährung mündet in Krieg
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„Der Dollar hält sich nur noch durch militärische Erpressung auf den Beinen“
Überschuldung, Inflation, Subventionen und Korruption: Die meisten Probleme der aktuellen Finanzkrise sind auf eine ungedeckte Papierwährung zurückführen. Das internationale Goldstandard-Institut plädiert daher für eine Rückkehr zu goldgedeckten Währungen, um der Maßlosigkeit einen Riegel vorzuschieben.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... en-beinen/
Ich bin jetzt kein Finanzexperte, aber würde ein Goldstandard nicht erheblich auf das Wachstum Einfluss nehmen?
Der historische Goldstandard war offensichtlich leicht auszuhebeln. Wie verhindert man so etwas in Zukunft? Das ist doch DIE entscheidende Frage!
Es ist ein Leichtes von "dem Goldstandard" zu schwadronieren, wenn man sich darüber ausschweigt, wie der tatsächlich aussehen soll. Gold ist Geld. Ein Goldstandard ist also ein GELDSYSTEM. Dieses wiederum legt wichtige Rahmendaten für die (Volks-)Wirtschaft fest und hat großen Einfluss auf die politische "Stimmung" im Land.
Oder so gesagt: Es wird Begehrlichkeiten in Wirtschaft und Politik wecken!
Auch wenn es einen goldigen Kern hat. Es geht darum, wie man der "Aushöhlung" begegnet. Mit einem "Gold ist ehrlich" ist es da nicht getan: einige die es benutzen werden NICHT ehrlich sein.
*: fast nie wird gesagt, wer in diesem zukünftigen Goldstandard DIE KONTROLLE (= wer seine Regeln gestaltet und überwacht) haben wird - historisch gesehen, waren das die "Zentralbanken" ... keine angenehme Vorstellung, dass ausgerechnet die nach meinem Gold sabbern, weil es in ihrem Keller gelagert den dreifachen "Wert" an Papier ausbrüten könnte.
Als ob es mit eine Goldwährung/Goldstandard/Gold-irgendwas, keinen Krieg geben würde. Papiergeld mag einiges in die Richtung vielleicht erleichtern, aber eine irgendwie gedeckte Währung würde lediglich die Begehrlichkeiten für den Krieg verschieben. Dann wird nicht mehr um Wirtschaftsräume gefochten, sondern einfach wieder um das pure Metall.
- Argentum13
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Nach m.E. liegt das "Hauptübel" in der Art der Geldschöpfung, so wie es heute von den Zentralbanken betrieben und wie es den Banken im Rahmen der Privatwirtschaft ermöglicht wird. Solange da kein Riegel vorgeschoben wird, ändert sich auch nichts.
Wobei wir bei der nächsten Frage wären: Soll sich etwas ändern? Diese Frage wird wohl von den Regierungen, den ZBs und den Banken anders beantwortet werden als vom Privatmann, der z.B. mit einer gewissen Verzinsung seines Kapitals rechnet, sei es in Form des Sparbuchs, Kapital-LVs usw.
Wir sehen ja gerade, dass die europäischen Regierungen letztlich die Immission gewaltiger Kapitalmengen durch die EZB wenn nicht begrüßen, so doch tolerieren. Sie sehen der EZB dabei zu, wie sie versucht, wirtschaftspolitische Versäumnisse in vielen Eurostaaten "auszubügeln" und dabei gewollt Effekte, wie die Verminderung des Außenwerts des Euros, ansteuert.
Lange Rede kurzes Schwein: Regierungen, Zentralbanken und Privatbanken werden den Deubel tun, sich marktpolitischer Maßnahmen durch "Bindung" ihrer Währung an irgendwelche "Standards" zu begeben. Der Abwertungswettlauf der meisten Staaten weltweit spricht da Bände.
Außerdem: Zumindest ein Motiv für das Invest in EM ist doch für viele hier im Forum genau diese Politik. Wir betreiben im Kleinen eine Umwandlung von Geld in Gold, um die Option zu haben, später wieder Gold in Geld tauschen zu können...und in der Zwischenzeit hoffentlich etwas beruhigter schlafen zu können.
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- Argentum13
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Warum sollten diese Staaten - ob alleine oder im Verbund - den Goldstandard anstreben? Ist mir nicht einsichtig. Vielleicht kannst du mich über die Motive und Methoden dazu aufklären. Dann stellt sich noch die Frage, wie zuverlässig die Quellen dafür sind.
Was anderes wäre ein Lösen vom Dollar als Weltreservewährung. Das kann ich gut nachvollziehen, da es nicht nur eine Währungsfrage, sondern vor allem eine Machtfrage beinhaltet. Das Verrechnen von Rohstoffen in Dollar muss für alle Staaten, die beim globalen Machtpoker mitspielen, ein Dorn im Auge sein. In der Vergangenheit haben aber Regierungen, die das infrage gestellt haben, dafür teuer bezahlt.
