Auswanderungsland Deutschland

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 02.06.2015, 10:43

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Neuer OECD-Bericht
Deutschland wird zum Auswanderungsland

Vor allem Hochqualifizierte machen immer häufiger im Ausland Karriere. Viele kehren auch wieder zurück. Die Industrieländer-Organisation OECD erkennt dennoch Warnsignale.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 24291.html

Beitrag 02.06.2015, 15:11

Nightwalker
Ich denke, dass es vollkommen normal ist, dass auch Deutschland zum Teil ein Auswanderungsland wird oder bereits ist. In einer sich ständig weiter globalisierenden Welt ist dies auch denke ich nicht zu verhindern. Der Wandel bewegt sich von jedem Land zu jedem Land in Richtung Westen. Am Ende profitieren nicht zu wenige von dieser Auswanderung, ob sie dennoch langfristig Sinnvoll ist, kann ich aus meinen heutigen Erfahrungen nicht beurteilen.

Beitrag 04.06.2015, 12:15

Bumelux
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War Deutschland nicht schon immer ein Auswanderungsland? Wir reproduzieren uns nur nicht mehr in dem Maße - und: Es wandert nicht mehr der Pöbel aus, sondern vermehrt die "Elite".

Beitrag 04.06.2015, 23:50

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Hier ist der Link zu dem OECD-Bericht, auf den sich der F.A.Z.-Artikel bezieht:



Über drei Millionen deutsche Auswanderer in OECD-Ländern

(Paris/Berlin, 1. Juni 2015) - Deutschland ist nicht nur das zweitgrößte Einwanderungsland innerhalb der OECD, es ist auch eines der Hauptherkunftsländer für Auswanderer. Wie aus der OECD-Publikation “Talente im Ausland: Ein Bericht über deutsche Auswanderer” hervorgeht, lebten 2011 etwa 3,4 Millionen in Deutschland geborene Menschen in einem anderen OECD-Land – diese Zahl entspricht der Größe Berlins. Damit stellt Deutschland die fünftgrößte Auswanderergruppe in der OECD nach Mexiko, Großbritannien und nur kurz hinter China und Indien. Die meisten deutschen Auswanderer leben in den USA (1,1 Millionen), in Großbritannien und in der Schweiz (jeweils 270.000). Auch Frankreich, Italien und Spanien sind beliebte Auswandererdestinationen.

Mit 140.000 Emigranten ist die jährliche Auswanderung aus Deutschland in jüngster Zeit auf hohem Niveau stabil. Die Schweiz, Österreich, Großbritannien, Spanien und die Niederlande waren in den vergangenen Jahren die Hauptzielorte deutscher Auswanderer. Zwischen 2001 und 2013 gingen dreimal so viele Deutsche in europäische wie in nicht-europäische OECD-Länder.

Das Bildungsniveau der Auswanderer ist hoch und steigt in der Tendenz sogar noch an. 1,4 Millionen von ihnen haben Abitur und/oder Berufsausbildung, weitere 1,2 Millionen verfügen über ein abgeschlossenes Studium. Vor allem durch den hohen Anteil an gut gebildeten Frauen stieg die Zahl der hochqualifizierten Emigranten im vergangenen Jahrzehnt um 40 Prozent. Allein in der Schweiz hat sich die Anzahl der hochqualifizierten Deutschen von 2001 bis 2011 auf 150.000 verdoppelt. Insgesamt haben 46.000 deutsche Auswanderer sogar einen Doktortitel – auch diese Zahl wächst in vielen europäischen Zielländern.

Betrachtet man das überdurchschnittliche Bildungsniveau vieler Auswanderer, so verwundert es nicht, dass Karriereerwägungen den Hauptgrund für den Wegzug aus Deutschland bilden. Laut Umfragen tragen sich 15 Prozent der Deutschen mit dem Gedanken, auszuwandern; unter den Arbeitslosen ist es sogar ein Drittel. Nur ein kleiner Teil von ihnen setzt diese Absicht aber schließlich in die Tat um. Generell sind Deutsche, die auswandern wollen, mit ihrem Leben weniger zufrieden als ihre Landsleute ohne Auswanderungsabsicht.

Den Grundstein für ein mögliches Leben im Ausland legen Deutsche häufig schon nach der Schule. Kein anderes OECD-Land entsendet so viele Studenten ins Ausland wie Deutschland. Zwischen 2010 und 2012 stieg die Zahl der im OECD-Ausland studierenden Deutschen um 14 Prozent auf 140.000. Hier sind die Zielländer primär Österreich (31.000), die Niederlande (25.000), Großbritannien (16.000) und die Schweiz (12.000). Dreißig Prozent der deutschen Studenten im Ausland studieren Mathematik, Naturwissenschaften, medizinische Fächer oder Ingenieurs-wissenschaften.