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das kannst du unter goldseiten.de in ca 30 artikeln nachlesen oder du besuchst mich bei
deinem naechsten thailandbesuch in bad thaya dann koennen wir den sachverhalt bei
singha eroertern.
mfgpeter1
Bei golseiten.de finden sich ca. 30 Artikel reine Spekulation aber keine wirklich belastbaren Fakten zu diesem Thema. Daran dürfte auch die Erörterung unter deinem Sonnenschirm nichts ändern. Für spekulative Diskussionen und Verschwörungstheorien genügt eine Internetverbindung, da braucht's keine teuren Weltreisenpeter hat geschrieben: das kannst du unter goldseiten.de in ca 30 artikeln nachlesen oder du besuchst mich bei
deinem naechsten thailandbesuch in bad thaya dann koennen wir den sachverhalt bei
singha eroertern.
Im Ernst: Nur weil die genannten Länder ihre Goldreserven aufstocken ist das noch lange kein Indiz für einen angestrebten Goldstandard. Das kann auch -wesentlich wahrscheinlicher- eine Wette auf den Zusammenbruch des USD sein. Nüchtern betrachtet würden sich gerade diese Länder mit einer Goldbindung selbst ausbremsen. Ein Wirtschaftswachstum, wie es in Russland und China angestrebt wird (und politisch notwendig ist), kann tatsächlich nur mit extrem flexiblen Währungen erreicht werden - also genau dem Gegenteil einer Golddeck(el)ung.
Schon genau deshalb wird China KEINEN Goldstandard einführen. Überlege doch mal: Wenn China eine goldgedeckten(!) Yuan als Weltreservewährung etablieren kann, was wäre die Folge? Die USA würden sich massenhaft mit Yuan eindecken - und hätten eine 1a Wirtschaftswaffe gegen die Chinesen: Sie bräuchten nur die Auszahlung in Gold fordern und China wäre über Nacht pleite.peter hat geschrieben:schon damit der yuan eine weltreservewaehrung wird , fuehrt china den goldstandard ein.
mfgpeter
Mal abgesehen davon, dass für eine glaubhafte Golddeckung einer Weltreservewährung die chinesischen Goldreserven mindestens um den Faktor 100 aufgestockt werden müssten, um die weltweite Nachfrage nach einer solchen weltweithandelbaren und jederzeit in Gold einforderbaren Devise zu befriedigen.
- Argentum13
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peter, muss dir leider auch in diesem Punkt widersprechen und Klecks zustimmen: Zumindest halte ich die Möglichkeit, dass China einen sogen. "Goldstandard" (was würde das eigentlich konkret bedeuten?) einführt, für ausgeschlossen. Als "Teilabsicherung", als "Werttransfer" für den Tag X, an dem das Geldsystem global crashen, ganz gut geeignet - also ähnliche Motive, die viele hier im Forum umtreiben. Vielleicht sorgt auch die Nachfrage der vielen Chinesen nach Goldmünzen für das Verhalten der ZB: Da verdient der Staat doch beim Ausprägen und Verkaufen der Münzen.Klecks hat geschrieben:Schon genau deshalb wird China KEINEN Goldstandard einführen. Überlege doch mal: Wenn China eine goldgedeckten(!) Yuan als Weltreservewährung etablieren kann, was wäre die Folge? Die USA würden sich massenhaft mit Yuan eindecken - und hätten eine 1a Wirtschaftswaffe gegen die Chinesen: Sie bräuchten nur die Auszahlung in Gold fordern und China wäre über Nacht pleite.peter hat geschrieben:schon damit der yuan eine weltreservewaehrung wird , fuehrt china den goldstandard ein.
mfgpeter
Mal abgesehen davon, dass für eine glaubhafte Golddeckung einer Weltreservewährung die chinesischen Goldreserven mindestens um den Faktor 100 aufgestockt werden müssten, um die weltweite Nachfrage nach einer solchen weltweithandelbaren und jederzeit in Gold einforderbaren Devise zu befriedigen.
Was wäre mit dem Dollar, der amerikanischen Wirtschaft und dem US-Staatshaushalt ohne QE? Lässt sich aber QE mit einem "Goldstandard" vereinbaren? Das will mir noch nicht so richtig einleuchten.
P.S. Wir sind damit schon etwas vom eigentlichen Topic entfernt....
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wirtschaftsblock gebildet dazu gehoert eine bank als gegenpol zum iwf. ziel
ist es den us dollar auszuhebeln. dazu gehoert ein goldstandard. die staaten des
neuen wirtschaftsblocks werden ihre goldreserven buendeln zur strategischen destabilisierung des dollars.
mfgpeter1
Hm, na ja.Klecks hat geschrieben:...