Fast zwei Millionen Deutsche arbeiten im Ausland – häufig in höherqualifizierten Jobs als Deutsche im Inland. Ein Drittel der Auswanderer in nicht-europäischen OECD-Ländern ist als hochqualifizierte Fachkraft beschäftigt, weitere 13 Prozent üben Führungsfunktionen aus. Deutsche, die das Land verlassen, haben häufiger eine Hochschulausbildung als Deutsche, die wieder zurückkehren. Auch waren sie vor ihrer Emigration eher in Beschäftigung als jene, die nach Deutschland zurückkehren. Genauso wie für die Auswanderer sind für die Rückwanderer die Berufsaussichten von zentraler Bedeutung. Noch wichtiger für die Rückkehr sind allerdings Familie und Freunde.

http://www.oecd.org/berlin/presse/ueber ... endern.htm



Talente im Ausland: Ein Bericht über deutsche Auswanderer

2010/2011 lebten mehr als drei Millionen in Deutschland geborene Personen in einem anderen OECD-Land. Um beurteilen zu können, welches Potenzial diese Auswandererpopulation für den deutschen Arbeitsmarkt darstellt, wird in diesem Bericht die Verteilung der deutschen Auslandsbevölkerung auf die einzelnen OECD-Länder sowie ihre Alters-, Geschlechts- und Bildungsstruktur ermittelt. Dabei wird eine Umorientierung der deutschen Auswanderer hin zu europäischen Zielländern und höheren Bildungsabschlüssen festgestellt. Die meisten deutschen Auswanderer sind nach wie vor in den Vereinigten Staaten ansässig, doch in der Schweiz und in Spanien ist die deutsche Auswandererbevölkerung besonders rasch gewachsen. Die internationalen Studierenden aus Deutschland stellen inzwischen sogar die größte Gruppe internationaler Studierender im OECD-Raum dar. Zwar erzielen deutsche Auswanderer weniger gute Arbeitsmarktergebnisse als die deutsche Inlandsbevölkerung, sie arbeiten jedoch überdurchschnittlich häufig in Berufen mit hohem Qualifikationsniveau. Die Erhebungsdaten deuten darauf hin, dass sich viele Deutsche in Deutschland mit Auswanderungsgedanken tragen und dass viele deutsche Auswanderer offen für eine eventuelle Rückkehr sind. Allerdings scheinen jene, die in den letzten Jahren zurückgekehrt sind, ein niedrigeres Bildungsniveau aufzuweisen als die, die ausgewandert sind.

http://www.oecd-ilibrary.org/social-iss ... 4234055-de

Beitrag 05.06.2015, 07:31

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Ladon
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Junge, Junge, Junge ... da hatte die Putzfrau aber was zu tun.

Jetzt hört mal bitte zu, die ihr hier schon wieder mal "abgegangen" seid:

1.
Dieser Thread befasst sich mit der AUSWANDERUNG aus Deutschland.
Tiraden und Gegentiraden zur EINWANDERUNG haben schon mal gar nichts hier zu suchen.

2.
So mancher sollte auch mal zur Kenntnis nehmen, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung ein Bürgerrecht ist, dass den Bürger vor der Willkür des Staates schützen soll. Sprich: man kann (oder sollte es von der Idee her) nicht für das Äußern einer Meinung strafrechtlich verfolgt werden.
Dieses Recht besagt nicht, dass andere dieser Meinung zuhören müssen, was sich in einem Forum aber nicht vermeiden lässt. Und was daher in einem tatsächlich aktiv moderierten Forum gelegentlich zu Reinigungsmaßnahmen führen wird (dass der Schiri dann ausgebuht wird, ist normal)

3.
Wenn Beispiele verallgemeinert werden, kann man sich in der Folge nicht darauf berufen nur einen konkreten Einzelfall geschildert zu haben. Das geschieht oft, ist aber nur ein rhetorischer Kniff der, wie Schopenhauer sagt, Kunst Recht zu behalten.

4.
Der wirklich redundante Vorgang der Keulerei nervt nicht nur mich, sondern, wie ich PNs an mich immer wieder entnehme, sehr viele User hier. Und doch passiert es immer wieder:
Da gibt's die Nazi-Keule genau so wie die Gutmenschen-Keule. Beides ist einfach nur nervig. Und beides legt nahe, dass die Keulennutzer eigentlich keine Argumente haben.


Und jetzt bitte (ein Dank an den Datenreisenden, der die Kurve schon gekriegt hat):
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Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 05.06.2015, 11:20

Nightwalker
Falls meine Äußerungen zur Ärgernis gesorgt haben tut mir das leid, das war nicht meine Absicht. Ich konnte einiges eben nicht unkommentiert lassen. Dass entsprechende Post's aller Parteien gelöscht wurden, sehe ich als vertretbaren Kompromiss an. Auch von mir ein Dank an Datenreisenden der wieder auf das eigentliche Thema zurückgeführt hat. Im Endeffekt ging es in diesem Thread ja auch nur um das Thema Auswanderung. smilie_09

Beitrag 05.06.2015, 14:19

chrom
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...
Zuletzt geändert von chrom am 22.08.2016, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 05.06.2015, 14:29

Nightwalker
chrom hat geschrieben:Wenn es so weitergeht, werden sicher immer mehr auswandern... aus Deutschland.
Machen wir halt Platz für die Einwanderer.....
Also ja.. Deutschland wird zum Auswanderungsland
smilie_02

Schade dass die Beiträge von "keinschönesland" gelöscht wurden.
Ach, sei nicht so traurig, mein Beitrag wurde halt auch eben gelöscht. So ist es zumindest gerecht. 8)

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