Ein Wirtschaftswachstum, wie es in Russland und China angestrebt wird (und politisch notwendig ist), kann tatsächlich nur mit extrem flexiblen Währungen erreicht werden
...
In Deutschland gab es nach der Gründung 1871 schon erst mal fantastische Wachstumsraten ... bis zum sog. "Gründerkrach" nur wenige Jahre später.
Aber das ist nur innerhalb eines INTERNATIONALEN WÄHRUNGSSYSTEMS, welches der damalige (internationale) Goldstandard war, möglich!
Und da fängt das "Problem" dieser Diskussion schon an:
Eigentlich wird hier über eine GoldDECKUNG bestimmter Währungen geredet - nicht über einen (internationalen) GoldSTANDARD.
Ein einzelnes Land kann überhaupt keinen "Standard" einführen.
Eine solcherart "isolierte Golddeckung" einer einzelnen Währung würde die entsprechende Währung, bzw. den zugehörigen Wirtschaftsraum, äußerst angreifbar machen! Mit jedem Import fließt Gold ab, mit jedem Export kommt bloß FIAT rein (oder es ist für die Interessenten unbezahlbar teuer) ... das klingt nicht nach einem funktionierenden Modell.
Meines Erachtens war dies das Bretton Woods System, das den Zentralbanken einen fixen Wechselkurs von Dollar zu Gold zugesichert hat.
Als diese Bindung dann von Nixon aufgehoben wurde, hat man den Dollar schlicht und ergreifend aus Mangel an Alternativen als Reservewährung belassen.
Aber was würde passieren, wenn sich eine Alternative auftun würde hinter der ein ähnlich großer oder sogar größerer Wirtschaftsraum steht und die sicherer ist als der Dollar?
Wenn heute ein Land sich vom Dollar verabschieden wollte, hat es den militärischen Zorn der USA zu fürchten, das kennen wir ja. Aber was wenn zeitgleich viele Länder dies machen?
Gut ein fixer Wechselkurs wäre heute kaum mehr möglich (und für uns Goldbesitzer auch nicht wünschenswert ), aber es gäbe hier sicherlich Ausgestaltungsmöglichkeiten, die Flexibilität mit Sicherheit verbinden und damit mehr bieten als der Dollar. Eine Golddeckung halte ich, wie Ladon auch schreibt für nicht praktikabel.
lifesgood
Eben WEIL die Dollar/Gold Verknüpfung in unlösbare Probleme mündete.
Gold spielt heute, als (sozusagen) "Währung ohne Land", nach wie vor eine Rolle - aber sowohl eine Golddeckung, wie auch ein Goldstandard nach historischen Vorbildern sind weder praktikabel, noch erwünscht - schließlich hat die Geschichte ja auch gezeigt, dass solche Modelle ihre eigenen Probleme mit sich bringen. Durchaus verschieden von denen des reinen "FIAT-Systems", aber trotzdem Probleme.
Und überhaupt:
Was für eine Horror-Vorstellung für uns kleine, private Goldbesitzer! Fester Goldkurs ohne jede Kursgewinnmöglichkeit! Möglicherweise zu einem schlechten Kurs festgelegt (wie in den USA damals). Na toll. Wer da sein Gold als Teil der Alterssicherung angeschafft hat, ist ganz schön angesch...
Natürlich wäre es eigentlich schön, wenn durch die natürliche Wachstumsbegrenzung (Zunahme der globalen Goldmenge durch Förderung) dem Wachstumswahn ein Riegel vorgeschoben würde ... es darf aber bezweifelt werden, dass Vorstände und Shareholder das wirklich toll finden ... und vielleicht auch die "kleinen Leute", denen man erklären muss, warum mit regelmäßiger Lohnerhöhung jetzt Schluss ist. Ob da ein "aber Leute, es ist doch jetzt alles schön stabil - da braucht es so was nicht" reicht?
Stand Februar 2015 kommt man da für China, Indien und Rußland ZUSAMMEN auf 2820 Tonnen.
Und?
Wo ist die Überraschung?
Vielleicht wirklich interessant ist dies:
Rußland 12,2%
China 1,0%
India 6,7%
ihrer Devisen-Reserven in Gold.
Zum Vergleich:
Deutschland 67,8%
Italien 66,6%
Frankreich 65,6%
USA 72,6%
Das ist so, weil die "RuCIn" Länder ENORME MENGEN AN DOLLARS in ihren Reserven haben!
Selbst die Schweiz und England (zwei Länder, die dezidiert ihre Goldreserve verramscht haben), liegen mit dem Anteil der Golddevise an ihren Reserven noch über denen.